Arbeit und Lebensgestaltung nach Richard Sennett


Hausarbeit, 2010

46 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Arbeitsgesellschaft
Erwerbsarbeit als Institution

2. Der Wandel der Organisation der Arbeitsgesellschaft zum flexiblen Kapitalismus
DerArbeitnehmerim Wandel
Risiko und Freiheitsversprechen
Alles wird zurArbeit

3. Die Lebensgestaltung im Wandel der Arbeit

Literaturverzeichnis

Einleitung

In der folgenden Hausarbeit soll es darum gehen, zu erkunden, in wie weit sich die Lebensgestaltung der Menschen in der Arbeitsgesellschaft, im Zuge der Flexibilisierung der Gesellschaft, wie sie Richard Sennett in seinem Buch „Der flexible Mensch“ beschreibt, verändert. Seine Sicht wird an verschiedenen Stellen durch die weiterer Autoren ergänzt oder bereichert, um bestimmte Aspekte zu verdeutlichen, die mir zur thematischen Hinleitung zum Lebensgestaltungsbegriff als hilfreich erscheinen.

Zuerst werde ich den Begriff der Arbeitsgesellschaft einführen, um einen allgemeinen Rahmen, zur Verortung der Lebensgestaltung zu zeichnen. Im Anschluss daran wird die Erwerbsarbeit als Institution der Arbeitsgesellschaft eingeführt. Dies soll die Ausgangsbasis sein, von der aus wir den anschließend skizzierten Wandel der Arbeitsgesellschaftsorganisation zum flexiblen Kapitalismus, in seiner tiefgreifenden Nachhaltigkeit, als kulturellen Wandel besser nachvollziehen können. Der Wandel wird in Anlehnung an Sennett in einem Vorher - Nachher - Kontrastschema dargestellt. Die dabei anfängliche Perspektive, ausgehend von den makrogesellschaftlichen Veränderungen, nähert sich allmählich, mit dem Fortschreiten der Arbeit, den Individuen an und nimmt letztendlich im letzten Teil die individuelle und gemeinschaftliche Lebensgestaltung der Gesellschaftsmitglieder in den Blick.

Der Komplexität des Themas und des möglichen Rahmens dieser Hausarbeit geschuldet, wird der von Sennett vorgegebene „Rote Faden“, als Orientierungsweg nur selten verlassen. Mir ist dabei bewusst, dass es eine Vielzahl von Kritikern gibt, die meines Erachtens oftmals zu recht, die teilweise sehr einseitige Argumentation Sennetts hervorheben, sowie das fehlen einiger anderer wichtiger Aspekte im Themenzusammenhang, bspw. die Rolle der Frauen und ihres Emanzipationsprozesses, anzeigen. Diese muss ich hier unberücksichtigt lassen.

1. Arbeitsgesellschaft

Wir leben in einer Arbeitsgesellschaft, welche sich im Wandel befindet und die nach Richard Sennett immer mehr als flexibel organisierter Kapitalismus erscheint. Was eine Arbeitsgesellschaft ist, soll dieser Abschnitt kurz und überblicksartig klären. Ich möchte den Leser dieser Arbeit darauf hinweisen, dass hier nicht der Platz ist, um eine umfangreiche bzw. ausführliche Begriffsklärung darzulegen. Hierbei geht es vielmehr darum, dem Thema der Hausarbeit einen verankernden und zum Verständnis beitragenden Rahmen zu geben.

„Als Arbeitsgesellschafi wird, eine solche Gesellschaft bezeichnet, in der sich der Identifikationsprozess und die Sinnfindung der Mitglieder maßgeblich über die Erwerbsarbeit vollziehen und ihre soziale Stellung sowie das Sozialprestige an der Stellung im Beruf festgemacht werden. Aus der Erwerbsarbeit ergeben sich ganz wesentlich die Einkommens-, Teilhabe- und Lebenschancen der Menschen“ (INSM 2009).

