Im Mittelpunkt dieser Ausarbeitung steht der Versuch, sich dem Begriff der Lebenswelt, wie Hans Blumenberg ihn fasst, anzunähern. Es wird gezeigt, wie er sich von den Naturzustandstheorien Hobbes' und Rousseaus abgrenzen lässt, inwieweit er mit ihnen vergleichbar ist, und was diese Differenzierung für eine Theorie der Lebenswelt zu leisten vermag.
Inhaltsverzeichnis
- Lebenswelt und Naturzustand
- Die Lebenswelt in Abgrenzung zu den Naturzustandskonzepten Hobbes' und Rousseaus
- Die Lebenswelt als „Universum der Selbstverständlichkeit“
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit Hans Blumenbergs „Theorie der Lebenswelt“ und analysiert die Konzeption der Lebenswelt im Vergleich zu den Naturzustandstheorien von Hobbes und Rousseau. Ziel ist es, die Besonderheiten der Lebenswelt als „Universum der Selbstverständlichkeit“ herauszuarbeiten und ihre Abgrenzung zu den Naturzustandskonzepten zu verdeutlichen.
- Die Lebenswelt als Sphäre der Selbstverständlichkeit
- Die Abgrenzung der Lebenswelt von den Naturzustandstheorien
- Die Bedeutung von Institutionen für die Lebenswelt
- Die Rolle von Vorurteilen in der Lebenswelt
- Die Prämodalität der Lebenswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Einführung in das Thema Lebenswelt und erläutert die Bedeutung des essayistischen Herangehens an dieses Thema. Blumenbergs „Tugend verminderter Strenge“ wird als methodisches Prinzip vorgestellt, das die Notwendigkeit intuitiver Einsichten betont. Der Autor argumentiert, dass die Lebenswelt selbst frei von Wissenschaft ist und daher ein essayistisches Vorgehen gerechtfertigt ist.
Im weiteren Verlauf wird die Lebenswelt als eine durchdachte Welt beschrieben, in der die Dinge, die unseren Alltag prägen, Ergebnisse von Denkleistungen sind. Der Mensch strebt nach Normalität und schafft sich eine Umwelt, in der er einen gewohnten Gang gehen kann. Im Gegensatz dazu ist die Umwelt des Tiers natürlich gegeben und es folgt einem angeborenen Programm.
Der Essay beleuchtet die Rolle von Institutionen als Mittel zur Herstellung von Unmittelbarkeit und Selbstverständlichkeit. Die Ehe wird als Beispiel für eine Institution angeführt, die viele Entscheidungen über das geschlechtliche Zusammenleben vorweg nimmt. Die Lebenswelt wird als ein Zustand beschrieben, in dem das Selbstverständliche nicht verschwunden, sondern in Gänze anwesend ist, ein Zustand frei von unbeantworteten Fragen und ungesicherten Antworten.
Im letzten Teil des Essays wird die Lebenswelt im Vergleich zu den Naturzustandstheorien von Hobbes und Rousseau betrachtet. Die Lebenswelt wird als „Universum der Selbstverständlichkeit“ bezeichnet und von den Naturzustandskonzepten abgegrenzt. Die Prämodalität der Lebenswelt wird als ein wichtiges Merkmal hervorgehoben, das sie von den Naturzustandstheorien unterscheidet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Lebenswelt, den Naturzustand, die Selbstverständlichkeit, die Prämodalität, die Institution, das Vorurteil, Hobbes, Rousseau und Blumenberg. Der Essay analysiert die Konzeption der Lebenswelt als „Universum der Selbstverständlichkeit“ und ihre Abgrenzung zu den Naturzustandstheorien von Hobbes und Rousseau. Dabei werden die Rolle von Institutionen und Vorurteilen in der Lebenswelt sowie die Bedeutung der Prämodalität für die Lebenswelt beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Jan Dominic Broich (Autor:in), 2010, Lebenswelt und Naturzustand, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183815