Quantitative Analyse der Anglizismen in WISO


Hausarbeit, 2011

10 Seiten


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Quantitative Korpusanalyse
2.1. Etymologische Aspekte der Suchlexeme
2.1.1. Stylen
2.1.2. Tunen
2.1.3. Pimpen
2.2. Datenaufbereitung und –analyse in WISO
2.2.1. Stylen
2.2.2. Pimp
2.2.3. Tunen

1. Einleitung

In der vorliegenden Hausarbeit werden drei Anglizismen ausgewählt und im Korpus analysiert. Demzufolge ist es äußerst sinnvoll die Definition von Anglizismen nach dem deutschen Duden aufzugreifen:

[Anglizismus ist eine] Übertragung einer für das britische Englisch charakteristischen sprachlichen Erscheinung auf eine nicht englische Sprache. (Duden 2000, S.163)

Solche Anglizismen weisen vor allem nach dem zweiten Weltkrieg einen enormen Zuwachs im deutschen Sprachgebrauch – insbesondere im Digitalbereich, wie etwa in der Computersprache, in der Technologie, aber auch in Modebranchen (…) – auf.1 Dementsprechend sollen Anglizismen in verschiedenen Korpora untersucht und quantitativ analysiert werden.

Die untersuchten Suchlexeme sind – pimpen, tunen und stylen – Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Hausarbeit. Der Zusammenhang der oben genannten Lexeme liegt darin, dass alle drei Verben sind, die eine Veränderung verursachen. Beispielsweise pimpt oder tunt man ein Auto, damit es am Ende – je nach Betrachter – schöner aussieht oder man stylt die Haare. Das Resultat der Veränderungen sind für die oben genannten Lexeme positiv konnotiert und resultieren demnach etwas Schönes.

In einem speziell ausgewählten Korpus, genauer gesagt, in einer expliziten Zeitung, sollen die Lexeme ausgewählt und untersucht werden. Dabei sollen Anglizismen und die damit verbundenen Schwierigkeiten im Deutschen erforscht werden; beispielsweise die Problematik in der Orthographie, Semantik und Morphologie. Werden die Schreibformen der englischen Wörter einfach im Deutschen aufgenommen oder müssen diese Änderungen vornehmen?

Aber auch das Wachstum – falls es eines gibt – soll dargestellt werden. Wenn man nachweisen kann, dass Anglizismen nur für einen bestimmten Zeitraum im deutschen Sprachgebrauch existieren und dann wieder verschwinden, dann kann man davon ausgehen, dass die Veränderung bzw. der Einfluss auf die deutsche Sprache sehr schwer ist und dass es sich hierbei nur um einen Trend oder eine Sprachmode handelt. Wenn auch einige Bereiche wie etwa die Computersprache uns es nicht ermöglichen, das oben genannte zu beweisen, sollten dennoch andere Bereiche der Anglizismen analysiert werden, wo es möglicherweise doch der Fall sein könnte. Dafür kann man sich die Jugendsprache bzw. die Sprache in den Chats, der Mode, etc. vorstellen.

Schließlich lautet die Fragestellung für die vorliegende Studienarbeit wie folgend:

Welche Veränderungen, Schwierigkeiten und Häufigkeiten weisen Anglizismen in den letzten fünf Jahren im deutschen Sprachgebrauch auf?

2. Quantitative Korpusanalyse

2.1. Etymologische Aspekte der Suchlexeme

2.1.1. Stylen

Der Begriff „stylen“ im Deutschen ist eine Entlehnung aus dem Englischen. Daher muss man, um die Etymologie des Begriffes zu erfassen, im Englischen Kontext suchen. Das Online Etymology Dictionary gibt uns die für style als Substantiv folgendes: c.1300, stile, "designation, title, manner or mode of expression," from O.Fr. estile "a stake, pale," from L. stilus "stake, instrument for writing, manner of writing, mode of expression," from PIE *sti-lo-, from base *sti- "point, prick, pierce" (see stick (v.)). Spelling modified by influence of Gk. stylos "pillar." Meaning "mode or fashion of life" is from 1770; that of "mode of dress" is from 1814.2

Wie man oben ablesen kann, geht der Begriff zurück bis ca. 1300 mit der Orthographie „stile“, das für Bezeichnung, Titel und Art und Weise des Ausdruckes steht. Das Substantiv hat sowohl französischen, als auch lateinischen Ursprungs, denn es stammt einerseits vom Altfranzösischen „estile“, das Pfahl bedeutet, aber auch vom Lateinischen „stilus“, das eine Bezeichnung für Schreibinstrument, Art und Weise des Schreibens und Ausdrucksmodus ist. Die Orthographie hingegen wurde vom Griechischen „stylos“ beeinflusst.

Ab 1770 trägt der Begriff style eine Bedeutung im Bereich der Mode allgemein und bei und ab 1814 spezieller in Bezug auf Kleidung.

