„Lügen haben kurze Beine“. Dieses alte Sprichwort spielt darauf an, dass Lügen nicht lohnenswert sind, da sie im übertragenen Sinne keine lange Strecke zurücklegen können und daher nach kurzer Zeit aufgedeckt werden.
Ursprünglich auf menschliche Unwahrheiten bezogen, lässt sich der Spruch gerade auch wegen seines sozialanthropologischen Charakters auf Unternehmen übertragen, da deren Geschäfte durch menschliches Handeln geprägt sind.
Nicht zuletzt durch die Entwicklung des sog. Web 2.0, die einen 24-stündigen Informationsraum ermöglicht, sehen sich Betriebe der Problematik gegenüber, dass „Lügen“ und auch Schwächen im sprichwörtlichen Sinne nicht mehr taktisch verdeckt werden können und daher offene Flanken bieten. Nutzer von Blogs und Social Networks decken schonungslos nicht eingehaltene Leistungsversprechen für die Allgemeinheit auf. Doch auch gesetzliche Bestimmungen sowie andere Verbraucherschutzinstitutionen haben Einfluss auf die vom Kunden wahrgenommene Einhaltung dieser Versprechen.
Unter dem Stichwort „Verlässlichkeit“ hat die Eigenschaft eines Anbieters, seine Leistungsversprechen einzuhalten, so eine immer größere Bedeutung bekommen, insbes. auf wettbewerbsintensiven Märkten. Solch einen Markt stellt aktuell derjenige für nachhaltige Produkte (und auch Dienstleistungen) dar. Die anbietenden Akteure auf diesem Markt kommen aus den unterschiedlichsten Branchen und verstärken dadurch den Konkurrenzkampf.
Verlässlichkeit zu sichern wird in diesem Kontext für Unternehmen noch durch den Fakt erschwert, dass es für Konsumenten schwierig ist, Indikatoren der Nachhaltigkeit zu überprüfen.
So wird der Verbraucher mit Kommunikationsbotschaften überladen, die eine nachhaltige Entwicklung vermitteln sollen, um am Absatzmarkt Erfolge zu generieren.
Doch gerade aufgrund dieser allgemeinen Entwicklung, infolge derer sogar Ölkonzerne auf die Nachhaltigkeit ihrer Produkte verweisen, wird der Kunde für die Überprüfung der tatsächlichen Einhaltung solcher Leistungsversprechen sensibilisiert.
Im Mittelpunkt steht also die Frage, wie man sich in dem scheinbar sehr großen Konkurrenzumfeld mittels einer wahrscheinlicheren Einhaltung von Nachhaltigkeitsqualitäten einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann. Kooperationen können dabei gerade in Zeiten der Globalisierung einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Verlässlichkeit leisten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 1.1 Problemstellung und Abgrenzung des Themas
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2. GRUNDLAGEN DES KONZEPTS DER NACHHALTIGKEIT
- 2.1 Entwicklung des Nachhaltigkeitsbegriffs und Abgrenzung zu verwandten Begriffen
- 2.2 Notwendigkeit und Ziele eines Nachhaltigkeitsmarketings für Unternehmen
- 3. KOOPERATIONEN
- 3.1 Definitionen und Merkmale von Kooperationen
- 3.2 Typologisierung von Kooperationen
- 4. DIE VERLÄSSLICHKEIT EINES ANBIETERS ALS WETTBEWERBSVORTEIL
- 4.1 Charakterisierung von Wettbewerbsvorteilen
- 4.2 Das Konstrukt der Verlässlichkeit
- 4.2.1 Definition und Abgrenzung zu verwandten Begriffen
- 4.2.2 Nachweisbare und vom Kunden subjektiv wahrgenommene Verlässlichkeit
- 4.3 Die Rolle der Verlässlichkeit im Kontext des Nachhaltigkeitsmarketings
- 5. ORGANISATIONSFORMEN VON KOOPERATIONEN ZUR SICHERUNG DER VERLÄSSLICHKEIT IM NACHHALTIGKEITSMARKETING
