Fast täglich liest man in der Zeitung oder sieht in den Nachrichten Meldungen über verübte Anschläge in der Welt. Viele dieser Anschläge berühren die Zuschauer und Leser dabei nicht besonders, sondern sie nehmen sie als irreales Ereignis teilnahmslos hin, ohne persönlich betroffen zu sein. Größere Anteilnahme wird von der Masse bekundet, wenn es Anschläge auf berühmte Personen sind, zu denen sie einen Bezug haben.
In solchen Fällen spricht man von Attentaten. Ein Attentat ist ein Anschlag auf eine Persönlichkeit von hohem politischen, religiösen oder gesellschaftlichen Rang, welche der Attentäter versucht zu töten oder zu verletzten. Auch Anschläge auf bekannte Gebäude werden als Attentat gesehen.
Eine solche Tat muss von einer politischen Hinrichtung unterschieden werden. Eine politische Hinrichtung ist von staatlichen Organen veranlasst und somit im Gegensatz zu einem Attentat nicht illegal wo hingegen ein Attentat verübt von einem Täter oder einer Tätergruppe meist illegal ist. In seltenen Fällen lassen sich politische Attentate gesetzlich legitimieren. Sogar heute noch ist im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland im Artikel 20, dem sogenannten Widerstandsgesetz, festgehalten, wann Widerstand gegen die Obrigkeit gesetzlich erlaubt ist.
Artikel 20
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus. Sie wird vom Volk in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtssprechungen ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an das Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Somit scheint der sogenannte Tyrannenmord in wenigen Fällen vom Gesetz her in Deutschland legitimiert. Schwierig gestaltet sich dabei die Interpretation des Gesetzes, da ein Ausschöpfen der Möglichkeiten und die Wahl der Mittel für den politischen Widerstand definitorisch unscharf sind. Eine Chance, sich für eine Rechtfertigung eines Attentats auf dieses Gesetz zu beziehen, scheint als sehr unwahrscheinlich.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Opfer: Kaiser Wilhelm I.
- Die ersten drei Attentate
- Das erste Attentat am 14. Juli 1861
- Der Täter
- Die Tat
- Das Motiv
- Das zweite Attentat am 11. Mai 1878
- Der Täter
- Die Tat
- Das Motiv
- Das dritte Attentat am 2. Juni 1878
- Der Täter
- Die Tat
- Das Motiv
- Politische Auswirkungen der Attentate 1878
- Das erste Attentat am 14. Juli 1861
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den ersten drei Attentaten auf Kaiser Wilhelm I. Sie untersucht die Hintergründe, die Motive der Täter und die politischen Auswirkungen der Attentate. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis dieser Ereignisse und ihrer Bedeutung für die deutsche Geschichte zu gewinnen.
- Die Persönlichkeit Kaiser Wilhelm I. und seine Rolle im preußischen Staat
- Die Hintergründe der Attentate: politische, soziale und wirtschaftliche Verhältnisse der Zeit
- Die Motive der Täter und ihre politische und persönliche Situation
- Die Folgen der Attentate für die deutsche Politik und Gesellschaft
- Die Interpretation des Themas "Attentat" im historischen Kontext.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet das Phänomen von Attentaten im historischen und gegenwärtigen Kontext. Sie unterscheidet zwischen politischen und persönlichen Attentaten und stellt die rechtlichen Aspekte des Widerstands gegen die Obrigkeit in Deutschland in den Vordergrund.
- Das Opfer: Kaiser Wilhelm I.: Dieses Kapitel zeichnet ein Bild von Kaiser Wilhelm I. als Persönlichkeit und stellt seinen Werdegang im preußischen Staat dar. Dabei werden seine Kindheit, seine Erziehung und seine militärische Karriere beleuchtet.
- Die ersten drei Attentate: Dieses Kapitel beschreibt die ersten drei Attentate auf Kaiser Wilhelm I., angefangen mit dem ersten Attentat im Jahr 1861, bis hin zu den beiden Attentaten im Jahr 1878. Es beleuchtet die Täter, die Tat und die Motive jedes Attentats im Detail.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Attentate, Kaiser Wilhelm I., preußischer Staat, deutsche Geschichte, politische Hintergründe, Motivlage der Täter, Folgen der Attentate, historische Interpretation und Widerstandsrecht.
- Arbeit zitieren
- Stephan Lembke (Autor:in), 2007, Die ersten drei Attentate auf Kaiser Wilhelm I, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182085