[...] Diese Arbeit hat das Ziel, herauszufinden, ob und wie computerunterstütztes
Lernen sinnvoll im frühen Fremdsprachenunterricht eingesetzt werden kann. Es wird
zunächst genauer zu klären sein, wie Kinder überhaupt mit dem Computer und den so
genannten „Neuen Medien“ umgehen, denn die Akzeptanz dieser Medien ist wesentlich für
den Lernerfolg der Kinder. Dies gilt natürlich nicht nur für den Unterricht in der
Fremdsprache, sondern auch für alle anderen Lerngebiete. Weiter ist daher zunächst
festzuhalten, auf welchen grundlegenden Lerntheorien verschiedene Konzepte zur
Entwicklung von elektronischen Lernumgebungen begründet sind. Dies schafft eine Basis
zur genaueren Betrachtung der Geschichte des computerunterstützten Lernens einer
Sprache, welches im anglo-amerikanischen Sprachraum und auch zunehmend international
einheitlich als Computer Assisted Language Learning (CALL) bezeichnet wird.
Schon eingangs ist die „Zauberformel“ der Software-Firmen, Edutainment,
erwähnt worden. Was sich hinter diesem, zunächst für die Firmen erst einmal finanziell
Erfolg versprechenden, Wort an Potential für den wirklichen Lernerfolg der Kinder
verbirgt und ob entsprechend konzipierte Programme die allgemeine englischsprachige
Kompetenz von Kindern tatsächlich steigert, soll in einem weiteren Teil erörtert werden. Hierzu wird zunächst die Vereinbarkeit von Spielen und Lernen genauer betrachtet. Weiter
werden Grundsätze zur Gestaltung einer Software zum computerunterstützten Lernen von
Sprachen für Grundschulkinder erörtert.
Diese theoretischen Grundlagen ermöglichen vorbereitende Überlegungen zu einer
empirischen Studie zur Computernutzung von Grundschulkindern der dritten Klasse im
Immersionsunterricht der Claus-Rixen-Schule in Altenholz. Diese Kinder sollen im
Rahmen einer noch durchzuführenden Untersuchung zum ersten Mal innerhalb der
schulischen Umgebung Kontakt mit Computern haben. Es werden verschiedene
Softwareprogramme vorgestellt, anhand derer untersucht werden soll, wie die Kinder mit
der ihnen zur Verfügung gestellten Technologie umgehen. Die Frage, die es also - wenigstens ansatzweise - zu beantworten gilt, ist, ob es für
das computerunterstützte Sprachenlernen einen sinnvollen Platz innerhalb des
Immersionsunterrichtes in der Grundschule gibt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kinder und Computer – „Neue Medien“ im Alltag
- Kinder und das Medium Computer
- Kindlich-mediale Lebenswelten
- ,,Alte Medien“ und „Neue Medien“ – Ein Definitionsproblem
- Medienpädagogik und Medienkompetenz
- Der Begriff Medienpädagogik
- Bedeutung und Wirkung der Medien auf Kinder
- Medienkompetenz als Zielvorstellung
- Kinder und das Medium Computer
- Computerunterstützte Lernumgebungen zum
Fremdspracherwerb
- Lerntheorien und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Lernsoftware
zum Spracherwerb
- Lerntheorien
- Instrumentelles Lernen: Behaviorismus
- Entdeckendes Lernen: Kognitivismus
- Probleme lösen: Konstruktivismus
- Umsetzung in computerunterstützten Lernumgebungen
- Lerntheorien
- Computer Assisted Language Learning (CALL)
- Einführung
- Historische Entwicklung des CALL
- Phase 1 - Behavioristisches CALL
- Phase 2 - Kommunikatives CALL
- Phase 3 – Integratives CALL
- Lernsoftware für Kinder-\nKategorisierung und Einsatzmöglichkeiten in der Grundschule
- Präsentations- und Visualisierungssoftware
- Konzept
- Eignung für den Unterricht
- ,,Drill & Practice\"-Software
- Konzept
- Eignung für den Unterricht
- (Intelligente) Tutorielle Systeme
- Konzept
- Eignung für den Unterricht
- Simulationen/Mikrowelten
- Konzept
- Eignung für den Unterricht
- Werkzeuge