- 5.1 Netzwerkstrategien als Entscheidungsebene im Marketing
- 5.2 Unternehmenskooperationen
- 5.2.1 Zwischenbetriebliche Kooperationen
- 5.2.2 Überbetriebliche Kooperationen
- 5.2.3 Innerbetriebliche Kooperationen
- 5.3 Public Private Partnership
- 5.3.1 Partnerschaften zwischen Unternehmen und staatlichen Institutionen
- 5.3.2 Partnerschaften zwischen Unternehmen und Non-Governmental Organizations
- 6. INSTRUMENTE INNERHALB VON KOOPERATIONEN ZUR SICHERUNG DER VERLÄSSLICHKEIT IM NACHHALTIGKEITSMARKETING
- 6.1 Kontrahierungspolitik
- 6.2 Kommunikationspolitik
- 6.3 Mengenpolitik
- 6.4 Leistungspolitik
- 7. HERAUSFORDERUNGEN UND PROBLEMFELDER
- 7.1 Herausforderungen für Unternehmen
- 7.1.1 Umwelt als Einflussfaktor auf Kooperationen
- 7.1.2 Vertragsgestaltung
- 7.1.3 Controlling
- 7.2 Risiken für eine nachhaltige Entwicklung
- 7.2.1 Greenwashing
- 7.2.2 Defensive Strategieausrichtung von Unternehmen
- 7.3 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Sicherung der Verlässlichkeit im Nachhaltigkeitsmarketing durch Kooperationen. Ziel ist es, die Bedeutung von Verlässlichkeit als Wettbewerbsvorteil in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu untersuchen. Dabei werden verschiedene Organisationsformen von Kooperationen analysiert und Instrumente zur Sicherung der Verlässlichkeit im Nachhaltigkeitsmarketing aufgezeigt.
- Verlässlichkeit als Wettbewerbsvorteil im Nachhaltigkeitsmarketing
- Organisationsformen von Kooperationen zur Sicherung der Verlässlichkeit
- Instrumente zur Sicherung der Verlässlichkeit im Nachhaltigkeitsmarketing
- Herausforderungen und Problemfelder im Kontext der Verlässlichkeitssicherung
- Risiken für eine nachhaltige Entwicklung im Zusammenhang mit Kooperationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung und Abgrenzung des Themas ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen des Nachhaltigkeitskonzepts und die Bedeutung eines Nachhaltigkeitsmarketings für Unternehmen. Kapitel 3 definiert und typologisiert Kooperationen und verdeutlicht deren Relevanz im Kontext des Nachhaltigkeitsmarketings. Kapitel 4 analysiert die Verlässlichkeit eines Anbieters als Wettbewerbsvorteil und erläutert ihre Rolle im Nachhaltigkeitsmarketing. In Kapitel 5 werden verschiedene Organisationsformen von Kooperationen zur Sicherung der Verlässlichkeit vorgestellt, darunter Unternehmenskooperationen und Public Private Partnerships. Kapitel 6 stellt Instrumente innerhalb von Kooperationen zur Sicherung der Verlässlichkeit im Nachhaltigkeitsmarketing vor. Kapitel 7 beleuchtet Herausforderungen, Problemfelder und Risiken für eine nachhaltige Entwicklung im Zusammenhang mit Kooperationen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Verlässlichkeit, Nachhaltigkeit, Marketing, Kooperationen und Wettbewerbsvorteile. Im Fokus stehen die Herausforderungen, die sich aus der Sicherung der Verlässlichkeit im Nachhaltigkeitsmarketing durch Kooperationen ergeben, sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken für Unternehmen und die nachhaltige Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Jonas Richter (Autor:in), 2011, Die Sicherung der Verlässlichkeit im Nachhaltigkeitsmarketing durch Kooperationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182947