Das Gesundheitswesen steht vor einem großen Umbruch, die Solidargemeinschaft droht aufgrund ständig steigender Kosten zu zerbrechen. Gleichzeitig gibt es immer neue Forschungsergebnisse, die die Medizin zu neuen Höchstleistungen führen. Ob diese zum Segen der Menschen sind, bleibt dahingestellt. Rationierungen und Rationalisierungen führen Wissenschaftler und Politiker immer wieder in Versuchung über Altersbeschränkungen in der medizinischen Behandlung nachzudenken. Die Debatten über die Genforschung und um die Produktion und die Verwendung menschlicher Stammzellen zeigen, wie wichtig ethische Debatten in der Öffentlichkeit sind. Im Krankenhaus und im Pflegeheim arbeiten zwei Berufsgruppen, die jeweils noch einen eigenen Berufsethos haben: die Ärzteschaft und die Pflege. Ihnen ist die Auseinandersetzung mit ethischen bzw. moralischen Fragen im Laufe ihres Berufsalltages nicht fremd. Bedauerlicherweise sind beide häufig mit ihren Entscheidungen allein gelassen. Eine Möglichkeit dies zu verändern, soll in der vorliegenden Arbeit vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Fall
- Ethische These / Fragestellung
- Begriffsbestimmungen
- Ethikkommission
- Klinisches Ethikkomitee
- Ethische Beratschlagung durch Fallbesprechung (Ethische Fallbesprechung)
- Analyse der Bemerkung des Chefarztes in Bezug auf die ärztliche Standesethik und die Organisation Krankenhaus
- Ethik in Organisationen des Gesundheitswesen – Entwicklungen und Chancen
- Die Organisationsebene
- Das Top-down-Modell
- Das Bottom-up-Modell
- Das klinisch-ethische Interaktionsmodell
- Einführung einer ethischen Fallbesprechung in einer Klinik
- Die Organisationsebene
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Einführung von ethischen Fallbesprechungen in einem Klinikalltag. Ziel ist es, die Argumentationsgrundlage für die Implementierung einer solchen Besprechung zu erarbeiten und die Möglichkeiten für ihre Umsetzung aufzuzeigen.
- Ethische Fallbesprechungen als Instrument zur Verbesserung der Patientenversorgung
- Analyse der unterschiedlichen Modelle der Arzt-Patienten-Beziehung
- Bedeutung der Patientenautonomie und des Selbstbestimmungsrechts
- Zusammenspiel von ethischen und rechtlichen Normen im Gesundheitswesen
- Herausforderungen bei der Einführung von ethischen Fallbesprechungen in hierarchischen Strukturen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der ethischen Fallbesprechung ein und zeigt die Relevanz dieser Thematik im Kontext des Gesundheitswesens auf. Der Fall, der die Grundlage für die Arbeit bildet, stellt die Situation in einer städtischen Klinik dar, in der der Chefarzt die Notwendigkeit einer ethischen Fallbesprechung in Frage stellt.
Das Kapitel "Begriffsbestimmungen" unterscheidet verschiedene Formen ethischer Gremien im Gesundheitswesen, von der Ethikkommission bis zum klinischen Ethikkomitee. Es wird auch der Begriff der ethischen Fallbesprechung näher erläutert.
Die Analyse der Bemerkung des Chefarztes im Kontext der ärztlichen Standesethik und der Krankenhausorganisation untersucht das paternalistische Kommunikationsmodell und stellt dieses den alternativen Modellen der Arzt-Patienten-Beziehung gegenüber.
Das Kapitel "Ethik in Organisationen des Gesundheitswesen – Entwicklungen und Chancen" beleuchtet verschiedene Ansätze für die Einbindung von Ethik in Organisationstrukturen und diskutiert die Herausforderungen bei der Einführung von ethischen Fallbesprechungen in einem hierarchischen Umfeld.
Schlüsselwörter
Ethische Fallbesprechung, Klinik, Patientenautonomie, Selbstbestimmungsrecht, Arzt-Patienten-Beziehung, paternalistisches Modell, Standesethik, Organisation, Gesundheitswesen, Ethikkommission, klinisches Ethikkomitee
- Arbeit zitieren
- Christina Mark (Autor:in), 2003, Die ethische Fallbesprechung in Medizin und Pflege, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18386