- Konzept
- Eignung für den Unterricht
- Edutainment – Software zwischen Spielen und Lernen
- Wahl eines Lern- oder Edutainment-Programms
- Überlegungen zu Bewertungskriterien
- Lernstoff
- Multiple Lernkanäle
- Personalisiertes Lernen
- Reaktion auf Fehler
- Benutzerführung und Softwareergonomie
- Hilfe! - Sinnvolle Hilfestrukturen
- Entertainment-Elemente als Lernmotivation
- Technische Voraussetzungen an die Hardware
- Überlegungen zu Bewertungskriterien
- Präsentations- und Visualisierungssoftware
- Evaluierung von Software in Hinblick auf ihre\nTauglichkeit für den Einsatz im Immersions-\nunterricht
- Einführung
- Immersionsunterricht in der Claus-Rixen-Schule, Altenholz
- Wahl eines geeigneten Lernprogramms
- Beurteilung von Software anhand der aufgestellten\nBewertungskriterien
- Alfons Abenteuer - Verschollen im Inselparadies
- Checklist „Alfons Abenteuer”
- Tim 7 - Die Erinnerungen eines Vergessenen
- Checklist „Tim 7”
- Pajama Sam 3
- Checklist „Pajama Sam 3“
- Alfons Abenteuer - Verschollen im Inselparadies
- Generelle Eigenschaften geeigneter Programme
- Beurteilung von Software anhand der aufgestellten\nBewertungskriterien
- Begleitende Website zur Arbeit
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Mensch-Computer-Interaktion im Grundschulalter und analysiert den Einsatz von Computer Assisted Language Learning (CALL) im Englischunterricht. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Herausforderungen der Verwendung von CALL-Software im Grundschulalter zu erforschen und konkrete Empfehlungen für die Auswahl und den Einsatz geeigneter Programme zu entwickeln.
- Die Rolle von Computern im Alltag von Kindern und die Entwicklung von Medienkompetenz
- Der Einsatz von CALL-Software im Fremdspracherwerb und die Integration von Lerntheorien
- Kategorisierung und Bewertung von CALL-Software für den Grundschulunterricht
- Die Anwendung von CALL im Immersionsunterricht und die Analyse von geeigneten Programmen
- Die Bedeutung von Edutainment-Elementen für die Lernmotivation
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema Mensch-Computer-Interaktion im Grundschulalter und den Einsatz von CALL im Englischunterricht ein. Sie beschreibt die Relevanz der Thematik und die Forschungsziele der Arbeit.
- Kapitel II untersucht die Rolle von Computern im Alltag von Kindern. Es werden die medialen Lebenswelten von Kindern analysiert und die Bedeutung von Medienpädagogik und Medienkompetenz diskutiert. Das Kapitel untersucht auch das Verhältnis zwischen „alten“ und „neuen“ Medien.
- Kapitel III beleuchtet die Verwendung von computergestützten Lernumgebungen im Fremdspracherwerb. Es werden verschiedene Lerntheorien und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Lernsoftware zum Spracherwerb vorgestellt. Weiterhin werden die verschiedenen Arten von CALL-Software und ihre historische Entwicklung beschrieben.
- Kapitel IV befasst sich mit der Evaluation von CALL-Software im Hinblick auf ihre Tauglichkeit für den Einsatz im Immersionsunterricht. Es werden Kriterien für die Auswahl geeigneter Programme aufgestellt und verschiedene Software-Programme anhand dieser Kriterien analysiert.
Schlüsselwörter
Mensch-Computer-Interaktion, CALL, Englischunterricht, Grundschule, Medienpädagogik, Medienkompetenz, Lerntheorien, Software-Evaluation, Immersionsunterricht, Edutainment.
- Lerntheorien und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Lernsoftware
zum Spracherwerb
- Arbeit zitieren
- Lars Blöhdorn (Autor:in), 2002, Mensch-Computer-Interaktion im Grundschulalter - CALL im Englischunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18190