Die Evolution wie sie von Charles Darwin erläutert wurde trifft nicht nur auf Lebewesen,
sondern auch Unternehmen und Organisationen zu. Denn auch solche Institutionen machen
Prozesse der Veränderung durch, wie zum Beispiel die Erweiterung des
Produktionsprogrammes oder die Ausrichtung auf neue Geschäftszweige. Diese Änderungen
werden durchgeführt um mit Lösungskonzepten bestehende Probleme abzustellen. Genau
diese Wandlungsprozesse werden im evolutionstheoretischen Ansatz jedoch nicht durch
Gestalter iniziert, da Organisationen zu komplex sind, um durch geplante Eingriffe einen
berechenbaren Endzustand zu erreichen. Das heißt nicht die Gestalter, sondern die Auslese
durch die Umwelt entscheidet welche Organisationsformen am Markt bestehen und somit
weiterexistieren.anschließend die Formen der Evolution in Organisationen zu erläutern. Weitergehend
werden dann zwei Managementkonzepte vorgestellt und abschließend ein Fazit gezogen.
In den folgenden Abschnitten wird auf die Konzepte der evolutionstheoretischen
Organisationsentwicklung, mit besonderem Blick auf den Population-Ecology-Ansatz,
eingegangen. Zu Anfang wird der Bezug zur biologischen Evolution hergestellt, um
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einführung
- Biologische Evolution im Bezug zum Population-Ecology-Ansatz
- Aussagen des Population-Ecology-Ansatz
- Evolutionäres Management
- St. Gallener Ansatz
- Münchner Ansatz
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht evolutionstheoretische Ansätze in der Organisationsentwicklung, insbesondere im Kontext von Arbeitssystemgestaltung und Prozessergonomie. Es wird der Population-Ecology-Ansatz herangezogen, um die Dynamik von organisationalem Wandel zu beleuchten. Der Fokus liegt auf dem Vergleich biologischer und organisationaler Evolutionsprozesse.
- Biologische Evolution und ihr Bezug zum Population-Ecology-Ansatz
- Anfälligkeit von Organisationen in verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus (liability of newness, liability of adolescence, liability of aging)
- Konzepte des evolutionären Managements (St. Gallener und Münchner Ansatz)
- Rollen von "Competences" (comps) im organisationalen Überleben
- Der Selektionsprozess in der Organisation und im Markt
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung stellt die Grundthese vor, dass evolutionäre Prinzipien nicht nur auf biologische Lebewesen, sondern auch auf Unternehmen und Organisationen zutreffen. Organisationswandel wird als Ergebnis von Umweltselektion und nicht als Ergebnis gezielter Planung dargestellt. Der Essay kündigt die Auseinandersetzung mit dem Population-Ecology-Ansatz und zwei Managementkonzepten an.
Biologische Evolution im Bezug zum Population-Ecology-Ansatz: Dieses Kapitel vergleicht die biologische Evolution mit dem Population-Ecology-Ansatz in Bezug auf Organisationen. Es werden Analogien zwischen Genpool und "Competences" (comps) hergestellt. Mutationen in der Biologie werden mit organisationalem Wandel durch technologischen Fortschritt, neue Rohstoffe oder politische Umwälzungen verglichen. Die Verbreitung erfolgreicher "Competences" wird anhand von Beispielen wie Tagungen, Unternehmensberatung und Industriespionage erläutert. Die Reproduktion von Organisationen wird mit der Reproduktion in der Biologie verglichen, wobei Variationen und die Weitergabe von Erfolgsfaktoren im Vordergrund stehen. Der Selektionsprozess wird als Ausschluss nicht-effizienter Organisationen durch Insolvenzen oder Übernahmen beschrieben.
Aussagen des Population-Ecology-Ansatz: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die drei Anfälligkeiten von Organisationen gemäß dem Population-Ecology-Ansatz: die "liability of newness" (Anfälligkeit des Neuen), die "liability of adolescence" (Anfälligkeit der Jugend) und die "liability of aging" (Anfälligkeit des Alterns). Es wird erklärt, wie junge Unternehmen aufgrund fehlender Erfahrung und Netzwerke anfälliger für den Marktausstieg sind, während ältere Unternehmen von etablierten Strukturen und Beziehungen profitieren. Gleichzeitig wird die "liability of adolescence" als temporärer Vertrauensvorschuss für junge Unternehmen beschrieben, bevor der Selektionsdruck zunimmt. Schließlich wird die zunehmende Anpassungsschwäche älterer Organisationen aufgrund struktureller Trägheit thematisiert.
