Die Instrumentalisierung von Alexios IV. nach vier Chroniken des Vierten Kreuzzugs


Hausarbeit, 2010

23 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Vierte Kreuzzug

3. Alexios IV. in den Chroniken
3.1. Die Chronisten
3.2. Das unerfahrene Kind
3.3. Der untreue Verräter

4. Der Einfluss anderer Personen in den Chroniken auf Alexios IV.

5. Fazit

Quellen und Literatur

1. Einleitung

Im Jahr 1198 rief Papst Innozenz III. zum Vierten Kreuzzug auf, um das Heilige Land von den Muslimen zurückzuerobern. Die Kreuzfahrer erreichten jedoch dieses Ziel nicht. Anstatt ins Heilige Land zogen sie zuerst gegen das christliche Zara und später gegen das ebenfalls christliche Konstantinopel, wodurch die Rechtmäßigkeit des Kreuzzugs in Frage gestellt werden kann. Für die endgültige Umlenkung nach Konstantinopel war der Thronfolger des Byzantinischen Kaiserreichs, Alexios IV., bedeutend. Er war der unmittelbare Grund dafür, aber in Anbetracht der Beziehungen zwischen Byzanz und den Nationen, die am Kreuzzug beteiligt sind, wird deutlich, dass es auch längerfristige Motive gab. In dieser Arbeit wird Alexios IV. betrachtet mit der Frage, inwieweit er als Grund instrumentalisier werden konnte. Welchen Charakter hatte er und handelte er selbstständig? Weiterhin wird ermittelt, welche Parteien Interesse an einer Umlenkung nach Konstantinopel und dessen Eroberung hatten und daher Alexios als Vorwand benutzen. Dies geschieht anhand der vier Chroniken von Geoffroy de Villehardouin,[1] Robert de Clari,[2] Gunther von Pairis[3] und Niketas Choniates.[4]

Zunächst werden in dieser Arbeit der Vertrag zwischen Alexios und den Kreuzfahrern, der zur Umlenkung nach Konstantinopel führte, und Alexios’ Untreue nachdem er Kaiser geworden ist, betrachtet, um ein Bild von seinem Charakter zu erhalten. Schließlich wird ermittelt, inwieweit diejenigen, die Alexios am nächsten standen, d.h. Philipp von Schwaben, Bonifaz von Montferrat, Enrico Dandolo und Isaak II. Angelos, ihn für ihre Interessen instrumentalisieren. Um Alexios IV. von Alexios III. und Alexios V. zu unterscheiden, wird er hier auch bevor er Kaiser wird mit dieser Nummerierung benannt. Die Kreuzzugsforschung spricht Alexios nur eine Nebenrolle zu. Die Chronisten vermitteln ein deutliches Bild von ihm, sodass es keine Diskussionen gibt. BRADFORD fasst die Bedeutung Alexios’ in den Chroniken gut in einem Satz zusammen: „Wenn er auch als Mensch völlig unbedeutend war, so sollte doch der Ehrgeiz dieses Mannes zu einer grenzenlosen Tragödie führen“.[5]

2. Der Vierte Kreuzzug

Mit seinem Kreuzzugsaufruf 1198 forderte Papst Innozenz III. alle Städte sowie Grafen und Barone auf, für zwei Jahre auf eigene Kosten Kreuzfahrer zu stellen. Wie der erste Kreuzzug sollte dieser vom Papst geführt werden ohne die Beteiligung von Königen.[6] Zwar gab es Kreuzzugspredigen, wie Gunther von Pairis illustriert, aber der Termin für den Beginn verzögerte sich, da zunächst kaum jemand das Kreuz nehmen wollte. Erst 1199 wurde unter der Führung von Graf Thibaud von der Champagne eine Armee aufgestellt.[7] Der Kreuzzug verzögerte sich trotzdem weiter. Für JASPERT begann der Kreuzzug erst 1202.[8]

Der Plan war, auf dem Seeweg über Ägypten, das Kernland der muslimischen Ayyubiden, Jerusalem zu erreichen. Die Kreuzfahrer glaubten das Heilige Land nicht halten zu können, wenn sie Ägypten nicht auch eroberten. Da eine Flotte gebraucht wurde, wandten sich die Kreuzfahrer 1201 an die italienische Seemacht Venedig. Die Kreuzfahrer konnten das von den Venezianern für die Flotte verlangte Geld nicht bezahlen, daher erklärten sie sich bereit, die dalmatinische Stadt Zara zu erobern. Bereits hier kann von einer Fehlleitung des Kreuzzugsvorhabens gesprochen werden, denn Zara war eine christliche Stadt. Der Papst exkommunizierte die Kreuzfahrer dafür, hob seine Entscheidung jedoch wieder auf.

Als das Heer noch in Zara lagerte, kam der spätere Kaiser Alexios IV. zu den Kreuzfahrern. Sein Vater Isaak II. Angelos war von seinem Bruder, dem ihm folgenden Kaiser Alexios III., gestürzt und geblendet worden. Alexios IV. bat die Kreuzfahrer ihm zu helfen, seinen Vater zu rächen und ihn selber zum Kaiser zu machen. Die Kreuzfahrer verhandelten mit ihm über einen Vertrag. Der so genannte Vertrag von Zara beinhaltete: 200.000 Mark für die Kreuzfahrer und Provision für ein Jahr, 10.000 Soldaten für das Kreuzfahrerheer für ein Jahr, 500 Ritter, die andauernd im Heiligen Lang bleiben sollten, und die Unterstellung der oströmischen Kirche unter den Papst.[9]

Das Kreuzfahrerheer zog nach Konstantinopel und belagert die Stadt. Nach einigen Kämpfen floh der Kaiser Alexios III. und die Griechen setzten den früheren Kaiser Isaak II. wieder ein. Als die Kreuzfahrer dies erfuhren, forderten sie eine Bestätigung der Versprechen, die Alexios IV. gegeben hatte. Isaak tat dies und Alexios IV. wurde Mitkaiser. Die Kreuzfahrer blieben, bis Alexios ihnen das versprochene Geld bezahlte, was er nur nach und nach tat. Er hatte sich offensichtlich mit den Versprechen überschätzt, denn Konstantinopel besaß nicht so viel Reichtum, um die Schulden zu begleichen. Die Byzantiner verlangten von Alexios, dass er die Zahlungen einstelle, da diese die Stadt ruinierten. Dazu kam die traditionelle Feindschaft zwischen Griechen und Lateinern. Weiterhin hielten die Griechen Alexios für zu schwach, um gegen die feindlichen Kreuzfahrer zu kämpfen. Sie versuchten daher einen neuen Kaiser zu finden.

Schließlich nahm Alexios Dukas, der den Spitznamen Murzuphlos trägt, Alexios IV. durch eine List gefangen und tötet ihn. Er wurde der neue Kaiser Alexios V. Die Kreuzfahrer fühlten sich berechtigt, den Mord zu rächen und griffen daher den neuen Kaiser an. 1204 eroberten sie Konstantinopel und errichteten ein Lateinisches Kaiserreich unter der Herrschaft Balduins von Flandern. Die Stadt wurde geplündert und besonders Reliquien befanden sich unter der Beute. JASPERT nennt den Kreuzzug den „größten Kunstraub des Mittelalters“.[10]

3. Alexios IV. in den Chroniken

3.1. Die Chronisten

Die Chronik Geoffroys de Villehardouin ist ein Bericht über die politischen Ereignisse des Vierten Kreuzzugs aus der Sicht eines französischen Ritters aus der Führungsschicht des Kreuzfahrerheeres. Er war ein Augenzeuge und nach seiner Beschreibungen an wichtigen Verhandlungen beteiligt. So war er z.B. einer der Boten, die nach Konstantinopel geschickt wurden, um mit dem Kaiser zu verhandeln.

Geoffroy ist um 1150 in der Champagne als einer der sechs Söhne des Vilain, Herr von Villehardouin, geboren. Bereits 1185 bekleidete er das Amt eines Marschalls der Champagne und wurde wegen seiner hohen familiären Stellung und seines Ansehens oft zu wichtigen administrativen und politischen Angelegenheiten hinzugezogen. 1199 folgte er seinem Grafen Thibaud III. aus der Champagne in den Kreuzzug. 1201 starb Thibaud und aufgrund von Geoffroys Bemühen wurde Bonifaz von Montferrat sein Nachfolger.[11] Nach der Eroberung von Konstantinopel erhielt Geoffroy 1207 die Herrschaft über Mosynopolis in Thrakien. Es gibt keine Beweise dafür, dass er nach Frankreich zurückgekehrte. Seine Familie blieb nach seinem Tod in Byzanz.

Die Chronik stammt wohl aus dem Jahr 1208[12] und ist das erste Geschichtswerk in französischer Sprache.[13] Geoffroy hat detaillierte Kenntnisse über den Verlauf des Kreuzzugs und die politischen Entscheidungen der Heersführer. Er beschreibt die Ereignisse genau und kennt die chronologischen Abläufe. SOLLBACH vermutet, dass Geoffroy als ein offizieller Chronist schrieb und Zugriff auf vielen Quellen wie Urkunden, Briefe oder Verwaltungsakten hatte.[14] Geoffroy will jedoch den Verlauf des Kreuzzugs rechtfertigen und legitimiert daher fragwürdige Entscheidungen, z.B. die Eroberung Zaras und die Umlenkung nach Konstantinopel, und beschönigt das Handeln der Kreuzfahrer. So stellt er bei der Entscheidung zur Umlenkung des Kreuzzugs das Motiv der Ehre in den Vordergrund und verschweigt andere Interessen.

