Zusammenfassend hat die Analyse ergeben, dass es in Deutschland seit der Wiedervereinigung starke wirtschaftliche Veränderungen gegeben hat. Die Globalisierung und die internationale Arbeitsteilung haben ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt, in den Wachstumszahlen des BIP und in der Exportstatistik hinterlassen. Die Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes ging zurück und hat sich seit 2002 bei ca. 20% des BIPs stabilisiert. Wie alle Industrienationen sah sich Deutschland mit einer Verringerung der Fertigungstiefe zugunsten von Niedriglohnländern konfrontiert. Hohe Arbeitslosigkeit und geringe Investitionstätigkeiten stehen glänzenden Erfolgen der deutschen Exportunternehmen gegenüber. Wie gezeigt, gehören diese Symptome zu einem erkrankten System, dass nicht in der Lage ist, die aus den arbeitsreichen Bereichen freigesetzten Arbeitnehmer neu zu beschäftigten. Der Faktorpreisausgleich drängte die Faktoren viel schneller als in anderen Ländern in Sozialeinkommen und kapitalintensive Sektoren. Die höchsten Löhne der Welt beschleunigten einerseits diesen Prozess und verhinderten anderseits eine Wiederbeschäftigung, da diese den Investitionsstandort Deutschland als unrentabel erscheinen ließen. Deutschland ist noch lange keine Basarökonomie und noch stark von verarbeitenden Gewerbe geprägt. Es sind positive Veränderungen bezüglich der Anpassung der Faktormärkte seit 2005 zu er-kennen. Aus der Finanzkrise scheinen die deutschen Unternehmen gestärkt hervor zugehen. Die ehemaligen Vorzeigekandidaten zwischen 1990 und 2005 wie USA, Großbritannien oder Spanien schwächeln. Einige Unternehmen verlagern Teile ihrer Produktion wieder zurück in Industriestaaten, da die Lohnsteigerungen in den Billigländern und andere Instabilitäten, die er-warteten Einsparungen nicht erfüllen konnten. Deutschland scheint seine Hausaufgaben in den letzten fünf Jahren besser als zuvor gemacht zu haben. Es bleibt jedoch abzuwarten, was aktuellere empirische Daten offenbaren werden, da sich die Analyse in dieser Arbeit aufgrund der vorhandenen Studien und Daten größten Teils nur auf die Jahre 1990 bis 2000 beziehen konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Das Heckscher-Ohlin-Theorem und der Faktorpreisausgleich
- Verzerrung auf den Faktormärkten
- Interpretation von Leistungsbilanzsalden
- Die Basarökonomie
- Definition der Basarökonomie
- Deutschland im Jahre 2003
- Kapitalintensität internationaler und deutscher Unternehmen
- Empirische Überprüfung des Basar-Effekts
- Outsourcing und Offshoring
- Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes
- Herkunft der Vorleistungsbezüge
- Analyse des Statistischen Bundesamtes
- Engagement deutscher Unternehmen im Ausland
- Deutschland im internationalen Vergleich
- Die Faktormärkte für Arbeit und Kapital
- Der Arbeitsmarkt
- Der Kapitalmarkt
- Mögliche Ursachen für die Anpassungsschwierigkeiten
- Agenda 2010 – Licht am Ende des Tunnels?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die These der Basarökonomie Deutschlands, die von Professor Hans-Werner Sinn geprägt wurde. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Kontext der Globalisierung und der Verlagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer. Ziel ist es, die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Faktormärkte für Arbeit und Kapital in Deutschland zu untersuchen und die Ursachen für die Anpassungsschwierigkeiten der deutschen Wirtschaft zu beleuchten.
- Die Basarökonomie als Modell zur Erklärung der deutschen Wirtschaft
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Faktormärkte in Deutschland
- Die Rolle von Outsourcing und Offshoring für die deutsche Wirtschaft
- Die Anpassungsschwierigkeiten der deutschen Wirtschaft im Kontext der Globalisierung
- Die Bedeutung der Agenda 2010 für die deutsche Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung der Arbeit ein und erläutert den Hintergrund der These der Basarökonomie. Sie beleuchtet die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im 20. Jahrhundert und die Herausforderungen, die sich durch die Globalisierung ergeben haben. Das zweite Kapitel stellt die theoretischen Grundlagen der Arbeit vor, insbesondere das Heckscher-Ohlin-Theorem und die Bedeutung von Faktorpreisausgleich. Es werden auch die Auswirkungen von Verzerrungen auf den Faktormärkten und die Interpretation von Leistungsbilanzsalden behandelt. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Basarökonomie und definiert den Begriff. Es analysiert die Situation Deutschlands im Jahr 2003 und untersucht die Kapitalintensität internationaler und deutscher Unternehmen. Der Schwerpunkt liegt auf der empirischen Überprüfung des Basar-Effekts, wobei die Themen Outsourcing und Offshoring, die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes, die Herkunft der Vorleistungsbezüge, die Analyse des Statistischen Bundesamtes, das Engagement deutscher Unternehmen im Ausland und der internationale Vergleich im Vordergrund stehen. Das vierte Kapitel analysiert die Faktormärkte für Arbeit und Kapital in Deutschland, wobei der Fokus auf dem Arbeitsmarkt und dem Kapitalmarkt liegt. Das fünfte Kapitel untersucht mögliche Ursachen für die Anpassungsschwierigkeiten der deutschen Wirtschaft im Kontext der Globalisierung. Das sechste Kapitel befasst sich mit der Agenda 2010 und ihren Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Basarökonomie, die Globalisierung, Outsourcing, Offshoring, Faktormärkte, Arbeit, Kapital, Deutschland, Wirtschaft, Leistungsbilanz, Agenda 2010, Anpassungsschwierigkeiten, Heckscher-Ohlin-Theorem, Faktorpreisausgleich.
- Arbeit zitieren
- Tom Kindervater (Autor:in), 2011, Deutschland auf dem Weg zur Basarökonomie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183878