„Juden erscheinen als Handlungsträger in zahlreichen literarischen Texten, sind zentrale
Figuren in vielen geistlichen und weltlichen Spielen, gehören zum Personal der Mären
und sind im Meistergesang ebenso vertreten wie in den im Spätmittelalter so beliebten
Predigtmärlein, Legenden und Schwankerzählungen“. So auch insbesondere bei dem
spätmitteralterlichen Autor Hans Folz, dessen Judenbild Thema dieser Arbeit ist und
anhand einiger dahingehend ausgewählten Werke verdeutlicht werden soll.
Als Beispiele werden die beiden Reimpaarsprüche ‚Der falsche Messias’ und ‚Jüdischer
Wucher’ hinsichtlich ihrer Judenfeindlichkeit untersucht. Diese Texte wurden
ausgewählt, da sie im besonderen Maße die Folz’schen Ansichten über die angeblichen
Schandtaten und charakterlichen Schlechtigkeiten der Juden darstellen.
Um eine Basis zu schaffen und Gründe für das Folz’sche Judenbild finden zu können,
soll zuerst das Judenbild und die sozialen Umständedes 15. und 16. Jahrhunderst
aufgezeigt werden, des weiteren werden biographische Aspekte und das Schaffen und
Wirken des Autors näher betrachtet. Außerdem soll die Frage geklärt werden, welche
Interessen Folz verfolgte: Ging es ihm um Aufklärung oder materiellem Gewinn?
Als Sekundärliteratur zur Biographie des Hans Folz, seinen Werken und das Wirken
dieser dienten vor allem die Texte von Edith Wenzel , Christine Magin und Fritz
Langensiepen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Judenbild zu Lebzeiten des Hans Folz
- Leben und Werk des Hans Folz
- Hans Folz und die Juden
- Allgemein
- ,Der falsche Messias'
- ,Jüdischer Wucher'.
- Schlussbemerkungen
- Quellen
- Primärquellen
- Sekundärquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Judenbild des spätmittelalterlichen Autors Hans Folz am Beispiel seiner Reimpaarsprüche „Der falsche Messias“ und „Jüdischer Wucher“. Die Arbeit analysiert die in den Texten dargestellten Stereotype und Vorurteile gegenüber Juden und setzt diese in den Kontext des 15. und 16. Jahrhunderts.
- Die soziale und rechtliche Lage der Juden im Spätmittelalter
- Die Verbreitung von Judenfeindlichkeit in der Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts
- Die Rolle der christlichen Religion und der christlichen Theologie bei der Entstehung von Judenfeindlichkeit
- Die Werke des Hans Folz und seine persönlichen Ansichten gegenüber Juden
- Die Verbindung zwischen literarischen Stereotypen und der realen Verfolgung von Juden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Relevanz des Themas Judenbild in der Literatur und stellt die beiden Reimpaarsprüche „Der falsche Messias“ und „Jüdischer Wucher“ als Untersuchungsgegenstand vor. Das zweite Kapitel widmet sich dem Judenbild im 15. und 16. Jahrhundert und zeigt die schwierige soziale Lage der Juden in dieser Zeit auf, die durch Rechtsminderung, Verarmung und die Verbreitung von antijüdischen Vorurteilen geprägt war. Das dritte Kapitel beleuchtet die Biografie und das Werk des Hans Folz und analysiert seinen sozialen Status als Handwerker und Verleger. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem Judenbild in den beiden Reimpaarsprüche „Der falsche Messias“ und „Jüdischer Wucher“ und untersucht die darin enthaltenen antijüdischen Stereotype und Vorurteile.
Schlüsselwörter
Judenbild, Hans Folz, Reimpaarsprüche, „Der falsche Messias“, „Jüdischer Wucher“, Spätmittelalter, Judenfeindlichkeit, Stereotypen, Vorurteile, soziale Lage, Rechtliche Lage, Religion, Theologie.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Maria Reinhold (Author), 2010, Das Judenbild des Hans Folz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181577