Die Mobiltechnologie hat das Alltagsleben erheblich beeinflusst und verändert. Die Vielfalt des Einsatzes von technischen Möglichkeiten eröffnet neue Zugangswege, die mit herkömmlichem Bildungsinstrumentarium nicht ohne weiteres zu erschließen sind.
Lehrmethoden mit modernen Lernmedien werden in Zukunft ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor für junge, technikorientierte Menschen sein, die bereits heute multitaskingfähig mit z.B. Internet, Telefon und Smartphone usw. umgehen.
Microlearning könnte die komplementäre Komponente sein, die die Ausschöpfung mobilen Lernens vor diesem Anforderungskanon ermöglicht.
Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, ob nach dem jetzigen Stand der Forschung Mobile Learning mehr ist, als nur der flexibel gestaltete Konsum von elektronischem Lernmaterial und inwieweit Microlearning eine sinnvolle bzw. sogar notwendige Ergänzung darstellt. Herausgestellt werden soll, dass es beim mobilen Lernen nicht alleine um die „Übertragung von Content“ mittels mobiler Devices (Übertragungsvorrichtungen) und dergleichen geht, sondern vielmehr um die Befähigung zur Aneignung und Entwicklung jenes Wissens, das für erfolgreiches Handeln in veränderlichen Lagen und Kontexten sowie sich wandelnden Lernräumen erforderlich ist.
Folgende Fragestellungen werden berücksichtigt:
Inwiefern sind Mobile Learning und Microlearning kompatibel und komplementär und stellen mit ihrem Einsatz ein wichtiges Element für den lebenslang und selbstorganisiert Lernenden dar?
Inwiefern kann die Verbindung von Microlearning und Mobile Learning als Chance zur Erweiterung bestehender E-Learning-Strukturen gesehen werden, die es ermöglicht, formale Qualifizierungsangebote in Richtung Wissensmanagement und informelles Lernen zu öffnen?
Nach einer grundlegenden Betrachtung der Bereiche Mobile Learning und Microlearning werden die Lerntheorien im Kontext dargestellt. Relevante Lernformen und didaktische Konzepte bilden die Ausgangslage, um auf Besonderheiten mobiler Lernformen eingehen zu können. Abschließend werden konkrete Projekte dargestellt, die die theoretischen Überlegungen ergänzen und die Relevanz der Thematik für die Praxis verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Digitale, mobile Lernwelten
- 2.1 Mobile Learning
- 2.1.1 Definitionen
- 2.1.2 Facetten der Mobilität
- 2.2 Technische Grundlagen
- 2.2.1 Drahtlose Kommunikationstechniken
- 2.2.2 Mobile Endgeräte
- 2.2.3 Problemfelder der Technik
- 3 Microlearning
- 3.1 Definition Microlearning
- 3.1.1 Digitales Storytelling und Narration
- 3.2 Angebotsstrukturen
- 3.2.1 Soziale Netzwerke
- 3.2.2 Weblog
- 3.2.3 SMS
- 4 Pädagogische Grundlagen
- 4.1 Lerntheorien
- 4.1.1 Behaviorismus
- 4.1.2 Kognitivismus
- 4.1.3 Konstruktivismus
- 4.1.4 Konnektivismus
- 4.2 Lernformen
- 4.2.1 Formales Lernen
- 4.2.2 Informelles Lernen
- 4.2.3 Selbstgesteuertes Lernen
- 4.3 Volitional gestütztes Lernen
- 4.3.1 Theorie der Handlungskontrolle
- 4.3.2 Das Rubikon-Modell der Handlungsphasen
- 5 Microlearning als flexible, dynamische Antwort
- 5.1 Lernarrangements
- 5.2 Mobiles Lernen in der Schule
- 5.3 Learning Content Management Systeme (LCMS)
- 5.4 Microlearning im Internet/Intranet
- 5.5 Web 2.0 und Microcontents
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den aktuellen Forschungsstand zu Mobile Learning und dessen Verhältnis zu Microlearning. Es wird geprüft, ob Mobile Learning über den flexiblen Konsum elektronischen Lernmaterials hinausgeht und inwieweit Microlearning eine sinnvolle Ergänzung darstellt. Die pädagogischen Implikationen dieser Kombination werden ebenfalls beleuchtet.
- Definition und Facetten von Mobile Learning
- Konzept und Anwendung von Microlearning
- Relevante Lerntheorien (Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus, Konnektivismus)
- Technische Grundlagen und Herausforderungen mobiler Lerntechnologien
- Pädagogische Implikationen und didaktische Gestaltungsmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung stellt den Kontext von Mobile Learning dar, ausgehend von der Entwicklung von CBT und WBT bis hin zu Mobile Learning im Kontext von E-Learning und der zunehmenden Bedeutung von "learning on demand". Die kritische Betrachtung des Menschen als Humankapital wird angesprochen.
Kapitel 2 (Digitale, mobile Lernwelten): Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Aspekte von Mobile Learning, darunter Definitionen, Facetten der Mobilität und die technischen Grundlagen wie drahtlose Kommunikationstechniken und mobile Endgeräte. Problemfelder der Technik werden ebenfalls adressiert.
Kapitel 3 (Microlearning): Hier wird Microlearning definiert und verschiedene Angebotsstrukturen wie soziale Netzwerke, Weblogs und SMS im Kontext von Microlearning betrachtet. Digitales Storytelling und Narration im Zusammenhang mit Microlearning werden ebenfalls thematisiert.
Kapitel 4 (Pädagogische Grundlagen): Dieses Kapitel befasst sich mit relevanten Lerntheorien (Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus, Konnektivismus) und verschiedenen Lernformen, einschließlich formalem, informellem und selbstgesteuertem Lernen. Volitional gestütztes Lernen und das Rubikon-Modell werden ebenfalls erläutert.
Kapitel 5 (Microlearning als flexible, dynamische Antwort): In diesem Kapitel werden Lernarrangements, mobiles Lernen in der Schule, Learning Content Management Systeme (LCMS), Microlearning im Internet/Intranet und der Einsatz von Web 2.0 und Microcontents diskutiert.
Schlüsselwörter
Mobile Learning, Microlearning, Lerntheorien, E-Learning, Mobile Technologien, Didaktik, Pädagogische Implikationen, Selbstgesteuertes Lernen, Web 2.0, Humankapital, Ubiquitäres Lernen.
- Quote paper
- Ute Lüger (Author), 2011, Microlearning im Kontext digitaler Lernformen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182212