Über Robert de Clari ist wenig bekannt. Er verfasste bzw. diktierte eine Kreuzzugschronik aus der Sicht des kleinen Ritters. Sein Besitz war ein Lehen des Bischofs Pierre von Amiens, dem er und sein Bruder in den Kreuzzug folgten. Als der Bischof 1204 starb, schloss sich Robert dessen Cousin Graf Hugh von St. Pol an.[15] Nach Hughs Tod 1205 kehrte er mit Reliquien aus Konstantinopel zurück, die er der Abtei in Corbie stiftete.[16] Sein Geburts- und Todesjahr ist unbekannt. Seine Chronik endet 1216, also starb er erst später.[17] Da er Franzose war, ist seine Chronik auf Französisch niedergeschrieben. Die eigentliche Chronik endet 1205. Den Rest bis 1216 hat Robert nicht mehr miterlebt und fasst ihn in einem nur kurzen Bericht zusammen.[18]

Robert beschreibt grob denselben Ablauf wie Geoffroy, hat aber andere Schwerpunkte. Als kleiner Ritter kannte er die politischen Entscheidungen der Heersführer nicht. Er konnte nur wiedergeben, was diese den Soldaten verkündeten und welche Gerüchte im Heer erzählt wurden. Da er keine persönliche Verbindung zu den Heersführern hatte, ist er nicht daran interessiert, den Kreuzzug zu rechtfertigen und die politischen Entscheidungen zu legitimieren. Er erzählt daher Fakten, die Geoffroy auslässt. Die Kreuzfahrer fahren z.B. nicht wegen ihrer Ehre nach Konstantinopel, sondern haben persönliche Gründe oder wollen dort Reichtum erlangen. Robert ist zuverlässiger als Geoffroy, aber aufgrund fehlender Kenntnisse beschreibt er einige Situationen falsch.

Gunther von Pairis erlebte als einziger der vier Chronisten den Kreuzzug nicht mit. Er verfasste einen Bericht über Abt Martin aus der elsässischen Zisterzienserabtei mit dem Namen Pairis, der am Kreuzzug teilnahm und zahlreiche Reliquien aus Konstantinopel mitbrachte. Gunther war wohl Lehrer oder Leiter einer Kathedralschule und später Mönch im Kloster Pairis.[19] Sein Werk ist auf Latein und literarisch geschrieben. Am Ende jedes Kapitels ist ein Gedicht zu finden, das die getroffene Aussage bekräftigt und auch weiterführt.[20]

Die Chronik schrieb Gunther nach der Rückkehr Abt Martins aus Konstantinopel. ORTH schätzt das Entstehungsdatum auf den Zeitraum von 1209 bis 1213.[21] Gunther wollte erklären, wie die Reliquien in die Abtei gekommen sind und ferner Abt Martins Taten loben und legitimieren. Da Abt Martin im Vordergrund steht, sind einige Ereignisse, die er nicht miterlebt hat, z.B. die Ankunft von Alexios IV. im Heer, nur kurz beschrieben. Gunther ist keine zuverlässige Quelle für den Vierten Kreuzzug. Sie kann nicht allein stehend benutzt werden, aber bekräftigt Aussagen aus anderen Quellen. Der Weg, auf dem die Reliquien in die Abtei kamen sei gerecht und von Gott gewollt.

Niketas Choniates ist ein byzantinischer Chronist. Er beschreibt den Kreuzzug aus der Perspektive der Griechen und gibt so einen Einblick in das Geschehen in Konstantinopel, von dem die westlichen Chronisten nichts wussten. Er ist gegen Mitte des 12. Jahrhunderts geboren.[22] Er wählte eine politische Laufbahn und bekam unter Alexios II. eine Stelle als kaiserlicher Sekretär. Als Andronikus Kaiser wurde, verließ Niketas diesen Posten, da er einem Tyrannen nicht dienen wollte, und studierte Recht. Unter Isaak II. kehrte Niketas an den Hof zurück und erlangte das Vertrauen des Kaisers.[23] Er erhielt mehrere Ämter in der Regierung und am kaiserlichen Gerichtshof. Es hatte jedoch kaum Einfluss auf die Politik.[24] Wahrscheinlich begann er noch vor dem Vierten Kreuzzug mit seinem Geschichtswerk. Bei der Eroberung suchte Niketas mit seiner Familie zunächst Schutz bei einem venezianischen Freund in Konstantinopel, aber als sie dort nicht mehr sicher waren, verließen sie die Stadt. In der Zeit außerhalb Konstantinopels entstand der Rest seines Geschichtswerks, das sich mit dem Geschehen in Byzanz nach 1204 und Niketas eigenen Erlebnissen beschäftigt.[25] Wann und wo Niketas genau starb, ist unklar, aber er ist wohl 60 Jahre als geworden.[26]

Niketas’ Chronik ist ein Teil eines Geschichtswerks über Byzanz, das mit dem Tod von Alexios I. 1118 beginnt und kurz vor seinem Tod endet. Als Grieche hat er ein negatives Bild von den Lateinern. Sie seien habgierig und gewissenlos. Nach dieser Ansicht beurteilt er das Handeln der Kreuzfahrer, was jedoch einseitig ist und nicht immer der Wahrheit entspricht. Niketas ist eine glaubwürdige Quelle, da er nicht nur die Lateiner, sondern auch die Griechen kritisch betrachtet. Er war ein Augenzeuge und kann über das Geschehen in Konstantinopel berichten, weiß aber nicht genau, was außerhalb der Stadt passiert.

3.2. Das unerfahrene Kind

Alexios’ Charakter soll hier an zwei Beispielen verdeutlicht werden. Erstens der Vertrag von Zara und Alexios’ Rolle darin. Zweitens Alexios’ Untreue gegenüber den Kreuzfahrern nachdem er Kaiser von Konstantinopel wurde.

Niketas Choniates beschreibt Alexios IV. als „törichtes, unerfahrenes Kind“[27] nicht nur körperlich, sondern auch vom Verstand her.[28] Auch die westlichen Chronisten betonen seine Jugend. Für Geoffroy de Villehardouin ist er der „junge Prinz“, für Robert de Clari der „junge Mann“ und für Gunther von Pairis der „Jüngling“. Wahrscheinlich bezeichnen die Chronisten ihn so, um ihn von Alexios III. und Alexios V. zu unterscheiden. Es ist dennoch auffällig, dass sie ihn gerade mit seiner Jugend identifizieren.

Niketas bezieht diese Beschreibung auf den Vertrag von Zara. Die Kreuzfahrer wollen in Byzanz auf Raubzug gehen und benutzen Alexios als Vorwand. Um ihr Ziel zu erreichen, bringen sie ihn dazu, die für Konstantinopel untragbaren Versprechen zu geben. Die „gewissenlosen und schlauen, geschäftstüchtigen“[29] Kreuzfahrer sind dem jungen, unerfahrenen Alexios weit überlegen, sodass er ihnen das verspricht, was sie wollen.

Robert de Clari schildert die Situation ähnlich. Da dem Heer Vorräte fehlen, schlägt der Doge von Venedig, Enrico Dandolo, vor, nach Konstantinopel zu ziehen. Dort würden sie sich Vorräte und andere Dinge beschaffen können.[30] Robert verbindet diesen Grund anders als Niketas nicht mit einem Raubzug, aber die Kreuzfahrer haben materielle Interessen und helfen nicht nur aus Motiven wie Ehre, so wie es Geoffroy beschreibt. Den Kreuzfahrern fehlt lediglich ein legitimer Grund für eine Umlenkung nach Konstantinopel. Diesen Grund liefert Bonifaz mit Alexios, dem er am Hof Philipps von Schwaben begegnete.[31] So werden Boten zu Alexios geschickt. Dieser freut sich sehr über das Angebot der Kreuzfahrer und macht sich auf den Weg nach Zara, um mit ihnen zu verhandeln. Wegen der Pläne der Heerführer ist zu vermuten, dass sie Alexios beeinflussen und er daher ihre Interessen berücksichtigt. Tatsächlich sprechen sie mit ihm zunächst von „diesem und von jenem“,[32] bevor sie ihn fragen, was er für ihre Hilfe tun würde. Die Kreuzfahrer sind erfahrener im Verhandeln und dem jungen Alexios überlegen.

SOLLBACH nimmt an, dass Robert aus Unwissenheit die Reihenfolge des Hilfegesuchs falsch darstellt. Nicht die Kreuzfahrer bitten Alexios um Hilfe, sondern Alexios bittet zuerst sie.[33] Robert beschreibt als einziger der vier Chronisten die Situation so. Da er ein einfacher Soldat war, kennt er das Geschehen in der Führungsschicht des Heeres kaum. Sein Bericht zeigt jedoch, dass die Kreuzfahrer bereits vor Alexios’ Hilfegesuch Interesse an Konstantinopel haben. Es fehlen Vorräte und Dandolo schlägt sofort vor, nach Byzanz zu ziehen. Die Vorräte hätte das Heer auch woanders auffüllen können. Bonifaz habe weiterhin einen persönlichen Grund. Er will eine Schandtat rächen, die der byzantinische Kaiser Alexios III. seinem Bruder Konrad angetan hat.[34]

In den Chroniken Gunthers von Pairis und Geoffroys de Villehardouin haben die Kreuzfahrer keinen Einfluss auf Alexios und den Vertrag. Philipp schickt diesen zu den Kreuzfahrern und bittet sie, sich um dessen Einsetzung als Kaiser zu bemühen. Laut Gunther verspricht Philipp, allen Pilgern einen sicheren Weg durch Deutschland und Byzanz zu gewährleisten. Alexios verspricht von sich aus weiterhin 300.000 Mark Silber.[35] Die Kreuzfahrer nehmen das Angebot aus Freundlichkeit gegenüber Philipp, aus Mitleid mit Alexios und weil es so gut ist an. Ferner sehen bei Gunther die Kreuzfahrer eine Möglichkeit, die byzantinische Kirche wieder dem Papst zu unterstellen und so das Schisma zu beenden.[36] Der genaue Inhalt des Vertrags von Zara kommt bei Gunther nicht vor. Es ist anzunehmen, dass er das Geschehen nicht kannte oder es ihm nicht wichtig war, da er aus Abt Martins Sicht schreibt und dieser sich zu der Zeit nicht im Kreuzfahrerheer aufhielt. Abt Martin stand, so Gunther, an der Spitze einer Legation, die zum Papst geschickt wurde, um eine Aufhebung der Exkommunikation nach der Eroberung Zaras zu erreichen.[37]

