Jede Gemeinschaft braucht einen Anführer. So auch die katholischen Kirchengemeinden in der alten Kirche. War in der frühkirchlicher Zeit die Anführerschaft von mehreren mehr oder weniger geeigneten Menschen übernommen worden, nicht nur von einem Einzelnen , wurde mit wachsender Christenzahl der Ruf nach einem einzigen Führer laut. Dieser sollte gleichsam predigen, Eucharistie feiern, neue Geistliche lehren und ins Amt einführen – hierfür entwickelten sich auch gewisse Weiherituale wie Handauflegung – als auch die wirtschaftlichen Geschicke der Gemeinde führen und im kirchlichen Bereich Recht sprechen. Es entwickelte sich das Monepiskopat – jenes Modell nach dem ein einziger Mann einer Stadt mit ihren Teilgemeinden vorstand und als Bischof die ihm anvertraute Kirchengemeinde lenkte.
Natürlich ist ein neues Amt gewissen Änderungen unterworfen, ebenso wie die persönliche Struktur und intellektuellen und geistlichen-theologischen Voraussetzungen der Amtsinhaber.
Mit den sich ändernden Aufgabenbereichen und Persönlichkeitsprofilen eines Bischofs zwischen der Spätantike und dem Frühmittelalter, wissend um die Vagheit beider Zeitbegriffe , möchte ich mich im Folgenden beschäftigen. Als Vergleich wird ein kurzer Ausflug in die Biographie des Kirchenvaters Augustinus (13.11.354 Thagaste – 28.4.430 Hippo Regius) dienen. Als weiterer Eingrenzungsbereich soll die Westkirche gelten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom Verwalter zur geistlichen Autorität...
- und wieder zurück zum Verwalter mit geistlichen Aufgaben
- Das Episkopat - ein attraktives Amt
- Augustinus, Bischof von Hippo Regius im Vergleich
- Aristokraten auf dem Bischofssitz
- Der Bischof als Richter, Rechtsbeistand, „defensor“
- Armen- und Krankenversorgung und
Speisung der Bevölkerung - Militärische Aufgaben
- Versorgung von Freikauf von Gefangenen
- Steuerverwaltung und - Einzug
- Die Kehrseite der Medaille
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des bischöflichen Amtes von der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, wobei sie insbesondere die Veränderungen in den Aufgabenbereichen und Persönlichkeitsprofilen der Bischöfe untersucht. Der Fokus liegt dabei auf der Westkirche und es wird ein Vergleich mit der Biographie des Kirchenvaters Augustinus gezogen. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der sich verändernden politischen und sozialen Landschaft ergaben und wie diese die Rolle des Bischofs beeinflussten.
- Die Entwicklung des bischöflichen Amtes von der Spätantike bis zum frühen Mittelalter
- Veränderungen in den Aufgabenbereichen und Persönlichkeitsprofilen der Bischöfe
- Die Rolle des Bischofs in der sich verändernden politischen und sozialen Landschaft
- Die Bedeutung des Bischofs als Verwalter und geistlicher Führer
- Die Herausforderungen und Chancen des bischöflichen Amtes im Wandel der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erklärt die Notwendigkeit eines Anführers in der katholischen Kirche. Sie beschreibt die Entwicklung des Monepiskopats und die damit einhergehenden Veränderungen im Aufgabenbereich und Persönlichkeitsprofil des Bischofs.
- Vom Verwalter zur geistlichen Autorität...: Dieses Kapitel untersucht die etymologische Entwicklung des Wortes „Bischof“ und beleuchtet die ursprüngliche Bedeutung als Verwalter und Repräsentant in der Gemeinde. Es zeigt, wie sich die Bedeutung des Amtes im Laufe der Zeit hin zu einer geistlichen Autorität entwickelte.
- und wieder zurück zum Verwalter mit geistlichen Aufgaben: Hier wird die Rückentwicklung des bischöflichen Amtes zu einem Verwaltungs- und Organisationsamt im Kontext des Zerfalls des römischen Reiches beschrieben. Der Bischof wurde als einflussreiche Figur im Alltag der Menschen, die den Anforderungen einer sich verändernden Welt gerecht wurde.
- Das Episkopat - ein attraktives Amt: Dieses Kapitel analysiert die Gründe, warum das bischöfliche Amt in der Spätantike und im frühen Mittelalter attraktiv war. Es werden die verschiedenen Aufgaben und Privilegien des Amtes beleuchtet, wie z.B. die Verwaltung von Ressourcen, die juristische Entscheidungsgewalt und die Einflussnahme auf den politischen Prozess.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem bischöflichen Amt, der Spätantike, dem frühen Mittelalter, der Westkirche, dem Monepiskopat, Verwaltungsaufgaben, geistlichen Aufgaben, dem Zerfall des römischen Reiches, den Bischöfen als Vermittler zwischen Kirche und Staat, der Bedeutung des Bischofs im Alltag der Menschen und den Herausforderungen und Chancen des bischöflichen Amtes im Wandel der Zeit.
- Quote paper
- Marc Weyrich (Author), 2007, Aspekte im Wandel des bischöflichen Amtes von der Spätantike bis zum frühen Mittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181001