Zu Beginn des Hauptteiles dieser Hausarbeit wird der Herstellungsprozess einer Handschrift dargestellt, um deutlich zu machen, dass solche handwerklich aufwändigen und kostspieligen Bücher nichts mit der billigen Massenware unserer Zeit gemein haben. Durch die Darstellung der einzelnen Arbeitsschritte, die zur Herstellung eines Codex notwendig waren, wird der Wert dieser Handschriften, nicht nur im Rahmen heutiger Forschung, sondern auch der damalige finanzielle Wert deutlich.
Daraus ergibt sich eine weitere Frage: Warum hat man angefangen (deutschsprachige) Bücher zu schreiben? Was war der Grund für diesen Medienwechsel? Welche Themen waren so wichtig, dass man sie auf solch eine aufwändige und kostspielige Art schriftlich konservieren wollte? In Punkt 4 „Funktionsgebundenheit von Schriftlichkeit im Mittelalter“ werde ich Antworten auf diese Fragen geben. Der Schwerpunkt des letzten Abschnittes meiner Hausarbeit wird also nicht mehr auf dem finanziellen Wert liegen, sondern auf dem Wert, den das Buch durch seinen Inhalt erfährt.
In einem Ausblick möchte ich den Leser abschließend dazu anregen, sich über die Zukunft des Buches und die Medialität im technischen Zeitalter Gedanken zu machen und immer wie-der Rückbezüge zur Hausarbeit ziehen, um die Bedeutsamkeit der Erforschung von Hand-schriften hervorzuheben.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BEGINN DEUTSCHSPRACHIGER SCHRIFTLICHKEIT IN FORM EINES ,CODEX'
- DIE HERSTELLUNG EINES ,CODEX'
- Materialien & ihre Herstellung
- Beschreibstoffe
- Schreibgeräte
- Tinte
- Schreibprozess
- Handschriftentypen
- Formatierung
- Schreibvorgang
- Illumination
- Buchbinden
- FUNKTIONSGEBUNDENHEIT VON SCHRIFTLICHKEIT IM MITTELALTER
- AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entstehung deutschsprachiger Schriftlichkeit im Mittelalter und beleuchtet insbesondere die Bedeutung des Codex als Medium der Textkonservierung. Dabei wird der Entstehungsprozess des Codex von der Materialbeschaffung bis zur Buchbindung detailliert dargestellt und der finanzielle und handwerkliche Aufwand hervorgehoben. Darüber hinaus werden die Funktionen und die Bedeutung von Schriftlichkeit in der mittelalterlichen Gesellschaft untersucht, um die Frage zu beantworten, warum sich Schrift trotz ihrer hohen Kosten gegenüber der mündlichen Kommunikation etablieren konnte.
- Die Entstehung deutschsprachiger Schriftlichkeit im Mittelalter
- Der Codex als Medium der Textkonservierung
- Die Herstellung des Codex und die verwendeten Materialien
- Die Funktionen und Bedeutung von Schriftlichkeit in der mittelalterlichen Gesellschaft
- Der Vergleich von Schriftlichkeit und Mündlichkeit im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Einleitung und der Bedeutung von Schriftlichkeit für die Erforschung der Sprache und Kultur vergangener Epochen. Es wird deutlich gemacht, dass Schriftliche Artefakte wertvolle Informationen über Sprache, Literatur und den Schreibbetrieb selbst liefern. Das zweite Kapitel beleuchtet den Beginn deutschsprachiger Schriftlichkeit in Form des Codex und zeichnet die Entwicklung von Schriftrollen hin zu Buchähnlichen Formaten nach. Dabei wird auch die Unterscheidung zwischen Schriftkundigen und Nicht-Schriftkundigen in der mittelalterlichen Gesellschaft beleuchtet.
Kapitel drei konzentriert sich auf die Herstellung des Codex und beschreibt die benötigten Materialien wie Papyrus, Pergament und Papier. Im Detail werden die einzelnen Arbeitsschritte der Pergamentherstellung, der Schreibprozesse und der Buchbindung erklärt. Dabei wird auch die Bedeutung von Illumination und die Verwendung von Palimpsesten hervorgehoben.
Kapitel vier beschäftigt sich mit der Funktionsgebundenheit von Schriftlichkeit im Mittelalter und analysiert die Gründe für die Etablierung von Schrift trotz ihrer hohen Kosten und des gleichzeitig vorhandenen Mediums der Mündlichkeit.
Schlüsselwörter
Codex, Schriftlichkeit, Mittelalter, deutschsprachige Schriftlichkeit, Pergament, Papyrus, Buchherstellung, Buchbindung, Illumination, Mündlichkeit, Funktionsgebundenheit, Kulturgeschichte, Literaturgeschichte
- Arbeit zitieren
- Miriam Dauben (Autor:in), 2011, Der mittelalterliche Codex und die Funktionsgebundenheit seines Inhalts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183277