Ein Humanexperiment ist ein wissenschaftliches Experiment an Menschen, welches zu medizinischen Zwecken durchgeführt wird. Ziel des Experiments ist es, einen Nutzen für eine größere Gruppe von Menschen zu schaffen. Dazu zählen z.B. die Entwicklung neuartiger Therapiemethoden, die Erprobung neuer Wirkstoffe im Rahmen des üblichen Zulassungsverfahrens für neue Medikamente oder auch verschiedene psychologische und pädagogische Studien, oft im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten.
Es muss strikt unterschieden werden zwischen Humanexperimenten, an denen Probanden freiwillig und nach vorheriger umfassender Aufklärung über den Versuch teilnehmen, und unfreiwilligen Versuchen, die ohne das Wissen der Probanden durchgeführt werden. Humanexperimente mit freiwilligen Probanden können als ethisch vertretbar eingestuft werden, solange sie sich an bestimmte Einschränkungen und Vorgaben durch beispielsweise das Arzneimittelgesetzes und die Bioethik-Konvention halten.
Versuche ohne Einwilligung sind in keinem Fall ethisch vertretbar. Es Straftaten wie sie im Zuge der Eugenik im Dritten Reich an Juden und anderen, den damaligen Ideologien nicht entsprechenden Menschen, verübt wurden und nicht selten zu chronischen Schäden oder gar zum Tod führten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Allgemeines zu Humanexperimenten
- 1.1 Einleitung
- 1.2 Verlauf einer klinischen Studie
- 2 Rechtliche Aspekte, Bestimmungen und Richtlinien
- 2.1 Bioethik-Konvention
- 2.2 Sechster Abschnitt des Arzneimittelgesetzes (AMG)
- 2.3 Medizinische Forschung an Minderjährigen
- 3 Ethische Diskussion
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Ethik von Humanexperimenten, insbesondere im Kontext klinischer Studien. Sie analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und ethischen Herausforderungen, die mit der Durchführung von Experimenten am Menschen verbunden sind. Dabei werden die wichtigsten Aspekte der Bioethik-Konvention und des Arzneimittelgesetzes beleuchtet, sowie die besonderen Herausforderungen der Forschung an Minderjährigen diskutiert.
- Rechtliche Rahmenbedingungen für Humanexperimente
- Ethische Prinzipien und Herausforderungen
- Die Rolle der Aufklärung und Einwilligung
- Besondere Aspekte der Forschung an Minderjährigen
- Die Bedeutung von Risiko-Nutzen-Abwägungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Ethik von Humanexperimenten ein und erläutert die Bedeutung von klinischen Studien für die Entwicklung neuer Medikamente und Therapien. Sie stellt die verschiedenen Phasen einer klinischen Studie vor und hebt die Notwendigkeit einer strikten Unterscheidung zwischen freiwilligen und unfreiwilligen Experimenten hervor.
Kapitel 1 befasst sich mit den rechtlichen Aspekten von Humanexperimenten. Es analysiert die Bioethik-Konvention und den sechsten Abschnitt des Arzneimittelgesetzes (AMG), die die Durchführung von klinischen Studien regulieren. Dabei werden die wichtigsten Bestimmungen und Richtlinien erläutert, die den Schutz der Probanden gewährleisten sollen.
Kapitel 2 widmet sich der ethischen Diskussion um Humanexperimente. Es beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Instrumentalisierung von Probanden und der Abwägung von Risiken und Nutzen verbunden sind. Die Bedeutung der Aufklärung und Einwilligung sowie die besonderen ethischen Aspekte von Doppelblindversuchen und Placebo-Experimenten werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Humanexperimente, klinische Studien, Bioethik, Arzneimittelgesetz, Einwilligung, Aufklärung, Risiko-Nutzen-Abwägung, Minderjährige, ethische Prinzipien, Forschungsethik.
- Arbeit zitieren
- Lise Meitner (Autor:in), 2011, Ethik der Humanexperimente am Beispiel klinischer Studien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183983