In den Industrienationen der Welt zu denen zweifelsfrei auch Deutschland zählt, hat die Leiharbeit – die oft auch als „Zeitarbeit“, „Arbeitnehmerüberlassung“ oder „Personalleasing“ – bezeichnet wird, in den vergangenen Jahren verstärkt an Bedeutung gewonnen. Zeitarbeit ist dabei keine Modeerscheinung, in Deutschland existiert diese Beschäftigungsform in ihrer jetzigen Ausprägung bereits seit den 1960er Jahren. Durch verschiedene Deregulierungsmaßnahmen des Gesetzgebers ist die Zeitarbeit seit dem 01.01.2004 an keine zeitlichen Restriktionen mehr gebunden. Aus diesem Grund und weil die Nachfrage nach flexiblen Arbeitnehmern durch die Unternehmen stets angestiegen ist, legte sie bis Mitte/Ende 2008 ein rasantes Wachstum hin. Während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 hat allerdings im Besonderen der Zeitarbeitssektor einen spürbaren Rückgang der Auftrags- und Ertragslage zu verzeichnen gehabt.
Zeitarbeit wird nicht nur als effizientes Instrument zur Problemlösung bei Personalengpässen von Unternehmen eingesetzt, sondern wurde auch als arbeitsmarktpolitisches Instrument zur Schaffung von Arbeitsplätzen von der Politik erkannt. Mitte 2010 waren schon wieder über zwei Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland im Zeitarbeitssektor angesiedelt. Zeitarbeit wird von den Bewerbern oft als Sprungbrett in ein festes, bzw. unbefristetes Arbeitsverhältnis gewählt. Es gibt sogar empirische Befunde, dass Zeitarbeit als berufliche und betriebliche Aufstiegsleiter genutzt werden kann. Dennoch ist diese Beschäftigungsform oftmals mit einem negativen Beigeschmack behaftet. Das heißt im Zusammenhang mit dem Begriff „Zeitarbeit“ kommen bei vielen Menschen negative Assoziationen auf. Diese möglichen Vorurteile können ihren Ursprung im medialen Umgang mit dem Thema Zeitarbeit haben, aber auch in Erfahrungsberichten von Betroffenen begründet sein. Viele Leiharbeiter entscheiden sich auf der einen Seite eher, eine Beschäftigung über eine Leiharbeitsfirma aufzunehmen, als arbeitslos zu sein. Sie „verfluchen“ aber auf der anderen Seite die Konditionen und die Unsicherheit, die Leiharbeit mit sich bringt.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung der Diplomarbeit
- Inhalte und Aufbau der Diplomarbeit
- Allgemeine Grundlagen der Arbeitnehmerüberlassung
- Zeitarbeit in Deutschland - ein Überblick
- Entstehung und Entwicklung der Zeitarbeit
- Marktüberblick und gegenwärtige Anwendungspraxis
- Rechtlicher Rahmen: Das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz
- Equal-Payment und Equal-Treatment-Grundsatz
- Verbot der Leiharbeit in der Baubranche
- Tariflandschaft in der Zeitarbeit
- Motive für die Nachfrage von Unternehmen nach externen Beschäftigten
- Flexibles Personalanpassungsinstrument
- Risikominimierung und Equal-Pay/-Treatment aus Unternehmenssicht
- Der Wandel von der klassischen Zeitarbeit zur strategischen Reserve
- Motive für das Angebot von Leiharbeitnehmern
- Grundlagen zur Motivation
- Bedürfnis
- Motiv
- Motivation
- Zweifaktorentheorie nach Herzberg
- Experteninterviews mit partizipierenden Gruppen
- Die Betrachtungsperspektive aus Leiharbeitnehmersicht
- Die Betrachtung aus Verleihersicht
- Der Betrachtungswinkel aus Entleihersicht
- Vor- & Nachteile der Leiharbeit aus Sicht der Mitarbeiter
- Motive für die Annahme von Leiharbeitsverhältnissen durch potentielle Mitarbeiter
- Gesellschaftliche Einflüsse in Bezug auf Annahme von Leiharbeit
- Staatliche Einflüsse in Bezug auf Annahme von Leiharbeit
- Auswirkungen der Zeitarbeit auf die Motivation der Mitarbeiter
- Prekäre Beschäftigung, ein Phänomen der Gegenwart
- Dilemmata des atypischen Beschäftigungsmodells „Leiharbeit“?
