Das Thema „Pressearbeit in der Regionalentwicklung, am Beispiel Legoland“ wird in
der folgenden Diplomarbeit behandelt. Zunächst mag sich die Themenstellung für
eine geographische Arbeit etwas fremd anhören, doch wird sich zeigen, dass diese
Vorgehensweise durchaus ihre Berechtigung hat.
Für die erfolgreiche Umsetzung eines Projektes – und dabei ist es gleichgültig ob es
sich um einen Dorferneuerungsprozess, den Bau einer Umgehungsstraße, die
Eröffnung eines Factory-Outlet-Centers oder eben die Ansiedlung eines Freizeitparks
handelt – sind der Kommunikationsfluss zwischen den verschiedenen
Interessenvertretern, eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt, sowie
die Projektbegleitung durch die regionale Presse unabdingbar.
Dabei steht das Erreichen einer größtmöglichen Akzeptanz in der Bevölkerung
zumeist unmittelbar im Vordergrund. Denn ohne den Zuspruch der Anwohner
scheitern Projekte oft, bevor überhaupt mit ihrer Umsetzung angefangen werden
konnte. Bürgerversammlungen, Bürgerbegehren oder gar öffentliche
Demonstrationen sind nicht selten das Ergebnis einer falschen Kommunikation,
voreingenommener oder fehlender Pressearbeit und dem Einsatz ineffektiver
Werbemaßnahmen.
In dieser Arbeit soll die erfolgreiche Umsetzung des Projektes „Die Ansiedlung des
Freizeitparks im Landkreis Günzburg“ vorgestellt werden. Unterstützt werden die
Ergebnisse dieser Arbeit durch Aussagen von Schlüsselpersonen aus den
verschiedenen Bereichen.
Ein erfolgreich verlaufender Prozess stützt sich auf mehrere Pfeiler:
Wie wichtig sind Freizeitparks in unserer Gesellschaft, bzw. aus welchen
Beweggründen werden Erlebniswelten besucht? Diesen Fragen wird im ersten Kapitel
dieser Diplomarbeit nachgegangen. Gestützt werden die Ergebnisse durch eine
Studie des Freizeitforschers Prof. Dr. Horst Opaschowski. Außerdem erfolgt eine
kurze Einschätzung von Prof. Dr. Ulrike Grabski-Kieron, Leiterin der Arbeitsgruppe
Orts-, Regional- und Landesentwicklung/Raumplanung an der Universität Münster
und Miro Gronau, Assistent der Geschäftsführung im Europa-Park Rust. In den darauf folgenden Abschnitten werden Fragen beantwortet, wie: Warum hat
sich Legoland für Günzburg entschieden? Welche Standortfaktoren sprachen für die
Region? Es folgt die Betrachtung der für die Ansiedlung notwendigen
Kommunikationsarbeit der Behörden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Trend zu künstlichen Erlebniswelten - Methodik und Vorgehen
- 1.1 Erlebniswelten auf dem Vormarsch - Das Erfolgsrezept
- 1.1.1 Vergnügungsparks: Ein historischer Rückblick
- 1.1.2 Erlebnishunger als Motor der Erlebniswelten
- 1.2 Eine fast positive Bilanz
- 1.2.1 Amerikanisierung der Themenparks befriedigt die Erlebenissucht
- 1.2.2 Freizeitparks fördern Gemeinschaftsgefühl
- 1.2.3 Auf der Suche nach Schwachpunkten
- 1.3 Fazit
- 2 Legolands Einzug in Günzburg - Methodik und Vorgehen
- 2.1 David gegen Goliath - Günzburg setzt sich gegen Tokio durch
- 2.1.1 Ansiedlungskriterien für den vierten Legoland Park
- 2.1.2 Standortvorteile im schwäbischen Barockwinkel
- 2.1.2.1 Lage und Verkehr
- 2.1.2.2 Das Gelände
- 2.1.2.3 Unterstützung aus der Politik
- 2.1.2.4 Unterstützung von Behörden
- 2.2 Fazit
- 3 Kommunikationsfahrplan der Behörden – Methodik und Vorgehen
- 3.1 Politik und Behörden ziehen an einem Strang
- 3.1.1 Projektverlauf - Arbeit der Projektgruppen
- 3.1.2 Projektgruppe Bauleitplanung
- 3.1.2.1 Exkurs: Bauleitplaner auf „Abwegen“
- 3.1.2.2 Ein Raumordnungsverfahren auf andere Weise“
- 3.1.2.3 Bebauungsplan samt Einwänden
- 3.1.3 Projektgruppe Verkehr
- 3.1.4 Projektgruppe Entmunitionierung und Altlastensanierung
- 3.2 Akzeptanz in der Bevölkerung
- 3.2.1 Legolands Bemühungen um die Gunst der Bevölkerung
- 3.2.2 Akzeptanz des Großprojekts - Aus der Sicht der Lokalzeitung
- 3.2.3 Vorurteile lösen sich in Wohlgefallen auf
- 3.3.3 Fazit
- 4 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Methodik und Vorgehen
- 4.1 Bedeutung von Kommunikation
- 4.2 Pressearbeit der Günzburger Zeitung
- 4.3 Bedeutung und Möglichkeiten von Marketingmaßnahmen
- 4.3.1 Ein Leitbild als Grundlage erfolgreicher Marketingarbeit
- 4.3.2 Definition des Nutzens fördert die Projektakzeptanz
- 4.4 Marketingstrategien von Legoland
