Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

- Zwischen Anspruch und Wirklichkeit -


Bachelorarbeit, 2011

64 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsklärung
2.1 Partizipation
2.2 Offene Kinder- und Jugendarbeit
2.3 Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen und das Projekt ‚ASP-Juniors‘

3. Begründungszusammenhänge für die Partizipation von Heranwachsenden in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
3.1 Partizipationsrechte von Kindern und Jugendlichen
3.1.1 Nationale Partizipationsrechte
3.1.2 Transnationale und internationale Partizipationsrechte
3.2 Gesellschaftspolitische Partizipationsforderung
3.3 Pädagogische und entwicklungspsychologische Partizipationsforderung

4. ‚Portrait‘ der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
4.1 Grundsätzliche Rahmenbedingungen
4.2 Charakteristik der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
4.3 Handlungsmethoden, konzeptionelle Grundmuster und Leitlinien

5. Partizipationswirklichkeit in der Offenen Arbeit mit Kindern
5.1 Partizipation als Alltagspraxis der Freizeitstätten
5.2 Verschiedene Stufen/Grade der Beteiligung
5.3 Partizipation am Praxisbeispiel der ASP-Juniors
5.4 Blockaden, Grenzen und Herausforderungen
5.4.1 Blockaden seitens der pädagogischen Fachkräfte
5.4.2 Herausforderungen aufgrund der heterogenen Zielgruppe
5.4.3 Grenzen und Herausforderungen im Bezug auf institutionelle Rahmenbedingungen und unzureichende Ressourcen

6. Erfolgsfaktoren und Voraussetzungen für die Partizipation von Kindern im Rahmen der Offenen Arbeit
6.1 Das ‚richtige‘ Ziel - Partizipation als Selbstzweck
6.2 Positive Grundhaltung und Qualifikation der Fachkräfte
6.3 Institutionelle Sicherung von Partizipationsstrukturen und -prozessen
6.4 Beachtung individueller Voraussetzungen der Zielgruppe Kinder
6.4.1 Beachtung und Einbeziehung von Interessen/Motivation
6.4.2 Beachtung und Einbeziehung individueller Entwicklungsstände, Ressourcen und Potentiale
6.5 Installation vielfältiger Partizipationsformen und -methoden

7. Zusammenfassung und Ausblick

8. Literatur- und Quellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Anhang: Rahmenkonzeption ASP-Juniors

1. Einleitung

Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist ein Thema, das mich bereits seit vielen Jahren innerhalb meiner unterschiedlichen Einsatzstellen im Rahmen der Sozialen Arbeit begleitet. In meiner derzeitigen Arbeitsstelle, dem Abenteuer-Spiel- Platz (ASP) Neuhausen, gehört Partizipation zu den wichtigsten pädagogischen Schwerpunkten der täglichen Arbeit. Dahinter steht der Gedanke, dass Kinder und Jugendliche Möglichkeiten erhalten müssen, sich ‚einzumischen‘, um so ihre Leben- sumwelt aktiv mitzugestalten.

Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist in aller Munde und erlebte in den letzten Jahren eine vermehrte nationale und internationale Aufmerksamkeit. Dies kann unter anderem auf den 20. Geburtstag der Kinderrechte, welcher 2009 mit verschiedensten Initiativen, Projekten und Angeboten gefeiert wurde, zurückgeführt werden. Auch im Nationalen Aktionsplan (NAP) der Bundesregierung ‚Für ein kindergerechtes Deutschland 2005 - 2010‘, war Partizipation ein wesentlicher Be- standteil.

Die Forderung nach einer intensiveren Beteiligung von Kindern und Jugendlichen tritt laut Pluto1 immer mehr in den Vordergrund, da die Heranwachsenden die Ge- sellschaft der Zukunft sind (vgl. Pluto, 2007: 9). Partizipation gilt als Schlüssel dafür, dass die Heranwachsenden soziale, kulturelle und politische Grunderfahrungen machen und dadurch befähigt werden, ihre Zukunft unabhängig und selbstbewusst mitzugestalten. Eine nachhaltige Demokratieentwicklung sowie die Schaffung indi- vidueller Bildungschancen sind dabei ebenso zentral, wie die Förderung sozialer Integration (vgl. Fatke/Schneider/Meinhold-Henschel/ Biebricher, 2006: 26).

Es gibt verschiedene Partizipationsfelder, also Lern- und Lebensbereiche, in denen Kinder und Jugendliche Partizipation erfahren können und in denen die Beteiligung von Heranwachsenden, teilweise auch gesetzlich, eingefordert wird: Familie, Schule und Ausbildung, Kinder- und Jugendhilfe, Politik und Wirtschaft, Freizeit, etc. (vgl. Knauer/Sturzenhecker, 2005: 85).

Aufgrund meines beruflichen Hintergrundes werde ich mich innerhalb der folgenden Arbeit speziell mit Partizipation im Kontext der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) befassen.

