Das Internet hat in den letzten Jahren durch einen fortwährenden Siegeszug auf sich
aufmerksam gemacht und durch die vielfältigen Möglichkeiten eine ständig
wachsende Zahl von Nutzern generiert. Neben der Möglichkeit der
Informationsbeschaffung nehmen viele Menschen auch mehr und mehr die
Möglichkeit im Internet einzukaufen wahr, nicht zuletzt weil damit eine erhebliche
Zeit- und meistens auch Kostenersparnis einhergehen. Der stetige Zuwachs im
Bereich des E-Commerce erstreckt sich nicht nur auf den Business to Consumer
Bereich (kurz: B2C) sondern auch auf den Handel der Unternehmen untereinander,
dem Business to Business Sektor (kurz : B2B), wo über verschiedene Internet Portale
unter anderem Rohstoffe und Vorprodukte gehandelt werden.
Mit der stetig wachsenden Zahl der elektronischen Rechts- und Geschäftsvorfälle,
die nicht nur auf das Internet begrenzt sind, stellte sich immer häufiger die Frage
nach der Sicherheit elektronischer Vertragsabschlüsse auf der einen und der
Rechtsgültigkeit dieser Verträge auf der anderen Seite. Problematisch war
hauptsächlich, dass sich die bisher zu Vertragsabschlüssen übliche Unterschrift nicht
im neuen Medium Internet anwenden lässt. Die eigenhändige Unterschrift gilt als
weitgehend fälschungssicher, sie lässt sich jedoch nicht in den neuen Medien
einsetzen, da hier der Schutz vor Missbrauch nicht gewährleistet wäre. Eine einmal
eingescannte Unterschrift könnte z.B. elektronisch beliebig oft vervielfältigt werden,
ohne dass der Empfänger der Urkunde dies erkennen könnte.
Aus den beschriebenen Rechtsunsicherheiten ergab sich ein zunehmender
Handlungsbedarf, der, in mehreren Etappen, zum Gesetz über Rahmenbedingungen
für elektronische Signaturen1 (Signaturgesetz - SigG) in seiner heutigen Form führte.
In diesem Gesetz sind allerdings nur die technischen Vorraussetzungen für
elektronische Signaturen definiert, die den Geschäftsschluss über das Internet, bzw.
generell auf elektronischen Wege einfacher und vor allem sicherer gestalten und
somit die Entwicklung im Bereich des E-Commerce beschleunigen sollen.
1 BGBl I 2001, 876.
Inhaltsverzeichnis
- Elektronische Signatur im Privatrecht - Neuer Auftrieb für den elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehr?
- Elektronische Signatur aus technischer Sicht
- Arten von elektronischen Signaturen
- Elektronische Signaturen
- Fortgeschrittene elektronische Signaturen
- Qualifizierte elektronische Signaturen
- Sicherheitsvoraussetzungen der qualifizierten elektronischen Signatur
- Signaturprozess
- Prinzip der elektronischen Signatur
- Signaturbildung
- Signaturprüfung
- Entwicklung der Signaturgesetzgebung
- Anwendung der elektronischen Signatur im Privatrecht
- Vertragsschluss über das Internet
- Elektronische Willenserklärung
- Angebot und Annahme der elektronischen Willenserklärung
- Zugang und Anfechtung der elektronischen Willenserklärung
- Formvorschriften im Privatrecht
- Vergleich elektronische Signatur mit handschriftlicher Unterschrift
- Neuordnung der gesetzlichen Formtatbestände
- Schriftform
- Öffentliche Beglaubigung gem. § 129 BGB und notarielle Beglaubigung gem. § 128 BGB
- Elektronische Form
- Textform
- Elektronische Form als Äquivalent zur Schriftform
- Anwendungsbereich
- Einschränkungen
- Ausschluss der elektronischen Form
- Einverständnis der anderen Partei
- Beweiswert der elektronischen Signatur
- Die elektronische Signatur in der Praxis
- Praktische Anwendung, Grenzen
- Unterschiedliche Standards im Rechts- und Geschäftsverkehr
- Kosten
- Elektronische Signatur im Privatrecht – Resumé und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der elektronischen Signatur im Privatrecht und analysiert, ob sie einen neuen Aufschwung für den elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehr bedeutet. Dabei werden die technischen Grundlagen der elektronischen Signatur beleuchtet, sowie ihre Anwendungsmöglichkeiten im Bereich des Vertragsabschlusses über das Internet und die Einhaltung von Formvorschriften im Privatrecht.
- Technologische Grundlagen der elektronischen Signatur
- Anwendungen der elektronischen Signatur im Privatrecht
- Formvorschriften im Privatrecht und ihre Anwendung auf die elektronische Signatur
- Beweiswert der elektronischen Signatur
- Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der elektronischen Signatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der elektronischen Signatur für den elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehr.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel werden die technischen Grundlagen der elektronischen Signatur erläutert. Es werden verschiedene Arten von elektronischen Signaturen vorgestellt und die Sicherheitsvoraussetzungen der qualifizierten elektronischen Signatur näher betrachtet. Der Signaturprozess, bestehend aus Prinzip, Signaturbildung und Signaturprüfung, wird ebenfalls behandelt.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel widmet sich der Anwendung der elektronischen Signatur im Privatrecht. Dabei wird insbesondere auf den Vertragsschluss über das Internet und die Einhaltung von Formvorschriften im Privatrecht eingegangen. Der Vergleich zwischen der elektronischen Signatur und der handschriftlichen Unterschrift wird analysiert.
- Kapitel 4: Das Kapitel analysiert die praktische Anwendung der elektronischen Signatur im Rechts- und Geschäftsverkehr, inklusive ihrer Grenzen und Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Elektronische Signatur, Privatrecht, Rechts- und Geschäftsverkehr, Vertragsschluss, elektronische Willenserklärung, Formvorschriften, Schriftform, elektronische Form, Textform, Beweiswert, Sicherheit, Standards, Anwendung, Herausforderungen.
- Arbeit zitieren
- Fred Pendelin (Autor:in), 2003, Anwendungsmöglichkeiten der elektronischen Signatur im Privatrecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18254