Mit seinem Werk Don Quijote de la Mancha eröffnet Cervantes den langen Weg des
Romans als literarischen genre.
Der Roman verbindet innerhalb der berühmten Epoche der spanischen Kultur el siglo de oro
die Zeit der Renaissance (renacimiento) mit der des Barocks (barrueco) .
Voll Humor und Ironie werden die Abenteuer eines armen hidalgo (= Niederadel) erzählt.
Im ersten Kapitel beschreibt Cervantes die Umstände, die zu den Verlust des Realitätssinnes
der Hauptfigur und somit zu den Geschehnissen der Erzählung geführt haben. Und zwar aus
dem Drang die vergessene, edle Ritterwelt der alten Bücher wieder herzustellen beschliesst
Don Quijote als Ritter auszuziehen um die Jungfrauen und Waisenkinder zu beschützen. Narrativik beschäftigt sich mit dem Wie, Was und Wer des Erzählens. Also ist sie die Lehre
vom Erzählen. Obwohl Narrativik eine moderne Disziplin ist, knüpft sie an die antike Kunst
der Rhetorik an.
Anhand des Textfragmentes aus Don Quijote de la Mancha wird in diesem Protokoll die
Struktur der Erählung analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Erläuterungen zum Prosatext
- Narrativik
- Erzählmodi
- Ebenen der Erzählung
- Narración
- Historia
- Ebenen der narración
- Texterne Pragmatik
- Textinterne Pragmatik
- Extradiegetische Ebene
- Diegetische Ebene
- Zeitstruktur
- Erzählinstanz
- Wahrnehmbarkeit des Erzählers
- Ebenenzugehörigkeit des Erzählers
- Teilnahme des Erzählers an der Erzählung
- Erzählperspektive
- Position des Erzählers zu der Geschichte
- Grad der Einsichtnahme
- Perspektivmodulation
- Erzählweise
- Erzählsituationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Analyse des Romans "El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha" von Miguel de Cervantes y Saavedra dient dazu, die Struktur des Romans aus der Perspektive der Narrativik zu untersuchen. Ziel ist es, die verschiedenen Ebenen der Erzählung, die Erzählmodi, die Zeitstruktur und die Erzählinstanz zu analysieren und zu interpretieren.
- Analyse der Erzählstruktur aus narrativer Sicht
- Untersuchung der Ebenen der Narration und ihrer Bedeutung
- Identifizierung der Erzählmodi und ihre Relevanz für die Interpretation des Romans
- Analyse der Zeitstruktur und ihrer Einfluss auf die Geschichte
- Untersuchung der Erzählinstanz und ihrer Rolle in der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
- Erläuterungen zum Prosatext: In diesem Kapitel wird der Roman "Don Quijote de la Mancha" als Beginn des Romans als literarisches Genre in der Zeit des spanischen Siglo de Oro vorgestellt. Cervantes verbindet dabei die Renaissance mit dem Barock. Die Abenteuer des armen Hidalgos Don Quijote werden mit Humor und Ironie erzählt. Das erste Kapitel beschreibt den Verlust des Realitätssinns der Hauptfigur, der durch den Drang, die Ritterwelt der alten Bücher wieder herzustellen, zum Ritterauszug führt. Don Quijote strebt danach, Jungfrauen und Waisenkinder zu beschützen.
- Narrativik: Die Narrativik befasst sich mit dem Wie, Was und Wer des Erzählens. Sie ist die Lehre vom Erzählen und knüpft an die antike Rhetorik an. Anhand des Textfragmentes aus Don Quijote wird die Struktur der Erzählung analysiert.
- Erzählmodi: Da sich die Narrativik nicht nur auf literarische Texte bezieht, muss die Erzählart des Textes festgelegt werden. Der Roman Don Quijote gehört zum Kanon der spanischen Literatur und wird als literarischer Text klassifiziert. Die Fiktionalität des Textes wird durch die ungenauen Orts- und Zeitangaben, die indefinito Form der Verben und die unbestimmten Artikel deutlich.
- Ebenen der Narration: Erzähltexte weisen zwei Ebenen des "wie" und "was" Erzähltes auf: Die Narración ist die Darstellungsweise eines Geschehens. Auch im ersten Kapitel des Romans wird angedeutet, dass es über den Fall Don Quijote unterschiedliche Narrationen gibt. Auf der Ebene der Narration unterscheidet man eine textexterne und textinterne Kommunikationssituation.
- Texterne Pragmatik: Auf der Ebene der textexternen Pragmatik treffen sich der reale Autor Miguel de Cervantes und der reale Leser, in diesem Fall die Studenten des Tutoriums.
- Textinterne Pragmatik: Die textinterne Kommunikationssituation des Romans teilt sich in die extradiegetische Ebene (wie Don Quijote erzählt wird) und die diegetische Ebene (die Abenteuer der Figuren).
- Extradiegetische Ebene: Der implizite Autor ist der ideale Autor der Aussagen in einem Text, die an einen eingebildeten Leser gerichtet sind. Er wiedergibt die wahre Botschaft des Textes. In Don Quijote sagt der Erzähler nicht alles, er lässt bewusst Fakten im Unklaren, um auf die Unverlässlichkeit der Geschichte und deren Fiktionalität hinzuweisen.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit der narrativen Struktur des Romans "El ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha" und verwendet zentrale Begriffe wie Narrativik, Erzählmodi, Ebenen der Narration (Narración, Historia), texterne und textinterne Pragmatik, extradiegetische Ebene und diegetische Ebene. Die Analyse konzentriert sich auf die verschiedenen Ebenen der Erzählung, die Erzählinstanz und die Zeitstruktur.
- Arbeit zitieren
- Anneliese Tischler (Autor:in), 2003, Analyse eines Prosatextes aus der Perspektive der Narrativik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18150