Im Zuge von Veränderungsprozessen nimmt die Kommunikation einen besonders wichtigen Stellenwert ein. Bei der Implementierung von Veränderungen kann eine starke Kommunikationspolitik etwaige Unsicherheiten der Mitarbeiter des betroffenen Unternehmens bei Prozessbeginn sowie im Verlauf des Change-Projekts abbauen und somit mehr Transparenz und mehr Vertrauen schaffen. Ohne Akzeptanz und Unterstützung der betroffenen Personen ist eine erfolgreiche Umsetzung eines Veränderungsprozesses langfristig sehr schwierig, daher ist Information und Kommunikation über geplante Veränderungen unabdingbar. Der Umgang mit Wandel impliziert das Management von Menschen, deshalb müssen Veränderungen rechtzeitig, authentisch und dialogorientiert kommuniziert werden.(1)
Um die Bedürfnisse der Mitarbeiter nach Information und Beteiligung an angestrebten Change-Prozessen zu berücksichtigen, fällt der unternehmensinternen Kommunikation hier die Aufgabe zu, mit dem systematischen Einsatz von Kommunikationsinstrumenten die Akzeptanz und die Kooperation der Mitarbeiter für die Veränderungsvorhaben zu stärken(2) Dabei ist Auswahl, Diversität, Reichweite und Wirkungstiefe der eingesetzten Instrumente, abgestimmt auf die relevanten Zielgruppen, von entscheidender Bedeutung, um in Form einer konzertierten Gesamtwirkung einen wesentlichen Beitrag zum Abbau von Widerständen und Ängsten zu leisten.(3)
Das zentrale Ziel der Arbeit ist die Bewertung von Change-Kommunikation auf der Ebene des Individuums, also der betroffenen Mitarbeiter. Wie können, durch die Anwendung verschiedener Kommunikationskanäle bzw. -instrumente, die Inhalte und Fortschritte eines Change-Projektes an die Zielpersonen vermittelt werden. Dabei soll speziell untersucht werden, wie die Kommunikation im Rahmen eines Wandlungsprozesses von den betroffenen Menschen empfunden wird.
(1) vgl. Steinle/Eggers/Ahlers 2008, S. 71-72
(2) vgl. Koch, 2004, S. 2
(3) vgl. Berner, 2001
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemaufriss und Forschungsfrage
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Kommunikation: Phänomen aus Wahrnehmung und Interpretation
- Leistung und Zufriedenheit im Kontext von Kommunikationsstrukturen
- Arten der Kommunikation
- Unternehmenskommunikation
- Change-Kommunikation
- Funktion und Bedeutung der Kommunikation im Change-Prozess
- Stellenwert der Kommunikation im Change-Prozess
- Change-Kommunikation im Spannungsfeld von Effektivität und Effizienz
- Erfolgsfaktoren in der Veränderungskommunikation
- Kommunikationskanäle und -instrumente im Change-Prozess
- Widerstände vermeiden
- Reaktionen Betroffener auf Veränderungen (Veränderungskurve)
- Werkzeugkasten der Kommunikation im Wandel
- Anforderungen und Gestaltung von Change-Kommunikation
- Managen von Übergängen und Übergangsphasen
- Änderungswiderstände als zentrale Herausforderung
- Zusammenfassung der Erkenntnisse
- Praxisbezogene Anwendung von Change-Kommunikation am Projekt „ÖVAGplus“
- Erkenntnisinteresse und Methodik
- Begründung der Datenerhebungsmethode und Art der Befragung
- Untersuchungsdesign
- Aufbau und Inhalt des Fragebogens
- Zielpersonen
- Ablauf, Durchführung und Dokumentation der Datenerhebung
- Fakten und geschichtlicher Hintergrund der untersuchten Unternehmen
- Geschichte Investkredit Bank AG
- Geschichte Österreichische Volksbanken-AG (ÖVAG)
- Zusammenführung ÖVAG mit Investkredit und weitere Entwicklung
- Die Rahmenbedingungen für das Projekt „ÖVAGplus“
- Darstellung und Auswertung der Ergebnisse aus dem Fragebogen
- Beschreibung der Kommunikationsangebote
- Auswertung Frage 1 des Fragebogens
- Auswertung Frage 2 und 3 des Fragebogens
- Auswertung Frage 4 des Fragebogens
- Fazit
- Gegenüberstellung der Ergebnisse mit den theoretischen Grundlagen
- Beantwortung der Forschungsfrage
- Kritik an der Untersuchungsmethode
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Bewertung von Change-Kommunikation im Kontext eines Fusionsprozesses. Ziel ist es, die Effektivität und Effizienz der Kommunikation im Rahmen des Projekts „ÖVAGplus“ zu analysieren und die Ergebnisse mit theoretischen Grundlagen abzugleichen.
- Analyse der Kommunikation im Change-Prozess
- Bewertung verschiedener Kommunikationskanäle und -instrumente
- Identifikation von Erfolgsfaktoren und Herausforderungen in der Change-Kommunikation
- Untersuchung der Wirkung der Change-Kommunikation auf die Betroffenen
- Ableitung von Handlungsempfehlungen für zukünftige Fusionsprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Change-Kommunikation ein und definiert die Forschungsfrage. Der theoretische Teil beleuchtet verschiedene Aspekte der Kommunikation, insbesondere im Kontext von Veränderungsprozessen. Kapitel 3 widmet sich der empirischen Untersuchung des Fusionsprozesses „ÖVAGplus“, beschreibt die Methodik und präsentiert erste Ergebnisse der Befragung zu den Kommunikationsangeboten. Es werden ausgewählte Auswertungen der Fragen 1-4 des Fragebogens vorgestellt. Die Schlussbetrachtung wird in dieser Vorschau nicht berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Change-Kommunikation, Fusionsprozess, Unternehmenskommunikation, Veränderungsprozess, Mitarbeiterkommunikation, Erfolgsfaktoren, Kommunikationskanäle, ÖVAGplus, Befragung, empirische Untersuchung.
- Quote paper
- Mag. rer.soc.oec. Raoul Seifert (Author), 2011, Bewertung von Change-Kommunikation in einem Fusionsprozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182705