Der Tod ist ein Phänomen von existentieller Natur des Menschen, welcher sich den wissenschaftlichen Erklärungen entzieht und über den wir als Lebende nur spekulieren oder mutmaßen können.
Eine soziologische Perspektive betrachtet den sich verändernden Tod in einer sich ändernden Gesellschaft, die nicht nur medizinische und technische Entwicklungen ins Auge fasst, sondern der Rolle der biologischen, sozialen und kulturellen Diskursen einen bedeutenden Wert beimisst, die die kollektiven Bedeutungs- und Sinnmuster des gesellschaftlichen Umgangs mit der Todesthematik vorgeben.
Während beispielsweise bei einer philosophisch orientierten Untersuchung das Ereignis des Todes selbst und dessen Wesen und Sinngehalt von Bedeutung ist, so spielen auf soziologischer Ebene die Prozesse, die ihm vorausgehen, eine Rolle, weshalb ich neben dem Tod den Begriff des Sterbens mit aufführe. Der Begriff ist zeitlich nicht genau einzugrenzen und kann eher als Übergang vom Leben zum Tod gesehen werden.
In vorliegender Hausarbeit soll zunächst einmal die unterschiedliche, interdisziplinäre Behandlung der Todesthematik in der Gesellschaft dargelegt werden, wobei wichtige, damit verbundene Tendenzen angesprochen werden sollen, die sich vor allem in der heutigen Gesellschaft wiederfinden. So wird beispielsweise zu fragen sein, inwiefern sich die Aneignung der Medizin dieses Themas auf den Umgang und die Auseinandersetzung mit Tod und Sterben auswirkt.
Darüber hinaus wird die Todesdarstellung innerhalb der Medien zu untersuchen sein, die eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Normen und Werten im Umgang mit Tod und Sterben innerhalb der heutigen Gesellschaft spielen und dem Menschen Einblicke gewähren, die ihm sonst vorenthalten wären. Bei den medialen Darstellungen von Tod soll es vor allem um filmische Repräsentationen gehen, für die gerade das Unwissen über den Tod eine Anregung für die Gestaltung eines fiktiven Stoffes bietet.
Für eine exemplarische Filmanalyse habe ich den Film 21 Gramm von Alejandro González Iñárritu ausgewählt, der sich der Todesthematik sowohl auf inhaltlicher als auch auf formaler Ebene widmet und bei dem zu untersuchen sein wird, inwiefern der Film das Verhältnis von Tod und der heutigen Gesellschaft widerspiegelt. Dafür lohnt es sich eine Analyse der einzelnen Figuren und ihres jeweiligen Umgangs mit Tod und Sterben vorzunehmen, aber auch einen genaueren Blick auf formale Mittel, die auf die Todesthematik eingehen, zu werfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sterben und Tod in der heutigen Gesellschaft
- Filmische Darstellungen von Sterben und Tod
- Sterben und Tod im Film 21 Gramm
- Umgang mit dem Tod der einzelnen Figuren
- Christina: Die Trauernde
- Jack: Der Schuldige
- Paul: Der Suchende
- Mary: Die Hoffende
- Sterben und Tod innerhalb der Filmästhetik
- Dramaturgie
- Kamera
- Bildsymbolik
- Umgang mit dem Tod der einzelnen Figuren
- Schluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Darstellung von Tod und Sterben im Film 21 Gramm von Alejandro González Iñárritu. Sie untersucht, wie der Film die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Tod widerspiegelt und welche filmischen Mittel dabei zum Einsatz kommen. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven der Figuren auf den Tod und die damit verbundenen Emotionen wie Trauer, Schuld und Hoffnung.
- Der Umgang mit dem Tod in der heutigen Gesellschaft
- Die filmische Darstellung von Tod und Sterben
- Die Analyse des Films 21 Gramm
- Die Rolle der Filmästhetik in der Darstellung des Todes
- Die Bedeutung des Todes für die Figuren im Film
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Todes in Film und Gesellschaft ein und stellt die Relevanz des Themas heraus. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf den Tod, insbesondere die soziologische Perspektive, die den Umgang der Gesellschaft mit dem Tod in den Fokus nimmt. Die Einleitung stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor und skizziert den Aufbau der Hausarbeit.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Umgang mit Tod und Sterben in der heutigen Gesellschaft. Es werden wichtige Tendenzen wie Individualisierung, Privatisierung, Institutionalisierung und Medikalisierung des Todes beleuchtet. Die Kapitel analysiert die Auswirkungen dieser Tendenzen auf die Wahrnehmung und die Auseinandersetzung mit dem Tod in der Gesellschaft.
Das dritte Kapitel widmet sich der filmischen Darstellung von Tod und Sterben. Es werden verschiedene Aspekte der filmischen Repräsentation des Todes beleuchtet, wie z.B. die Dramaturgie, die Kameraführung und die Bildsymbolik. Das Kapitel zeigt auf, wie der Film als Medium den Tod inszeniert und welche Bedeutung die filmische Gestaltung für die Rezeption des Themas hat.
Das vierte Kapitel analysiert den Film 21 Gramm von Alejandro González Iñárritu. Es werden die einzelnen Figuren und ihr Umgang mit dem Tod vorgestellt. Die Kapitel untersucht, wie der Film die Emotionen und die psychischen Prozesse der Figuren im Zusammenhang mit dem Tod darstellt. Darüber hinaus werden die filmischen Mittel, die der Film zur Darstellung des Todes einsetzt, analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Tod, Sterben, Film, Gesellschaft, 21 Gramm, Alejandro González Iñárritu, Trauer, Schuld, Hoffnung, Dramaturgie, Kamera, Bildsymbolik, Individualisierung, Privatisierung, Institutionalisierung, Medikalisierung.
- Quote paper
- B. A. Tanja Brock (Author), 2011, Tod in Film und Gesellschaft am Beispiel von "21 Gramm", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181774