Die vorliegende Magisterarbeit zum Thema "Die Proliferation von Massenvernichtungswaffen am Beispiel Irak und Iran" erörtert die Problematik von Entstehung, Entwicklung und Einsatz chemischer, biologischer und atomarer Waffen. Trotz aller Bestrebungen der internationalen Gemeinschaft, Massenvernichtungswaffen zu verbannen, besteht heute für viele Staaten zunehmend die Möglichkeit, Massenvernichtungswaffen zu erwerben oder diese selbst herzustellen. Internationale sicherheitspolitische Vereinbarungen, die dieses verhindern sollen, werden in wachsendem Maße von möglichen Proliferationskandidaten unterlaufen. Der Irak-Iran-Krieg hat besonders stellvertretend für die 80er Jahre gezeigt, daß Massenvernichtungswaffen auch heute keineswegs nur als Abschreckungspotential dienen, und die Untersuchungen der UNSCOM im Irak machten deutlich, daß die Proliferation jeglicher Art von Massenvernichtungswaffen möglich ist.
Um dem Leser ein besseres Verständnis der Proliferationsproblematik zu ermöglichen, wird einleitend im ersten Kapitel dieser Arbeit eine Darstellung über die historische Entwicklung von biologischen/biotoxischen, chemischen und atomaren Waffen sowie deren Einsätzen vorausgeschickt. Diese können im Rahmen dieser Arbeit nur anhand von ausgewählten Beispielen aufgezeigt werden, um die Auswirkungen dieser Einsätze und die Entwicklung hin zum Gedanken der Nichtverbreitung darzulegen. Eingegangen wird hierbei vornehmlich auf Massenvernichtungswaffen, die einen unmittelbaren Effekt auf Menschen haben, letal wirken bzw. starke bleibende Schäden hervorrufen. Die Entwicklung und der Einsatz chemischer und biologischer/biotoxischer Kampfstoffe, die ausschließlich gegen Pflanzen und/oder Tiere gerichtet sind (oder sein sollen), werden nicht behandelt, da dies den Rahmen dieser Magisterarbeit überschreiten würde.
In den folgenden Kapiteln wird insbesondere darauf eingegangen, welches Bedrohungspotential sich in erster Linie im Nahen und Mittleren Osten befindet, welches Ausmaß die Ängste der betroffenen Anrainerstaaten in ihrer Konsequenz erreichen und inwiefern Maßnahmen zur Sicherheitsperzeption zum Schutze der internationalen Gemeinschaft realisiert werden konnten und können. [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1. ÜBERBLICK ÜBER DIE HISTORISCHE ENTWICKLUNG VON MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN UND DEREN EINSÄTZEN.
- 1.1 ENTWICKLUNG UND EINSATZ CHEMISCHER WAFFEN.
- 1.2 ENTWICKLUNG UND EINSATZ BIOLOGISCHER/BIOTOXISCHER WAFFEN.
- 1.3 ENTWICKLUNG UND EINSATZ VON NUKLEARWAFFEN.
- 2. MOTIVE, EINSATZ UND VERSUCHE ZUR VERHINDERUNG DER PROLIFERATION VON ABC-WAFFEN
- 2.1 ÜBEREINKOMMEN ZUR VERHINDERUNG VON EINSATZ UND PROLIFERATION VON ABC-WAFFEN
- 2.2 GRUNDLEGENDE PROLIFERATIONSURSACHEN IM NAHEN OSTEN
- 2.2.1 Motive des Proliferators Irak
- 2.2.2 Motive des Proliferators Iran.
- 2.3 MOTIVE DER UNTERSTÜTZER VON PROLIFERATOREN
- 3. DAS IRAKISCHE UND IRANISCHE ABC-WAFFEN-PROGRAMM.
- 3.1 DAS IRAKISCHE ABC-WAFFEN-PROGRAMM.
- 3.1.1 Nuklearwaffen.
- 3.1.2 Bio-Toxin-Waffen..
- 3.1.3 Chemische Waffen.
- 3.1.4 Raketenprogramm.
- 3.2 DAS IRANISCHE ABC-WAFFEN-PROGRAMM
- 3.2.1 Nuklearwaffen.
- 3.2.2 Bio-Toxin-Waffen..
- 3.2.3 Chemische Waffen
- 3.2.4 Raketenprogramm.
- 4. PROBLEME DER EXPORTKONTROLLE.
- 4.1 TECHNOLOGISCHE PROBLEME
- 4.2 POLITISCHE PROBLEME.
- 4.3 ILLEGALE BESCHAFFUNG VON SPALTMATERIAL UND WISSENSTRANSFER.
- 5. SICHERHEITSPERZEP TION POTENTIELL BEDROHTER STAATEN.
- 5.1 BESITZ VON MVW - REGIONALE AUSWIRKUNGEN IM NAHEN UND MITTLEREN OSTEN.
- 5.2 BESITZ VON MVW - ÜBERREGIONALE AUSWIRKUNGEN.
- 5.3 DIREKTE BEDROHUNG DER INDUSTRIENATIONEN DURCH MVW
- 6. TERRORISMUS MIT MASSENVERNICHTUNGSWAFFEN.
- 6.1 TERRORISMUS MIT ABC-WAFFEN - PRO UND CONTRA
- 6.2 KONSEQUENZEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit "Die Proliferation von Massenvernichtungswaffen am Beispiel Irak und Iran" untersucht die Entstehung, Entwicklung und den Einsatz von chemischen, biologischen und atomaren Waffen. Die Arbeit analysiert die Hintergründe der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen sowie die Herausforderungen der internationalen Gemeinschaft, diese zu verhindern. Der Fokus liegt auf den Motiven und Strategien der Proliferatoren, den Auswirkungen des Besitzes von Massenvernichtungswaffen und den daraus resultierenden Sicherheitsrisiken.
- Die historische Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und deren Einsatz
- Die Motive für die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen im Nahen Osten
- Die ABC-Waffenprogramme des Irak und Irans
- Die Herausforderungen der Exportkontrolle und die illegale Beschaffung von Spaltmaterial
- Die Sicherheitsbedrohungen durch den Besitz von Massenvernichtungswaffen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einem Überblick über die historische Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und deren Einsatz. Anschließend wird die Problematik der Proliferation von ABC-Waffen im Nahen Osten beleuchtet, wobei die Motive der Proliferatoren Irak und Iran im Fokus stehen. Die Kapitel 3 und 4 konzentrieren sich auf die ABC-Waffenprogramme von Irak und Iran und untersuchen die Herausforderungen der Exportkontrolle. Kapitel 5 widmet sich den Sicherheitsbedrohungen durch den Besitz von Massenvernichtungswaffen und deren regionalen und überregionalen Auswirkungen. Schließlich werden die Möglichkeiten und Risiken des Terrorismus mit ABC-Waffen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen und Themenbereichen: Massenvernichtungswaffen, Proliferation, ABC-Waffen, Irak, Iran, Naher Osten, Sicherheitsbedrohungen, Exportkontrolle, Terrorismus, Nonproliferation.
- Arbeit zitieren
- Uwe Finken (Autor:in), 1999, Die Proliferation von Massenvernichtungswaffen am Beispiel Irak und Iran, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1822