Bei Geoffroy gibt Alexios ebenfalls von sich aus die Versprechen. Er ist bei der Vertragsschließung von Zara nicht anwesend. Philipp schickt Boten, die in Alexios’ Namen die Versprechen geben.[38] Wie viel Einfluss er auf den Inhalt des Vertrags hat, wird aus der Chronik nicht deutlich. Die Kreuzfahrer verhandeln nicht mit den Boten, sondern nehmen das Angebot an, weil es der „beste Vertrag [ist], der jemals von irgendjemand geschlossen wurde“[39] und um ihre Ehre zu erhalten. Die Kreuzfahrer sind Alexios eher unterlegen. Die Glaubwürdigkeit dieser Version ist zu bezweifeln. Geoffroy will den Kreuzzug rechtfertigen, daher entzieht er der Heersführung die Verantwortung für die fragwürdige Entscheidung über den Angriff auf das christliche Konstantinopel.

Alexios IV. wird in allen Chroniken als unerfahren, naiv und jung dargestellt. Es ist anzunehmen, dass die Kreuzfahrer, wie es Robert und Niketas beschreiben, diese Charaktereigenschaften ausnutzen, um ihre Interessen durchzusetzen und nach Konstantinopel zu ziehen. Geoffroy und Gunther wollen den Kreuzzug rechtfertigen und sind daher nicht glaubwürdig. Weiterhin ist Geoffroys Version, dass die Kreuzfahrer keinen Einfluss auf den Vertrag haben, zu bezweifeln, da sie nach der Flucht von Alexios III. sofort von Isaak II. verlangen, den Vertrag zu bestätigen.[40] Niketas’ Beschreibung ist gefärbt von seinem negativen Bild von den Lateinern, daher gibt er ihnen neben Alexios die Schuld an der Entscheidung zur Umlenkung. Robert ist glaubwürdig, aber seine Beschreibung ist fehlerhaft. Es ist wahrscheinlich, dass die Kreuzfahrer vor Alexios’ Hilfegesuch nach Konstantinopel ziehen wollten und Alexios beeinflussten, um eigene Interessen durchzusetzen.

3.3. Der untreue Verräter

Nachdem Alexios IV. Kaiser geworden ist, weigert er sich, so Geoffroy und Robert, das versprochene Geld zu bezahlen und fordert die Kreuzfahrer auf, Byzanz zu verlassen. Damit entspricht er zunächst dem Griechenbild der westlichen Chronisten. Er ist wie sein Volk feige, untreu, verräterisch und feindselig gegenüber den Lateinern.

Laut Geoffroy wird Alexios nach einem Kriegszug durch Thrakien „hochmütig gegenüber den Baronen und gegenüber denjenigen, die ihm so viel Gutes getan haben“.[41] Alexios weiß, dass er von den Kreuzfahrern abhängig ist, da sie seine Herrschaft sichern. Zuvor hat er sie gebeten, ein Jahr länger zu bleiben, da er befürchtet, die Griechen könnten ihn absetzen und töten.[42] Nach dem erfolgreichen Kriegszug hält sich Alexios für stark und glaubt, er brauche die Kreuzfahrer nicht mehr.[43] Als Kaiser entscheidet er selber über sein Handeln und will sich vollkommen emanzipieren. Er entwickelt sogar Ambitionen zur Vergrößerung seiner Macht. In Thrakien verbündet er sich mit denjenigen, die geholfen hatten, Isaak II. zu stürzen.[44] Er nutzt die byzantinischen Feinde seines Vaters, um seine Macht zu vergrößern. Das ist nötig, denn die Einwohner Konstantinopels wenden sich von ihm ab, weil er mit den Lateinern befreundet ist. Niketas betont, dass die Kreuzfahrer sich wünschen, die Herrscher über Konstantinopel zu sein.[45] Geoffroy verurteilt Alexios’ Untreue, da dieser „nur Übles wollte“.[46] Es kommt zu Verhandlungen, an denen auch Geoffroy beteiligt ist. Als die Verhandlungen scheitern, beginnt der Krieg.[47]

Robert datiert Alexios’ Untreue auf den gleichen Zeitpunkt. Der junge Kaiser hat nicht mehr genug Geld, um die festgelegte Summe zu bezahlen. Die Byzantiner, besonders Murzuphlos, verlangen von ihm, dass er die Zahlungen einstelle, denn er habe sich bereits völlig freigekauft, und dass er das europäische Heer auffordert, das Land zu verlassen.[48] Alexios hört auf sie, also wird er nicht aus eigener Überzeugung untreu. Das zeigt die Abhängigkeit des jungen Kaisers von den Byzantinern. Er ist als Kaiser zu schwach, um seinen Willen durchzusetzen. Weiterhin braucht er als Kaiser die Zustimmung seines Volkes. Das ist vor allem wichtig, da sie Griechen ihn zuerst nicht als Kaiser anerkennen. Robert beschreibt, wie Dandolo und Bonifaz Alexios den Einwohnern Konstantinopels vorführen und verlangen, dass sie ihn als Kaiser anerkennen. Die Griechen tun es nicht, da sie ihn nicht kennen.[49] Bei Geoffroy erkennen die Griechen ihn aus Angst vor Alexios III. nicht an.[50]

Alexios IV. hat sich mit den Geldversprechen überschätzt. Nach Robert habe Alexios schon so viel zur Auslösung der Stadt ausgegeben, dass er nichts mehr besitzt.[51] Es werden sogar Schätze aus den Gotteshäusern genommen, um die Kreuzfahrer zu bezahlen, so Niketas.[52] Da die Zahlungen die Stadt ruinieren, versuchen die Byzantiner einen neuen Kaiser zu finden. Laut Geoffroy setzen die Byzantiner Alexios ab, weil „ein Friede nicht mehr möglich war“ und „um ihn zu verraten“.[53] Sie hielten Murzuphlos (Alexios V.) für geeigneter, um gegen die Kreuzfahrer zu kämpfen. Dieser nimmt Alexios IV. durch eine List gefangen und ermordet ihn.[54] Die Kreuzfahrer greifen Konstantinopel aufgrund dieses Mordes an, denn sie beschließen, dass jemand, „der einen solchen Mord beging, kein Recht habe, das Land zu besitzen, und dass alle diejenigen, die das billigten, Mordgehilfen seien, und dass sie sich außerdem dem Gehorsam Roms entzogen hätten“.[55] Laut Geoffroy sind die fehlenden Zahlungen nicht der Grund für einen Angriff, sondern das verräterische Verhalten der Griechen, die Alexios umgebracht haben. Geoffroy benutzt Alexios erneut, um eine Kampfhandlung der Kreuzfahrer zu rechtfertigen, obwohl dieser untreu geworden ist. Er erklärt sogar, warum die Kreuzfahrer so handeln. Wenn sie einen solchen verräterischen Mord rächen, sei der Kampf „recht und gerecht“.[56] Ein Grund wie ausbleibende Zahlungen wäre demnach nicht rechtmäßig. So legitimiert Geoffroy den Angriff.

In Roberts Darstellung setzen die Byzantiner Alexios ab, da er ihnen für ungeeignet erscheint, um gegen die Kreuzfahrer zu kämpfen. Murzuphlos verspricht, Konstantinopel von den Lateinern zu befreien und wird so als Kaiser anerkannt. Er lässt Alexios und Isaak ermorden. Robert verurteilt diese Tat ebenfalls als Verrat. Der Mord an Alexios ist für ihn jedoch nicht der einzige Grund für eine Eroberung. Die Kreuzfahrer wollen Konstantinopel einnehmen und die Erfüllung des Vertrags erreichen.[57] Weder Geoffroy noch Robert benutzen Alexios’ Untreue als Grund für einen Angriff.

In Gunthers und Niketas’ Darstellungen wird Alexios den Lateinern nicht untreu. Alexios ist bei Gunther von der Treulosigkeit seines Volkes enttäuscht, denn er ist mit den Lateinern befreundet, ist Philipp dankbar und steht zu dem Eid, den er auf seinen Glauben leistete. Die Griechen werfen Alexios vor, Fremde zu begünstigen und diesen die Schätze von fast ganz Griechenland grundlos gegeben zu haben. Da Alexios dem Verlangen der Byzantiner nicht nachkommt, ermordete Murzuphlos ihn.[58]

Niketas beklagt sich ständig darüber, dass die Kaiser den Kreuzfahrern Geld zahlen und dafür sogar Gotteshäuser plündern. Die Byzantiner und er verurteilen Alexios’ Freundschaft mit den Lateinern und sehen diese als eigentliche Herrscher von Konstantinopel. Aus Angst von dem lateinischen Heer und den Ruin der Stadt, bitten sie Alexios, „wenn er nicht etwa bloß mit den Lippen auf der Seite der Rhomäer stehe“, die feindlichen Kreuzfahrer mit einem Heer zu bekämpfen. Der junge Kaiser hört nicht auf ihre Bitte, denn er ist nicht für einen Kampf gegen die Kreuzfahrer geeignet und hält es auch nicht für nötig.[59] Da Alexios ihre Bitte ignoriert, beschließen die Byzantiner, ihn abzusetzen und einen neuen Kaiser zu ernennen. Der Kampf um Konstantinopel beginnt, laut Niketas, weil Murzuphlos als neuer Kaiser Friedensverhandlungen mit den Kreuzfahrern versäumt und sich stattdessen bemüht, die leere Staatskasse aufzufüllen.[60] Gunther verurteilt den Mord ebenfalls. Er nennt sie ein „Verbrechen“ und eine „Barbarei“, die es früher nie gegeben habe. Die Kreuzfahrer greifen Konstantinopel wegen des Mordes an und weil die Griechen sie Vernichten wollen.[61]

Die erfolgreiche List von Murzuphlos zeigt ferner Alexios’ Schwäche als Kaiser. Er vertraut den Personen in seiner Umgebung, obwohl sie sich früher als verräterisch erwiesen haben. Murzuphlos war bereits an dem Verrat an Isaak beteiligt. Zwar erkennt Alexios, dass die Byzantiner sich aufgrund seiner Freundschaft mit den Kreuzfahrern und der Zahlungen gegen ihn gewandt haben, aber er ist zu schwach, um sich gegen die Lateiner und das Verlangen der Griechen zu wehren.

