Das Phänomen des so genannten demografischen Wandels in Deutschland
ist ein von den Medien in den letzten Jahren gern aufgegriffenes Thema. Mit Vorliebe werden hier Szenarien von entvölkerten Dörfern und einem zunehmenden gesellschaftlichen Ungleichgewicht (etwa hinsichtlich des so genannten Generationenvertrags) dargestellt.
Unabhängig von diesen Szenarien sind im Rahmen des demografischen Wandels tief greifende Veränderungen in der deutschen Gesellschaft zu beobachten, die in erster Linie auf zwei Entwicklungen beruhen.
In Deutschland werden weniger Kinder geboren, als nötig wären, um den Bevölkerungsstand zu erhalten. Gründe hierfür sind u.a. Veränderungen der Lebensentwürfe, ein späterer Einstieg in das Berufsleben, zunehmend unsichere Arbeitsverhältnisse, die Verfügbarkeit empfängnisverhütender Mittel (der so genannte „Pillenknick“ in den 1960ern), die so genannte „Kinderwunschlücke“ sowie die Erosion traditioneller Familienstrukturen, da diese von der Industriegesellschaft anders als von der traditionellen Agrargesellschaft nicht benötigt werden.
Daneben ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Diese Entwicklung scheint noch nicht abgeschlossen zu sein, da ein allgemeines natürliches Sterbealter bisher noch nicht genau bestimmt werden konnte, wenngleich fraglich ist, ob sich die durchschnittliche
Lebenserwartung noch in bedeutendem Maße zu vertretbaren medizinischen Kosten erhöhen lässt.
Diese Entwicklung hat natürlich weit reichende gesellschaftliche Folgen, etwa im Hinblick auf die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung, für die ein steigender Kostendruck erwartet wird. Hierauf soll jedoch in dieser Arbeit nicht eingegangen werden. In dieser Arbeit sollen die Auswirkungen des demografischen
Wandels auf lokaler Ebene betrachtet werden. Dies geschieht am Beispiel der im Rahmen des demografischen Wandels entstehenden Herausforderungen an die Stadtplanung der Stadt Georgsmarienhütte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Befund
- 2.1 Ausgangslage der Stadt Georgsmarienhütte
- 2.2 Demografische Befunde – Datenauswertung
- 2.2.1 Entwicklung der Einwohnerzahlen im Landkreis Osnabrück und in der Stadt Georgsmarienhütte
- 2.2.1.1 Prognose der Bertelsmann-Stiftung
- 2.2.1.2 Prognose des Landkreises Osnabrück
- 2.2.1.3 Vergleich der Prognoseergebnisse
- 2.2.1.4 Zur Wanderungsentwicklung
- 2.2.2 Entwicklung der Altersstruktur
- 2.2.2.1 Entwicklung der Altersstruktur im Stadtteil Oesede
- 2.2.2.2 Entwicklung der Altersstruktur im Stadtteil Alt-Georgsmarienhütte
- 2.2.2.3 Entwicklung der Altersstruktur in den Stadtteilen Holsten-Mündrup und Kloster Oesede
- 2.2.2.4 Entwicklung der Altersstruktur im Stadtteil Holzhausen
- 2.2.2.5 Entwicklung der Altersstruktur im Stadtteil Harderberg
- 2.2.2.6 Entwicklung der Altersstruktur in der Stadt Georgsmarienhütte
- 2.2.1 Entwicklung der Einwohnerzahlen im Landkreis Osnabrück und in der Stadt Georgsmarienhütte
- 2.3 Datenkritik
- 3. Folgen für den Wohnungsmarkt in Georgsmarienhütte
- 3.1 Traditionelle Nachfragemuster auf dem Wohnungsmarkt
- 3.2 Skizzierung der Nachfrageentwicklung nach Wohnraum
- 3.3 Bisherige Wohnungsmarktstrategie der Stadt Georgsmarienhütte und künftige Entwicklungsmöglichkeiten
- 3.3.1 Die bisherige Wohnungsmarktstrategie und ihre Problematik
- 3.3.2 Ansätze für eine neue Wohnungsmarktstrategie
- 4. Synopse der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Herausforderungen des demografischen Wandels für die Stadtplanung am Beispiel von Georgsmarienhütte. Die Arbeit analysiert die demografische Entwicklung der Stadt und deren Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Ziel ist es, die bestehenden Herausforderungen aufzuzeigen und mögliche Strategien für eine zukunftsfähige Stadtplanung zu entwickeln.
- Demografische Entwicklung von Georgsmarienhütte
- Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Wohnungsmarkt
- Analyse der bisherigen Wohnungsmarktstrategie
- Entwicklung von Ansätzen für eine neue Wohnungsmarktstrategie
- Vergleich verschiedener Prognosemodelle
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einleitung in die Thematik. Kapitel 2 präsentiert die Ausgangslage Georgsmarienhüttes und analysiert die demografische Entwicklung anhand verschiedener Datenquellen und Prognosen, einschließlich der Entwicklung der Einwohnerzahlen und der Altersstruktur in verschiedenen Stadtteilen. Kapitel 3 beleuchtet die Folgen des demografischen Wandels für den lokalen Wohnungsmarkt, untersucht traditionelle Nachfragemuster und die bisherige Wohnungsmarktstrategie der Stadt. Dieses Kapitel skizziert auch mögliche Ansätze für eine angepasste Wohnungsmarktstrategie.
Schlüsselwörter
Demografischer Wandel, Stadtplanung, Georgsmarienhütte, Wohnungsmarkt, Altersstruktur, Bevölkerungsentwicklung, Prognosemodelle, Stadtentwicklungsstrategie.
- Quote paper
- M.A. Andre Budke (Author), 2011, Der demografische Wandel und die daraus entstehenden Herausforderungen an die Stadtplanung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181343