Seit Ende der 50er Jahre wurden immer wieder Diskussionen über die Bewertung einer Aktie geführt. Während die Vertreter der Behavioral Finance den Kapitalmarkt als „ineffizient“ einstufen, mit der Begründung, dass der Wert einer Aktie durch psychologische Einflüsse gebildet wird, sind die Vertreter der empirischen Kapitalmarktforschung, allen voran Eugene Fama, anderer Meinung. Nach ihrer Auffassung fließen Informationen relativ schnell und ohne weitere Zeitverzögerung in den Aktienkurs ein.
Aktuell mehren sich vor allem auch in der Wissenschaft Stimmen, welche die seit
Jahrzehnten dominierenden Modelle des effizienten Kapitalmarktes aufgrund ihres unzureichenden Erklärungs- und Prognosegehalts zunehmend als unbefriedigend erachten. Dementsprechend ist es von großer Bedeutung herauszufinden, ob und wie der Kapitalmarkt effizient arbeitet.
Ziel dieser Seminararbeit ist es dabei, neben der Darstellung der wesentlichen theoretischen Grundlagen, einen verständlichen Überblick über dieses vielschichtige Themengebiet zu vermitteln. Dies soll durch die Veranschaulichung der einzelnen Effizienzarten sowie speziell den der Informationseffizienz erreicht werden.
Diese Seminararbeit klärt in einem kurzen Abriss den Kapitalmarkt im engeren Sinne (Vgl. Kapitel 2.1). Anschließend werden die Unterschiede der Technischen Analyse und der Fundamentalanalyse definiert (Vgl. Kapitel 2.2).
Im Zuge der Informationseffizienz wird in Kapitel 2.3 und 2.4.1 die Random-Walk-Theorie erläutert. Kapitel 2.4 widmet sich im Anschluss an einer kurzen Einführung der Effizienzmarkthypothese, den einzelnen Formen der Informationseffizienz (schwache, halbstrenge und strenge Form). Es wird neben der bereits genannten Random-Walk-Theorie, auch das Martingal-Modell vorgestellt. Schließlich werden zu den einzelnen Formen der Informationseffizienz auch die empirischen Tests vorgestellt, welche als Diskussionsansatz zwischen den eingangs erwähnten „Finanzparteien“ dient.
Abschließend bildet ein Ausblick in Kapitel 3 den Schluss dieser Seminararbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Effizienz von Kapitalmärkten
- 2.1 Der Kapitalmarkt
- 2.2 Technische Analyse und Fundamentalanalyse
- 2.3 Die Voraussetzungen effizienter Kapitalmärkte
- 2.3.1 Allokationseffizienz
- 2.3.2 Bewertungseffizienz
- 2.3.3 Informationseffizienz
- 2.3.4 Operationale Effizienz
- 2.4 Effizienzmarkthypothese (EMH)
- 2.4.1 Schwache Form der Informationseffizienz
- 2.4.2 Halbstrenge Form der Informationseffizienz
- 2.4.3 Strenge Form der Informationseffizienz
- 2.5 Beurteilung der Informationseffizienz
- 2.5.1 Empirische Tests zur schwachen Informationseffizienz
- 2.5.1.1 Die Filterregel
- 2.5.1.2 Der Korrelationstest
- 2.5.1.3 Der „Runs“-Test
- 2.5.2 Empirische Tests zur halbstrengen Informationseffizienz
- 2.5.3 Empirische Tests zu strengen Informationseffizienz
- 2.5.1 Empirische Tests zur schwachen Informationseffizienz
- 3 Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit zielt darauf ab, die Effizienz von Kapitalmärkten verständlich zu erläutern und die verschiedenen Effizienzarten, insbesondere die Informationseffizienz, zu veranschaulichen. Sie bietet einen Überblick über die theoretischen Grundlagen und die empirischen Tests, die zur Beurteilung der Kapitalmarkteffizienz herangezogen werden.