Bereits der 8. Jugendbericht2 forderte 1990, dass in der OKJA Möglichkeiten ge- schaffen werden müssen, in denen Heranwachsende Aktionen, Projekte und Arbeits- inhalte mitgestalten sowie selbständig planen und organisieren können (vgl. Bun- desministerium für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit, 1990: 107). Partizipati- on ist kein neuer Aspekt der OKJA. Sie ist und war schon immer als fortwährender Arbeitsansatz Bestandteil der täglichen Arbeit in den Offenen Kinder- und Jugend- einrichtungen (vgl. Horlitz, 2006). Trotz diverser nationaler und internationaler Richtlinien und gesetzlicher Verankerungen, die jungen Menschen bestimmte Betei- ligungsrechte explizit auch in der OKJA zusprechen, führen unterschiedliche Inter- pretationen und Auslegungen zu teilweise starken inhaltlichen und qualitativen Unterschieden in der Umsetzung. Die Folge sind offensichtliche Defizite in der Partizipationspraxis, die teilweise „eine enorme Kluft zwischen Anspruch und Wirk- lichkeit“ (Lücking-Michel, 2009: 2) erkennen lassen.

Im Rahmen der vorliegenden theoretischen Abhandlung möchte ich deshalb folgender Fragestellungen nachgehen: Worauf genau begründet sich der Anspruch, Kinder und Jugendliche im Praxisfeld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit aktiv zu beteiligen? Inwieweit werden die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit den Anforderungen bzw. gesetzlichen Grundlagen und Zielsetzungen von Partizipation gerecht und an welche Grenzen und Herausforderungen stoßen sie in der Praxis? Welche Faktoren und Voraussetzungen müssen gewährleistet sein, um Partizipation erfolgreich durchzuführen und zu verankern?

Eine allgemeine Begriffsklärung, in der es u.a. um die Eingrenzung des teilweise sehr unterschiedlich interpretierten Partizipationsbegriffs geht, bildet den Einstieg zur Beantwortung der aufgeführten Fragestellungen. Anschließend möchte ich zunächst die verschiedenen Forderungen und Anspruchsgrundlagen aufzeigen, die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der OKJA begründen.

Nach einer allgemeinen Darstellung der Rahmenbedingungen, Charakteristik sowie der konzeptionellen Grundmuster und Leitlinien der Offenen Arbeit, werde ich im weiteren Verlauf der Arbeit (aufgrund meines eigenen beruflichen Hintergrunds) speziell auf Kindereinrichtungen eingehen, die mit Schulkindern bis zu 13 Jahren arbeiten. Die darauffolgenden Ausführungen, bezüglich der bestehenden Bandbreite der aktuellen Partizipationslandschaft, in Verbindung mit den gegenwärtigen Blo- ckaden und Herausforderungen, soll die Partizipationswirklichkeit in der Offenen Arbeit mit Kindern veranschaulichen. Anhand der bis dahin aufgezeigten theoreti- schen und praktischen Erkenntnisse, geht es abschließend darum herauszustellen, welche Faktoren und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Partizipation im pädago- gischen Alltag der Offenen Kindereinrichtungen von Bedeutung sind.

Das 2010 neu entstandene Partizipationsprojekt ‚ASP-Juniors‘ auf dem AbenteuerSpiel-Platz Neuhausen wird im Laufe der Arbeit immer wieder einen beispielhaften Einblick in die Partizipationswirklichkeit vor Ort geben und zur Verdeutlichung der vorliegenden theoretischen Erkenntnisse dienen.

2. Begriffsklärung

Da die Begrifflichkeiten Partizipation, Offene Kinder- und Jugendarbeit, AbenteuerSpiel-Platz Neuhausen und ASP-Juniors essentiell für meine folgenden Ausführungen sind, möchte ich sie einleitend kurz näher bestimmen.

2.1 Partizipation

Der Partizipationsbegriff lässt sich aus dem lateinischen Wort ‚participare‘ herleiten und bedeutet im wörtlichen Sinne so viel wie Teilnahme und Teilhabe. In der All- tagssprache wird Partizipation oft gleichbedeutend mit Beteiligung, Mitsprache, Mitbestimmung, Mitwirkung, Einbeziehung etc. verwendet (vgl. Pluto, 2007: 16). Laut Knauer und Sturzenhecker3 kann Partizipation ganz allgemein als ein individu- elles Recht verstanden werden, sich aus freiem Willen an unterschiedlichen gesell- schaftlichen, staatlichen oder institutionellen Diskussions- und Entscheidungsprozes- sen zu beteiligen (vgl. Knauer/Sturzenhecker, 2005: 68). Es geht dabei auch immer um die Differenzierung, ob und in welchem Ausmaß Menschen bewusst bei Ent- scheidungen mitsprechen und mitwirken können, die das eigene oder das Leben in der Gemeinschaft betreffen (vgl. Moser, 2010: 71). Da Partizipation in allen Lebens- bereichen vorkommt, wird der Begriff entsprechend der unterschiedlichen Wissen- schaftsbereiche (Politik, Wirtschaft, Pädagogik, etc.) unterschiedlich ausgelegt (vgl. Sturzbecher/Waltz, 2003: 13).

