Mein Thema ist die Darstellung von Frauen in der indischen Fotografie der Kolonialzeit. Leider hat sich im Laufe der Recherche herausgestellt, dass Literatur speziell zu diesem Thema so gut wie gar nicht vorhanden ist. Da Indien aber auch zum Orient gezählt werden kann und sich die Herrschaftsverhältnisse in den Kolonien verschiedener Länder sehr ähnelten, versuche ich die Umstände annähernd durch den Orientalismus und den eurozentrischen Blick auf das „Exotische“ zu beschreiben. Wie man im Laufe meiner Arbeit erkennen wird, ist diese Beziehung vor allem durch Ambivalenz geprägt: Faszination und Ablehnung sind die Schlagworte.
Anschließend komme ich im Hauptteil auf die Fotografie in Indien zu sprechen, wobei ich den Fokus vor allem auf Bilder von Tänzerinnen, sogenannten Nautch girls, lege. Zunächst erörtere ich die Herangehensweise britischer Fotografen und die Haltung der Europäer gegenüber solchen Frauen, schneide dann aber auch die Arbeit indischer Fotografen an.
Zum Schluss möchte ich außerdem ein paar Worte zu Fotografinnen in Indien sagen, aber da die Quellenlage leider sehr schlecht ist, gestaltet sich das Kapitel auch dementsprechend kurz. Daher stelle ich noch knapp die bedeutende englische Fotografin Julia Margaret Cameron vor, die zwischen den männlichen kommerziellen Fotografen ihrer Zeit besonders hervorsticht.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die exotische Frau und der Orientalismus
- Orientalismus in Postkarten
- Frauen als Postkartensammlerinnen
- Die indische Tänzerin in der Fotografie
- Europäer über Nautch girls
- Fotos englischer Fotografen
- Fotos indischer Fotografen
- Nautch girls im Süden Indiens
- Frauen hinter der Kamera
- Julia Margaret Cameron
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Frauen in der indischen Fotografie während der Kolonialzeit. Aufgrund der geringen Literatur zum Thema wird der Orientalismus herangezogen, um die Ambivalenz der europäischen Sicht auf das "Exotische" zu beleuchten.
- Die Rolle des Orientalismus und die europäische Sicht auf die indische Frau
- Die Darstellung von Nautch girls in der indischen Fotografie
- Die Arbeit von englischen und indischen Fotografen
- Die Rolle von Frauen als Fotografinnen in Indien
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Thematik ein und erläutert die Schwierigkeit, Literatur speziell zum Thema Frauen in der indischen Kolonialfotografie zu finden. Der Orientalismus wird als Rahmen für die Analyse der europäischen Sicht auf die "exotische" indische Frau herangezogen.
Kapitel 2 analysiert den Orientalismus und seine Auswirkungen auf die Darstellung von Frauen in Postkarten. Es werden die Ambivalenz der europäischen Sicht auf den Orient und die Rolle der Polygamie sowie die Vorstellungen vom Harem untersucht.
Kapitel 3 widmet sich der Darstellung der indischen Tänzerinnen, den sogenannten Nautch girls, in der Fotografie. Es werden die Perspektiven von europäischen und indischen Fotografen sowie die Haltung der Europäer gegenüber diesen Frauen beleuchtet.
Kapitel 4 befasst sich mit Frauen hinter der Kamera, wobei die mangelnde Quellenlage zu einer kurzen Betrachtung führt. Die bedeutende englische Fotografin Julia Margaret Cameron wird als Beispiel für eine Frau in der dominierten männlichen Welt der kommerziellen Fotografie vorgestellt.
Schlüsselwörter
Orientalismus, Kolonialfotografie, Indien, Nautch girls, Exotismus, Harem, Gender, Europäische Perspektive, Indische Perspektive, Julia Margaret Cameron.
- Arbeit zitieren
- Jenny Bergel (Autor:in), 2010, Darstellung des Weiblichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182953