Kann man auf Grund einer retrograden Betrachtung einer Strompreisbildung den funktionierenden Wettbewerb in einem ehemaligen Monopolmarkt ableiten?
Den Energieversorgern wird meistens vorgeworfen, dass kein Wettbewerb herrscht und der örtliche Grundversorger zu teuer sei. In der vorliegenden Arbeit werden diese Vorwürfe kritisch betrachtet und so ausgearbeitet, dass ein allgemeines Verständnis der aktuellen Lage möglich ist.
In Kapitel 2 der Arbeit wird die Liberalisierung des deutschen Strommarktes thematisiert. Nachdem zuerst die besonderen Merkmale des Gutes Strom dargestellt wurden, wird dann in chronologischer Reihenfolge der lange Weg vom ehemaligen kommunalen Monopolmarkt zum Wettbewerb skizziert. Es wird aufgezeigt, warum es bis zur Liberalisierung des deutschen Strommarktes 1998 keinen Wettbewerb gab. Danach wird erläutert was unter dem Begriff Wettbewerb zu verstehen ist und welche Wettbewerbstheorien die deutsche Wirtschaftspolitik als Leitbilder beeinflussten. Aus der Veränderung der Leitbilder ist der Paradigmenwechsel der Regierung, die Strommonopole zu deregulieren, ableitbar. Um die Voraussetzungen für den Wettbewerb auf dem Strommarkt zu schaffen, hat der deutsche Staat seit 1998 einige Meilensteine auf dem Weg gebracht. Aber nicht auf allen Wertschöpfungsstufen der Stromwirtschaft herrscht Wettbewerb.
Nach dem theoretischen Teil werden in Kapitel 3 anhand des Internetvergleichsportales Verivox, die Gesamtpreise für einen Musterhaushalt mit 3.500 kWh im Marktgebiet Düsseldorf zwischen der Grundversorgung der Stadtwerke Düsseldorf AG und dem günstigsten Wettbewerber Stromio classic miteinander verglichen. Anschließend erfolgt eine Erörterung aller Preisbestandteile der Stromrechnung. Die Gesamtbeträge werden um die staatlich regulierten und induzierten Kosten bereinigt, um als Residualgröße die Bestandteile der Musterrechnungen zu erhalten, die dem Wettbewerb unterworfen sind.
Nach der Detailanalyse der Stromrechnung wird in Kapitel 4 der Wettbewerb analysiert. Ist der Wettbewerb auf dem Strommarkt in Düsseldorf angekommen? Welche besondere Rolle hat der Staat dem Grundversorger zugeordnet und was unterscheidet ihn vom Wettbewerber? Kann das im EnWG § 1 Satz 1 geforderte Zieldreieck der Energiewirtschaft zwischen Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit überhaupt noch bestehen, wenn der Fokus auf den Preis gerichtet wird?
Abgeschlossen wird die Arbeit mit einer Schlussbetrachtung in Kapitel 5.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Theoretische Grundlagen
- Die Besonderheiten des Produktes Strom
- Der deutsche Strommarkt vor der Liberalisierung 1998
- Definition von Wettbewerb und Wettbewerbspolitik
- Meilensteine der Liberalisierung
- Die Wertschöpfungsstufen im Strommarkt
- Preisbestandteile der Stromrechnung
- Preisvergleich Stadtwerke Düsseldorf AG und Stromio
- Staatliche Abgaben EEG, KWK, Stromsteuer, Konzessionsabgabe und Umsatzsteuer
- Netznutzungsentgelte (Arbeitspreis, Messung, Abrechnung, Messstellenbetrieb)
- Residualgröße für Strombeschaffung, Abwicklung, Marketing, Vertrieb, sonstige Gemeinkosten und Marge
- Analyse des Wettbewerbes
- Der Wettbewerb um Haushaltskunden in Düsseldorf
- Grundversorger
- Grundversorger versus Wettbewerber
- Zieldreieck: Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht anhand der Stadtwerke Düsseldorf AG, ob eine retrograde Betrachtung der Strompreisbildung in einem ehemals kommunalen Monopolmarkt auf einen funktionierenden Wettbewerb schließen lässt. Die Analyse beleuchtet die Liberalisierung des deutschen Strommarktes und den damit verbundenen Herausforderungen für Verbraucher und Anbieter. Die Arbeit vergleicht die Preise der Stadtwerke Düsseldorf AG mit denen eines Wettbewerbers.
- Liberalisierung des deutschen Strommarktes
- Preisgestaltung im Strommarkt
- Wettbewerbsanalyse im Strommarkt
- Vergleich der Preisbestandteile verschiedener Anbieter
- Analyse des Wettbewerbsdrucks auf Grundversorger
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Arbeit untersucht kritisch die Behauptung, dass kein Wettbewerb im Strommarkt herrscht und der Grundversorger zu teuer ist. Sie basiert auf der These, dass eine rückblickende Betrachtung der Strompreisbildung Aufschluss über den Wettbewerb in einem ehemaligen Monopolmarkt geben kann. Die Arbeit bezieht sich auf Aussagen von Vertretern der Bundesnetzagentur und des Bundeswirtschaftsministeriums, die Verbraucher zum Wechsel des Stromanbieters aufgerufen haben, um den Wettbewerb zu fördern.
Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel erläutert zunächst die Besonderheiten des Gutes Strom. Anschließend wird die Entwicklung des deutschen Strommarktes von einem kommunalen Monopol bis zur Liberalisierung 1998 chronologisch dargestellt. Es werden die Definition von Wettbewerb und relevante Wettbewerbstheorien erläutert, um den Paradigmenwechsel der Regierung hin zur Deregulierung von Strommonopolen zu belegen. Schließlich werden die Meilensteine der Liberalisierung seit 1998 und die unterschiedlichen Wettbewerbsintensitäten auf den verschiedenen Wertschöpfungsstufen der Stromwirtschaft beschrieben.
Preisbestandteile der Stromrechnung: Dieses Kapitel analysiert die Preisbestandteile der Stromrechnung anhand eines Preisvergleichs zwischen den Stadtwerken Düsseldorf AG und dem günstigsten Wettbewerber Stromio classic für einen Musterhaushalt. Es erfolgt eine detaillierte Aufschlüsselung der Preisbestandteile, einschließlich staatlicher Abgaben (EEG, KWK, Stromsteuer, Konzessionsabgabe und Umsatzsteuer), Netznutzungsentgelte und der Residualgröße für Strombeschaffung, Abwicklung, Marketing, Vertrieb, sonstige Gemeinkosten und Marge. Der Vergleich soll die Preisunterschiede zwischen Grundversorger und Wettbewerber aufzeigen.
Analyse des Wettbewerbes: Dieses Kapitel analysiert den Wettbewerb um Haushaltskunden in Düsseldorf, den Unterschied zwischen Grundversorger und Wettbewerbern und die Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit. Es wird untersucht, inwieweit der Wettbewerb tatsächlich funktioniert und welche Faktoren die Preisgestaltung beeinflussen.
Schlüsselwörter
Strompreisbildung, Liberalisierung, Strommarkt, Wettbewerb, Grundversorger, Stadtwerke Düsseldorf AG, Preisvergleich, Preisbestandteile, staatliche Abgaben, Netznutzungsentgelte, Wettbewerbsintensität, Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Analyse der Strompreisbildung in Düsseldorf
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Strompreisbildung in Düsseldorf, insbesondere den Wettbewerb zwischen dem Grundversorger Stadtwerke Düsseldorf AG und anderen Anbietern. Sie untersucht, ob eine rückblickende Betrachtung der Preisentwicklung auf einen funktionierenden Wettbewerb schließen lässt, nachdem der Markt liberalisiert wurde.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Liberalisierung des deutschen Strommarktes, die Preisgestaltung im Strommarkt, eine Wettbewerbsanalyse in Düsseldorf, einen detaillierten Vergleich der Preisbestandteile verschiedener Anbieter (Stadtwerke Düsseldorf AG und Stromio als Beispiel), und die Analyse des Wettbewerbsdrucks auf Grundversorger. Sie beleuchtet auch die Besonderheiten des Gutes Strom und die verschiedenen Wertschöpfungsstufen der Stromwirtschaft.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine deskriptive und vergleichende Methode. Sie analysiert die Preisbestandteile der Stromrechnung der Stadtwerke Düsseldorf AG und vergleicht diese mit denen eines Wettbewerbers (Stromio). Die Analyse basiert auf einer retrospektiven Betrachtung der Preisentwicklung nach der Marktliberalisierung.
Welche Daten werden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen Preisvergleich zwischen den Stadtwerken Düsseldorf AG und Stromio classic für einen Musterhaushalt. Dieser Vergleich dient zur detaillierten Aufschlüsselung der Preisbestandteile, einschließlich staatlicher Abgaben, Netznutzungsentgelte und der Marge.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit werden in der Schlussbetrachtung zusammengefasst. Die Arbeit prüft die These, ob trotz der Liberalisierung ein funktionierender Wettbewerb im Strommarkt besteht und ob der Grundversorger zu teuer ist. Die Analyse des Preisvergleichs und der Wettbewerbsintensität liefern die Grundlage für die Bewertung dieser These.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einführung, einen Teil zu den theoretischen Grundlagen (Besonderheiten des Produkts Strom, Entwicklung des deutschen Strommarktes, Definition von Wettbewerb, Meilensteine der Liberalisierung, Wertschöpfungsstufen), einen Abschnitt zur Analyse der Preisbestandteile der Stromrechnung, ein Kapitel zur Wettbewerbsanalyse in Düsseldorf und eine Schlussbetrachtung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Strompreisbildung, Liberalisierung, Strommarkt, Wettbewerb, Grundversorger, Stadtwerke Düsseldorf AG, Preisvergleich, Preisbestandteile, staatliche Abgaben, Netznutzungsentgelte, Wettbewerbsintensität, Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich für die Strompreisbildung, den Wettbewerb im Strommarkt und die Auswirkungen der Liberalisierung interessieren. Dies beinhaltet Verbraucher, Unternehmen, politische Entscheidungsträger und Wissenschaftler.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Informationen finden Sie im vollständigen Text der Arbeit (hier nicht vollständig dargestellt).
- Citation du texte
- Matthias Jablonski (Auteur), 2011, Bildung des Strompreises für Haushaltskunden eines ehemaligen kommunalen Monopolisten in einem liberalisierten Markt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181909