Auf gesellschaftspolitischer Ebene wird unter Partizipation beispielsweise die Einbe- ziehung von Kindern und Jugendlichen in allgemeine Planungs- und Entscheidungs- prozesse (z.B. bei der Gestaltung neuer Spielplätze) verstanden. Die Möglichkeit der Mitsprache wird dort „als Mittel und Kriterium für die Qualitätssicherung jugendli- cher Entscheidungen gesehen“ (ebd., 2003: 17) und soll die Einsatzbereitschaft von Kindern und Jugendlichen im Bezug auf politische Belange fördern (vgl. ebd.).

Bei Partizipation im pädagogischen Kontext geht es dagegen um die direkt beeinflussbare Lebenswelt der Kinder. Hier ist von Partizipation die Rede, wenn Heranwachsenden unter pädagogischer Begleitung verschiedene Möglichkeiten der Mitsprache, Mitwirkung und Mitbestimmung angeboten werden, mit dem Ziel, sie zu einem eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Handeln zu befähigen (vgl. Knauer/Sturzenhecker, 2005: 67).

Partizipation vollzieht sich demnach auf drei verschiedenen Ebenen.

- Es geht um die Mitsprache, durch die die Heranwachsenden ihre Ideen, Wünsche, Bedürfnisse und Meinungen frei äußern können;
- es geht um Mitwirkung, die sich auf unterschiedliche Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse bezieht, in denen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit erhalten, ihre unmittelbare Lebenswelt aktiv mitzugestalten;
- und es geht um Mitbestimmung, bei der die Heranwachsenden möglichst gleichbe- rechtigt gemeinsam mit den Fachkräften vor Ort Entscheidungen treffen und eigene Ideen selbständig umsetzen (vgl. Winklhofer, 2000: 31 zitiert nach Zinser, 2005. 158).

2.2 Offene Kinder- und Jugendarbeit

Grundsätzlich wird unter dem Begriff der Offenen Kinder- und Jugendarbeit eine Bandbreite unterschiedlichster kultureller und sozialpädagogischer Angebote ver- standen, die durch öffentliche und freie Träger geleistet werden (vgl. Gernert, 2005: 315). Die OKJA bietet außerschulische Erfahrung-, Erlebnis- und Bildungsräume, die Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung fördern und Sozialisations- und Lernprozesse initiieren (vgl. Thole, 2000: 23 & Rätz-Heinisch/Schroer/Wolff, 2009: 98).

Die OKJA zählt zu den Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe und findet ihre rechtliche Legitimation und Zielsetzung in § 11 SGB VIII. Ihre Angebote werden durch pädagogisches Fachpersonal (v.a. Erzieher/innen und Sozialpädagog/innen) durchgeführt und richten sich an junge Menschen zwischen 6 und 27 Jahren, die in ihrer Entwicklung gefördert werden sollen (vgl. Gernert, 2005: 315 f). Die OKJA findet, neben der Arbeit in und mit Gruppen oder der projektbezogenen Gruppenar- beit, hauptsächlich in ‚offenen Räumen‘ statt (vgl. Rätz-Heinisch/Schroer/Wolff, 2009: 99). Offen ist hier so zu verstehen, dass Heranwachsende ihre Freizeit freiwil- lig nach den eigenen Interessen und Bedürfnissen, regelmäßig oder zeitweilig sowie unter der Begleitung und Unterstützung von pädagogischen Fachkräften gestalten (vgl. Deinet/Sturzenhecker, 2005: 13).

2.3 Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen und das Projekt ‚ASP-Juniors‘

Der Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen4 ist ein pädagogisch betreuter Spielplatz für Schulkinder bis 13 Jahre unter der Trägerschaft des Kreisjugendring (KJR) Mün- chen-Stadt. Der ganzjährig betriebene ASP hat feste und regelmäßige Öffnungszeiten und bietet bei jedem Wetter vielfältige Spiel-, Erlebnis- & Aktionsbereiche auf einem umzäunten Freigelände mit ca. 6.400 m². Der Offene Freizeittreff und die Aktivitäten im Bauspielbereich werden durch teiloffene Aktionen und Maßnahmen ergänzt.

Auf dem ASP wird grundsätzlich viel Wert auf eine aktive Mitbestimmung und Mitgestaltung des Spielplatzalltags durch die Zielgruppe gelegt. Das Projekt ASPJuniors ist Teil einer neuen Partizipationsstruktur, die eine aktivere Mitsprache, Mitwirkung und Mitbestimmung für Besucher/innen des ASP´s in der Einrichtung schaffen soll. Das Modellprojekt ist aus der gemeinsamen Initiative eines langjährigen Spielplatzkindes, einer Kollegin und mir entstanden. Die Zielgruppe sind engagierte Spielplatzkinder im Alter von 10 - 13 Jahren5.

