„Gewalt in der Schule“ ist, glaubt man den Berichten der Presse, eine typische Erscheinung unserer Zeit. Einhellig ist die Meinung darüber, dass die Gewalt zugenommen hat. Die Schuld für dieses Phänomen wird abwechselnd den schlecht ausgebildeten Lehrern, den „unerzogenen“ Jugendlichen oder den verantwortungslosen Eltern zugeschoben. Wie immer bei komplexen Problemen wird der Versuch einer sachlich geführten Debatte durch den ungeduldigen Ruf nach schnellen Patentlösungen untergraben: Verschärfung des Waffengesetzes, mehr Autorität für die Lehrer, etc. Unabhängig von der Effektivität derartiger Maßnahmen ist es aber zunächst notwendig die Vermeidung von Gewalt als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen. Die Institution Schule ist keine abgeschlossene Welt für sich, sondern vielmehr ein Kulminationspunkt der Ansprüche der Eltern, der Kinder und der Lehrer, wobei letztere wiederum auch die Ansprüche des Staates repräsentieren. Schule steht allgemeinhin für den individuellen aber auch sozialen Wunsch nach einer besseren Welt, dem Streben nach einer positiven Entwicklung der Menschheit . Und sicherlich liegt es auch gerade daran, dass die jüngsten in Schulen passierten Gewaltverbrechen so sehr schockieren, weil sie der Gesellschaft den namentlichen „Spiegel“ vorhalten, der augenscheinlich keinen akzeptablen Zustand abbildet.
Wo sind die Ursachen aber nun zu suchen bzw. welche Schwierigkeiten gibt es bei ihrer Erfassung? Und welche Konfliktlösungswege bieten sich an? Die Arbeit setzt sich im Folgenden mit den Aussagen des Artikels von BÜTTNER (1993) auseinander, die vor dem Hintergrund eines kurzen Abrisses der aktuellen Forschung zum Thema reflektiert werden. Zur Darstellung letzterer wird im wesentlichen auf die aktuelle und sehr gründlich durchgeführte Zusammenfassung von SCHUBARTH (2000) zurückgegriffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bilanz der empirischen Gewaltforschung
- Forschungsansatz und Methodik
- Empirische Befunde zum Ausmaß, Erscheinungsformen und Entwicklung der Gewalt an Schulen
- Theoretische Erklärungsansätze
- Klassische psychologische Ansätze
- Klassische soziologische Ansätze
- Neuere psychologische Erklärungsansätze
- Neuere soziologische Ansätze
- Neuere kriminalsoziologische Ansätze
- Integrative Erklärungsansätze
- Konkrete Ursachen von Gewalt und Präventionsansätze
- Die Position von Christian Büttner
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die aktuelle Gewaltforschung im Kontext des Artikels „Schule und Aggression" von Christian Büttner. Ziel ist es, den aktuellen Stand der Forschung zu Gewalt in Schulen zu beleuchten und die Position von Büttner vor diesem Hintergrund zu diskutieren.
- Entwicklung und Erscheinungsformen von Gewalt in Schulen
- Empirische Befunde zur Häufigkeit und Entwicklung von Gewalt in Schulen
- Theoretische Erklärungsansätze für Gewalt an Schulen
- Präventionsansätze zur Reduktion von Gewalt in Schulen
- Die Position von Christian Büttner im Kontext der aktuellen Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beleuchtet die aktuelle Debatte über Gewalt in Schulen und stellt die Problematik der schnellen Patentlösungen ohne wissenschaftliche Grundlage in den Vordergrund. Der Artikel von Christian Büttner wird als Ausgangspunkt für die weitere Analyse gewählt.
Bilanz der empirischen Gewaltforschung
Dieses Kapitel untersucht den Stand der Forschung zu Gewalt an Schulen. Die Anzahl der Studien hat seit 1990 stark zugenommen, was in erster Linie auf den Einfluss der Medien zurückzuführen ist. Allerdings kritisiert der Autor die Methodik vieler Studien und bemängelt die fehlende Vergleichbarkeit der Ergebnisse.
Theoretische Erklärungsansätze
Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene theoretische Ansätze zur Erklärung von Gewalt an Schulen. Es werden sowohl klassische psychologische und soziologische Ansätze als auch neuere Entwicklungen in diesen Bereichen behandelt.
Konkrete Ursachen von Gewalt und Präventionsansätze
Dieses Kapitel widmet sich den konkreten Ursachen von Gewalt an Schulen und erörtert verschiedene Präventionsansätze. Es werden sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Faktoren betrachtet.
Die Position von Christian Büttner
Dieses Kapitel analysiert die Position von Christian Büttner im Kontext der aktuellen Forschung. Es werden die wichtigsten Argumente von Büttner beleuchtet und im Verhältnis zu anderen Theorien und empirischen Befunden betrachtet.
Schlüsselwörter
Gewaltforschung, Schule und Aggression, empirische Studien, theoretische Ansätze, Präventionsansätze, Schulgewalt, Jugendgewalt, Medien, Gesellschaft, Bildung.
- Arbeit zitieren
- Sandor Samu (Autor:in), 2002, Neuere Erkenntnisse zur Gewaltforschung unter Einbeziehung der konkreten Reflexion des Artikels "Schule und Aggression" von Christian Büttner, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18217