4. Der Einfluss anderer Personen in den Chroniken auf Alexios IV.

Aus der vorherigen Darstellung ist deutlich geworden, dass Alexios zwar eigene Ziele hat, denn er will seinen Vater einerseits rächen und andererseits selber Kaiser von Konstantinopel werden: Er ist aber zu unerfahren und naiv und die Kreuzfahrer benutzen ihn, um ihre Pläne zu verwirklichen. Vor allem Geoffroy und Gunther rechtfertigen die Entscheidungen der Kreuzfahrer. In ihren Chroniken ist Alexios überlegen und trägt die Verantwortung über das meiste Geschehen. Bei ihnen wird jedoch genauso wie bei Robert und Niketas deutlich, dass Alexios von anderen Personen abhängig ist und selten bis gar nicht selbstständig handelt. Robert, Gunther und Niketas deuten sogar Pläne der Kreuzfahrer betreffend Konstantinopel an. Die Personen, die Einfluss auf Alexios in den Chroniken ausüben sind Philipp von Schwaben, Bonifaz von Montferrat, Enrico Dandolo und Isaak II. Angelos.

Niketas spricht Alexios jedes selbstständige Handeln ab. Isaak will sich an seinen Bruder rächen und bittet daher in Briefen seine Tochter Irene, die mit Philipp von Schwaben verheiratet ist, um Hilfe. Sie rät ihm, was er tun soll und wenig später flieht Alexios, weil Isaak es will.[62] Als Alexios Kaiser ist, handelt meist Isaak. Nicht Alexios bezahlt die Kreuzfahrer für ihre Dienste, sondern sein Vater.[63] Alexios versucht unabhängig zu sein und mehr Macht zu erlangen als Issak, aber als dieser wegen seiner schlechten Gesundheit regierungsunfähig wird, wendet Alexios sich an Bonifaz.[64] In den anderen Chroniken nimmt Isaak keine bedeutende Rolle ein. Er ist zwar Kaiser, aber Alexios hat die Macht in Konstantinopel und bezahlt die Kreuzfahrer. Bei Gunther kommt Isaak sogar nur vor, um Alexios’ Herkunft zu erklären.[65] Es ist unwahrscheinlich, dass Isaak mehr wollte als nur Rache, denn Einfluss von feindlichen Mächten in Konstantinopel hätte er nicht unterstützt und wegen seiner Blindheit hätte er nicht mehr Kaiser werden können.

In Geoffroys Chronik handelt Alexios noch recht selbstständig. Als er nach seiner Flucht aus Konstantinopel auf den Weg zu Philipp ist, trifft er in Verona auf einige Kreuzfahrer. Diejenigen, die Alexios bei der Flucht geholfen haben, raten ihm, sich an das Kreuzfahrerheer um Hilfe zu wenden, da es die „besten Leute und besten Ritter der Welt“ sind. Alexios nimmt ihren Rat an.[66] Er entscheidet hier nur bedingt selber, aber er wird nicht von Personen instrumentalisiert, die ein Interesse daran haben könnten, den Kreuzzug umzulenken. Die Kreuzfahrer wenden sich nicht, anders als bei Robert, an ihn, damit sie in Konstantinopel ihre Vorräte auffüllen können. Genauso schickt Philipp ihn nicht mit einem Hilfegesuch zu den Kreuzfahrern, wie Niketas und Gunther beschreiben. Philipp schickt bei Geoffroy zwar Boten zur Verhandlung über den Vertrag, aber es ist nicht festzustellen, ob er Einfluss auf die Versprechen hat.

Bei Robert entscheidet sich Alexios alleine dafür, sich von den Kreuzfahrern helfen zu lassen und lässt diese Entscheidung nur noch von Philipp bestätigen.[67] Einfluss auf Alexios geschieht hier über Bonifaz, Dandolo und den Baronen, da sie viel erfahrener im Verhandeln sind. Alexios wird bei Robert untreu, weil es die Griechen wollen. Diese sahen in ihm eine Marionette der feindlichen Lateiner und lehnten sich dagegen auf. Alexios verbündet sich mit den früheren Anhängern seines Onkels, die anti-lateinisch sind und ihn beeinflussen. Indem er den Lateinern untreu wird, unterstützt das Volk ihn mehr als seinen Vater.[68]

Gunther beschreibt Alexios ebenfalls selbstständig. Philipp schickt Alexios zwar zu den Kreuzfahrern und gibt ein Versprechen, welches auch Byzanz betrifft, aber er will keine Interessen durchsetzen. Er hilft Alexios aus Mitleid und weil beide verwandt sind.[69] Alexios verspricht unabhängig von Philipp Geld. Bei Niketas schickt ebenfalls Philipp ihn ins Heer.[70]

In Geoffroys und Roberts Chroniken übt Philipp nur wenig Einfluss auf Alexios und den Verlauf des Kreuzzugs aus. Alexios entscheidet, sich von den Kreuzfahrern helfen zu lassen. Der Wahrheitsgehalt dieser Schilderungen ist jedoch anzuzweifeln, da Geoffroy den Kreuzzug rechtfertigen will und somit Alexios mehr Verantwortung überträgt als dieser eigentlich hatte, und da Roberts Version falsch ist. In Hinblick auf Gunthers und Niketas’ Chroniken, in denen Philipp Alexios zu den Kreuzfahrern schickt, stellt sich die Frage, warum gerade die Kreuzfahrer ihm behilflich sein sollen, da sie nicht in Richtung Konstantinopel, sondern nach Ägypten ziehen.

Niketas spricht Alexios jede selbstständige Handlung ab. Dieser hat nicht einmal ein eigenes Ziel. Anders als die anderen Chronisten beschreibt er Alexios’ Flucht detailliert. Alexios III. hält seinen Bruder zwar gefangen, aber nicht in einem Gefängnis, sondern in einem Stadtteil.[71] Isaak konnte Besuch empfangen und Briefe an seine Tochter Irene schreiben. In diesen Briefen bittet er sie, ihn zu rächen und sie rät ihm, was er unternehmen soll. Alexios darf später den Stadtteil verlassen und zieht mit seinem Onkel auf einen Feldzug. Er verabredet sich mit den Pisanern, „zweifellos auf den Rat seines Vaters hin“, die ihm bei seiner Flucht helfen.[72] In Niketas’ Chronik spielt also Irene eine große Rolle. Es ist daher möglich, dass sie Philipp dazu bringt, Alexios zu helfen. Beide haben, so BRADFORD, aus Liebe geheiratet, also hat Irene wohl Einfluss auf Philipp.[73]

Philipp konnte anscheinend nicht selber für seinen Schwager Konstantinopel angreifen. Er befand sich zu der Zeit im Thronstreit mit Otto IV. von Braunschweig und hatte daher keine Mittel, um Alexios zu helfen. Es hätte seine Stellung in dem Streit geschwächt. Der Kreuzzug könnte ein Zufall gewesen sein und so bemühte sich Philipp womöglich, Alexios zu den Kreuzfahrern zu schicken, damit er sich nicht selber um die Rache seines Neffen kümmern musste. Somit hat er seine Verantwortung weitergegeben, aber seine familiäre Pflicht erfüllt.

Besonders Forscher des 19. Jahrhunderts versuchten in einzelnen Parteien die alleinige Verantwortung für die Umlenkung des Kreuzzugs zu finden. WINKELMANN und RIANT halten nur Philipp für verantwortlich. Philipp habe die Byzanz-Politik seines Vorgängers und Bruders Heinrich VI. übernommen.[74] Heinrich VI. hatte Kreuzzugspläne, aber die Teilnahme blieb auf Deutschland beschränkt. Niketas befürchtet, der Kreuzzug könne sich gegen Byzanz richten, aber Heinrich nutzte dies nur als Drohung, um dessen Unterstützung durch Geldbeträge und Schiffe zu erhalten.[75] Heinrich übernahm die Byzanz-Politik seines Vorgängers Friedrich I. Barbarossa, der gegnerische Beziehungen zum damaligen byzantinischen Kaiser Manuel Komnenos hatte.

Gründe dafür sind einerseits ideologisch. Die Chroniken entwerfen ein recht genaues Griechenbild des Westens. Die Griechen seien verräterisch, feige und untreu. OHNSORGE sieht einen Grund für die gegnerischen Beziehungen zwischen Barbarossa und Manuel in der Problematik des doppelten Kaisertums. Der Kaiser der Griechen, der sich als (ost-) römischer Kaiser verstand, sei eine „Irregularität“ gewesen. Weiterhin gab es vor allem Konflikte aufgrund der Expansionspolitik Manuels in Europa und seiner Annäherung an Papst Alexander III.[76] Weiterhin locke, so BRAND, der Reichtum Konstantinopels. Heinrich VI. war weiterhin von den Verletzungen bestürzt, die Isaak II. seinem Vater während des Dritten Kreuzzugs zugefügt hatte, sodass er diesem half, gegen Konstantinopel zu kämpfen.[77] Wichtig ist auch, dass Byzanz im Dritten Kreuzzug mit Saladin verbündet war.