3. Begründungszusammenhänge für die Partizipation von Heran- wachsenden in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Verschiedene Rechte, Forderungen und Ansprüche bilden die Grundlagen dafür, dass Kinder und Jugendliche grundsätzlich und explizit auch in Einrichtungen der OKJA partizipatorisch mit eingebunden werden sollen bzw. müssen. Im Folgenden möchte ich auf die konkreten Partizipationsrechte der Heranwachsenden sowie auf die ge- sellschaftspolitischen und pädagogisch-entwicklungspsychologischen Ansprüche und Forderungen eingehen.

3.1 Partizipationsrechte von Kindern und Jugendlichen

Historisch gesehen hat sich das Bild vom Kind in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Kindheit wurde früher als „Vorstufe zum Erwachsenwerden“ (Schorn, 1999: 142) gesehen und es gab keine speziell ausgewiesenen Rechte für NichtVolljährige. Erst in den letzten 20 - 30 Jahren „werden Kinder und Jugendliche nicht mehr als „unvollständige“ Erwachsene gesehen, sondern als Akteure mit eigenen Fähigkeiten, Interessen und Deutungsmustern“ (Zinser, 2005: 157).

Aufgrund dieser Tatsache gibt es inzwischen Richtlinien und konkrete Rechte, sowohl auf kommunaler und nationaler als auch auf internationaler Ebene (vgl. Schneider/Stange/Roth, 2009: 5), die Kindern und Jugendlichen nicht nur Schutz- rechte sondern auch Beteiligungsrechte zusichern. Neben dem achten Sozialgesetz- buch (SGB VIII), dem Grundgesetz (GG) und dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) gelten in Deutschland auch transnationale und internationale Rechte (vgl. Rätz- Heinisch/ Schroer/Wolff, 2009: 38), so etwa die UN-Kinderrechtskonvention oder die Europäische Grundrechtecharta, in denen Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen festgehalten sind.

3.1.1 Nationale Partizipationsrechte

Grundsätzlich haben Kinder und Jugendliche, genauso wie Erwachsene, „das Recht und die Fähigkeit zur Teilhabe am demokratischen Prozess (…), und zwar in allen sie betreffenden gesellschaftlichen Feldern und Fragen“ (Knauer/Sturzenhecker, 2005: 68). Die Partizipationsrechte lassen sich dabei nach Bundes- und Länderebene sowie der kommunalen Ebene unterscheiden.

Auf Bundesebene werden Kindern und Jugendlichen formal die gleichen gesetzli- chen Grund- und Beteiligungsrechte wie Erwachsenen zugestanden (vgl. Knau- er/Sturzenhecker, 2005: 68). Allerdings sind im GG keine ausdrücklichen Kinder- bzw. Partizipationsrechte für die Heranwachsenden verankert. Betont wird hier lediglich das Bedürfnis von Kindern nach Schutz (vgl. Rätz-Heinisch/Schroer/ Wolff, 2009: 46). Auch im BGB werden nur ‚indirekte‘ Partizipationsrechte für Heranwachsende angedeutet, deren Erfüllung in der Hand der Sorgeberechtigten liegt.

„Bei der Pflege und Erziehung berücksichtigen die Eltern die wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbständigem verantwortungsbewusstem Handeln. Sie besprechen mit dem Kind, so- weit es nach dessen Entwicklungsstand angezeigt ist, Fragen der elterli- chen Sorge und streben Einvernehmen an.“ (BGB, § 1626 Abs. 2).

Wie in diesem Paragraph sehr gut erkennbar ist, unterliegen die meisten Rechte von Kindern und Jugendlichen einer Besonderheit. Obwohl junge Menschen gegenüber Erwachsenen grundsätzlich gleichwertig sind, werden sie bis zur Volljährigkeit gesetzlich ihren Eltern ‚unterstellt‘ und sind beim Selbständig werden auf diese angewiesen (vgl. Rätz-Heinisch/Schroer/Wolff, 2009: 39 zitiert nach Bart- scher/Kriener 2002).

Konkretere Partizipationsrechte finden sich erst im SGB VIII wieder, in dem die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe beschrieben werden. Es sichert jedem jun- gen Menschen das „Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (SGB VIII, § 1 Abs. 1) zu. Die unterschiedlichen Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sollen zur Verwirklichung dieses Rechts beitragen und „junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern“ (SGB VIII, § 1 Abs. 3). Konkrete Ziele und Schwerpunkte speziell für die OKJA, sind in § 11 SGB VIII verankert.

„Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen.“ (SGB VIII, § 11 Abs. 1).

Dieser in § 11 Abs. 1 formulierte Partizipationsauftrag bildet sowohl die Rechtsgrundlage, aus der sich das Recht auf Partizipation für Kinder und Jugendliche ergibt, als auch die Forderung an die Einrichtungen der OKJA, Heranwachsende aktiv zu beteiligen (vgl. Lemair, 2011: 15).

