„If you think you can go it alone in today’s global economy, you are highly mistaken” Der Wettbewerb befindet sich im Wandel. Verkürzte Produktlebenszyklen und das häufige Scheitern von Produktinnovationen führen zu einem erhöhten Wettbewerbs- und Innovationsdruck. In diesem Umfeld übersteigen die Anforderungen oft die individuellen und organisationalen Kompetenzen. Als Konsequenz erfolgt ein Umdenken im strategischen Management hin zur ‚Coopetition‘, die die Leistungserstellung in Partnerschaften proklamiert. […] Netzwerke gelten hierbei als besonders effektiv und flexibel, um die Anpassung an ein turbulentes Umfeld zu bestehen. Insbesondere unterstützen sie eine gemeinsame Entwicklung der Partner durch interorganisationales Lernen. Dies kann zu einem erheblichen Wettbewerbsvorteil führen.
Trotz der hohen Relevanz des Lernens dominierten über lange Zeit die Annahmen der Neoklassik, die eine Auseinandersetzung mit Lernprozessen in den Wirtschaftswissenschaften obsolet machten. […] Der wissenschaftliche Diskurs mit dem Themenfeld des interorganisationalen Lernens ist hingegen erst in den letzten Jahren zunehmend fokussiert worden. So kommen verschiedene Autoren darin überein, dass bisher nur ungenügend über das Lernen zwischen Organisationen und das Wissen dieser Verbindungen bekannt ist.
Viele Wissenschaftler, die sich diesem neuen Forschungszweig widmen, überschätzen die Bereitschaft der Organisationen, Wissen interorganisational zu transferieren […] Daher soll in dieser Arbeit eine bisher wenig beleuchtete theoretische Heranführung an die Chancen, aber vor allem auch an die Risiken verfolgt werden. […] Die zentrale Forschungsfrage lässt sich demnach formulieren: ‚Welche Chancen und Hindernisse ergeben sich aus dem kollektiven Lernen zwischen Organisationen?‘
Zunächst werden im zweiten Kapitel die Begriffe und Theorien, die dieser Arbeit zugrunde liegen eingeführt. Im dritten Kapitel werden die Gründe für die Bildung von Kooperationen herausgearbeitet. Des Weiteren werden basierend auf der Spieltheorie, der Netzwerktheorie und der Lerntheorie die Chancen und Hindernisse hergeleitet. Diese Herangehensweise über mehrere theoretische Ansätze ist erforderlich, da es bisher an einer einheitlichen Theorie interorganisationaler Netzwerke mangelt. Abschließend werden anhand der gewonnenen Kenntnisse Implikationen für die Managementpraxis vorgestellt und im vierten Kapitel die Ergebnisse resümiert, sowie kritisch reflektiert.
(Quellen siehe Originaltext)
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Grundlagen
- Begriffliche Abgrenzung
- Lernen und Wissen
- Interorganisationale Netzwerke
- Überblick relevanter Managementtheorien
- Das Gefangenendilemma der Spieltheorie
- Netzwerktheorie
- Lerntheorie
- Begriffliche Abgrenzung
- Chancen und Hindernisse interorganisationalen Lernens
- Erkenntnisse basierend auf dem Gefangenendilemma der Spieltheorie
- Die spieltheoretische Entstehung von Netzwerken
- Das dysfunktionale Lerndilemma strategischer Allianzen
- Erkenntnisse aus der Netzwerktheorie
- Lernen in formellen interorganisationalen Netzwerken
- Lernen in informellen interorganisationalen Netzwerken
- Erkenntnisse aus der Lerntheorie
- Wissensbarrieren des Lernens
- Widersprüche als Auslöser expansiven Lernens
- Fazit und Ausblick
- Implikationen für die Managementpraxis
- Erkenntnisse basierend auf dem Gefangenendilemma der Spieltheorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem kollektiven Lernen in interorganisationalen Netzwerken. Ziel ist es, die Chancen und Hindernisse dieses Lernprozesses zu analysieren und die Relevanz für die Managementpraxis aufzuzeigen. Die Arbeit stützt sich dabei auf verschiedene Managementtheorien, wie die Spieltheorie, die Netzwerktheorie und die Lerntheorie.
- Die Bedeutung von Wissenstransfer und Lernen in interorganisationalen Netzwerken
- Die Herausforderungen und Chancen des Lernens in Kooperationen
- Der Einfluss von Spieltheorie und Netzwerktheorie auf interorganisationales Lernen
- Die Analyse von Wissensbarrieren und deren Auswirkungen
- Die Implikationen des interorganisationalen Lernens für die Managementpraxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema des interorganisationalen Lernens ein und beleuchtet die aktuelle Bedeutung von Kooperationen im Kontext von verkürzten Produktlebenszyklen und steigendem Wettbewerbs- und Innovationsdruck. Kapitel 2 erläutert die grundlegenden Begriffe und Theorien, die in der Arbeit verwendet werden. Dazu gehören die Definition von Lernen und Wissen sowie die Vorstellung der Spieltheorie, der Netzwerktheorie und der Lerntheorie.
Kapitel 3 widmet sich den Chancen und Hindernissen des interorganisationalen Lernens. Es werden die Erkenntnisse aus der Spieltheorie, der Netzwerktheorie und der Lerntheorie herangezogen, um die Entstehung von Netzwerken, die Herausforderungen des Lernens in Kooperationen und die Rolle von Wissensbarrieren zu analysieren.
Schlüsselwörter
Interorganisationales Lernen, Netzwerke, Kooperationen, Spieltheorie, Netzwerktheorie, Lerntheorie, Wissensbarrieren, Managementpraxis, Chancen, Hindernisse.
- Arbeit zitieren
- Felix Michelmann (Autor:in), 2010, Kollektives Lernen in interorganisationalen Netzwerken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181403