Das Thema meiner Arbeit ist die Analyse des Selbstporträts im konvexen Spiegel von
Parmigianino.
Dieses läßt sich auf das Jahr 1524 datieren. Das Bildnis ist auf eine hölzerne Halbkugel mit
einem Durchmesser von 24,4 cm mit Ölfarben gemalt. Heute befindet es sich im
Kunsthistorischen Museum in Wien.
Auf der Kugeloberfläche des Bildträgers hat sich Parmigianino unter Zuhilfenahme eines
konvexen Spiegels so realistisch porträtiert, daß der Betrachter im ersten Augenblick den
Eindruck erhält, es handele sich wirklich um einen realen Spiegel. Parmigianino hat sich in
der Bildmitte plaziert. Vom Verzerrungseffekt ist fast nur seine räumliche Umgebung
betroffen. Nur seine Hand wird hierdurch vergrößert.
Das Porträt ist auf Grund seiner Halbkugelform in der Porträtkunst einmalig. Eine weitere
Ausnahme stellt die Tatsache dar, dass Parmigianino den für das Porträtieren nötigen Spiegel
nicht negiert und außerdem einen konvexen Spiegel verwendet. Zum Schluß erscheinen die
fokussierte Hand und die illusionistische, narzißtische Darstellungsweise auffällig. Die Sekundärliteratur seit 1921 beschäftigt sich mit Parmigianino’s Selbstporträt sehr
intensiv. Da es aber keine zeitgenössischen Quellen gibt, stützen sich viele Interpretationen
überwiegend auf Annahmen, die man aus dem geschichtlichen Zusammenhang schließen
kann. Dabei treten zwischen den Kunsthistorikern keine konträren Meinungen zum Bildnis
auf.
Die früheste Erwähnung des Bildnisses findet sich in Vasari’s „Le Vite di più eccellenti
Artisti“ von 1550, 26 Jahre nach seiner Entstehung. Somit interpretiert es Vasari mit dem
Wissen seiner Zeit und rückprojiziert beispielsweise den Aufstieg des autonomen Künstlers in
der Hochrenaissance auf die Zeit Parmigianino’s.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Forschungsstand und Quellenlage
- 3. Problemstellung und Ziel der Arbeit
- 3.1. Biographie Parmigianino's und Entstehungsgeschichte seines Selbstporträts im konvexen Spiegel von 1524
- 3.2. Genaue Beschreibung des Bildes
- 3.3. Analyse
- 3.3.1. Die Hand
- 3.3.2. Narzisstische Darstellungsweise
- 3.3.3. Idealisierte Darstellung
- 3.3.4. Manieristische Elemente
- 3.3.5. Spiegel- und Kugelsymbolik
- 3.4. Vergleichende Beispiele:
- 3.4.1. Vorgänger
- 3.4.2. Nachfolger
- 4. Zusammenfassung
- 5. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Parmigianinos Selbstporträt im konvexen Spiegel von 1524. Ziel ist es, das Bild in seiner Entstehungsgeschichte, seiner ikonographischen Besonderheiten und seiner künstlerischen Bedeutung im Kontext der Manierismus zu untersuchen. Die Analyse berücksichtigt biographische Aspekte des Künstlers, die genaue Beschreibung des Bildes und seine stilistischen Merkmale.
- Biographie Parmigianinos und die Entstehungsgeschichte des Selbstporträts
- Ikonographische Analyse des Bildes: Die Darstellung des Künstlers, die Rolle des Spiegels und die Verwendung der Halbkugel
- Stilistische Einordnung im Kontext des Manierismus
- Vergleich mit anderen Selbstporträts der Zeit
- Symbolische Bedeutung von Spiegel und Kugel
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Selbstporträts von Parmigianino ein und umreißt den Ansatz der Arbeit. Sie beschreibt kurz das Bild, seine Besonderheiten (Halbkugelform, konvexer Spiegel) und hebt die Bedeutung des Bildes für die Kunstgeschichte hervor.
2. Forschungsstand und Quellenlage: Dieses Kapitel untersucht den bisherigen Forschungsstand zum Selbstporträt. Es wird auf die spärliche Quellenlage hingewiesen und die Schwierigkeit der Interpretation aufgrund des Mangels an zeitgenössischen Dokumenten hervorgehoben. Die Bedeutung von Vasaris Werk "Le Vite" wird diskutiert, sowie die Herausforderungen, die sich aus der Interpretation historischer Quellen ergeben.