- Finanzieller Aspekt der Leiharbeiter
- Motive für die Annahme von Leiharbeitsverhältnissen durch potentielle Mitarbeiter
- Lösungsmöglichkeiten für die Leiharbeit
- Sicherheit des Arbeitsplatzes
- Beschäftigungsgarantien
- Information und Kommunikation
- Regelungen in anderen europäischen Ländern
- Regelungen in den Niederlanden
- Regelungen in Spanien
- Regelungen Frankreich und Irland
- Motivation durch Integration
- Entlohnung
- Equal Pay
- Mindestlohn und Feizügigkeit innerhalb der EU
- Weiterbildung
- Weiterbildung in anderen Ländern der EU
- Weiterbildung und Praxislösungen
- Zeitarbeitsunternehmen und Weiterbildungsinitiativen
- Positive Leiharbeiteraspekte herausarbeiten
- Demografieentwicklung und Leiharbeit
- Equal-Treatment
- Arbeitssicherheit
- Gleichberechtigung im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes
- Sicherheit des Arbeitsplatzes
- Zusammenfassung & Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Sonstige Quellen
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Motivation von Leiharbeitnehmern und analysiert die Probleme und Lösungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Die Arbeit zielt darauf ab, die Motivation von Leiharbeitnehmern im Kontext der Zeitarbeit zu untersuchen und die Herausforderungen und Chancen dieses Beschäftigungsmodells zu beleuchten.
- Die Motivation von Leiharbeitnehmern im Vergleich zu Festangestellten
- Die Auswirkungen der Zeitarbeit auf die Arbeitszufriedenheit und das Engagement der Mitarbeiter
- Die Rolle von Faktoren wie Sicherheit des Arbeitsplatzes, Entlohnung und Weiterbildung für die Motivation von Leiharbeitnehmern
- Die Bedeutung von Integration und Equal-Treatment für die Motivation von Leiharbeitnehmern
- Die Herausforderungen und Chancen der Zeitarbeit im Hinblick auf die demografische Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung der Diplomarbeit ein und erläutert die Inhalte und den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit den allgemeinen Grundlagen der Arbeitnehmerüberlassung. Es werden die Entstehung und Entwicklung der Zeitarbeit in Deutschland sowie der rechtliche Rahmen und die Tariflandschaft beleuchtet. Außerdem werden die Motive für die Nachfrage von Unternehmen nach externen Beschäftigten und die Motive für das Angebot von Leiharbeitnehmern analysiert. Das dritte Kapitel behandelt die Grundlagen zur Motivation. Es werden die Begriffe Bedürfnis, Motiv und Motivation definiert und die Zweifaktorentheorie nach Herzberg vorgestellt. Das vierte Kapitel widmet sich den Experteninterviews mit partizipierenden Gruppen. Es werden die Perspektiven von Leiharbeitnehmern, Verleihern und Entleihern auf die Motivation von Leiharbeitnehmern beleuchtet. Das fünfte Kapitel analysiert die Vor- und Nachteile der Leiharbeit aus Sicht der Mitarbeiter. Es werden die Motive für die Annahme von Leiharbeitsverhältnissen durch potentielle Mitarbeiter sowie die Auswirkungen der Zeitarbeit auf die Motivation der Mitarbeiter untersucht. Das sechste Kapitel befasst sich mit Lösungsmöglichkeiten für die Leiharbeit. Es werden verschiedene Ansätze zur Steigerung der Motivation von Leiharbeitnehmern vorgestellt, wie z.B. die Verbesserung der Arbeitsplatzsicherheit, die Förderung der Integration, die Anpassung der Entlohnung und die Bereitstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten. Das siebte Kapitel fasst die Ergebnisse der Diplomarbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Motivation von Leiharbeitnehmern, die Zeitarbeit, die Arbeitnehmerüberlassung, die Arbeitszufriedenheit, die Arbeitsmotivation, die Sicherheit des Arbeitsplatzes, die Entlohnung, die Weiterbildung, die Integration, das Equal-Treatment, die demografische Entwicklung und die Herausforderungen und Chancen der Zeitarbeit.
- Quote paper
- Marco Eichenberg (Author), 2011, Motivation von Leiharbeitnehmern , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182596