„Gerade der Sport bietet mit seinen weitreichenden individuellen und sozialen Perspektiven ein wichtiges Handlungsfeld für Integration und Partizipation“, heißt es in der Grundsatzerklärung des Deutschen Sportbundes zum Thema Sport und Zuwanderung. Dass das Engagement von Mitgliedern der Gesellschaft in dieser Form aber nicht unbedingt positive Auswirkungen für die Integration von Migranten haben muss, wird in der Wissenschaft ebenfalls nicht bestritten.
„[…] sport can rarely yield economic […] or social benefits […]“. Es geht sogar soweit, dass Sport als Teil eines ungleichen sozialen Systems betrachtet wird, das der Exklusion von sozialen Gruppen und Individuen förderlich sein kann.
Der Bereich Sport und Integration von Migranten bzw. Personen mit
Migrationshintergrund wird so zu einem kontrovers diskutierten Thema sowohl in der öffentlichen als auch in der wissenschaftlichen Debatte. Zusätzlich kann diese Kontroverse auf der Ebene des organisierten Vereinssports betrachtet werden. Damit wird in erster Linie die Rolle des bürgerlichen Engagements der Zielgruppe für deren Integration forciert. Über das grundlegende Organisationsprinzip von Sportvereinen nämlich – die Selbstorganisation – sollen die Mitglieder nicht nur am Sport teilnehmen, sondern auch ihre sozialen Zusammenhänge stärken.
Wir stellen auf gesamtgesellschaftlicher Ebene in Deutschland fest, dass das bürgerschaftliche Engagement auf Wachstumskurs ist. Auch Robert D. Putnam spielt hierbei eine wichtige Rolle, indem er mit seinem berühmtesten Werk „Bowling Alone“ den wissenschaftlichen Diskurs wieder auf diesen Themenbereich gelenkt hat. Sport stellt in den unterschiedlichsten Facetten des bürgerschaftlichen Engagements dabei den dominierenden Bereich dar. Das Vereinswesen wiederum bildet hierfür den wichtigsten organisatorischen Rahmen und ist ebenso wie das bürgerschaftliche Engagement auf dem
aufsteigenden Ast.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Poblemaufriss
- 2. Soziale Integration und Sozialkapital
- 2.1. Zum Verhältnis von Integration, Inklusion und Assimilation
- 2.2. Dimensionen der Integration von Migranten
- 2.3. Integrationsebenen
- 2.4. Das Konzept des Sozialkapitals nach Putnam
- 2.5. Formen des Sozialkapitals
- 3. Vereine und migrantische Integrationsarbeit
- 3.1. Was Vereine für die Integration von Migranten leisten können
- 3.2. Die gegenwärtige Situation in der Bundesrepublik Deutschland
- 3.3. Migranten in „Deutschen Vereinen“
- 3.3.1. Sekundäranalyse: Beteiligung von Migranten in „deutschen Sportvereinen“
- 3.3.2. Sonderfall Profifußball
- 3.3.3. Zwischenresümee I
- 3.4. Migrantische Selbstorganisation in Bereich Sport
- 3.4.1. Formen der Selbstorganisation von Migranten im Sport
- 3.4.2. Sekundäranalyse: Selbstorganisation von Migranten im Bereich Sport
- 3.4.3. Zwischenresümee II
- 4. Problemfelder der empirischen Untersuchung
- III. Schluss
- IV. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Rolle von Sportvereinen für die Integration von Migranten in Deutschland. Sie analysiert, welche Integrationsleistungen sowohl von „deutschen Vereinen“ als auch von migrantischen Selbstorganisationen im Sportbereich erbracht werden können. Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept des Sozialkapitals nach Putnam und untersucht, wie dieses Konzept auf die Integration von Migranten angewendet werden kann.
- Integration von Migranten in Deutschland
- Rolle von Sportvereinen für die Integration
- Sozialkapital und seine Auswirkungen auf die Integration
- Migrantische Selbstorganisation im Sport
- Sekundäranalyse von Studien und Forschungsberichten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Integration von Migranten in Deutschland dar und führt in das Thema der Arbeit ein. Sie beleuchtet die Rolle des Sports und des Vereinswesens für die Integration und stellt die Relevanz des Sozialkapitals für die Integration von Migranten heraus.
Der Hauptteil der Arbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Integration und des Sozialkapitals. Er analysiert das Verhältnis von Integration, Inklusion und Assimilation und beleuchtet die verschiedenen Dimensionen der Integration von Migranten. Das Konzept des Sozialkapitals nach Putnam wird vorgestellt und seine Bedeutung für die Integration von Migranten erläutert.
Im weiteren Verlauf des Hauptteils werden die Möglichkeiten von Vereinen für die Integration von Migranten untersucht. Es wird analysiert, welche Integrationsleistungen von „deutschen Vereinen“ und von migrantischen Selbstorganisationen im Sportbereich erbracht werden können. Die Arbeit befasst sich mit der gegenwärtigen Situation in Deutschland und untersucht die Beteiligung von Migranten in „deutschen Sportvereinen“.
Der Hauptteil schließt mit einer Sekundäranalyse von Studien und Forschungsberichten, die die empirische Evidenz für die theoretischen Annahmen der Arbeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Integration von Migranten in Deutschland, die Rolle von Sportvereinen für die Integration, das Konzept des Sozialkapitals nach Putnam, die migrantische Selbstorganisation im Sport, die Sekundäranalyse von Studien und Forschungsberichten sowie die Bedeutung von bindendem und brückenschlagendem Sozialkapital für die Integration von Migranten.
- Arbeit zitieren
- Philipp Lurz (Autor:in), 2011, Sportvereine und migrantische Integration in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183884