Die Erwerbsarbeit ist der zentrale Begriff der Definition und sie hat grundlegende Bedeutung für die Menschen, die in einer als solchen definierten Gesellschaft leben. Uber Erwerbsarbeit, sprich über die Verausgabung der Arbeitskraft in der Erwerbsarbeit, betreiben die Mitglieder der Arbeitsgesellschaft Existenzsicherung. Um die Erwerbsarbeit herum gestalten sie ihre Lebensführung. „Erwerbsarbeit und Beruf “ so Ulrich Beck (1986, S. 220), „sind zur Achse der Lebensführung geworden“. So steht das

Erwachsensein ganz unter dem Stern der Erwerbsarbeit, da sie zeitlich und örtlich einen jeden Tag strukturiert, sei es während der Arbeit selbst, davor und danach. Arbeit ist der allgegenwärtige Bezugspunkt der Lebensgestaltung der Mitglieder einer solchen Gesellschaft. Selbst das Alter wird durch Erwerbsarbeit und Beruf, besser durch Nichtberuf definiert. „Das Alter fängt dort an, wo die Berufswelt die Menschen entlässt - egal ob sie sich alt fühlen oder nicht“ (U. Beck 1986, S. 221).

„Nirgendwo wird vielleicht die Bedeutung, die Erwerbsarbeit für das Leben der Menschen in der industriellen Gesellschaft gewonnen hat, so deutlich wie an der Situation, in der zwei Unbekannte sich begegnen und fragen: »Was sind Sie?«, und antworten nicht mit dem Hobby: Taubenzüchter, nicht mit der Religionszugehörigkeit: katholisch, nicht mit Bezug auf das Schönheitsideal: sie sehen es doch, rothaarig und vollbusig - sondern mit der größten Selbstverständlichkeit [...] mitdem Beruf:FacharbeiterbeiSiemens“(ebd., S. 221).

Der Beruf ist also ein wichtiger Orientierungspunkt, der uns hilft denjenigen einzuordnen, zu verstehen und zu erkennen, der ihn inne hat. In einer Gesellschaft, die sich als Arbeitsgesellschaft interpretiert, in der also das gesamte gesellschaftliche Leben um Arbeit und Beruf gestaltet ist und sich daher von diesen zentralen Begriffen Wert- und Idealvorstellungen, ganze Lebensentwürfe für ihre Mitglieder ableiten lassen, enthält der Beruf tatsächlich wichtige Schlüsselinformationen: wie Einkommen, Status, Fähigkeiten, mögliche Interessen, Sozialkontakte u.s.w. (vgl. ebd., S. 221).

Zusammenfassend kann man sagen, dass in den Industriegesellschaften, die ihrem Selbstverständnis nach Arbeitsgesellschaften sind, Arbeit einen außerordentlich hohen Stellenwert genießt. An ihr bemessen sich der soziale Status, Prestige und Lebensgefühl der Mitglieder der Gesellschaft, sie ist ein zentraler identitätskonstituierender Faktor, sie dient der Existenzsicherung und der Befriedigung von Bedürfnissen, von ihr lassen sich Lebensentwürfe, Ideale und Werte ableiten, sie ist Ausgangspunkt für Ideologien, moralisch­ethische Diskurse und sie ist das zentrale soziale Integrationsmedium der Arbeitsgesellschaft. Uber Erwerbsarbeit nimmt man aktiv am sozialen gesellschaftlichen Leben teil und gestaltet die Gesellschaft mit. Durch sie bekommen die Mitglieder der Arbeitsgesellschaft das Gefühl ein wichtiger Teil dieser Gesellschaft zu sein, sprich etwas wert zu sein und gebraucht zu werden (vgl. Asendorf u.a. 1994, S. 57ff). Erwerbsarbeit kann folglich als gesellschaftliche Institution betrachtet werden und sie ist somit Bestandteil der institutionellen Ordnung der Gesellschaft, des weiteren ist sie ein wichtiger Fixpunkt individueller Lebensentwürfe und ein Ausgangspunkt für individuelle Interpretationen und Handlungen (vgl. Krömmelbein 1996, S. 17).

Erwerbsarbeit als Institution

Im folgendem werde ich Arbeit als Institution einführen, um zu verdeutlichen, wie tiefgreifend die Veränderungen für die Menschen in der Arbeitsgesellschaft und für die Gesellschaft selbst sind, die sich im Zuge des unten skizzierten Wandels zeigen.