Der Westen sah traditionell Byzanz als einen natürlichen Feind an und besonders da Barbarossas Kreuzzug die Schwächen von Byzanz gezeigt hatte und da Heinrich Sizilien einnahm, dessen normannische Einwohner Erbfeinde Byzanz’ waren, erschien ein Angriff auf Konstantinopel attraktiv.[78] Heinrich erbte nun auch die Feindschaft der früheren sizilianischen Herrscher mit Byzanz. Die byzantinischen Kaiser hatten versucht, die Feindschaft mit Deutschland und Sizilien auszugleichen, indem sie sich jeweils mit einem der beiden verbündeten.[79] Nachdem Heinrich Sizilien unterwarf, wurden die beiden Feinde Byzanz’ nun ein großer Feind und damit eine Bedrohung.

Die Heirat von Irene und Philipp 1197 lässt laut BRAND vermuten, dass Heinrich sich damit einen Vorwand erhoffte, in byzantinische Angelegenheiten einzugreifen.[80] Selbst wenn sie aus Liebe geschlossen wurde, hatte sie eine entscheidende politische Bedeutung. Heinrich und später Philipp konnten so über Irene Einfluss auf Byzanz ausüben. Laut BRADFORD habe Heinrich einen Angriff auf Konstantinopel organisieren wollen, war dann aber 1197 verstorben.[81] Philipp erbte dieses Bestreben und die Feindschaft mit Byzanz, daher könnte er seine Position als Schwager von Alexios IV. ausgenutzt haben, um Kontrolle über das Land zu erlangen. Genauso erbte Philipp die Feindschaft zwischen Heinrich und dem Papst, der seinen Gegenkönig Otto IV. bevorzugte. Da er sich den Papst zur Sicherung seiner Herrschaft annähern musste, sei das Versprechen von Alexios, dass sich die byzantinische Kirche dem Papst unterwirft, wichtig gewesen.[82] Alexios als Kaiser von Byzanz und als Verbündeter wäre für Philipp sicher von Vorteil gewesen, da es seine Politik, vor allem im Thronstreit, stärkte. Nach dieser Annahme WINKELMANNS ist es durchaus möglich, dass die Kreuzfahrer keinen Einfluss auf die Versprechen hatten, wie Geoffroy beschreibt, sondern Philipp diese bestimmte. Ferner habe Philipp Bonifaz instrumentalisiert, da dieser sein Vasall war. WINKELMANN benutzt als Quellen jedoch neben Briefen von Innozenz III. die Chroniken von Geoffroy und Gunther und vernachlässigt Robert und Niketas. Demnach ist seine Betrachtung einseitig.

BRADFORD sieht die Schuld für die Umlenkung des Kreuzzugs nicht ausschließlich bei Philipp, jedoch habe auch dieser Interesse an Konstantinopel. Weihnachten 1201 reiste Bonifaz an den Hofs des Königs,[83] wo sich beide über eine Verschwörung gegen Konstantinopel berieten. In dieser Zeit, also noch vor den Verhandlungen zwischen den Kreuzfahrern und Venedig, habe die Fehlleitung des Kreuzzugs begonnen.[84] BRADFORD nennt kaum Interessen von Bonifaz. Vielleicht sah er sich schon als Kaiser von Konstantinopel.[85] Tatsächlich will er sich nach der Eroberung zum Kaiser wählen lassen, unterliegt aber Balduin von Flandern. Diese Annahme setzt voraus, dass Philipp und Bonifaz eine Eroberung Konstantinopels von Anfang an planten, wofür es jedoch keine Beweise gibt. Bonifaz hatte wohl wie Philipp Interesse, das Ost- und Westreich zu vereinen.[86]

Robert nennt einen persönlichen Grund Bonifaz’ und sagt sogar, dass dieser sich am meisten für eine Umlenkung nach Konstantinopel einsetzte. Bonifaz will eine Ungerechtigkeit rächen, die Alexios III. seinem Bruder Konrad angetan habe. SOLLBACH übersetzt diesen Teil nicht. Im Dritten Kreuzzug kam Konrad von Montferrat auf den Weg ins Heilige Land nach Konstantinopel, wo er dem dortigen Kaiser half, gegen einen Gegner, der diesen stürzen wollte, zu kämpfen. Nach dem Sieg wandte sich der byzantinische Kaiser von Konrad ab und versuchte ihn zu töten.[87] Robert hält den byzantinischen Herrscher fälschlicherweise für Alexios III., aber Konrad war 1187 in Konstantinopel und zu der Zeit war noch Isaak II. Kaiser.[88] Somit trifft dieses persönliche Interesse von Bonifaz nicht zu.

Bonifaz übt im Kreuzfahrerheer den meisten Einfluss auf Alexios aus. Philipp gibt, so Geoffroy, Alexios in die Obhut von Bonifaz.[89] Eine engere Verbindung zwischen beiden wird nicht deutlich. Bei Geoffroy und Gunther kommen die Versprechen für den Vertrag von Zara von Philipp und Alexios. Wenn eine Umlenkung nach Konstantinopel bereits geplant war, muss Bonifaz nur dafür sorgen, dass sich das Heer nicht spaltet und es dazu bringen, nach Konstantinopel zu ziehen. In Roberts und Niketas’ Chronik hat Bonifaz Einfluss auf den Inhalt des Vertrags, da er bei der Verhandlung mit Alexios anwesend ist. Roberts Begründung für Bonifaz’ Bemühungen ist zwar falsch, aber dennoch setzt sich Bonifaz für eine Umlenkung nach Konstantinopel ein.

Bonifaz hat in den westlichen Chroniken den meisten Einfluss auf Alexios. Philipp gibt Alexios in Bonifaz Obhut, also trägt dieser die Verantwortung über den jungen Prinzen. Bei Geoffroy ist Alexios kaum abhängig von Bonifaz. Er stellt sein Zelt in der Mitte des Heerlagers in Korfu auf, Bonifaz seins nur daneben.[90] In Roberts Chronik hingegen wohnt Alexios bei Bonifaz. Nachdem Alexios III. geflohen ist und Isaak wieder eingesetzt wurde, kommen Boten ins Kreuzfahrerheer, um Alexios darüber zu berichten. Sie finden ihn in Bonifaz’ Zelt.[91] Vor allem Geoffroy beschreibt eine enge Verbindung zwischen Alexios und Bonifaz. Als Alexios erfährt, dass sein Vater wieder als Kaiser eingesetzt wurde, berichtet er zuerst Bonifaz davon.[92] Er besucht die Barone oft im Lager. Während er jedoch bei Niketas aus Freundschaft dorthin geht,[93] ist es bei Geoffroy eher eine Pflicht. Er muss sie aus Dank besuchen, da sie ihm geholfen haben.[94] Als Alexios sich weigert das restliche Geld zu bezahlen, spricht bei Geoffroy Bonifaz, „der ihm mehr Dienste geleistet hatte als die anderen und der bei ihm in größerer Gunst stand“, mit ihm.[95] Aber auch ihm gelingt es nicht, Alexios umzustimmen. Bei Robert spricht nur Dandolo mit Alexios, als dieser sich weigert mehr Geld zu bezahlen. Bei Gunther wird Alexios’ Beziehung zu Bonifaz nicht deutlich.

Bonifaz hat von den Kreuzfahrern die engste Beziehung zu Alexios, also konnte er ihn wohl beeinflussen. Er wird diesen Einfluss ausgenutzt haben, um seine Ziele, vielleicht auch stellvertretend die Ziele Philipps, zu erreichen. Ob er von Philipp instrumentalisiert wurde und ob er noch andere Ziele verfolgte, wird aus den Chroniken nicht deutlich.

Eine andere Partei, die Interesse an einer Umlenkung nach Konstantinopel hatte, war Venedig vertreten durch den Dogen Enrico Dandolo. Aus den Chroniken werden die Interessen Venedigs ebenfalls kaum deutlich. Es ist jedoch fraglich, warum Enrico Dandolo bei Robert vorschlägt, gerade nach Konstantinopel zu fahren. Er scheint auch enge Beziehung zu Alexios gehabt zu haben. Robert beschreibt, dass Dandolo und nicht Bonifaz mit Alexios spricht, als dieser sich weigert, das versprochene Geld weiter zu bezahlen. Dandolo hat so viel Macht über Alexios, dass er diesen stürzen kann. Er beschimpft den jungen Kaiser und droht ihm Rache an.[96] Das zeigt auch, wie wichtig ihm die Zahlungen sind. Er wusste wohl, so GODFREY, dass Alexios die Versprechen nicht erfüllen konnte.[97]

Die Chronisten verdeutlichen weiterhin, dass Dandolo sich für die Umlenkung nach Konstantinopel einsetzt. Er bemüht sich neben Bonifaz, ihre Gegner im Heer von der Umlenkung zu überzeugen. Geoffroy nennt ihn als einen derjenigen, die Isaak drängen, die Versprechen seines Sohnes bestätigt.[98] Dandolo sagt ferner über sich, dass er Byzanz am besten kenne, da er schon einmal dort war. Das macht ihn zu einem wichtigen Entscheidungsträger.[99]

Bei Niketas und Gunther ist nichts über die Beziehung zwischen Alexios und Dandolo zu finden. Dafür werden jedoch einige Interessen Dandolos für eine Umlenkung nach Konstantinopel deutlich. Laut Niketas sei er der „ränkesüchtigste und gehässigste Feind der Rhomäer, ein geriebener Handelsmann, der sich selbst klüger als die Klugen nannte“.[100] Er will die Byzantiner für das bestrafen, was Alexios III. und seine Vorgänger ihm und den Venezianern angetan haben. Da er nicht alleine die Schuld an einem Angriff auf Konstantinopel tragen will, suchte er nach Helfern, die er in den Kreuzfahrern findet.[101] In Gunthers Chronik stimmen die Venezianer für die Fahrt nach Konstantinopel, da sie auf das versprochene Geld hoffen und weil sie als Seemacht die Herrschaft auf dem ganzen Meer für sich in Anspruch nehmen.[102] Damit nennen Gunther und Niketas die grundlegenden Motive Venedigs. Venedig will Rache und als Handelsmacht Kontrolle über das Mittelmeer.

