"Jetzt gibt´s was auf die Ohren". Hörspiel-Produktion mit Kindern und Jugendlichen


Seminararbeit, 2011

16 Seiten


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Organisatorische Voraussetzungen

3. Technische Voraussetzungen

4. Ablaufplan

5. Zielgruppe

6. Projekteröffnung
6.1 Einführung und Begrüßung
6.2 Soundwalk nach Murray

7. Theorieblock:Technik
7.1 Mikrofone
7.2 Klangqualität / Aufnahmeräume
7.3 Dateiformate
7.4 Audacity & Die Manipulationsmöglichkeiten des Audioschnitts

8. Gruppeneinteilung

9. Themenfindung
9.1 Festlegen des Roten Fadens
9.2 Ausarbeitung der Geschichte
9.3 Dialoge

10. Hörspielproduktion

11. Prinzipien der aktiven Medienarbeit

12. Vermittlung der Medienkompetenz nach Baacke

13. Anlagen
13.1 Internetlinks
13.2 Soundwalk nach Murray

1. Einleitung

Auf den folgenden Seiten soll eine Anleitung beschrieben werden, die es ermöglicht, eine Hörspielproduktion mit Kindern und Jugendlichen durchzuführen. Dabei werden sowohl die zu schaffenden Voraussetzungen aufgelistet, als auch die zu vermittelnden Inhalte und Anweisungen, wie den Jugendlichen Medienkompetenz nach Baacke beigebracht werden soll. Am Ende der Arbeit werden diese Aspekte noch einmal dokumentiert. Laut Baacke teilt sich die Medienkompetenz in vier Dimensionen: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. Diese vier Ebenen mit ihren jeweiligen Ausführungen sollen im Projektverlauf den Jugendlichen beigebracht werden. Die aktive Medienarbeit mit Kindern, oftmals auch „der Königsweg der Medienpädagogik“ genannt, beinhaltet jedoch mehr als nur die Vermittlung von Medienkompetenz nach Baacke. Weitere Ziele finden sich in der Förderung von Kreativität, aktivem Hören, der Weiterbildung von Sprachkompetenz und der Aneignung- bzw. aktiven Mitgestaltung der Welt wieder. Der „Learning by doing“ Effekt, also das sog. handelnde Lernen ist hierbei die Grundlage der aktiven Medienarbeit und schafft einen größeren Lerneffekt bei Kindern und Jugendlichen. Das handelnde Lernen wiederum stellt nur einen Teilaspekt der Prinzipien der aktiven Medienarbeit mit Audio dar. Ein wichtiger Punkt ist hierbei die so genannte „Lebensweltorientierung“. Es sollen keine Hörspiel-Kopien anderer Vorlagen entstehen. In dieser Produktion handelt es sich also nicht um die Adaption eines bereits existierenden Schriftstücks, viel mehr sollen die Jugendlichen eigene Geschichten entwerfen, die sich an ihrer eigenen Lebenswelt orientieren. Außerdem sollen die Jugendlichen in kleinen Gruppen arbeiten, dies führt zu einem sozialen Lerneffekt z.b. durch die Auseinandersetzung der Gruppenmitglieder in zahlreichen Diskussionen. Wichtig ist auch die Darlegung eines festen Zeitplans, also Beginn und Ende der Hörspielproduktion. Dadurch entsteht ein gewisser Projektcharakter, wodurch die Jugendlichen lernen unter Vorgaben bestimmte Teile der Produktionskette fertig zu stellen, also unter Zeit“druck“ zu arbeiten. Andererseits ist es auch aus Gründen der Motivation wichtig, den Teilnehmern ein absehbares Ende zu nennen, an dem sie ein fertiges Produkt in der Hand halten werden (Produktorientierung). Am Ende muss den Kindern ein fertiges Hörspiel vorliegen! Anschließend sollte das Ganze noch präsentiert werden. Bei einem Schulprojekt könnte dies z.B. im Rahmen eines Elternabends sein, in unserem Fall werden die Kinder und Jugendlichen jeweils eine Audio CD mit dem von ihnen produzierten Hörspiel erhalten, welches sie dann privat, zu Hause vorspielen können. Stellte die vorhergehende Einleitung nur einen groben Überblick über das Projekt dar, folgt nun eine ausführlichere Beschreibung der Vorgehensweise.

