Risikomanagement (RM) beinhaltet zwei grundsätzliche, sich überschneidende Funktionen. Auf der einen Seite dient es dem Schutz des Unternehmens vor Risiken der Umwelt. Umweltrisiken wie Luftverschmutzung oder Lieferverzögerungen sind durch menschliche, technische oder klimatische Risikofaktoren bedingt. Andererseits ist zielgerichtetes Management von Risiken das Resultat gesetzlicher Regelungen. Die betrieblichen Entscheidungsträger versuchen die Bedrohungen immer wieder neu zu identifizieren und zu handhaben, jedoch fehlt häufig ein spezieller Managementansatz.
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, eine geeignete RM- Methodik für prod. Unternehmen zu konzipieren, die den Führungskräften eine effektive Identifikation, Bewertung, Steuerung und Kontrolle von Risiken ermöglicht. Dazu wird im ersten Teil der Niederschrift der wissenschaftliche Stand von RM in der prod. Industrie verdeutlicht und in den folgenden Abschnitten aus den gewonnenen Erkenntnissen ein individueller RM- Ansatz entwickelt.
Im Rahmen der Erfüllung der Zielstellung wird im Abschnitt 2.1 die grundlegende Bedeutung des Ausdruckes „produzierendes Unternehmen“ geklärt. Das Verständnis dieses Begriffes ist elementar für die darauf folgende Klassifikation prod. Unternehmen und die Beschreibung des Produktionsprozesses. Im Anschluss wird der Begriff „Risikomanagement“ unter Einbeziehung der Risikodefinition klargestellt. Dies bildet die Basis für das Verständnis des im Abschnitt 2.1.3 erklärten Risikomanagementprozesses. Die ausgearbeiteten Grundlagen dienen der Ermittlung von Merkmalen prod. Unternehmen, die Einfluss auf das RM haben. Diese Merkmale werden in Kapitel 2.3 anhand der Phasen des Produktionsprozesses erarbeitet und aus ihnen werden konkrete Risiken abgeleitet.
Der zweite Hauptabschnitt beinhaltet den wesentlichen Bestandteil dieser Ausarbeitung. Um eine RM- Methodik für prod. Unternehmen entwickeln zu können, wird zunächst ein Anforderungsprofil für das RM in prod. Unternehmen auf Grundlage der zuvor abgeleiteten Risiken erarbeitet. Die herausgestellten Anforderungen bilden Kriterien für einen Vergleich bereits bestehender RM- Ansätze für prod. Unternehmen, welcher im vierten Abschnitt vorgenommen wird. Anhand dieses Vergleiches können mögliche Lücken und Schwachstellen der einzelnen RM- Ansätze aufgedeckt werden. Somit ergeben sich Handlungsempfehlungen und Verbesserungspotentiale für die Entwicklung einer eigenen ganzheitlichen RM- Methodik für prod. Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wissenschaftlicher Stand von Risikomanagement in produzierenden Unternehmen
- 2.1. Das produzierende Unternehmen
- 2.1.1. Begriffsdefinition
- 2.1.2 Klassifikation produzierender Unternehmen
- 2.1.3 Der Produktionsprozess
- 2.2 Risikomanagement
- 2.2.1 Risiko
- 2.2.2 Begriffsdefinition
- 2.2.3 Der Risikomanagementprozess
- 2.3 Merkmale produzierender Unternehmen mit Einfluss auf das Risikomanagement
- 3. Anforderungen an das Risikomanagement in produzierenden Unternehmen
- 4. Vergleich existierender Risikomanagementansätze für produzierende Unternehmen
- 4.1 Der Risikomanagementansatz von Wildemann
- 4.2 Der Risikomanagementansatz von Strohmeier
- 5. Entwicklung einer eigenen ganzheitlichen Risikomanagementmethodik für produzierende Unternehmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit zielt darauf ab, eine geeignete Risikomanagement-Methodik für produzierende Unternehmen zu entwickeln, die Führungskräften eine effektive Identifikation, Bewertung, Steuerung und Kontrolle von Risiken ermöglicht.
- Verdeutlichung des wissenschaftlichen Stands von Risikomanagement in der produzierenden Industrie.
- Entwicklung eines individuellen Risikomanagement-Ansatzes.
- Erläuterung der grundlegenden Bedeutung des Ausdrucks "produzierendes Unternehmen".
- Klärung des Begriffs "Risikomanagement" unter Einbeziehung der Risikodefinition.
- Ermittlung von Merkmalen produzierender Unternehmen, die Einfluss auf das Risikomanagement haben.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Risikomanagement in produzierenden Unternehmen. Kapitel 2 beleuchtet den wissenschaftlichen Stand des Risikomanagements, indem es zunächst den Begriff "produzierendes Unternehmen" definiert und verschiedene Klassifikationsmöglichkeiten vorstellt. Anschließend wird der Produktionsprozess im Detail beschrieben. Die Kapitel 2.2 und 2.3 befassen sich mit dem Risikomanagement und seinen zentralen Elementen, wie der Risikodefinition und dem Risikomanagementprozess, sowie mit den Merkmalen produzierender Unternehmen, die Einfluss auf das Risikomanagement haben.
Kapitel 3 entwickelt ein Anforderungsprofil für das Risikomanagement in produzierenden Unternehmen, basierend auf den in den vorherigen Kapiteln identifizierten Herausforderungen und Risiken. Kapitel 4 vergleicht zwei existierende Risikomanagementansätze – den Ansatz von Wildemann und den Ansatz von Strohmeier – und analysiert ihre Stärken und Schwächen in Bezug auf die zuvor definierten Anforderungen.
Kapitel 5 entwickelt eine eigene ganzheitliche Risikomanagementmethodik für produzierende Unternehmen, die auf den Erkenntnissen aus den vorherigen Kapiteln basiert und die Stärken der beiden verglichenen Ansätze kombiniert.
Schlüsselwörter
Risikomanagement, produzierende Unternehmen, Produktionsprozess, Risikoidentifikation, Risikoanalyse, Risikohandhabung, Risikocontrolling, Frühwarnsystem, Innovationsmanagement, Finanzierungsmanagement, Corporate Governance, Personalmanagement, Ganzheitlichkeit.
- Quote paper
- Mario Bothe (Author), 2011, Entwicklung einer Risikomanagementmethodik für produzierende Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181841