Venedig war eine Seemacht, die vom Handel lebte, da sie nichts Eigenes produzierte.[103] Die Republik konzentrierte sich besonders auf den Handel mit dem Osten und errichtet viele Handelshäuser in östlichen, also auch byzantinischen, Städten, sodass von einem venezianischen Kolonialreich gesprochen werden kann. Konstantinopel war ihr wichtigster östlicher Hafen. Bis ins 12. Jahrhundert hatte Venedig eine gute Stellung in Byzanz mit Handelsprivilegien und einem eigenen Viertel in der Hauptstadt, aber unter Manuel Komnenos verschlechterten sich die Beziehungen. GODFREY sieht den Grund im Erfolg der Venezianer, die dadurch die einheimischen Händler verdrängten.[104] Manuel handelte aufgrund des Hasses der Byzantiner gegen die Venezianer, vertrieb diese am 12.03.1171 aus der Stadt und beschlagnahmte deren Güter. Aus diesem Grund war Venedig von dem Massaker gegen die Lateiner in Konstantinopel 1182 kaum betroffen wollte sich eher für 1171 rächen.[105]

In den folgenden Jahren näherten sich Byzanz und Venedig wieder einander an, aber das Misstrauen blieb. Unter Alexios III. verschlechterten sich die Beziehungen wieder. Der Kaiser ließ venezianische Händler diskriminieren und näherte sich Venedigs italienische Rivalen Pisa und Genua an, die ebenfalls Handel im Osten betrieben.[106] Venedig musste also zur Zeit des Vierten Kreuzzugs befürchten, ihr Handelsmonopol im Osten zu verlieren, weshalb ihr eine Umlenkung nach Konstantinopel und die Einsetzung eines Kaisers, den sie beeinflussen konnte, attraktiv erschien. BRADFORD sieht noch einen anderen Grund für das Interesse Venedigs an einer Umlenkung. Die Kreuzfahrer wollten nach Ägypten ziehen, aber Venedig hatte ein Handelsbündnis mit dem Sultan al-Adil und dadurch Zugang zum Roten Meer. Der Sultan hatte Venedig ferner gebeten, sein Land vor dem Kreuzfahrerheer zu schützen und versprach dafür bessere Handelsprivilegien.[107] Venedig profitierte also von einer Umlenkung des Kreuzzuges, egal wohin.

Schließlich hatte auch Dandolo persönliche Interessen. Er hasste die Byzantiner. Bevor er Doge wurde, nahm er an einigen Gesandtschaften nach Konstantinopel teil, um Verträge auszuhandeln. Bei einem Aufenthalt dort verlor er wohl sein Augenlicht und gab den Byzantinern die Schuld daran. Was genau geschehen war, ist jedoch unklar. GODFREY glaubt, dass Manual Komnenos ihn blenden ließ, weil er ihm zu gefährlich wurde.[108] BRAND hingegen glaubt, dass die Byzantiner nichts mit der Blindheit zu tun hatten, da es keine Beweise gibt.[109] Für Venedig und Dandolo war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie versuchten, mehr Macht in Konstantinopel zu erlangen.

Alle hier vorgestellten Parteien hatten Interesse daran, nach Konstantinopel zu ziehen. Die Interessen sind jedoch längerfristig, daher ist es ein Zufall, dass Alexios IV. gerade zur Zeit des Vierten Kreuzzugs Hilfe braucht. Philipp, Bonifaz und Dandolo erkennen ihre Chance, den kindlich unerfahrenen und naiven Alexios zu beeinflussen und durch ihn Macht in Konstantinopel auszuüben. Es ist unwahrscheinlich, dass sie eine Eroberung der Stadt planten. Dies mussten sie erst tun, als sie ihre Marionette Alexios verloren hatten, die Byzantiner, angeführt von Murzuphlos, sie bedrohten und sie fürchten mussten, ihren Einfluss auf den Osten wieder zu verlieren.

5. Fazit

Die vier Chronisten beschreiben Alexios IV. als jung, unerfahren und naiv. Es ist daher leicht ihn zu instrumentalisieren. In den westlichen Chroniken kann Alexios IV. noch zum Teil selbst über seine Handlungen bestimmen. Er will seinen Vater rächen und Kaiser von Konstantinopel werden. Später verbündet er sich sogar mit Feinden seines Vaters, um seine Macht zu stärken. Dieser Ehrgeiz wird jedoch nur bei Geoffroy und Gunther deutlich. Da Alexios zu naiv und unerfahren ist, vertraut er auf die Hilfe der Kreuzfahrer und erkennt nicht, dass sie ihn für ihre eigenen Ziele benutzen. Alexios ist als Kaiser so schwach, dass er es nicht schafft, den Hass zwischen Byzantinern und Lateinern zu verringern. Er ist auf beide Parteien angewiesen, um seine Macht zu erhalten. Bei Robert weigert sich Alexios den Kreuzfahrern ihr Geld zu bezahlen, da es die Griechen von ihm verlangen. Bei Geoffroy will Alexios von sich aus unabhängig werden. In Gunthers und Niketas Darstellungen bleibt Alexios den Lateinern treu, was ein Grund dafür ist, dass die Griechen ihn absetzen. Ein weiterer Grund ist, dass die Griechen ihn für zu schwach halten, um gegen die Kreuzfahrer zu kämpfen. Niketas spricht Alexios jedes selbstständige Handeln ab. Er wird von Isaak und seiner Tochter Irene für ihre Rache an Alexios III. benutzt. Die Lateiner hassen Konstantinopel und sehen in Alexios eine Möglichkeit, um in Byzanz auf Raubzug zu gehen.

Es ist leicht Alexios zu instrumentalisieren und die Kreuzfahrer nutzen dies aus. Die Chronisten nennen die wahren Gründe, warum die Kreuzfahrer Alexios helfen, nicht. Wahrscheinlich kannten sie diese nicht, da die meisten längerfristig waren. Geoffroy hätte als einziger diese politischen Gründe kennen können, aber er will den Kreuzzug rechtfertigen. Die Kreuzfahrer tragen bei ihm keine Verantwortung an der Umlenkung nach Konstantinopel und handeln aus ehrenvollen Motiven. Gunther will den Kreuzzug ebenfalls rechtfertigen. Er betont ferner, dass die Kreuzfahrer auch versuchten, die oströmische Kirche wieder dem Papst zu unterstellen. Es ist anzunehmen, dass dieser Punkt im Vertrag von Zara berücksichtigt wurde, um die Umlenkung vor dem Papst zu rechtfertigen. Nur die Venezianer haben in Gunthers Darstellung keine ehrenvollen Motive. Sie wollen sich in Konstantinopel bereichern und erheben Anspruch auf die Herrschaft im gesamten Mittelmeer. Robert deutet ebenfalls den ersten Grund der Venezianer an. Das Kreuzfahrerheer solle nach Konstantinopel ziehen, da sie dort ihre Vorräte auffüllen können.

Die eigentlichen Motive der einzelnen Parteien im Kreuzzug kennen die Chronisten nicht. Fraglich ist die Rolle von Philipp von Schwaben, da sein Einfluss auf Alexios und den Vertrag von Zara nicht deutlich wird. Er könnte zusammen mit Bonifaz eine Umlenkung des Kreuzzugs nach Konstantinopel geplant haben, um seine Macht in Deutschland gegen den Gegenkönig Otto IV. zu festigen und um sich dem Papst anzunähern. Weiterhin erbte er von seinen Vorgängern Bestrebungen Konstantinopel zu erobern. Er griff diese Stadt jedoch nie an und auch als er mit Alexios einen Grund dafür hatte, schickte er ihn weiter ins Kreuzfahrerheer anstatt ihm selber zu helfen. Es ist auch möglich, dass Philipp kein Interesse an Byzanz hatte und Alexios nur half, weil er mit ihm verwandt war und seine Frau, Alexios’ Schwester Irene, es wollte. Die Motive von Bonifaz sind unklar. Vielleicht wurde er von Philipp instrumentalisiert oder er wollte Philipp unterstützen. Vielleicht wollte er Kaiser von Konstantinopel werden, da er sich nach dessen Eroberung zur Wahl stellte. Dies würde aber voraussetzen, dass eine Eroberung von Anfang an geplant war und dafür gibt es keinen Beweis. QUELLER stellt daher richtig fest, dass ein Plan zwischen Philipp und Bonifaz und womöglich Alexios IV. zur Eroberung Konstantinopels zwar dramatisch, aber unwahrscheinlich ist.[110]

Die Republik Venedig wollte, wie Gunther erklärt, seine Position als Handelsmacht im Osten erhalten und stärken. Konstantinopel war ihr wichtigster Hafen in Byzanz, aber Alexios III. hatte sich von ihr abgewandt, ihre Einwohner diskriminiert und sich ihren Gegnern Pisa und Genua angenähert. Schon in den Jahrzehnten zuvor hatte Venedig ein Teil ihrer Handelsprivilegien und damit ihre Macht in Byzanz verloren. Da sie auf Handel angewiesen war, wollte sie über Alexios wohl wieder Einfluss auf Konstantinopel erlangen. Ferner hatte Dandolo persönliche Gründe. Er hasste Byzanz, besonders nachdem er bei einem Aufenthalt dort sein Augenlicht verlor.