2. Organisatorische Voraussetzungen

- Dauer: ca. 3 Tage (individuell je nach Art des Projekts anpassbar)
- Tag 1: ca. 5 Stunden
- Tag 2: ca. 5 Stunden
- Tag 3: ca. 4 Stunden
- Gruppengröße : bis zu 20 Kinder, aufgeteilt in fünf 4er Gruppen
- Alter: 13 bis 15 Jahre
- Art des Hörspiels: Original Hörspiel
- Raumbedarf:
- 1 Unterrichtsraum
- 1 Computerraum (mind. 5 PCs mit Internetzugang)
- 1 Aufnahmeraum (siehe hierzu auch 7.2)

Die vorliegende Anleitung bezieht sich auf den Projektzeitraum von 3 Tagen in den Ferien. Umgesetzt werden sollte das Projekt als Teil eines Ferienprogramms einer sozialen Einrichtung für Kinder und Jugendliche, z.B. einem Jugendzentrum. Selbstverständlich sind innerhalb der einzelnen Tage des Projekts Pausen einzuhalten. Diese können jedoch leicht zwischen den jeweiligen Themenblöcken platziert werden.

3. Technische Voraussetzungen

- mind. 5 Computer, mit Microsoft Windows Betriebssystem
- Soundkarte mit Mikrofon Eingang
- Software: Audacity (kostenlos downloadbar, Link & Anleitung siehe Anhang.)
- Internetzugang zum Download von Geräuschen und Musik
- USB Schnittstelle
- 5 Mikrofone bzw. Headsets
- mind. 1 PC mit CD Brenner zur Ausgabe des fertigen Hörspiels
- 20 CD Rohlinge
- Kopierer und Kopierpapier
- 1 Projektleiter PC mit Beamer zu Demonstrationszwecken für die gesamte Gruppe

4. Ablaufplan

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die vorgegebenen Zeiten bzw. der Ablaufplan stellt nur ein grobes Muster dar. Vielmehr können die einzelnen Module an individuelle Zeitpläne angepasst werden.

5. Zielgruppe

Folgender Projektverlauf ist für die Durchführung an einer sozialen Einrichtung für Kinder und Jugendliche, wie in einem Jugendzentrum, z.B. innerhalb eines Ferienprogramms, gedacht. Natürlich kann das Projekt auch in den Schulunterricht integriert werden, die aufgeführten Vorgehensweisen beziehen sich aber auf die Durchführung einer „freien“ Veranstaltung. Das soll bedeuten, dass solch ein Projekt im Schulunterricht von vielen Schülern vielleicht als willkommene Abwechslung angesehen wird, aber im Zusammenhang mit Schule immer ein gewisser Zwang bei den Jugendlichen entsteht. Bei einem Projekt außerhalb der Schulzeit und Pflicht ist hingegen von der Freiwilligkeit der Teilnehmenden auszugehen. Sie haben sich dieses Projekt ja bewusst ausgewählt und somit kann man mit einem gewissen Interesse und Engagement der Jugendlichen ausgegangen rechnen.

Als Altersbeschränkung wird für dieses Projekt eine Grenze von mindestens 13 bis max. 15 Jahren ermessen. Die Jugendlichen in diesem Altersabschnitt befinden sich gerade - mehr oder weniger - mitten in der Pubertät und haben somit oftmals dieselben Probleme in ihrem täglichen Umfeld. Es würde daher keinen Sinn machen, noch ältere oder jüngere Kinder zuzulassen. Mit Sicherheit kann man solch ein Projekt auch mit Kindern im Alter von 8 bis beispielsweise 11 Jahren durchführen. Hier muss man jedoch mehr Zeit für die technische Umsetzung einplanen. Hier kommt der nächste Punkt ins Rollen: Stichwort Medienkompetenz. Gerade bei 13 bis 15 Jährigen ist der Computer nahezu das Leitmedium schlechthin. Viele sind schon geschult im Umgang mit Maus und Co. Oftmals weitaus weiter in der Entwicklung im Umgang mit Medien, als die eigenen Eltern. Gerade in diesem Alter ist es noch einmal wichtig, die Jugendlichen auch kreativ zu fördern. Den PC nicht nur als Schnittstelle zur Außenwelt via sozialer Netzwerke, als eigene Welt mittels PC Spiele, oder als Informationsquelle darzustellen, sondern auch sein kreatives Potential greifbar zu machen, ist ein weiteres Ziel dieser Projekts.

