Die ethische Fallbesprechung in Medizin und Pflege


Hausarbeit, 2003

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

1. Der Fall

2. Ethische These / Fragestellung

3. Begriffsbestimmungen
3.1 Ethikkommission
3.2 Klinisches Ethikkomitee
3.3 Ethische Beratschlagung durch Fallbesprechung (Ethische Fallbesprechung)

4. Analyse der Bemerkung des Chefarztes in Bezug auf die ärztliche Standesethik und die Organisation Krankenhaus

5. Ethik in Organisationen des Gesundheitswesen – Entwicklungen und Chancen
5.1 Die Organisationsebene
5.1.1 Das Top-down-Modell
5.1.2 Das Bottom-up-Modell
5.2 Klinische Ethikkomitees und ethische Fallbesprechung
5.3 Das klinisch-ethische Interaktionsmodell

6. Einführung einer ethischen Fallbesprechung in einer Klinik

7. Fazit

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Modelle der Arzt-Patienten-Beziehung

Abb. 2 Ethisches Urteilen nach Beauchamp/Childress

Abb. 3 Das klinisch-ethische Interaktionsmodell

Einleitung

Das Gesundheitswesen steht vor einem großen Umbruch, die Solidargemeinschaft droht aufgrund ständig steigender Kosten zu zerbrechen. Gleichzeitig gibt es immer neue Forschungsergebnisse, die die Medizin zu neuen Höchstleistungen führen. Ob diese zum Segen der Menschen sind, bleibt dahingestellt.

Rationierungen und Rationalisierungen führen Wissenschaftler und Politiker immer wieder in Versuchung über Altersbeschränkungen in der medizinischen Behandlung nachzudenken.

Die Debatten über die Genforschung und um die Produktion und die Verwendung menschlicher Stammzellen zeigen, wie wichtig ethische Debatten in der Öffentlichkeit sind.

Im Krankenhaus und im Pflegeheim arbeiten zwei Berufsgruppen, die jeweils noch einen eigenen Berufsethos haben: die Ärzteschaft und die Pflege. Ihnen ist die Auseinandersetzung mit ethischen bzw. moralischen Fragen im Laufe ihres Berufsalltages nicht fremd. Bedauerlicherweise sind beide häufig mit ihren Entscheidungen allein gelassen. Eine Möglichkeit dies zu verändern, soll in der vorliegenden Arbeit vorgestellt werden.

1. Der Fall

Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Krankenschwester und ehrenamtliche Hospizbeauftragte einer städtischen Klinik besuchte die Verfasserin eine Fortbildung bei der Berliner Ärztekammer zum Thema „Ethische Fallbesprechung“. Nach Beendigung der zwei Tage dauernden Fortbildung berichtete die Verfasserin an ihrem Arbeitsplatz, einer Funktionsabteilung, den anwesenden Kollegen und Kolleginnen von dem Seminar. Ebenfalls anwesend war der Chefarzt der I. Inneren Abteilung, der die Ausführungen mit den Worten kommentierte:

„Wir brauchen keine ethische Fallbesprechung, denn letztendlich treffe ich die Entscheidungen doch alleine.“

Aus dieser Bemerkung ergibt sich für die Verfasserin die Fragestellung nach Sinn und Zweck einer ethischen Fallbesprechung in der Klinik und die Möglichkeiten einer Implementierung in den Klinikalltag.

Das Krankenhaus ist sehr hierarchisch strukturiert; das Duzen der Ärzte untereinander und zum Teil der Pflegepersonen mit den Ärzten (auch Oberärzten) und untereinander ändern an dieser Struktur nichts. Die Chefärzte des Hauses waren zum Zeitpunkt des Falles schon lange im Dienst, der oben erwähnte Chefarzt war der Dienstälteste und stand kurz vor der Pensionierung.

Die Verfasserin konnte sich des Wohlwollens der Pflegedienstleitung sicher sein, diese war jedoch wiederum als Pflegedienstleitung innerhalb des Leitungsgremiums der Klinik nicht sehr hoch angesehen und galt als schwach.

Die Verfasserin hatte eine Leitungsfunktion inne, jedoch nicht offiziell, da die Zahl der ihr unterstellten Mitarbeiterinnen zu gering war (lt. BAT), somit hatte sie innerhalb der Krankenhaushierarchie wenig Gestaltungsspielraum. Unterstützung gab es von Seiten des anästhesiologischen Oberarztes, der ebenfalls Mitglied der Hospiz-AG war.

Aus diesem Fall ergibt sich für die Verfasserin die nun folgende Fragestellung. Im weiteren Verlauf wird auf die Grundlagen der ethischen Fallbesprechung eingegangen.

2. Ethische These / Fragestellung

Ethische Fallbesprechungen sind für eine Klinik ein notwendiges Instrumentarium zur optimalen und würdevollen Behandlung von Patienten.

Wie lautet die argumentative Grundlage für die Einführung einer ethischen Fallbesprechung?

3. Begriffsbestimmungen

Innerhalb des Medizinbetriebes sind bereits ethische Kontrollinstanzen etabliert. Folgende begriffliche Unterscheidungen sind hierbei zu treffen:

3.1 Ethikkommission

Die Ethikkommission ist sowohl ein Kontrollgremium der Ärztekammern auf Bundes- und Landesebene, aber auch an den medizinischen Fakultäten der Hochschulen. Ihre Aufgabe ist es, medizinische Forschungsprotokolle zu prüfen.

3.2 Klinisches Ethikkomitee

Hierbei handelt es sich um ein Beratungsgremium im Krankenhaus oder bei einem Krankenhausträger, das für das ethische Profil verantwortlich ist. Das Ethikkomitee entwickelt u.a. Richtlinienentwürfe für häufig wiederkehrende Konfliktsituationen in der klinischen Praxis.

3.3 Ethische Beratschlagung durch Fallbesprechung (Ethische Fallbesprechung)

Hierbei handelt es sich um eine nach Bedarf einberufene interdisziplinäre Besprechung bei einer schwierigen Behandlungssituation. Beteiligt sind alle in die Versorgung involvierten Personengruppen. Es ist kein festes Gremium, die Leitung der Gruppe erfolgt durch eine(n) Moderator(in). Um die Einführung dieses Gremiums wird es in dieser Arbeit gehen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Die ethische Fallbesprechung in Medizin und Pflege
Hochschule
Evangelische Hochschule Berlin  (Pflege/Pflegemanagement)
Veranstaltung
Unternehmensethik
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
17
Katalognummer
V18386
ISBN (eBook)
9783638227452
ISBN (Buch)
9783638771573
Dateigröße
1308 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Hausarbeit ist eine halbe Prüfungsleistung. Der Titel bezieht sich auf die klinisch-ethische Fallbesprechung in Krankenhäusern, Altenheimen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Schlagworte
Fallbesprechung, Medizin, Pflege, Unternehmensethik
Arbeit zitieren
Christina Mark (Autor:in), 2003, Die ethische Fallbesprechung in Medizin und Pflege, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18386

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