Der Friedensnobelpreis ging 2007 an die Klimaforschungseinrichtung Intergovern-mental Panel on Climate Change (IPCC) und deren Chef Al Gore. Sie erhielten den Preis “for their efforts to build up and disseminate greater knowledge about man-made climate change, and to lay the foundations for the measures that are needed to counteract such change”.
Wie hat die ausgezeichnete Einrichtung den Preis mit dem wohl höchsten internationalen Renommee verdient? Offensichtlich besteht ein Zusammenhang von Klimawandel und Frieden. Frieden gibt den Menschen Sicherheit, während der Klimawandel ein Unsicherheitsfaktor ist. Bedroht der Klimawandel den Frieden und die Sicherheit auf der Erde?
Das Klima auf unserem Planeten hat sich im Laufe der Weltgeschichte immer wieder verändert. Seit Jahrmillionen passt sich das Leben auf der Erde an diese Veränderungen an. Immer schon hat der Klimawandel die Menschheitsgeschichte mitgeprägt. Die veränderten Umweltbedingungen haben Herausforderungen gestellt, an denen die Menschen gewachsen sind.
Das Phänomen Klimawandel ist also nicht neu, rückt aber in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Überschwemmungen in Bangladesch, extreme Dürren in Afrika und Australien, Wirbelstürme in den USA und China sowie Hitzerekorde und Starkregen in Europa haben katastrophale Auswirkungen auf die Erdbevölkerung. Die Klimaforschung hat in der Folge viel an Beachtung gewonnen und wurde intensiviert. Alle Ergebnisse deuten auf eine Beschleunigung des Klimawandels. Weltweit sind weitere tiefgreifende Umweltveränderungen und häufigere Wetterextreme anzunehmen. Die Konsequenzen reichen von verbesserten Weinbaumöglichkeiten in Mitteleuropa bis zur Existenzbedrohung für pazifische Inselstaaten. Schon heute gelten bestimmte Klimawandelfolgen als unausweichlich.
Selbst durch strikteste Minderungsmaßnahmen wird man nicht in der Lage sein, weitere Auswirkungen der Klimaänderung in den nächsten Jahrzehnten zu vermeiden. Deshalb sind Anpassungsmaßnahmen – vor allem zur Bewältigung kurzfristiger Folgen – unerlässlich. Eine ungemilderte Klimaänderung würde langfristig die Anpassungskapazität natürlicher, bewirtschafteter und menschlicher Systeme wahrscheinlich überschreiten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Sicherheitsbegriff
- 2.1 Die Erweiterung des Sicherheitsbegriffs
- 2.2 Das Konzept der Versicherheitlichung
- 2.2.1 Zentrale Aspekte der Umweltsicherheit
- 2.2.2 Kritische Überlegungen zur Theorie der Kopenhagener Schule
- 2.2.3 Auswirkungen und Probleme erweiterter Sicherheit
- 2.3 Folgen des Klimawandels für Bangladesch
- 3 Exkurs: Bangladesch
- 3.1 Globale Kernbefunde
- 3.1.1 Kippelemente
- 3.1.2 Anpassungsstrategien
- 3.2 Regionale Befunde für Bangladesch
- 3.3.1 Steigender Meeresspiegel
- 3.3.2 Zunahme von Sturm- und Flutkatastrophen in Bangladesch
- 3.3.3 Veränderte Süßwasserverfügbarkeit
- 3.3.4 Rückgang der Nahrungsmittelproduktion
- 3.4 Zusammenfassung
- 3.1 Globale Kernbefunde
- 4 Sicherheitsrelevante Klimakonflikte in Bangladesch
- 4.1 Konfliktkonstellationen
- 4.1.1 Klimabedingte Degradation der Süßwasserressourcen
- 4.1.2 Klimabedingter Rückgang der Nahrungsmittelproduktion
- 4.1.3 Klimabedingte Zunahme von Sturm- und Flutkatastrophen
- 4.1.4 Umweltbedingte Migration
- 4.1.5 Zusammenfassung
- 4.2 Bisherige Folgen von Umweltkonflikten in Bangladesch
- 4.1 Konfliktkonstellationen
- 5 Fazit und Ausblick
- 5.1 Bangladeschs Anpassungsstrategie
- 5.2 Bangladeschs bedrohte Sicherheit
- 5.3 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Klimawandel als Bedrohung der staatlichen Sicherheit, fokussiert auf Bangladesch. Ziel ist es, die sicherheitsrelevanten Auswirkungen des Klimawandels auf das Land zu analysieren und die daraus resultierenden Konflikte zu beleuchten.
- Der erweiterte Sicherheitsbegriff und seine Anwendung auf den Klimawandel
- Die Auswirkungen des Klimawandels auf Bangladesch (Meeresspiegelanstieg, Extremwetterereignisse, Wasserknappheit, Nahrungsmittelproduktion)
- Klimabedingte Konflikte in Bangladesch (Ressourcenkonflikte, Migration)
- Anpassungsstrategien Bangladeschs
- Die Gefährdung der staatlichen Sicherheit Bangladeschs durch den Klimawandel
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bildet die Einleitung. Kapitel 2 definiert den Sicherheitsbegriff und erweitert ihn auf Umweltaspekte. Kapitel 3 präsentiert einen Exkurs zu Bangladesch, inklusive globaler und regionaler Auswirkungen des Klimawandels. Kapitel 4 analysiert klimabedingte Konflikte in Bangladesch, unterteilt nach verschiedenen Konfliktkonstellationen.
Schlüsselwörter
Klimawandel, staatliche Sicherheit, Bangladesch, Umweltsicherheit, Ressourcenkonflikte, Migration, Anpassungsstrategien, Extremwetterereignisse, Nahrungsmittelproduktion, Wasserknappheit.
- Arbeit zitieren
- M.A. Christoph Becker (Autor:in), 2010, Der Klimawandel als Bedrohung staatlicher Sicherheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181595