6. Projekteröffnung

Wir haben also zunächst festgelegt, in welchem Rahmen dieses Projekt durchgeführt werden kann und soll. Außerdem wurden die technischen und organisatorischen Voraussetzungen definiert, sowie die Zielgruppe und die groben Ziele der aktiven Medienarbeit umrissen. Im Folgenden soll nun ein klarer Ablauf aufgezeigt werden. Einerseits soll anhand der oben aufgeführten Tabelle, Tag für Tag und sein jeweiliger Tagespunkt abgearbeitet werden. Welche Inhalte werden dort wie vermittelt? Wie kann ich den Kindern bei Problemen helfen? Und wie verbinde ich theoretische Inhalte mit praktischen Anweisungen? Außerdem soll gezeigt werden, wie die Medienkompetenz nach Baacke im Projektverlauf vermittelt wird.

6.1 Einführung und Begrüßung

Am ersten Tag folgt das Aufeinandertreffen mit der Projektgruppe. Neben einer Begrüßung und einer kurzen Vorstellungsrunde, soll zunächst allgemein auf das Thema auditiver Medien eingegangen werden. Hierbei hilft es oft schon, die Jugendlichen einfach zu fragen, ob sie denn Hörspiele konsumieren, wenn ja welche, oder ob das kein Thema mehr für sie ist, wie wichtig denn Musik und ihr Mp3 Player ist, welche Vorlieben sie haben und warum sie vielleicht gerade bei diesem Projekt mitmachen. Des Weiteren sollte man die Kinder fragen, welche Arten von Hörspielen sie kennen. So gibt es ja nicht nur das „reine“ Hörspiel, bei dem von der Geschichtsentwicklung bis zur Endfassung sämtliche Produktionsschritte selbst durchgeführt werden, sondern auch beispielsweise schlichte Adaptionen von Kurzgeschichten. Diese Unterscheidung in die verschiedenen Gattungen des Hörspiels (Reproduktion eines literarischen Textes/ Original Hörspiel / Feature / Soundcollage) stellt schon einen Ausflug in die Medienkunde dar. Auch die Bestandteile eines Hörspiels können erfragt werden. So ist das Hörspiel ein monosensorisch (lediglich der auditive Sinn wird angesprochen), aber multikodales Medium. Es kann aus folgenden Elementen bestehen: Geräusche, Musik, Stimme und Stille. Des Weiteren kann mit den Jugendlichen über das bekanntestes auditive Massenmedium, das Radio, gesprochen werden. Durch einfache Fragen wie: „Welche Sender gibt es?“, oder „Welche davon sind speziell für oder von Jugendlichen?“, wird so die informative Medienkunde geschult. Man könnte zusätzlich noch auf den Aspekt der Radiowerbung eingehen, um so kritisch mit den Jugendlichen über die Ziele von Werbung, die Differenzierung von Werbung und Radioprodukt/Beitrag eingehen und so im Sinne der Medienkritik, analytisch und reflexiv, das Thema „Werbung“ hinterfragen.

6.2 Soundwalk nach Murray

Durch die Flut an Bildern, die die Medien tagtäglich auf die Bildschirme in unserem Alltag projizieren, gerät das Visuelle in den Vordergrund und unsere auditiven Fähigkeiten immer mehr in den Hintergrund. Zur Förderung des aktiven Hörens und zur Auflockerung des Projekts bietet sich an dieser Stelle schon der sog. Soundwalk nach Murray an. Hierbei verteilen Sie Kopien des im Anhang beiliegenden „Soundwalk nach Murray“ Blattes. Die Kinder/ Jugendlichen sollen jeweils mit einem Blatt ausgestattet durch die Einrichtung, am besten jedoch im Außenbereich der Einrichtung, spazieren gehen und das Blatt ausfüllen. Sie sollen bei ihrem Spaziergang ruhig auch einmal die Augen schließen und versuchen „bewusst“ zu hören. Die Geräusche schreiben sie dann auf ein Blatt. Nach ca. 20 Minuten versammeln sich alle wieder im Übungsraum, wo die gesammelten Eindrücke ausgetauscht werden. Keiner muss hier seine Notizen äußern, das Ganze beruht stets auf Freiwilligkeit der Teilnehmenden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
"Jetzt gibt´s was auf die Ohren". Hörspiel-Produktion mit Kindern und Jugendlichen
Hochschule
Universität Passau
Autor
Jahr
2011
Seiten
16
Katalognummer
V181712
ISBN (eBook)
9783656051954
ISBN (Buch)
9783656051732
Dateigröße
537 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
hörspiel, kinder, jugendliche, pädagogik
Arbeit zitieren
Sebastian Götz (Autor:in), 2011, "Jetzt gibt´s was auf die Ohren". Hörspiel-Produktion mit Kindern und Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181712

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