Im Mittelpunkt dieser Betrachtung steht ein recht kleines und äußerlich unscheinbares Büchlein von unschätzbarem Wert. Es handelt sich hierbei um das einzige erhaltene Gebetbuch der Ottonenzeit, welches dem König, Otto III. selbst, gehörte. Auf dieses einzigartige Zeugnis ottonischer Buchkunst soll näher eingegangen werden. Grundlegend für diese Bachelorarbeit soll die Frage sein, ob das Gebetbuch einen Leitfadencharakter für Otto III. gehabt haben könnte. Von besonderem Interesse sind dabei nicht ausschließlich die religiösen Aspekte eines Gebetbuches, sondern vielmehr was der Aussteller des Büchleins dem König vermitteln wollte und damit verbunden, was er von Otto III. als König des ostfränkischen Reiches erwartete. Um dem Leser dieser Arbeit einen allgemeinen Einblick auf das Objekt der Untersuchung und dessen Substanz zu liefern, wird das Gebetbuch in einer kodikologischen Analyse näher betrachtet. Nachdem das Gebetbuch in die Tradition der frühmittelalterlichen illuminierten Gebetbücher eingeordnet wird, folgt die inhaltliche Analyse des Buches, sowohl im Bild als auch im Text. Der Zugang zu diesem speziellen Thema erschließt sich darüber, dass das Gebetbuch nach Aussagen herrschaftlichen Handelns durchsucht werden soll. Da dazu leider noch keine entsprechenden Forschungsleistungen zu finden waren, ist in diesem wissenschaftlichen Aufsatz Basisarbeit direkt am Gebetbuch zu leisten, daraus begründet sich der lange inhaltliche Abschnitt zum Gebetbuch und die starke Textbezogenheit dieser Arbeit. Um eine Art Gebrauchsprofil des Gebetbuches zu erstellen, ist es von Nöten, das Gebetbuch im Leben Ottos III. zu verorten. Dem schließt sich ein erstes Resümee an, in dem die Erwartungshaltung des Autors kurz zusammengefasst wird, um so ein Raster zu erstellen, das mit der Gedankenwelt Ottos III. zu vergleichen ist. Der Abgleich des erarbeiteten Rasters orientiert sich an den Diplomen, Siegeln und Briefen Ottos III., um dadurch eine etwaige Prägung der Gebetstexte und Miniaturen festzustellen bzw. auszuschließen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Quellenkapitel
- 2.1 Das Gebetbuch Ottos III.
- 2.2 Die Diplome und Siegel Ottos III.
- 2.4 Die Briefe Ottos III.
- III. Hauptteil
- 3.1 Das Gebetbuch Ottos III.
- 3.1.1 Ein frühmittelalterliches illuminiertes Gebetbuch
- 3.1.2 Der Inhalt des Gebetbuches
- 3.1.3 Vermuteter Stand des Buches im Leben Ottos III.
- 3.1.4 Zusammenfassung
- 3.2 Indizien in den Diplomen und Siegeln
- 3.3 Indizien in den Briefen Ottos III.
- 3.4 Ein Leitfaden?
- IV. Schluss
- Zusammenfassung und Fazit
- V. Anhang
- 5.1 Literaturverzeichnis
- 5.2 Quellenverzeichnis
- 5.3 Bilder und Bildnachweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem einzigen erhaltenen Gebetbuch der Ottonenzeit, welches dem König Otto III. selbst gehörte. Die Arbeit untersucht, ob das Gebetbuch Ottos III. einen Leitfadencharakter für die Königs- und Kaiserherrschaft gehabt haben könnte.
- Das Gebetbuch als Zeugnis ottonischer Buchkunst und Frömmigkeitspraxis
- Die Rolle der Miniaturen und Gebetstexte im Gebetbuch
- Das Herrschaftsverständnis und die Pflichten des Königs im Gebetbuch
- Der Einfluss des Gebetbuches auf Ottos III. Denken und Handeln
- Die Bedeutung von Byzantinischen und Karolingischen Einflüssen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Gebetbuch Ottos III. als zentrales Objekt der Untersuchung vor und erläutert die Relevanz des Themas in der Forschung.
- Das Quellenkapitel bietet einen Überblick über die verschiedenen Quellen, die für die Analyse des Gebetbuches relevant sind. Es werden dabei kodikologische Beschreibungen des Gebetbuches, die Analyse der Diplome, Siegel und Briefe Ottos III. behandelt.
- Der Hauptteil der Arbeit analysiert den Inhalt des Gebetbuches, untersucht die enthaltenen Bilder und Gebetstexte, sowie die mögliche Funktion des Buches als Leitfaden für die Königs- und Kaiserherrschaft.
- Der Schluss fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Bedeutung des Gebetbuches Ottos III. für die ottonische Herrschaftsgeschichte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen der ottonischen Buchkunst, der Königs- und Kaiserherrschaft, dem Gebetbuch als Leitfaden, den Miniaturen, den Gebetstexten, dem byzantinischen Einfluss, der karolingischen Tradition, der Frömmigkeitspraxis und dem Herrschaftsverständnis Ottos III.
- Quote paper
- Pierre Köckert (Author), 2011, Das Königsgebetbuch von Otto III. - Ein Leitfaden für die Königs- und Kaiserherrschaft?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181506