Institutionen sind dauerhafte gesellschaftliche Einrichtungen, die das alltagspraktische Handeln maßgeblich beeinflussen und Ergebnisse bzw. „Folgen der Versuche der Menschen, ihre Probleme im Alltag zu lösen“ (Esser 2000, S. 14). Sie haben eine zeitliche Konsistenz, eine bestimmte Struktur, sind an Normen gebunden und sind Ausgangspunkt für Normenbindung und kulturelle Muster zwischenmenschlicher Beziehungen - sie regeln die Vollzüge (i.S.v. Ausführungen von Handlungen) in allen relevanten gesellschaftlichen Bereichen. Sie sind wirkmächtig durch ihre eigene Struktur und als Hintergrund für andere gesellschaftskonstituierende Institutionen, welche wiederum den Wirkhintergrund für sie selbst darstellen. Institutionen sind einerseits überindividuell wirkend in der Sozialstruktur der Gesellschaft verwachsen und anderseits zwischen den Individuen und ihrer Bewusstseinsstruktur verankert. Sie stellen ein Regelsystem für ritualisierte Abläufe dar und „sind als System mit der Sinndeutung verbunden“ (Krömmelbein 1996, S. 19), sie bilden die Basis der Selbstverständlichkeiten und der Routinen des gesellschaftlichen, wie auch des zwischenmenschlichen Verstehens und Handelns. Sie haben zentrale Bedeutung für die Sozialisationsprozesse und für den biographischen Aufbau des Lebenslaufes.

„Institutionen [sind] Komplexe von Handlungs- und Beziehungsmustem, die das Geflecht sozialer Beziehungen und Rollen ordnen (relationaler Aspekt), die Zuordnung der Machtpositionen regeln (regulativer Aspekt) und den Sinnzusammenhang von Gesellschaften repräsentieren (kulturellerAspekt). Dabei verändern sich Institutionen in der Regel in einem fortlaufend historischen Prozeß der Institutionalisierung und Entinstitutionalisierung, wobei dieser Prozeß eng mit dem individuellen Internalisierungsprozeß verbunden it“(Brühl 1975, zitiert nach ebd., S. 20).

Institutionen sind also Stabilisator und dynamischer Motor der Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse.

Allgemein kann gesagt werden, dass Erwerbsarbeit in der Arbeitsgesellschaft einen zentralen Stellenwert in den Biographien ihrer Mitglieder einnimmt. Den Großteil ihres Erwachsenenlebens verbringen die meisten Menschen mit Erwerbsarbeit oder Tätigkeiten die sich an der Erwerbsarbeit orientieren bzw. sich erst aus dieser ableiten lassen, bzw. durch diese ermöglicht werden. In der Zeit ihres Heranwachsens, in der Ausbildungsphase ist ihre Lebensgestaltung (i.S.v. Sozialisation, bspw. durch Familie und Schule) funktional auf Erwerbsarbeit bezogen. In der gesamten Abfolge und Entwicklung konstituiert der Bezug zur Erwerbsarbeit die Lebensläufe - in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft; „es werden Vorstellungen über die Normalbiographien entwickelt“ (ebd., S. 43). Mit Hilfe dieser Vorstellungen erhält der einzelne einen Orientierungsrahmen anhand dessen er eigene Lebensentwürfe entwickeln kann, welche die Ziele für die einzelnen durch den Bezug aus Erwerbsarbeit typisierten Lebensabschnitte - Ausbildung, Arbeit, Ruhestand - miteinander sinnvoll verknüpfen, bzw. aufeinander beziehen. „Institutionell verankerte Karrieren sind somit ein Bezugspunkt für die Erwartungen an das eigene Leben und die Zielsetzungen, die sich in den Lebensentwürfen niederschlagen“(ebd., S. 43).