Auf Länderebene sind die Beteiligungsrechte für Kinder- und Jugendliche in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich, teilweise auch gar nicht ausdrücklich verankert. In der bayerischen Verfassung wird zwar beispielsweise betont, dass Kinder einen „Anspruch auf Entwicklung zu selbstbestimmungsfähigen und verant- wortungsfähigen Persönlichkeiten“ (Bayerische Verfassung, Artikel 125 Abs. 1) haben, konkrete Beteiligungsrechte tauchen jedoch nicht auf. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gibt es in Bayern lediglich spezifische Beteiligungsrechte für Kinder in Kindertagesstätten, die im Bayerischen Kinderbildungs- und betreuungsge- setz (Art. 10 Abs. 2 BayKiBiG) festgehalten sind. Kommunale Festschreibungen, die Beteiligungsrechte von Heranwachsenden in Einrichtungen der OKJA festhalten, fehlen leider (vgl. Kamp, 2010: 16).

3.1.2 Transnationale und internationale Partizipationsrechte

Zu den transnationalen und internationalen Partizipationsrechten zählen die Grund- rechtecharta der Europäischen Union (EU) und die UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK).

Die Grundrechtecharta enthält Rechte und Freiheiten für alle Menschen, die inner- halb dieser Gemeinschaft leben. Die am 7.12.2000 beschlossene Charta erhielt allerdings erst 2009, mit dem Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon, ihre Rechts- gültigkeit als europäisches Primarrecht (vgl. Bundesamt für Migration und Flüchtlin- ge, 2010: 9). In Artikel 24 wird festgehalten, dass Kinder „ihre Meinung frei äu- ßern“ (Grundrechtecharta, Art. 24) können und diese auch bei sie betreffenden Angelegenheiten, unter Berücksichtigung von Alter und Reife, berücksichtigt werden soll.

1989 wurde von den Vereinten Nationen das ‚Übereinkommen über die Rechte des Kindes‘ verabschiedet. Die sogenannte UN-Kinderrechtskonvention ist zwar „völ- kerverbindlich“ (Rätz-Heinisch/Schroer/Wolff, 2009: 49), kann aber als „zwischen- staatliches Recht (…) keine innerstaatliche Geltung beanspruchen“ (ebd., 2009: 50). Das heißt, die Kinderrechte können nicht eingeklagt werden. Die Konvention wurde 1990 von Deutschland unterzeichnet und trat 1992 in Kraft (vgl. ebd., 2009: 49). Obwohl sich Deutschland mit dieser Ratifizierung verpflichtet hat, die Gesetzgebung den Vorgaben der UN-KRK anzupassen (vgl. Liebel, 2007: 44), gibt es bis dato noch immer keine gesetzliche Verankerung der Kinderrechte im deutschen Grundgesetz. Positiv ist allerdings zu vermerken, dass die Konvention ein Umdenken in unter- schiedlichen Organisationen dahingehend ausgelöst hat, sich mehr an den Kinder- rechten zu orientieren (vgl. ebd., 2007: 143).

Durch die Betonung von Partizipation und Selbstbestimmung geht die UN-KRK „weit über reine Schutz-, Sorge- und Versorgungsrechte als vorauszusetzende Grundrechte hinaus“ (Bredow/Durdel, 2003:82). Konkrete Partizipationsrechte sind mehrfach verankert: Berücksichtigung des Kindeswillen (Art. 12), Meinungs- und Informationsfreiheit (Art. 13), Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit (Art. 14), Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit (Art. 15) sowie die Sicherung eines adäquaten Medienangebotes unter Berücksichtigung des Kinder- und Jugendschutzes (Art. 17). Die Kinderrechtskonvention gilt für alle jungen Menschen, die „das acht- zehnte Lebensjahr noch nicht vollendet“ (UN-KRK, Art. 1) haben.

Kritisch betrachtet enthält die UN-KRK allerdings gleichzeitig sehr spezifische Einschränkungen, was die Partizipation der Heranwachsenden betrifft. So beschrän- ken sich die Beteiligungsrechte bei der freien Meinungsbildung, -äußerung und -berücksichtigung auf Angelegenheiten, welche die Heranwachsenden direkt betref- fen, unter Maßgabe der Fähigkeit, dass sie sich eine eigene Meinung bilden können (vgl. UN-KRK, Art. 12). Diese vielseitig interpretierbare Formulierung begünstigt sehr unterschiedliche Sichtweisen, wenn es darum geht, wie Kinder und Jugendliche konkret beteiligt werden können und sollen.

3.2 Gesellschaftspolitische Partizipationsforderung

„Durch die demografische Entwicklung werden junge Menschen in Deutschland zunehmend zu einer Minderheit. Es müssen Möglichkeiten gefunden werden, diejenigen, welche in Zukunft diese Gesellschaft und ihr demokratisches System tragen und weiterentwickeln sollen, frühzeitig einzubeziehen.“ (Mecklenburg, 2008: 5).