Beim Vertrag von Zara, so BRADFORD, kamen alle Intrigen der einzelnen Parteien zusammen.[111] Weder Philipp noch Bonifaz und Dandolo hätten Interesse an einem Kreuzzug.[112] Auf Dandolo und Philipp trifft das wohl zu, aber Bonifaz wurde zum Anführer des Kreuzfahrerheers bevor er zu Weihnachten 1201 Alexios traf und mit Philipp die Umlenkung plante. Es ist unwahrscheinlich, dass Philipp, Dandolo und Bonifaz unter anderen Umständen versucht hätten, Konstantinopel anzugreifen, besonders da die Stadt als stark und nicht einnehmbar galt. Alexios' Hilfegesuch war ein Zufall, den sie ausnutzen. Es ist ebenfalls unwahrscheinlich, dass sie Konstantinopel erobern wollten. Sie wollten vielmehr einen Kaiser auf den byzantinischen Thron setzen, den sie beeinflussen konnten und der von ihnen abhängig war. Nachdem die Byzantiner Alexios abgesetzt hatten, mussten Dandolo und Bonifaz fürchten, ihren Einfluss zu verlieren. Da der neue Kaiser weiterhin damit drohte, die Lateiner zu vernichten, mussten sie die Stadt angreifen und erobern.

In den Chroniken ist Alexios IV. als Person nicht interessant. Geoffroy und Gunther benutzen ihn, um den Kreuzzug zu rechtfertigen. Alexios war der unmittelbare Grund für die Umlenkung nach Konstantinopel und das Instrument von zumindest Bonifaz von Montferrat und dem Dogen von Venedig, Enrico Dandolo, und vielleicht von Philipp von Schwaben, um ihre Ziele in Byzanz zu erreichen.

Quellen und Literatur

Originalquellen

CLARI, Robert de: La Conquête de Constantinople, bearb. v. Philippe LAUER, Paris 1924,

CLARI, Robert de: La Conquête de Constantinople, bearb. v. Peter NOBLE, Edinburgh 2005.

PAIRIS, Gunther von: Hystoria Constantinopolitana. Untersuchungen und kritische Ausgabe von Peter ORTH, Hildesheim/Zürich 1994.

VILLEHARDOUIN, [Geoffroy de]: La Conquête de Constantinople, bearb. v. Edmond FARAL, 2 Bde., 2. Aufl., Paris 1961.

Übersetzungen der Quellen

CHONIATES, Niketas: Die Kreuzfahrer erobern Konstantinopel. Die Regierungszeit der Kaiser Alexios Angelos, Isaak Angelos, und Alexios Dukas, die Schicksale der Stadt nach der Einnahme sowie das „Buch von den Bildsäulen“ (1195-1206) aus dem Geschichtswerk des Niketas Choniates, mit einem Anhang: Nikolaos Mesarites. Die Palastrevolution des Joannes Komnenos, hrsg. Franz GRABLER, Köln/Graz 1958.

CLARI, Robert de: The conquest of Constantinople, übers. v. Edgar H. MCNEAL, Toronto ²1996.

PAIRIS, Gunther von: Die Geschichte der Eroberung von Konstantinopel, übers. v. Erwin ASSMANN, Köln-Graz 1956.

Chroniken des Vierten Kreuzzuges. Die Augenzeugenberichte von Geoffroy de Villehardouin und Robert de Clari, bearb. v. Gerhard E. SOLLBACH, Pfaffenweiler 1998.

Literatur

BRADFORD, Ernle: Verrat am Bosporus. Die Eroberung Konstantinopels 1204, Tübingen 1970.

BRAND, Charles M.: Byzantium confronts the West 1180-1204, Cambridge (Massachusetts) 1968.

DIETEN, Jan-Louis van: Niketas Choniates. Erläuterungen zu den Reden und Briefen nebst einer Biographie, Berlin 1971.

GODFREY, John: 1204. The unholy Crusade, Oxford [u.a.] 1980.

JASPERT, Nikolas: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2003.

NAUMANN, Claudia: Der Kreuzzug Kaiser Heinrichs VI., Frankfurt a. M. [u.a.] 1988.

OHNSORGE, Werner: Die Bedeutung der deutsch-byzantinischen Beziehungen im 12. Jahrhundert für den deutschen Osten, 1941, in: Abendland und Byzanz. Gesammelte Aufsätze zur Geschichte der byzantinisch-abendländischen Beziehungen und des Kaisertums, hg. v. Werner OHNSORGE, Darmstadt 1958, S.434-455.

QUELLER, Donald E.: The Fourth Crusade. The Conquest of Constantinople 1201-1204, Leicester 1978.

QUELLER, Donald E. (hg./übers.): The Latin Conquest of Constantinople, New York [u.a.] 1971.

[...]


[1] VILLEHARDOUIN, [Geoffroy de]: La Conquête de Constantinople, bearb. v. Edmond FARAL, 2 Bde., 2. Aufl., Paris 1961. Ich benutze die Übersetzung von SOLLBACH. Chroniken des Vierten Kreuzzuges. Die Augenzeugenberichte von Geoffroy de Villehardouin und Robert de Clari, bearb. v. Gerhard E. SOLLBACH, Pfaffenweiler 1998.

[2] CLARI, Robert de: La Conquête de Constantinople, bearb. v. Philippe LAUER, Paris 1924. CLARI, Robert de: La Conquête de Constantinople, bearb. v. Peter NOBLE, Edinburgh 2005. Ich benutze die Übersetzung von SOLLBACH. Chroniken des Vierten Kreuzzuges. Die Augenzeugenberichte von Geoffroy de Villehardouin und Robert de Clari, bearb. v. Gerhard E. SOLLBACH, Pfaffenweiler 1998.

[3] PAIRIS, Gunther von: Hystoria Constantinopolitana. Untersuchungen und kritische Ausgabe von Peter ORTH, Hildesheim/Zürich 1994. Ich benutze die Übersetzung von ASSMANN. PAIRIS, Gunther von: Die Geschichte der Eroberung von Konstantinopel, übers. v. Erwin ASSMANN, Köln-Graz 1956.

[4] CHONIATES, Niketas: Die Kreuzfahrer erobern Konstantinopel. Die Regierungszeit der Kaiser Alexios Angelos, Isaak Angelos, und Alexios Dukas, die Schicksale der Stadt nach der Einnahme sowie das „Buch von den Bildsäulen“ (1195-1206) aus dem Geschichtswerk des Niketas Choniates, mit einem Anhang: Nikolaos Mesarites. Die Palastrevolution des Joannes Komnenos, hrsg. Franz GRABLER, Köln/Graz 1958.

[5] BRADFORD, Ernle: Verrat am Bosporus. Die Eroberung Konstantinopels 1204, Tübingen 1970, S.30.

[6] QUELLER, Donald E.: The Fourth Crusade. The Conquest of Constantinople 1201-1204, Leicester 1978, S.1.

[7] QUELLER: The Fourth Crusade, 1978, S.3.

[8] JASPERT, Nikolas: Die Kreuzzüge, Darmstadt 2003, S.49.

[9] QUELLER: The Fourth Crusade 1978, S.110.

[10] JASPERT: Kreuzzüge, 2003, S.50.

[11] Vorwort zu: Chroniken des Vierten Kreuzzugs. Die Augenzeugenberichte von Geoffroy de Villehardouin und Robert de Clari, übers. v. Gerhard E. SOLLBACH, Pfaffenweiler 1998, S.9.

[12] SOLLBACH: Vorwort zu: Chroniken des Vierten Kreuzzugs, 1998, S.10.

[13] SOLLBACH: Vorwort zu: Chroniken des Vierten Kreuzzugs, 1998, S.14.

[14] SOLLBACH: Vorwort zu: Chroniken des Vierten Kreuzzugs, 1998, S.10.

[15] Vorwort zu: CLARI, Robert de: The conquest of Constantinople, übers. v. Edgar H. MCNEAL, Toronto ²1996, S.3.

[16] Heute im Department Somme. Die Stiftung bezeugt eine Inschrift in dem dort erhaltenen Kreuzreliquiar. SOLLBACH: Vorwort zu: Chroniken des Vierten Kreuzzugs, 1998, S.15.

[17] SOLLBACH: Vorwort zu: Chroniken des Vierten Kreuzzugs, 1998, S.15.

[18] MCNEAL: Vorwort zu: CLARI: The conquest of Constantinople, 1996, S.3.

[19] Untersuchungen in: PAIRIS, Gunther von: Hystoria Constantinopolitana, Untersuchungen und kritische Ausgabe von Peter ORTH, Hildesheim/Zürich 1994, S.7.

[20] ORTH nennt die Mischung aus Prosa und Poesie „Prosimetrum“. ORTH: Untersuchungen, 1994, S.76.

[21] ORTH: Untersuchungen, 1994, S.9.

[22] DIETEN, Jan-Louis van: Niketas Choniates. Erläuterungen zu den Reden und Briefen nebst einer Biographie, Berlin 1971, S.15 und S.18.

[23] van DIETEN: Niketas Choniates, 1971, S.23-29.

[24] van DIETEN: Niketas Choniates, 1971, S.32-38.

[25] van DIETEN: Niketas Choniates, 1971, S.42-46.

[26] van DIETEN: Niketas Choniates, 1971, S.50.

[27] Niketas Choniates, S.124.

[28] Niketas Choniates, S.114.