- 4.4.1 Das Preview Center’ weckt Interesse
- 4.4.2 Pressekonferenzen locken Journalisten
- 4.4.3 Events erregen Aufmerksamkeit
- 4.4.4 `Tag der Region´ fördert die Akzeptanz der Landkreisbevölkerung
- 4.4.5 Klassische Werbemittel ziehen Besucher an
- 4.4.6 Evaluation deckt Verbesserungsmöglichkeiten auf_
- 4.5 Fazit
- 5 Regionalmarketing im Landkreis Günzburg - Methodik und Vorgehen
- 5.1 Vor Legoland: Der Tourismus krankt im Landkreis Günzburg
- 5.2 Ein Leitbild entsteht
- 5.2.1 Aufgaben und Ziele des Regionalmarketings
- 5.2.2 Gründung der Regionalmarketing Günzburg GbR
- 5.2.3 Öffentlichkeitsarbeit für das Konzept der Regionalentwicklung
- 5.3 Projekte und Umsetzungsarbeit der Regionalmarketing
- 5.3.1 Nach Legolands Eröffnung: Der Tourismus boomt in der Region
- 5.3.2 Informationsservice für die Besucher und Landkreisbewohner
- 5.3.3 Identifikation fördern durch den Tag der Region'
- 5.4 Zukünftige Projekte der Regionalmarketing
- 5.5 Ausblick
- 5.6 Fazit
- 6 Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Pressearbeit im Kontext der Regionalentwicklung, wobei der Fokus auf dem Beispiel von Legoland liegt. Sie zeigt, dass die erfolgreiche Umsetzung eines Projekts, unabhängig davon, ob es sich um einen Dorferneuerungsprozess, den Bau einer Umgehungsstraße, die Eröffnung eines Factory-Outlet-Centers oder die Ansiedlung eines Freizeitparks handelt, einen reibungslosen Informationsfluss, professionelle Öffentlichkeitsarbeit und die aktive Begleitung durch die regionale Presse erfordert. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Kommunikation im Prozess der Akzeptanzsteigerung bei der Bevölkerung und untersucht, wie Projekte, die auf breite Zustimmung angewiesen sind, erfolgreich umgesetzt werden können.
- Bedeutung von Freizeitparks in der Gesellschaft und die Faktoren, die Besucher zu Erlebniswelten ziehen
- Die Ansiedlung von Legoland in Günzburg, die dafür entscheidenden Standortfaktoren und die Rolle der Behördenkommunikation
- Die Akzeptanz des Projekts in der Bevölkerung und die Strategien, die Legoland und die lokalen Behörden zur Erreichung dieser Akzeptanz einsetzten
- Die Rolle der regionalen Presse und die Strategien des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit, die zur Bekanntmachung und Popularisierung des Freizeitparks eingesetzt wurden
- Die Auswirkungen von Legoland auf die regionale Entwicklung und das Regionalmarketing im Landkreis Günzburg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Analyse des Trends zu künstlichen Erlebniswelten und deren Bedeutung in der heutigen Gesellschaft. Hierbei wird die historische Entwicklung von Vergnügungsparks beleuchtet und die steigende Nachfrage nach Erlebniswelten untersucht. Im zweiten Kapitel wird die Ansiedlung von Legoland in Günzburg analysiert. Hierbei werden die Standortfaktoren, die für die Entscheidung zugunsten Günzburgs sprachen, sowie die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Legoland beleuchtet. Kapitel drei betrachtet die Kommunikationsstrategie der Behörden im Hinblick auf die Akzeptanz des Projekts bei der Bevölkerung. Hier werden verschiedene Maßnahmen, wie Bürgerversammlungen und Öffentlichkeitsarbeit, vorgestellt. Kapitel vier untersucht die Rolle der Presse und der Öffentlichkeitsarbeit in der Ansiedlung von Legoland. Hierbei werden die Strategien des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit, die zur Bekanntmachung und Popularisierung des Parks eingesetzt wurden, näher beleuchtet. Das fünfte Kapitel analysiert die Auswirkungen von Legoland auf die regionale Entwicklung und das Regionalmarketing im Landkreis Günzburg.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Pressearbeit, Regionalentwicklung, Freizeitparks, Akzeptanz, Kommunikation, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Legoland, Günzburg, Regionalmarketing und Familien- und Kinderregion. Sie untersucht die Bedeutung der Kommunikation und der Akzeptanzsteigerung im Kontext der Ansiedlung eines Freizeitparks und beleuchtet die strategischen Maßnahmen, die zur Erreichung dieser Ziele eingesetzt werden.
- Arbeit zitieren
- Miriam Zißler (Autor:in), 2003, Pressearbeit in der Regionalentwicklung (Beispiel Legoland), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18325