Diese Aussage des stellvertretenden Vorsitzenden des Landesjugendrings NordrheinWestfalen fasst sehr gut zusammen, welchem Grundproblem die Partizipationsförderung im gesellschaftspolitischen Kontext entgegenwirken soll.

Untersuchungen zeigen (u.a. die 16. Shell Jugendstudie 20106 ), dass den Kindern und Jugendlichen das „Vertrauen in das demokratische System, politisches Interesse und das Wissen um Rechte und konkrete Beteiligungsmöglichkeiten“ (Quitzau, o.J.) fehlt. Sie erkennen weder Zusammenhänge zwischen der Ausübung demokratischer Rechte und politischer Veränderungen noch zwischen gesellschaftspolitischem Engagement und ihrer eigenen individuellen Entwicklung (vgl. ebd.).

Eine 2007 durchgeführte Studie des Deutschen Kinderhilfswerks bestätigt, dass viele Erwachsene, die sich ehrenamtlich oder politisch engagieren, dies bereits in ihrer Kindheit oder Jugend taten. Wenn Heranwachsende also bereits in frühen Jahren positive Partizipationserfahrungen machen, die immer auch eng mit (gesellschaftli- chem) Engagement zusammenhängen, so hat dies auch Folgen für die weitere per- sönliche und gesellschaftliche Entwicklung (vgl. Meinhold-Henschel/Schack, 2008: 362 f).

Pluto betont, dass Partizipation im Bezug auf die sozialpolitische Forderung „ein Weg der Sicherung“ (Pluto, 2007: 18) von Demokratie sowie der Förderung ehren- amtlichen Engagements sein soll. Da die heutigen Kinder und Jugendlichen im Erwachsenenalter Verantwortung für und in der Gesellschaft übernehmen müssen, ist es wichtig, ihnen durch eine aktive Mitbestimmung und Mitgestaltung ein demokra- tisches Bewusstsein näher zu bringen (vgl. Debiel, 2002: 84) und ihnen praktisch zu veranschaulichen, welche Möglichkeiten sie haben, ihre Zukunft aktiv zu beeinflus- sen. Kinder und Jugendliche müssen befähigt werden, die Welt und damit ihre eigene Zukunft nach ihren Vorstellungen mitzugestalten (vgl. BMFSFJ, 2006: 59).

Laut Schäfer7 werden bis 2015 „nur noch 19 % der Gesamtbevölkerung jünger als 18 Jahre“ (Schäfer, 2008: 10) sein. Dieser demographische Wandel bedeutet für die Heranwachsenden, dass sie es als Minderheit schwer haben werden, ihre Anliegen kundzutun und zu verwirklichen. Nicht nur aufgrund der Generationengerechtigkeit wäre es wichtig, dass Kinder und Jugendliche möglichst früh lernen, wie sie ihre Interessen, Wünsche und Bedürfnisse einbringen und einfordern können (vgl. Schä- fer, 2008: 11).

Ein anderer gesellschaftspolitischer Grund, warum die Partizipation von Heranwach- senden stärker gefördert werden soll ist, dass gerade ihre kindliche Unvoreingenom- menheit gegenüber neuem Wissen und neuen Handlungsorientierungen eine zentrale Basis für die Bewältigung zukünftiger gesellschaftlicher Herausforderungen bietet (vgl. Roth, 2008: 35).

Die besondere Chance, die im Zusammenhang mit der Offenen Arbeit gesehen wird ist, dass diese aufgrund ihrer Strukturbedingungen (siehe 4.) einen nahezu perfekten Rahmen bietet, in dem die jungen Menschen die Möglichkeit haben, sich innerhalb eines ‚Schutzraums‘ auszuprobieren und dadurch befähigt werden, ihre Anliegen auch in größeren Zusammenhängen zu äußern, zu vertreten und zu verwirklichen (vgl. Schäfer, 2005: 11 f).

3.3 Pädagogische und entwicklungspsychologische Partizipationsforde- rung

Die politisch bedingte, voranschreitende Globalisierung und Individualisierung, einhergehend mit entstandardisierten Lebensläufen und allgemeinen demographi- schen und ökologischen Entwicklungen (vgl. Roth, 2008: 35), verlangt Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen, die sie sich nicht immer ausreichend und in gleichem Maße im familiären Umfeld aneignen können (vgl. Schäfer, 2008: 11). Die sich immer schneller verändernden Lebenswirklichkeiten erfordern mehr Eigenverant- wortlichkeit und Selbständigkeit für die eigene Lebensführung (vgl. Hafeneger, 2005: 22).