[29] Niketas Choniates, S.114.

[30] Robert de Clari, XVII, S.94.

[31] Robert de Clari, XVII, S.94.

[32] Robert de Clari, XXXII, S.95.

[33] SOLLBACH: Vorwort zu: Chroniken des Vierten Kreuzzugs, 1998, S.16.

[34] Robert de Clari, XXXIII, S.95.

[35] Gunther von Pairis, 8, S.52/3.

[36] Gunther von Pairis, 11, S.62/3.

[37] Gunther von Pairis, 8, S.54.

[38] Geoffroy de Villehardouin, XCII-XCIV, S.41.

[39] Geoffroy de Villehardouin, XCII, S.41.

[40] Geoffroy de Villehardouin, CLXXXVI-C(L)XX(X)IX, S.62.

[41] Geoffroy de Villehardouin, CCVIII, S.66.

[42] Geoffroy de Villehardouin, CXCV, S. 63/4.

[43] Geoffroy de Villehardouin, CCVIII, S.66.

[44] Niketas Choniates, S.130/1.

[45] Alexios gehe, so Niketas, mit wenigen Begleitern „in die Zelte der Barbaren“ und spielte mit ihnen Würfel. Die Lateiner nehmen Alexios die Krone vom Haupt und setzen sie sich selber auf. Dafür hängen sie dem jungen Kaiser einen wollenden Umhang über die Schultern. Niketas Choniates, S.131.

[46] Geoffroy de Villehardouin, CCIX, S.67.

[47] Geoffroy de Villehardouin, CCXI-CCXVI, S.68/9.

[48] Robert de Clari, LVIII, S.109.

[49] Robert de Clari, XLI, S.97/8.

[50] Geoffroy de Villehardouin, CXLVI, S.52/3.

[51] Robert de Clari, LVIII, S.109.

[52] Niketas Choniates, S.125.

[53] Geoffroy de Villehardouin, CCXXI, S.70.

[54] Geoffroy de Villehardouin, CCXXII-CCXXIII, S.70.

[55] Geoffroy de Villehardouin, CCXXIV, S.70.

[56] Geoffroy de Villehardouin, CCXXV, S.70/1..

[57] Robert de Clari, LXI-LXII, S.111/2.

[58] Gunther von Pairis, 13, S.68.

[59] Niketas Choniates, S.135.

[60] Niketas Choniates, S.142/3.

[61] „Welch ein Verbrechen! […] / Die Barbarei war noch neu, nicht bekannt aus früheren Jahren. / […] / Das tät eigenem Blut kein Tier, was dieser Achäer, feig und verrucht wie er war, seinen schuldlosen Königen antat.“ Gunther von Pairis, 13, S.69, siehe auch: 14, S.69/70.

[62] Niketas Choniates, S.110/1.

[63] Niketas Choniates, S.125.

[64] Niketas Choniates, S.138.

[65] Wahrscheinlich hielt Gunther Isaak bereits für tot, denn „kirchenschänderisch Volk, du frevelst am eigenen König“. Gunther von Pairis, 10, S.62. Nachdem Alexios III. seinen Bruder gestürzt hat, hält er nur Alexios IV. gefangen. Gunther von Pairis, 8, S.52.

[66] Geoffroy de Villehardouin, LXX/LXXI, S.34-36.

[67] „Er (Alexios IV.) sagte, dass er sich Rat bei dem Kaiser, seinem Schwager, holen wolle. Als dieser ihn angehört hatte, antwortete er dem jungen Mann, dass ihm eine gute Möglichkeit geboten würde, und riet ihm nachdrücklich, dorthin zu gehen, und sagte ihm, dass er nie sein Erbe zurückgewinnen würde, außer durch die Hilfe Gottes und der Kreuzfahrer.“ Robert de Clari, XXX, 95.

[68] QUELLER: The Fourth Crusade, 1978, S.122-124. GODFREY, John: 1204. The unholy Crusade, Oxford [u.a.] 1980, S.115.

[69] „Er kam zu König Philipp, der seine Schwester zur Gemahlin hatte, und klagte ihm unter Tränen sein und seines Vaters Leid und die Grausamkeit seines Oheims. König Philipp nahm den jungen Mann gar ehrenvoll auf, behielt ihn eine ganze Zeit in herzlicher Liebe bei sich und bot ihm reichlich und freigebig Unterhalt und seine Dienste“. Gunther von Pairis, 8, S.52/3.

[70] Niketas Choniates, S.114.

[71] Dem Stadtteil der beiden Säulen, genannt Diplokionion. Niketas Choniates, S.110. Wahrscheinlich brauchte Alexios III. eine Wiedereinsetzung Isaaks nicht fürchten, da dessen Blindheit ihn regierungsunfähig machte.

[72] Niketas Choniates, S.110/1.

[73] BRADFORD: Verrat am Bosporus, 1970, S.71.

[74] RIANT, Paul: Innocent III., Philippe de Souabe et Boniface de Montferrat, in: Revue de questions historique, XVIII (1875), S.69-72, in: The Latin Conquest of Constantinople, hg. und übers. v. Donald E. QUELLER, New York [u.a.] 1971, S.32-38, S. 33.

[75] NAUMANN, Claudia: Der Kreuzzug Kaiser Heinrichs VI., Frankfurt a. M. [u.a.] 1988, S.104.

[76] OHNSORGE, Werner: Die Bedeutung der deutsch-byzantinischen Beziehungen im 12. Jahrhundert für den deutschen Osten, 1941, in: Abendland und Byzanz. Gesammelte Aufsätze zur Geschichte der byzantinisch-abendländischen Beziehungen und des Kaisertums, hg. v. Werner OHNSORGE, Darmstadt 1958, S.434-455, S.434, S.442, S.449 und S.454.

[77] BRAND, Charles M.: Byzantium confronts the West 1180-1204, Cambridge (Massachusetts) 1968, S.189/90.

[78] BRAND: Byzantium,1968, S.189.

[79] BRAND: Byzantium, 1968, S.189. OHNSORGE: Deutsch-byzantinische Beziehungen, (1941) 1958, S.447.

[80] BRAND: Byzantium, 1968, S.190.

[81] BRADFORD: Verrat am Bosporus, 1970, S.71.

[82] WINKELMANN, Eduard: Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig, 2 Bde., Leipzig 1873-1878, I, S.524-528, in: QUELLER: Latin Conquest, 1971, S.26-29, S.28.

[83] Vergleiche Robert de Clari, XVII, S.94.

[84] BRADFORD: Verrat am Bosporus, 1970, S.71.

[85] BRADFORD: Verrat am Bosporus 1970, S.176.

[86] BRADFORD: Verrat am Bosporus 1970, S.209.

[87] CLARI: Conquest, übers. v. MCNEAL, 1996, S.59-65.

[88] CLARI: Conquest, übers. v. MCNEAL, 1996, S.60, Anm.51.

[89] Geoffroy de Villehardouin, CXII, S.45.

[90] Geoffroy de Villehardouin, CXII, S.45.

[91] Robert de Clari, LII, 106.

[92] Geoffroy de Villehardouin, CLXXXIII, S.61.

[93] Niketas Choniates, S.131.

[94] „Er musste das wohl tun, denn sie hatten ihm sehr gut gedient“. Geoffroy de Villehardouin, CXCIV, S.63.

[95] Geoffroy de Villehardouin, CCIX, S.67.

[96] Dandolo sagt zu Alexios: „Wir haben Dich aus dem Dreck herausgeholt und in den Dreck werden wir Dich zurückwerfen. Ich biete Dir die Stirn und wisse wohl, dass ich Dir von jetzt an alles Schlimme zufügen werde, das in meiner Macht steht“. Robert de Clari, LIX, S.110.

[97] GODFREY: The unholy Crusade, 1980, S.83.

[98] Geoffroy de Villehardouin, CLXXXIV, S.61.

[99] Geoffroy de Villehardouin, CXXX/CXXXI, S.49.

[100] Niketas Choniates, S.112.

[101] Niketas Choniates, S.113.

[102] Gunther von Pairis, 11, S.63.

[103] GODFREY: The unholy Crusade, 1980, S.57.

[104] GODFREY: The unholy Crusade, 1980, S.61.

[105] Sie verlangten daher von Isaak II. Zahlungen, um die Verluste von 1171 zu entschädigen. Isaak schaffte es nicht, sie bis zu seiner Absetzung vollständig zu entschädigen und Alexios III. stellte die Zahlungen ein. GODFREY: The unholy Crusade, 1980, S.63.

[106] GODFREY: The unholy Crusade, 1980, S.63.

[107] BRADFORD: Verrat am Bosporus, 1970, S.76.

[108] GODFREY: The unholy Crusade, 1980, S.64.

[109] BRAND: Byzantium, 1968, S.203.

[110] „It would be exciting to regale the reader with a tale of a dark plot to conquer Constantinople concocted at Hagenau by Philip of Swabia, Boniface of Montferrat, and the young Alexius, but I am absolutely convinced that it was not so.“ QUELLER: The Fourth Crusade, 1978, S.x.

[111] BRADFORD: Verrat am Bosporus, 1970, S.92.

[112] BRADFORD: Verrat am Bosporus, 1970, S.175.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die Instrumentalisierung von Alexios IV. nach vier Chroniken des Vierten Kreuzzugs
Hochschule
Universität Hamburg
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
23
Katalognummer
V182349
ISBN (eBook)
9783656061311
ISBN (Buch)
9783656061298
Dateigröße
569 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
instrumentalisierung, alexios, chroniken, vierten, kreuzzugs
Arbeit zitieren
Isabella Gust (Autor:in), 2010, Die Instrumentalisierung von Alexios IV. nach vier Chroniken des Vierten Kreuzzugs , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182349

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