Uber den Arbeitsmarkt erhält man durch den Verkauf der Arbeitskraft Zugang zur Erwerbsarbeit und somit auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum. Damit verknüpft ist die Partizipation an gesellschaftlichen Entscheidungen, Aufgaben und Leistungsprozessen. Uber den Arbeitsmarkt, sprich über den Zugang zur Erwerbsarbeit wird die Integration in die Arbeitsgesellschaft ermöglicht. Sie „beinhaltet ein Moment gesellschaftlicher Wertschätzung, da die Arbeit bezahlt und die Leistung damit als gesellschaftlich wertvoll erfahren wird“ (ebd., S. 44). Der Arbeitsmarkt in seiner Struktur bestimmt die Mobilität und das Arbeitsmarktverhalten, aber auch die Erwartungen an die Erwerbsarbeit, sowie deren Auswirkungen auf die Lebensgestaltung der Individuen (bspw. Höhe der Entgeltung oder Qualifikationsanforderungen) - er ist der Knotenpunkt zwischen Position und Person. Das Aufbringen der nötigen Arbeitskraft zur Bewältigung der Anforderungen der jeweiligen Erwerbsarbeit ist für die meisten Menschen der Arbeitsgesellschaft die einzige Möglichkeit ein Einkommen zu erzielen, um die eigene Reproduktion zu sichern und am gesellschaftlichen Reichtum zu partizipieren. Die Art und der Umfang der individuellen Teilhabe am Reichtum der Gesellschaft (durch berufliche Stellung und über Einkommen) bestimmen den jeweiligen Lebensstandard und verorten bzw. positionieren das Individuum innerhalb der Sozialstruktur. Davon lassen sich dann wiederum Einflussmöglichkeiten und Status der jeweiligen Person ableiten. „Die Sozialstruktur hat für die handelnden Individuen den Charakter von Objektivität, sie sind Teil der sozialen Situation, an der Individuen ihr Handeln orientieren“(ebd., S. 46).

2. Der Wandel der Organisation der Arbeitsgesellschaft zum flexiblen Kapitalismus

Um die heutige gesellschaftliche Ordnung des Zusammenlebens der Menschen in der sog. westlichen Welt zu beschreiben, wird der Begriff des flexiblen Kapitalismus zunehmend gebraucht (vgl. Sennett 2006, S. 9). Kapitalismus bezeichnete ursprünglich eine Form des Wirtschaftens auf Grundlage von Privateigentum und -produktion, bei der Gewinn bzw. Profit als Bezugsgröße zum investierten Kapital die zentrale Regulationsgröße für das Handeln darstellt. Im Zuge verschiedener gesellschaftlicher Veränderungen wandelte sich der Kapitalismus von einer reinen Wirtschaftsform zu einer Wirtschafts­und Gesellschaftsordnung, in dem Maße, er „auch viele ursprünglich nicht ökonomisch bestimmte Lebensbereiche sowie auch Wünsche, Denkweisen und die Lebensführung der Individuen“ (Regenbogen und Meyer 2005, S. 336) bestimmt und beherrscht. Charakteristische Merkmale des Kapitalismus sind: (a) Privateigentum an Produktionsmitteln, gekennzeichnet durch die Trennung von Kapital und Arbeit (b) Warenproduktion für den Markt, gekennzeichnet durch Konkurrenz und Wettbewerb und (c) Kapitalverwertung als Gewinnmaximierung, die dem Wirtschaften erst Sinn verleiht (vgl. ebd. S. 336).

Die Betonung Sennetts liegt jedoch auf Flexibilität. Flexibler Kapitalismus meint den stetig vorangetriebenen Abbau starrer Formen der Bürokratie und das Verteufeln der Routine als Übel. Von den Arbeitnehmern fordert man die ständige Bereitschaft ein, sich flexibel zu verhalten und offen zu sein für kurzfristige Veränderungen. Darüber hinaus sollen die Arbeiter die Bereitschaft zeigen, vermehrt immer größer werdende Risiken einzugehen und sich dabei so unabhängig wie möglich von Regeln und förmlichen Prozeduren zu zeigen (vgl. Sennett 2006, S. 10).