Schlüsselwörter
Evolutionstheorie, Population-Ecology-Ansatz, Organisationsentwicklung, Arbeitssystemgestaltung, Prozessergonomie, Competences (comps), liability of newness, liability of adolescence, liability of aging, Selektion, organisationaler Wandel, Managementkonzepte, St. Gallener Ansatz, Münchner Ansatz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Essay: Evolutionäre Ansätze in der Organisationsentwicklung
Was ist das Thema des Essays?
Der Essay untersucht evolutionstheoretische Ansätze, insbesondere den Population-Ecology-Ansatz, in der Organisationsentwicklung. Der Fokus liegt auf dem Vergleich biologischer und organisationaler Evolutionsprozesse im Kontext von Arbeitssystemgestaltung und Prozessergonomie.
Welche Ansätze werden im Essay behandelt?
Der Essay behandelt den Population-Ecology-Ansatz und vergleicht diesen mit biologischer Evolution. Zusätzlich werden zwei Managementkonzepte des evolutionären Managements, der St. Gallener und der Münchner Ansatz, vorgestellt und diskutiert.
Was sind die zentralen Themen des Essays?
Zentrale Themen sind der Vergleich biologischer und organisationaler Evolution, die Anfälligkeit von Organisationen in verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus ("liability of newness", "liability of adolescence", "liability of aging"), die Rolle von "Competences" (comps) für das organisatorische Überleben, der Selektionsprozess in Organisationen und auf dem Markt, sowie die Anwendung evolutionärer Prinzipien auf Organisationswandel.
Welche Anfälligkeiten von Organisationen werden im Population-Ecology-Ansatz beschrieben?
Der Population-Ecology-Ansatz beschreibt drei Anfälligkeiten: die "liability of newness" (Anfälligkeit des Neuen), die "liability of adolescence" (Anfälligkeit der Jugend) und die "liability of aging" (Anfälligkeit des Alterns). Junge Unternehmen sind erfahrungs- und netzwerkarm, ältere Unternehmen leiden unter struktureller Trägheit.
Wie werden biologische und organisatorische Evolution im Essay verglichen?
Der Essay zieht Analogien zwischen biologischer Evolution und organisationaler Entwicklung. Der Genpool wird mit den "Competences" (comps) einer Organisation verglichen, Mutationen mit organisationalem Wandel durch technologischen Fortschritt etc., und die Verbreitung erfolgreicher "Competences" mit Mechanismen wie Tagungen oder Unternehmensberatung.
Welche Rolle spielen "Competences" (comps) im Essay?
"Competences" (comps) werden als zentrale Erfolgsfaktoren für das Überleben von Organisationen dargestellt. Ihre Verbreitung und Weitergabe beeinflussen den Selektionsprozess.
Welche Managementkonzepte werden im Essay behandelt?
Der Essay behandelt den St. Gallener und den Münchner Ansatz als Beispiele für evolutionäres Management.
Wie wird der Selektionsprozess in Organisationen beschrieben?
Der Selektionsprozess wird als Ausschluss nicht-effizienter Organisationen durch Insolvenzen oder Übernahmen beschrieben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Essay?
Schlüsselwörter sind: Evolutionstheorie, Population-Ecology-Ansatz, Organisationsentwicklung, Arbeitssystemgestaltung, Prozessergonomie, Competences (comps), liability of newness, liability of adolescence, liability of aging, Selektion, organisationaler Wandel, Managementkonzepte, St. Gallener Ansatz, Münchner Ansatz.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, der Essay enthält eine Zusammenfassung der Kapitel "Einführung", "Biologische Evolution im Bezug zum Population-Ecology-Ansatz" und "Aussagen des Population-Ecology-Ansatz".
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- Alexander Liebram (Author), 2010, Evolutionstheoretische Ansätze bei der Organisationsentwicklung- und Führung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183315