Gravierende strukturelle Veränderungen haben in den vergangenen Monaten
und Jahren erhebliche Einflüsse auf das wirtschaftliche und juristische Umfeld
des Finanzsektors gehabt. Diese Veränderungen begründen sich hauptsächlich
auf neuen und modifizierten Anforderungen von Investoren und Kunden, die
wegen der Globalisierung der Wirtschaft und der Unternehmen, aber auch durch
die erhebliche Zunahme an Insolvenzen und Zahlungsausfällen, einen neuen
Informationsanspruches entwickelt haben. Diesem veränderten
Anforderungsprofil müssen die Banken und Finanzinstitute nun entsprechen, um
wettbewerbsfähig bleiben zu können und das für einen stabilen, fortlaufenden
Geschäftsbetrieb nötige Eigenkapitalpolster vorweisen zu können.
Im Privatkundenbereich verlagern sich die Geschäftstätigkeiten sehr stark auf
den Bereich der elektronischen und telekommunikativen Mittel. Es gibt wohl
keine Bank, die in den letzten Jahren nicht die Internet- und
Telefonbankingfunktionen implementierte, um sich so den veränderten
Nachfrage des Kunden und den Entwicklungen des Marktes anzupassen. In
gleichem Maße lassen sich dagegen eine Verminderung der Nachfrage des
Privatkunden nach persönlicher Beratung erkennen sowie eine Zunahme der
früher für Privatkunden kaum möglichen Geschäfte wie Aktienspekulationen
mit Intraday-Handel und Short-Geschäften oder der Handel mit Derivaten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 1.1 Zielsetzung der Arbeit
- 1.2 Vorgehensweise
- 2 Die Basler Eigenkapitalvereinbarung
- 2.1 Geschichtliche Herkunft
- 2.2 Die Neue Basler Eigenkapitalvereinbarung
- 3 Die theoretischen Ansätze der neuen Meldepflichten
- 3.1 Die Hinterlegung der Risikoaktiva - Die erste Säule
- 3.1.1 Kapitaladäquanz - der Kern der ersten Säule
- 3.1.2 Die neue Gewichtung der Kreditrisiken
- 3.1.3 Unveränderte Berücksichtigung der Marktrisiken
- 3.1.4 Die Hinterlegung der operationellen Risiken
- 3.2 Das aufsichtliche Überprüfungsverfahren (SRP) – Die Säule 2
- 3.2.1 Die Anforderungen an die Kreditrisikoermittlung
- 3.2.2 Verfahren zur Ermittlung des Marktrisikos
- 3.2.3 Die quantitativen Anforderungen der Operationelle Risiken
- 3.2.4 Meldung der Zinsrisiken des Anlagebestandes
- 3.2.5 Berücksichtigung der Liquiditäts- und sonstigen Risiken
- 3.3 Die Marktdziplin – Die Säule 3
- 3.3.1 Der Anwendungsbereich des Akkords
- 3.3.2 Die Offenlegung der Eigenkapitalstruktur
- 3.3.3 Details der Kapitaladäquanz für Marktteilnehmer von Interesse
- 3.3.4 Evaluation des Risikomanagement durch den Markt
- 4 Bestehende Melde- und Offenlegungspflichten und die Umsetzung der neuen Anforderungen im Institut
- 4.1 Risikokontrolling und Interne Revision
- 4.1.1 Der Risikoreport
- 4.1.2 Loss Collection Tool der operationellen Risiken
- 4.2 Konzernmeldewesen
- 4.2.1 Einflüsse auf IFRS
- 4.3 Meldewesen an Aufsichtsbehörden, Statistikämter und Zentralbanken
- 4.3.1 Die Bilanzstatistikmeldung der Deutschen Bundesbank
- 4.3.2 KAR und Grundsatz I - Der Solvabilitätsgrundsatz
- 4.3.3 Grundsatz II - Der Liquiditätsgrundsatz
- 4.3.4 Auslandszahlungsbilanz (IBLC-Meldung)
- 4.3.5 Groß- und Millionenkreditmeldung
- 4.4 Veröffentlichungen und Publikationen
- 5 Resümee
- 5.1 Die Implementierung des neuen Akkords
- 5.2 Weitere Modifikationen des Akkords
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Melde- und Offenlegungspflichten von Banken und deren Anpassung an die Neue Basler Eigenkapitalvereinbarung. Sie analysiert die Auswirkungen dieser Veränderungen auf das Risikomanagement und das Meldewesen von Banken.
- Die Neue Basler Eigenkapitalvereinbarung und ihre drei Säulen
- Die Auswirkungen auf das interne Risikomanagement von Banken
- Die geänderten Meldepflichten gegenüber Aufsichtsbehörden
- Die Rolle der Marktdisziplin bei der Einhaltung der neuen Anforderungen
- Die Anpassung bestehender Melde- und Offenlegungsprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und beschreibt die Veränderungen im wirtschaftlichen und juristischen Umfeld des Finanzsektors. Kapitel 2 beleuchtet die geschichtliche Entwicklung und die Inhalte der Neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung. Kapitel 3 erörtert die theoretischen Ansätze der neuen Meldepflichten, fokussiert auf die drei Säulen des neuen Abkommens: die Kapitaladäquanz, das aufsichtliche Überprüfungsverfahren und die Marktdisziplin. Kapitel 4 befasst sich mit den bestehenden Melde- und Offenlegungspflichten und deren Umsetzung in einem Bankinstitut, einschließlich Risikokontrolling, Konzernmeldewesen und der Berichterstattung an Aufsichtsbehörden.
Schlüsselwörter
Neue Basler Eigenkapitalvereinbarung, Meldepflichten, Offenlegungspflichten, Banken, Risikomanagement, Kapitaladäquanz, Aufsicht, Marktdisziplin, Meldewesen, IFRS.
- Quote paper
- Ralph Schimpf (Author), 2004, Melde- und Offenlegungspflichten von Banken und deren Modifikation durch die Neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183048