Die Fokussierung auf die Flexibilität beginnt allmählich die Arbeit selbst zu verändern. So gibt es immer weniger die klassische Karriere im Sinne einer Laufbahn, welche die lebenslangen ökonomischen Anstrengungen des Einzelnen reguliert, da heute immer mehr Menschen verschiedene Arbeiten an verschiedenen Orten verrichten. Sie gehen mehr kurzfristige Arbeitsverhältnisse ein, „statt der geraden Linie einer Laufbahn [...] zu folgen“ (ebd., S. 11). Das erhöhte Risiko, welches die Menschen dabei eingehen, wird flankiert von dem Versprechen mehr Freiheit für die eigene Lebensgestaltung zu bekommen. Das Risiko ist der Preis für die versprochene Freiheit. In „Wirklichkeit schafft das neue Regime neue Kontrollen, [...] aber diese neuen Kontrollen sind schwer zu durchschauen“ (ebd. S. 11). Flexibilität in diesem Sinne erzeugt Unsicherheit, Angst und hat Auswirkungen auf den Charakter, so Sennett.

Schauen wir aber etwas genauer hin. Im industriellen und postindustriellen Kapitalismus, beide Formen dominierten mehr als drei Viertel der Zeit des letzten Jahrhunderts, war die Arbeitsgesellschaft weitgehend vom sog. fordistischen Modell der Arbeitsorganisation und -gestaltung geprägt. In der Umsetzung dieses Modells greifen technisch - industrielle Massenproduktion und tayloristische Arbeitsorganisation ineinander (vgl. Geissler 2010, S. 2f). Es beherrschten riesige multinationale Firmen, die als Machtpyramiden strukturiert waren den Arbeitsmarkt. Sie waren hochbürokratisierte Unternehmen, deren pyramidale Struktur die Stabilität und Vorhersagbarkeit der Aktivitäten sichern sollten, um Investoren anzulocken, die sich davon wiederum langfristige Sicherheiten für ihr investiertes Kapital versprachen und somit auch langfristig gesicherte Gewinne (vgl. Sennett 2000, S. 435). Es gab eine klare innerbetriebliche Hierarchie, der die Beschäftigten hinsichtlich der Planung und Kontrolle von Arbeitsablauf und Arbeitsplatz von oben nach unten unterworfen waren. Somit hatte jeder in der Pyramide seinen festen Platz und wusste genau was er zu tun hatte. Die Beschäftigten konnten im allgemeinen mit der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes und mit kontinuierlich, an der im Unternehmen verbrachten Lebenszeit orientierten, steigenden Löhnen rechnen und planen. Die Pyramidenstruktur mit ihrer hierarchischen Anordnung der Positionen, ermöglichte den Angestellten Arbeitern die Objektivierung (i.S.v. Verortung) ihrer eigenen Person im pyramidalen Strukturgeflecht und damit Orientierung und Planung einer Laufbahn im Sinne einer Karriere - der Lebenslauf wird klar strukturiert und relativ zuverlässig planbar. Nach Geissler (2010, S. 3) gehörte zum fordistischen Modell „eine statussichernde staatliche und betriebliche Sozialpolitik [(bspw. Bindung an Tarifverträge)] sowie korporatistische Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer-Organisationen [(Gewerkschaften, Verbände)] “ Dieses Modell war einerseits für die Arbeitgeber sehr teuer, so Geissler weiter, da es die Arbeitnehmer an der Steigerung des gesellschaftlichen Reichtums beteiligte, anderseits damit aber den sozialen Frieden garantierte. Außerdem sind gut entlohnte Arbeiter wiederum Abnehmer der Endprodukte, weil sie sich eben diese leisten können - sie gewährleisten damit einen Teil der Produktnachfrage und folglich die Basis der Produktion selbst.

Ende der Leseprobe aus 46 Seiten

Details

Titel
Arbeit und Lebensgestaltung nach Richard Sennett
Hochschule
Hochschule Zittau/Görlitz; Standort Görlitz
Veranstaltung
Kommunikationspsychologie
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2010
Seiten
46
Katalognummer
V183735
ISBN (eBook)
9783656082774
ISBN (Buch)
9783656250487
Dateigröße
531 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Arbeitsgesellschaft, Lebensgestaltung, Flexibilisierung, Gesellschaftlicher Wandel, Arbeit, Erwerbsarbeit
Arbeit zitieren
Björn Warmbrunn (Autor:in), 2010, Arbeit und Lebensgestaltung nach Richard Sennett, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183735

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