- Definition und Unterscheidung von Geld- und Kapitalmärkten
- Technische versus Fundamentalanalyse
- Die verschiedenen Formen der Informationseffizienz (schwache, halbstrenge, strenge Form)
- Die Effizienzmarkthypothese (EMH)
- Empirische Tests zur Überprüfung der Informationseffizienz
Zusammenfassung der Kapitel
2. Die Effizienz von Kapitalmärkten: Dieses Kapitel befasst sich mit der Effizienz von Kapitalmärkten, beginnend mit einer Definition und Unterscheidung von Geld- und Kapitalmärkten anhand der Laufzeit der Finanzinstrumente. Es werden die unterschiedlichen Ansätze der technischen und fundamentalen Analyse im Hinblick auf die Preisbildung erläutert. Ein zentraler Punkt ist die Diskussion der Voraussetzungen für effiziente Kapitalmärkte, einschließlich Allokations-, Bewertungs- und Informationseffizienz. Der Abschnitt über die Effizienzmarkthypothese (EMH) geht detailliert auf die schwache, halbstrenge und strenge Form der Informationseffizienz ein und präsentiert verschiedene empirische Tests zur Überprüfung dieser Hypothesen. Die unterschiedlichen Ansätze und deren methodische Herangehensweisen werden kritisch beleuchtet. Zusammenfassend liefert das Kapitel einen umfassenden Überblick über die Theorie und empirische Evidenz zur Effizienz von Kapitalmärkten, unter Berücksichtigung der jeweiligen Stärken und Schwächen.
Schlüsselwörter
Kapitalmarkt, Effizienzmarkthypothese (EMH), Informationseffizienz, Technische Analyse, Fundamentalanalyse, Random-Walk-Theorie, Martingal-Modell, Empirische Tests, Allokationseffizienz, Bewertungseffizienz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Effizienz von Kapitalmärkten
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit der Effizienz von Kapitalmärkten. Sie beinhaltet eine Einleitung, ein detailliertes Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Hauptfokus liegt auf der Erläuterung der verschiedenen Effizienzarten, insbesondere der Informationseffizienz, sowie der Darstellung der theoretischen Grundlagen und empirischen Tests zur Beurteilung der Kapitalmarkteffizienz.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Kernpunkte: Definition und Unterscheidung von Geld- und Kapitalmärkten, technische versus fundamentale Analyse, die verschiedenen Formen der Informationseffizienz (schwache, halbstrenge, strenge Form), die Effizienzmarkthypothese (EMH) und empirische Tests zur Überprüfung der Informationseffizienz. Es werden auch die Voraussetzungen für effiziente Kapitalmärkte (Allokations-, Bewertungs- und Operationale Effizienz) erläutert.
Was versteht man unter Informationseffizienz und ihren verschiedenen Formen?
Informationseffizienz beschreibt, wie schnell und vollständig neue Informationen in die Kurse von Wertpapieren eingepreist werden. Die Seminararbeit unterscheidet drei Formen: schwache Form (Vergangenheitsdaten sind nicht nutzbar für zukünftige Kursvorhersagen), halbstrenge Form (öffentlich verfügbare Informationen sind bereits in den Kursen enthalten) und strenge Form (alle Informationen, auch Insiderinformationen, sind in den Kursen enthalten). Die Arbeit untersucht diese Formen im Detail und analysiert empirische Tests zur Überprüfung ihrer Gültigkeit.
Welche empirischen Tests werden zur Überprüfung der Informationseffizienz diskutiert?
Die Seminararbeit beschreibt verschiedene empirische Tests, die verwendet werden, um die Informationseffizienz von Kapitalmärkten zu überprüfen. Für die schwache Form werden beispielsweise der Filterregel-Test, der Korrelationstest und der „Runs“-Test erläutert. Die Arbeit geht auch auf empirische Tests zur halbstrengen und strengen Form der Informationseffizienz ein, wobei die unterschiedlichen Ansätze und deren methodische Herangehensweisen kritisch beleuchtet werden.
Welche Rolle spielen die technische und fundamentale Analyse in der Seminararbeit?
Die Seminararbeit erläutert die unterschiedlichen Ansätze der technischen und fundamentalen Analyse im Hinblick auf die Preisbildung an den Kapitalmärkten. Sie vergleicht beide Ansätze und setzt sie in den Kontext der Effizienzmarkthypothese und der Informationseffizienz.
Was ist die Effizienzmarkthypothese (EMH)?
Die Effizienzmarkthypothese (EMH) ist ein zentrales Thema der Arbeit. Sie besagt, dass die Preise an den Kapitalmärkten alle verfügbaren Informationen reflektieren und somit keine systematischen Über- oder Unterbewertungen möglich sind. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Formen der EMH (schwache, halbstrenge, strenge Form) und deren empirische Überprüfung.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Seminararbeit verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Kapitalmarkt, Effizienzmarkthypothese (EMH), Informationseffizienz, Technische Analyse, Fundamentalanalyse, Random-Walk-Theorie, Martingal-Modell, Empirische Tests, Allokationseffizienz und Bewertungseffizienz.
- Arbeit zitieren
- Tim Maier (Autor:in), 2010, Die Effizienz von Kapitalmärkten – Grundsätzliche Überlegungen , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182880