3. Problemstellung und Ziel der Arbeit: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Problemstellung und die Ziele der Arbeit. Es beginnt mit der Biographie Parmigianinos und verfolgt die Geschichte des Selbstporträts vom Entstehungszeitpunkt bis zu seinem heutigen Verbleib im Kunsthistorischen Museum Wien. Die Beschreibung des Bildes selbst mit seinen Details und künstlerischen Besonderheiten steht im Mittelpunkt. Es erfolgt eine tiefgehende Analyse der verschiedenen Aspekte des Bildes, einschließlich der Hand, der narzisstischen Darstellung, der idealisierten Darstellung, manieristischen Elementen und der Spiegel- und Kugelsymbolik. Ein Vergleich mit ähnlichen Arbeiten runden den Abschnitt ab.
Schlüsselwörter
Parmigianino, Selbstporträt, konvexer Spiegel, Manierismus, Renaissance, Italienische Malerei, Künstlerdarstellung, Narzissmus, Spiegelbild, Symbol, Halbkugel, Bildanalyse, Kunstgeschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Selbstporträt Parmigianinos
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Selbstporträt Parmigianinos im konvexen Spiegel von 1524. Sie untersucht das Bild in seiner Entstehungsgeschichte, seinen ikonographischen Besonderheiten und seiner künstlerischen Bedeutung im Kontext des Manierismus.
Welche Aspekte werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse umfasst biographische Aspekte Parmigianinos, eine detaillierte Beschreibung des Bildes, seine stilistischen Merkmale, die ikonographische Bedeutung der Spiegel- und Kugeldarstellung, sowie einen Vergleich mit anderen Selbstporträts der Zeit. Besondere Aufmerksamkeit wird der Hand des Künstlers, der narzisstischen und idealisierten Darstellung und den manieristischen Elementen gewidmet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Forschungsstand und Quellenlage, Problemstellung und Ziel der Arbeit (inkl. detaillierter Bildanalyse und Vergleichsbeispielen), Zusammenfassung und Anhang. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Abschnitte.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das Selbstporträt von Parmigianino umfassend zu analysieren und seine Bedeutung für die Kunstgeschichte zu beleuchten. Es soll ein tieferes Verständnis der künstlerischen und symbolischen Aspekte des Bildes geschaffen werden.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf den bisherigen Forschungsstand zum Selbstporträt Parmigianinos und diskutiert die Herausforderungen, die sich aus der spärlichen Quellenlage und der Interpretation historischer Dokumente (z.B. Vasaris "Le Vite") ergeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Parmigianino, Selbstporträt, konvexer Spiegel, Manierismus, Renaissance, Italienische Malerei, Künstlerdarstellung, Narzissmus, Spiegelbild, Symbol, Halbkugel, Bildanalyse, Kunstgeschichte.
Wo finde ich detaillierte Informationen zur Bildbeschreibung und -analyse?
Kapitel 3 ("Problemstellung und Ziel der Arbeit") bietet eine detaillierte Beschreibung des Bildes und eine tiefgehende Analyse verschiedener Aspekte, inklusive Unterkapiteln zur Hand, der narzisstischen und idealisierten Darstellung, manieristischen Elementen und der Spiegel- und Kugelsymbolik.
Wie wird das Selbstporträt im Kontext anderer Werke eingeordnet?
Die Arbeit beinhaltet einen Vergleich des Selbstporträts mit anderen ähnlichen Arbeiten aus der Zeit, sowohl Vorgängern als auch Nachfolgern, um seine Einordnung im künstlerischen Kontext zu verdeutlichen.
Was ist die Bedeutung des konvexen Spiegels und der Halbkugel im Bild?
Die symbolische Bedeutung des konvexen Spiegels und der Halbkugel wird in der ikonographischen Analyse des Bildes untersucht und im Kontext des Manierismus interpretiert.
Welche Rolle spielt die Biographie Parmigianinos für das Verständnis des Selbstporträts?
Die Biographie Parmigianinos und die Entstehungsgeschichte seines Selbstporträts werden im Kapitel 3 behandelt und im Hinblick auf die Interpretation des Bildes berücksichtigt.
- Arbeit zitieren
- Annika Höppner (Autor:in), 2001, Parmigianino: Das Selbstporträt im konvexen Spiegel von Parmigianino, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18241