Puccinis Opern gehören zu den beliebtesten und meistgespielten der Welt. Seine vier Opern La Bohème, Tosca, Madama Butterfly und Turandot gehören zu den bekanntesten der heutigen Zeit. Trotzdem stand Puccini seit den Uraufführungen seiner Werke unter Kitsch-Verdacht: seine Musik wird als schmalzig empfunden, seine Opern als „Einsteiger-Opern“ bezeichnet, die für wahre Musikkenner und –liebhaber nicht von Bedeutung sind. Dennoch scheinen die seit über hundert Jahren anhaltenden Besucherzahlen und der Beliebtheitsgrad der Opern dem Kitsch-Verdacht entgegen zu stehen. Wissenschaftler haben Puccini lange Zeit ignoriert und erst seit den letzten 30 Jahren gibt es Bemühungen ihn zu rechtfertigen und zu rehabilitieren. Die große Debatte um Puccini entbrennt an der Frage, ob seine Musik nun Kitsch oder Kunst sei. Oder am Ende etwa beides?
Um sich dieser Fragestellung zu nähern, werden in dieser Arbeit zunächst valide Kitsch-Aspekte, die auf Puccinis Oper angewendet werden können, zusammengetragen. Da der „Kitsch“-Begriff um die Jahrhundertwende erst entstand und sich etwas später erst im Volksmund verankerte, folgt danach eine Untersuchung von Vorwürfen an Puccinis Musik von Zeitgenossen. Hier soll geklärt werden, inwieweit sich diese mit den Kitsch-Aspekten decken. Anschließend werden das Werk und Puccinis Personalstil eingehend betrachtet, um zu einem Fazit zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aspekte des Kitsches in Puccini-Kritiken
- Was genau ist Kitsch?
- Puccini-Kritiken
- Puccinis musikalischer Kitsch am Beispiel von Madama Butterfly
- Der Einfluss der Geschichte der Oper auf die Kitsch-Thematik
- Liebesduett
- „Un bel di“
- Puccini-Stil
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Giacomo Puccinis Opern, insbesondere „Madama Butterfly“, als Kitsch oder Kunst zu betrachten sind. Sie beleuchtet den umstrittenen Begriff des Kitsches, analysiert Puccini-Kritiken und untersucht Puccinis musikalischen Stil im Hinblick auf Kriterien des Kitsches.
- Definition und Charakteristika von Kitsch
- Analyse von Puccini-Kritiken im Hinblick auf Kitsch-Vorwürfe
- Untersuchung von musikalischen Elementen in „Madama Butterfly“ auf Kitsch-Merkmale
- Einordnung von Puccinis Stil im Kontext der Operngeschichte
- Diskussion der Ambivalenz zwischen Kitsch und Kunst in Puccinis Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach der Einordnung von Puccinis Werken zwischen Kitsch und Kunst. Das zweite Kapitel untersucht den schwer fassbaren Begriff des Kitsches, beleuchtet verschiedene Definitionen und Kriterien und analysiert die Kritiken an Puccinis Musik. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von Kitsch-Aspekten, die auf Puccinis Opern angewendet werden können. Das dritte Kapitel analysiert „Madama Butterfly“ auf musikalische Elemente, die als kitschig interpretiert werden könnten. Der vierte Kapitel betrachtet Puccinis persönlichen Stil.
Schlüsselwörter
Giacomo Puccini, Madama Butterfly, Kitsch, Kunst, Oper, Musik, Musikkritik, Sentimentalität, musikalischer Stil, Operngeschichte.
- Quote paper
- BA Felisa Kowalewski (Author), 2011, Giacomo Puccinis "Madama Butterfly" - Kitsch oder Kunst (oder etwa beides)?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181962