Mehr Steuereinnahmen, weniger Staatsausgaben und ein sanierter Haushalt. Das fordern Europäische Union, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfond vom finanziell in Not geratenen Griechenland. Das Land ist stark verschuldet und wird von den Ratingagenturen als nicht mehr kreditwürdig eingestuft. Die Folge: Es bekommt kein frisches Geld von den internationalen Finanzmärkten, um z.B. Renten, Sozialleistungen und Gehälter zu zahlen.
Für die Griechen selbst bedeutet das unter anderem weniger Geld für das Gesundheitssystem, die Löhne im öffentlichen Dienst sollen gekürzt und Staatseigentum privatisiert werden. Erste Auswirkungen des Sparpakets zeigen sich bereits auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2011 bei 16,6 Prozent – ein Anstieg von 5,6 Prozentpunkten innerhalb eines Jahres. Eine griechische Gewerkschaftsstudie der GSSE prognostiziert für 2012 eine reale Arbeitslosenquote von 26% (GSEE 2011). Zahlreiche Proteste der Bürger sind die Folge.
Doch die Regierungen sind gebunden an den Anforderungen der Geldgeber.
Wird der Nationalstaat also über kurz oder lang handlungsunfähig? Ist er es vielleicht bereits schon? Oder steckt dahinter ein „Mythos der Globalisierung“?
Diese Arbeit soll untersuchen, wie sich die unter neoliberalen Vorzeichen stehende wirtschaftliche Komponente der Globalisierung auf den Nationalstaat auswirkt und inwiefern der Neoliberalismus das Bündnis zwischen Nationalstaat und Demokratie tatsächlich gefährdet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die neoliberale Globalisierung
- Das neoliberale Paradigma
- Auswirkungen auf den Nationalstaat
- Mehr Markt, weniger Staat – eine Gefahr für die Demokratie?
- Die Zukunft des demokratischen Nationalstaates
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Auswirkungen der neoliberalen Globalisierung auf den Nationalstaat und seine Fähigkeit, die Demokratie zu gewährleisten. Sie untersucht, inwiefern das neoliberale Paradigma das Bündnis zwischen Staat und Demokratie gefährdet und welche Folgen dies für die Zukunft der Demokratie hat.
- Das neoliberale Paradigma und seine Auswirkungen auf staatliche Handlungsmöglichkeiten
- Die Rolle des Nationalstaates in der globalisierten Welt
- Die Beziehung zwischen Neoliberalismus und Demokratie
- Mögliche Folgen der neoliberalen Globalisierung für die Demokratie
- Zukunftsperspektiven für den demokratischen Nationalstaat
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die aktuelle Situation des Nationalstaates im Kontext der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise dar. Sie zeigt auf, wie die Anforderungen der Europäischen Union und internationaler Organisationen den Nationalstaat in seiner Handlungsfähigkeit einschränken und zu sozialen und wirtschaftlichen Problemen führen.
2. Die neoliberale Globalisierung
Dieses Kapitel definiert das neoliberale Paradigma und analysiert seine Auswirkungen auf den Nationalstaat. Es untersucht, wie die Globalisierung den Souveränitätsanspruch des Staates untergräbt und seine Handlungsmöglichkeiten durch den Druck transnationaler Konzerne und den Einfluss internationaler Kapitalmärkte einschränkt.
2.1. Das neoliberale Paradigma
Dieser Abschnitt erläutert die Grundprinzipien des Neoliberalismus und seine Folgen für die staatliche Politik. Es wird gezeigt, wie der Neoliberalismus den Primat der Wirtschaft über die Politik setzt und zu einer Orientierung an ökonomischen Zielen führt, die soziale und ökologische Belange vernachlässigen kann.
2.2. Auswirkungen auf den Nationalstaat
Der Abschnitt untersucht die konkreten Auswirkungen des Neoliberalismus auf die staatliche Handlungsfähigkeit. Es wird gezeigt, wie die Globalisierung die Aufgaben des Nationalstaates verändert und ihn in seiner Fähigkeit, kollektive Probleme zu lösen, einschränkt.
3. Mehr Markt, weniger Staat – eine Gefahr für die Demokratie?
Dieses Kapitel untersucht die Frage, ob die neoliberale Globalisierung eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Es wird diskutiert, ob die Verlagerung von staatlichen Aufgaben auf den Markt und die zunehmende Macht transnationaler Konzerne zu einer Schwächung der Demokratie führen kann.
4. Die Zukunft des demokratischen Nationalstaates
Dieses Kapitel analysiert die Zukunftsperspektiven des demokratischen Nationalstaates im Kontext der neoliberalen Globalisierung. Es wird diskutiert, welche Herausforderungen der Staat in Zukunft bewältigen muss und welche Möglichkeiten es gibt, die Demokratie in der globalisierten Welt zu stärken.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Neoliberalismus, Globalisierung, Nationalstaat, Demokratie, Wirtschaftskrise, soziale Gerechtigkeit, politische Ökonomie, transnationaler Kapitalismus, Souveränität, Handlungsfähigkeit des Staates.
- Arbeit zitieren
- Sascha Wandhöfer (Autor:in), 2011, Der Nationalstaat in der Krise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183197