Im Bereich der Ich-Kompetenz müssen die jungen Menschen „ein Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse, Meinungen, Stärken und Schwächen“ (Bruner/Winklhofer/ Zinser, 2001: 91) entwickeln und sich trauen, diese zu äußern. Da dieses Bewusstsein einhergeht mit der Entwicklung eines Selbstkonzepts und der eigenen Identität, brauchen die Heranwachsenden hier viel Unterstützung, Verständnis und ‚Übungs- möglichkeiten‘ seitens der Erwachsenen, wenn sie vielleicht noch nicht ausreichend über diese Ich-Kompetenzen verfügen (vgl. Bruner/Winklhofer/Zinser, 2001: 91).

Im Bereich der Sozialkompetenz benötigen sie „die Fähigkeit, in einen produktiven Dialog mit Erwachsenen und Gleichaltrigen zu treten und sich in die Gruppe einzu- fügen, ohne die eigene Meinung aufzugeben“ (Bruner/Winklhofer/Zinser, 2001: 91). Außerdem müssen sie fähig sein, Bedürfnisse und Wünsche anderer wahrzunehmen und ungleiche Erwartungen, Meinungen und Wünsche zu akzeptieren (vgl. Groß- mann, 2003: 208).

Für die Entwicklung dieser Kompetenzen, einhergehend mit der allgemeinen (psy- chischen und physischen) Entwicklung von Heranwachsenden, sind unterschiedliche Komponenten ausschlaggebend. Obwohl hier kontroverse Fachmeinungen vorliegen, geht man im Allgemeinen davon aus, dass für die Persönlichkeitsbildung sowohl biologische als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen (vgl. Taubert/ Förster, 2008: 225 ff).

Die Entwicklung von allgemeinen Wertvorstellungen sowie der aufgezählten Kom- petenzen wird zudem erheblich von pädagogischen Einflüssen bestimmt (vgl. Tau- bert/Förster, 2008: 225 ff). Es ist also nicht nur Aufgabe der Erwachsenen im famili- ären, sondern auch im institutionellen bzw. pädagogischen Kontext, junge Menschen in ihren aktuellen Entwicklungsphasen zu unterstützen und zu fördern. Im besten Falle werden dadurch problematische Entwicklungsverläufe verhindert oder ausge- glichen, so dass allen Kindern die bestmöglichen Zukunftschancen ermöglicht wer- den können (vgl. ebd.).

Darum ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche Möglichkeiten erfahren, in denen sie sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst werden können, sie dabei unterstützt werden, eigene Wünsche und Interessen zu artikulieren, diese in unterschiedliche Kontexte einzubringen und gemeinsam in Aushandlungs- und Entscheidungsprozes- sen Lösungen oder Mittelwege zu finden (vgl. Großmann, 2003: 188).

In Partizipationsprozessen haben junge Menschen die Chance, Neues auszuprobieren und aus ihren Erfahrungen zu lernen. Durch eine aktive Mitsprache, Mitgestaltung und Mitbestimmung (z.B. Erstellung von Gruppenregeln) erfahren Kinder und Ju- gendliche, dass ihre Meinung wichtig ist und die eigenen Fähigkeiten wertvoll sind. Dies trägt dazu bei, ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zur Stär- kung der eigenen Persönlichkeit zu entwickeln (vgl. Hundertmark-Mayser, 2003: 12 f).

Dass sich eine aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen für diese positiv auswirkt, kann durch die Erfahrungen im ASP-Juniors-Projekt nur bestätigt werden. Im Laufe des letzten Jahres konnte bei allen Teilnehmer/innen eine deutliche Steige- rung von Selbstwert und Selbstsicherheit festgestellt werden. Je mehr Verantwor- tungs- und Entscheidungsspielraum sie seitens der Einrichtung erhielten, desto verstärkter brachten sie sich ein, entwickelten eigene Ideen und setzten diese ge- meinschaftlich um (z.B. Bau einer eigenen Hütte, etc.). Die beteiligten Kinder sind sichtlich mit der erweiterten Verantwortung gewachsen, haben sich vermehrt im Bereich der Sozialkompetenzen weiterentwickelt, und Einzelgänger sind zu Team- spielern geworden, die sich gemeinsam für unterschiedliche Belange einsetzen.

Neben einem respektvollen Umgang mit den Bedürfnissen anderer eröffnet eine partizipativ gestaltete Kinder- und Jugendarbeit den Heranwachsenden die (Lern-) Möglichkeit, eigene Interessen zu erkennen und sich für individuelle Bedürfnisse und Anliegen einzusetzen (vgl. Zinser, 2005: 158). Aus der pädagogischen und entwicklungspsychologischen Sicht heißt deshalb die Forderung an die OJKA, ihre institutionellen Bedingungen als Chance zu begreifen und Partizipation altersangemessen erfahrbar zu machen (Lüders, 2003: 161).

4. ‚Portrait‘ der Offenen Kinder- und Jugendarbeit

Mittels der eben dargestellten Begründungszusammenhänge wird deutlich, welche Leistungen die OKJA in Bezug auf Partizipation erbringen soll oder muss. In einem weiteren Schritt soll nachfolgend erläutert werden, welche (förderlichen oder auch hinderlichen) Rahmenbedingungen die Offene Arbeit für die Partizipationspraxis bietet.

