Aus der Praxis – für die Praxis. So könnte man – kurz formuliert – die „Prozessorientierte Kostenträgerrechnung“ kennzeichnen, die das „Kommunalunternehmen Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach" gemeinsam mit der Softwarefirma K|M|S Vertrieb und Services AG entwickelt hat.
Die Idee des Kommunalunternehmens, Prozessabläufe des Krankenhauses betriebswirtschaftlich darzustellen und als zentrales Steuerungsinstrument des Krankenhauses einzusetzen, ist bemerkenswert. Erste Resonanzen belegen das Interesse vieler Krankenhäuser an einer solchen innovativen Lösung. Die Zukunft wird zeigen, dass sich aus diesem Projekt hohe Effizienzsteigerungen erschließen lassen.
Alois G. Steidel
Vorstandsvorsitzender (CEO)
K|M|S Vertrieb und Services AG
Unterhaching (München)
In diesem Buch wird die Prozessorientierte Kostenträgerrechnung beschrieben, ein Instrument zur Ursachenanalyse unrentabler Behandlungsprozesse. Dem Anwender wird es ermöglicht, unrentable Prozessabläufe in rentable zu transformieren. Dass die Prozessorientierte Kostenträgerrechnung bereits Aufmerksamkeit durch ein Referat des Autors Klaus Emmerich auf dem Bundesdeutschen Krankenhauscontrollertag 2010 und auf zwei Seminaren „Finanzmanagement im Krankenhaus“ gefunden hat, belegt das Interesse der Krankenhäuser an Veränderungen ihrer Prozessabläufe. Dies ist schließlich auch Anlass, das Thema in einem Fachbuch zu vertiefen.
Jens Posluschny
stellv. Vorstand
„Kommunalunternehmen Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach"
Sulzbach-Rosenberg
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Voraussetzungen
- INEK-Kalkulationsverfahren
- INEK-Datensatz
- Elektronische Verfügbarkeit sämtlicher Leistungsdaten
- Tagesbezogene Leistungserfassung
- Prozessorientierte Kostenträgerrechnung als Mittel zur betriebswirtschaftlichen Prozessoptimierung
- Vorbemerkung
- Defizitärster Patient: Aspekt Dokumentationsprozess
- Problemanalyse
- Prozessveränderung
- Defizitärste DRG: Aspekt Prozesse mit Schnittstellenproblematik zwischen zwei medizinischen Fachabteilungen
- Problemanalyse
- Prozessveränderung
- Auswirkungen auf das Klinikum
- Defizitäre medizinische Fachabteilung: Verweildauerproblematik
- Problemanalyse
- Prozessveränderung
- Exkurs: Umfang patientenbezogener tabellarischer Detailinformationen
- Geriatrische Rehabilitation
- Problemanalyse
- Case-Management zur Steuerung
- Vereinfachte Variante
- Zwischenergebnisse
- Ausblick: Erfolgsmessung am praktischen Beispiel
- Analyse von Kostenträgerrechnung und deren Anwendung im Gesundheitswesen
- Identifizierung und Beschreibung relevanter Prozesse in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen
- Bewertung der Effektivität von Prozessänderungen durch die Implementierung von eisTIK.NETⓇ
- Erörterung der Herausforderungen und Chancen der Prozessorientierten Kostenträgerrechnung im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit von Gesundheitseinrichtungen
- Aufzeigen von Praxisbeispielen und Best-Practice-Lösungen zur Optimierung von Prozessen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Prozessorientierten Kostenträgerrechnung im Kontext von Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen. Sie analysiert die Möglichkeiten, die diese Methode zur betriebswirtschaftlichen Prozessoptimierung bietet, und untersucht die konkreten Auswirkungen von Prozessänderungen mit dem Softwaretool eisTIK.NETⓇ.
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beginnt mit einer Einführung in das Thema und erläutert die aktuellen Herausforderungen, vor denen Krankenhäuser im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit stehen. Es werden die wichtigsten Einflussfaktoren wie DRG-Fallpauschalenkatalog, Basisfallwert und Abschläge für Mehrleistungen näher beleuchtet. Anschließend werden die Voraussetzungen für die Implementierung der Prozessorientierten Kostenträgerrechnung im Detail betrachtet. Dies umfasst den INEK-Kalkulationsverfahren, den INEK-Datensatz, die elektronische Verfügbarkeit von Leistungsdaten und die tagesbezogene Leistungserfassung.
Das Kernkapitel behandelt die Prozessorientierte Kostenträgerrechnung als Werkzeug zur betriebswirtschaftlichen Prozessoptimierung. Es werden vier konkrete Fallbeispiele vorgestellt, die die Problematik der Prozessanalyse und -veränderung anhand von typischen Herausforderungen in Krankenhäusern verdeutlichen. Diese Fallbeispiele umfassen u.a. den defizitären Patienten, die defizitärste DRG und die defizitäre medizinische Fachabteilung. Hierbei werden die jeweilige Problemanalyse, die Prozessveränderung und die Auswirkungen auf das Klinikum im Detail dargestellt.
Darüber hinaus wird das Thema des Case-Managements in der geriatrischen Rehabilitation beleuchtet. Der Fokus liegt hier auf der Steuerung von Prozessen und der Optimierung der Behandlungsabläufe. Abschließend werden die Zwischenergebnisse und die Erfolgsmessung am praktischen Beispiel vorgestellt.
Schlüsselwörter
Prozessorientierte Kostenträgerrechnung, Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, eisTIK.NETⓇ, betriebswirtschaftliche Prozessoptimierung, INEK-Kalkulation, DRG-System, Fallpauschalen, Defizitanalyse, Prozessveränderung, Case-Management, Wirtschaftlichkeit, Gesundheitswesen.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Kaufmann Klaus Emmerich (Autor:in), 2011, Prozessorientierte Kostenträgerrechnung in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182855