Die OKJA unterliegt grundsätzlich einem ständigen Veränderungsprozess, da sie gezwungen ist, immer wieder neue Antworten auf die Probleme einer sich ständig wandelnden Kindheit und Jugend zu geben. Aufgrund dieser Tatsache hat sich im Laufe der Zeit eine bunte Vielfalt an Einrichtungen und den damit verbundenen konzeptionellen Ausrichtungen und Arbeitsweisen herausgebildet (vgl. Dei- net/Sturzenhecker, 2005: 11). Die Bandbreite an unterschiedlichen Angeboten der OJKA reicht von Kinder- oder Jugendtreffs und altersübergreifenden Kinder- und Jugendeinrichtungen über spezielle Mädchentreffs oder Kinder- und Jugendkultur- zentren bis hin zu Abenteuerspielplätzen sowie der mobilen Arbeit.

Die Differenzen in Bezug auf Träger, Finanzierung, räumliche Gegebenheiten sowie personelle Ausstattung sind ebenso facettenreich, wie die Besucher/innen-Struktur und die spezifischen konzeptionellen Ausrichtungen (vgl. Moser, 2010: 273). Da es im Rahmen dieser Bachelorarbeit nicht möglich ist, diese Buntheit an Formen, Methoden und Inhalten ausführlich darzustellen, werde ich nur einen groben Überblick über die grundsätzlichen Rahmenbedingungen, den Charakter sowie die konzeptionellen Grundmuster und Leitlinien der OKJA geben.

4.1 Grundsätzliche Rahmenbedingungen

Wie bereits erwähnt finden sich die rechtlichen Grundlagen der OKJA in § 11 SGB VIII wieder. Dementsprechend wird die Offene Arbeit im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe finanziell gefördert. Die konkreten Leistungen erbringen verschiedene freie und öffentliche Träger, wie beispielsweise auch der Kreisjugendring München- Stadt. Um regelmäßige finanzielle Mittel zu erhalten, müssen diese nach § 75 SGB VIII als Träger im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe anerkannt sein und nach § 74 Abs. 1 SGB VIII bestimmte Voraussetzungen erfüllen, wie u.a. die Erbringung eines angemessenen finanziellen Eigenanteils (vgl. Gernert, 2005: 319 f).

[...]


1 Liane Pluto ist u.a. wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Jugendinstituts und trägt mit ihren Untersuchungen und Publikationen in den Bereichen Strukturen und Leistungen öffentlicher und freier Jugendhilfe, Hilfen zur Erziehung und Partizipation, einen wesentlichen Beitrag zum aktuellen Partizipationsdiskurs bei. Nähere Informationen: http://www.dji.de/cgi- bin/Mitarbeiter/homepage/mitarbeiterseite.php?mitarbeiter=110, Zugriff 20.05.11

2 Bericht über Bestrebungen und Leistungen der Jugendhilfe des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit. Näher Informationen unter http://www.aba- fachverband.org/fileadmin/user_upload_2008/berichte/Achter_Jugendbericht.pdf, Zugriff 20.05.11

3 Raingard Knauer & Benedikt Sturzenhecker beteiligen sich aktiv am aktuellen Partizipationsdiskurs. Sie sind beide Hochschullehrende, engagieren sich im Rahmen des Instituts für Partizipation und Bildung (anerkannter Träger der freien Jugendhilfe) und waren maßgeblich bei der Erstellung des Multiplikator/innen-Konzepts „Die Kinderstube der Demokratie“ beteiligt. Nähere Informationen: http://www.partizipation-und-bildung.de/, Zugriff 20.05.11

4 Ausführliche Informationen zur Einrichtung sind auf der Homepage www.asp-neuhausen.de nachzulesen.

5 Eine Beschreibung der konkreten konzeptionellen Inhalte ist im Anhang enthalten.

6 Nähere Informationen zur 16. Shell Jugendstudie 2010 unter http://www.shell.de/home/content/deu/aboutshell/our_commitment/shell_youth_study/, Zugriff 20.05.11

7 nordrhein-westfälischer Staatssekretär für Kultur

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Details

Titel
Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Untertitel
- Zwischen Anspruch und Wirklichkeit -
Hochschule
Hochschule München  (Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften)
Note
1,7
Autor
Jahr
2011
Seiten
64
Katalognummer
V181618
ISBN (eBook)
9783656049050
ISBN (Buch)
9783656048657
Dateigröße
1385 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Theoriearbeit mit Verweisen auf das laufende Partizipationsprojekt "ASP-Juniors" auf dem Abenteuer-Spiel-Platz Neuhausen in München.
Schlagworte
Partizipation, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Kinderrechte, Mitbestimmung, Soziale Arbeit, kinderarbeit, Jugendarbeit, Beteiligung, offene Arbeit mit Kindern
Arbeit zitieren
Alexandra Kozak (Autor:in), 2011, Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181618

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