Die Verbform von „style“ ist vom englischen Substantiv abgeleitet worden und die Erstverwendung als ein Verb erfolgte im Jahre 1560. Die Bedeutung dazu ist, einen modischen bzw. modernen Stil einzurichten. Später, ab 1934 wird dies jedoch eher in Bezug auf Haar-Stil verwendet:

1560s, "to give a name to," from style (n.). Meaning "to arrange in fashionable style" (esp. of hair) is attested from 1934. Slang sense of "act or play in a showy way" is by 1974, U.S. Black slang. Related: Styled; styling.3

Heutzutage nimmt der Begriff „style“ im Deutschen sowohl die Form eines Verbes, als auch eines Substantivs auf, denn diese wurden wie folgendermaßen im Rechtschreib- Duden aufgenommen:

Style: [stail], der; -s, -s (engl. Bez. Für Stil) [und] stylen [‘stai…] <engl.> (entwerfen, gestalten); gestylt; Styling, das; -s, -s (Formgebung; äußere Gestaltung); Stylist, der; -en, -en (Formgestalter; jmd., der das Styling [bes. von Autos] entwirft); Stylistin (alte Trennung … st…). (Duden 2000, S.940)

2.1.2. Tunen

Der Begriff tunen hat im Englischen als Nomen folgenden etymologischen Ursprung:

late 14c., "a musical sound, a succession of musical notes," unexplained variant of tone. Meaning "state of being in proper pitch" is from mid-15c.; the verb in this sense is recorded from c.1500. Non-musical meaning "to adjust an organ or receiver" is recorded from 1887. Verbal phrase tune in in reference to radio (later also TV) is recorded from 1913; figurative sense of "become aware" is recorded from 1926. Tune out "to eliminate radio reception" is recorded from 1908; fig. sense of "disregard, stop heeding" is from 1928. Tunesmith is a U.S. colloquial coinage first recorded 1926.4

Im späten 14. Jahrhundert erhält der Begriff eine Bedeutung als ein musikalischer Sound bzw. eine Abfolge von Musiknoten, sozusagen eine nicht aufgelöste Variante von tone. Später im 15. Jahrhundert gibt es auch Aufzeichnung als Verben im nicht musischen Bereich mit der Bedeutung elektronische Geräte einzustellen. Für Radio und Fernsehen sind die Erstverwendungen ab 1913 nachweisbar und ab 1926 im übertragenen Sinne für Selbstbewusst werden. Andere Verbphrasen, wie tune out gehen zurück bis 1908 in Bezug auf Radios um den Radioempfang einzustellen.

Auch tunen wurde vom Rechtschreibduden mit der folgenden Definition aufgenommen:

Tunen [‘tju:…] <engl.> (die Leistung (eines Kfz- Motors) nachträglich steigern); ein getunter Motor, Wagen; Tuner, der; -s-, - (Elektronik Kanalwähler) [und] Tuning [‘tju:…], das; -s <engl.> (nachträgliche Erhöhung der Leistung eines Kfz- Motor). (Duden 2000, S. 985)

Das Verb tune up geht zurück bis 1718 und wird in Bezug auf Musikinstrumente verwendet und ab 1901 im Maschinensektor:

bring to a state of effectiveness," 1718, in ref. to musical instruments, from tune (v.) + up. Attested from 1901 in ref. to engines. Tune-up (n.) "event that serves as practice for a later one" is a U.S. sporting coinage first attested 1934.5

2.1.3. Pimpen

Der Begriff pimp geht zurück bis ca. 1600 ins Mittelhochfranzösische “pimper”, das sich elegant kleiden bedeutet. Ab 1611 wird pimp eine Bezeichnung für Buben, Knaben, Gauner, Schurke und Halunke, wobei es eine andere Bezeichnung von Liberman als Helfer in Minen und Bediensteter in Holzfällelager gewinnt. In Australien, Neuseeland und in Südafrika wird das Wort mit der Bedeutung Lockvogel benutzt. Erste Verben sind ab 1630 nachweisbar. Heutzutage hat der Begriff pimp eine sehr negative Konnotation und steht für Zuhälter. Im deutschen Duden wurde der Begriff jedoch bis heute nicht aufgenommen. Die englische Etymologie lautet wie folgendermaßen:

c.1600, perhaps from M.Fr. pimper "to dress elegantly" (16c.), prp. of pimpant "alluring in dress, seductive." Weekley suggests M.Fr. pimpreneau, defined in Cotgrave (1611) as "a knave, rascall, varlet, scoundrell," but Liberman is against this.

Judging by such recorded meanings of pimp as 'helper in mines; servant in logging camps,' this word was originally applied to boys and servants. [Liberman]

The word also means "informer, stool pigeon" in Australia and New Zealand and in S.Africa, where by early 1960s it existed in Swahili form impimpsi. The verb is attested from 1630s. Related: Pimped; pimping. Pimpmobile first recorded 1973.6

2.2. Datenaufbereitung und –analyse in WISO

2.2.1. Stylen

Das Lexem stylen weist verschiedene Formen im deutschen schriftlichen Sprachgebrauch nach, sodass man im Vergleich zur Annahme von Herberg (vgl. Henn 2008, S.7) den Begriff als „Neulexem“ kategorisieren kann, das „seit Anfang der 90er Jahre“ in Gebrauch ist. Das Lexem taucht im Feuilleton auf. Hauptsächlich wird es als Synonymwort für ein schickes Außenbild, Erscheinungsbild verwendet.7

[...]


1 Diese Aussage basiert auf ein Vorwissen, das im Geschichtsunterricht angeeignet wurde.

2 http://www.etymonline.com/index.php?term=style&allowed_in_frame=0, 27.11.2011, 04.41h.

3 http://www.etymonline.com/index.php?term=style&allowed_in_frame=0, 27.11.2011, 04.41h.

4 http://www.etymonline.com/index.php?term=tune&allowed_in_frame=0, 27.11.2011, 04.41h.

5 http://www.etymonline.com/index.php?term=tune+up&allowed_in_frame=0, 27.11.2011, 04.41h.

6 http://www.etymonline.com/index.php?term=pimp&allowed_in_frame=0, 27.11.2011, 04.41h.

7 Vgl. http://www.wiso-net.de/Hilfe.html?AO_NOT_SAVE=1&WID=29632-5420931-52121_1, 25.10.2011, 19h.

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Details

Titel
Quantitative Analyse der Anglizismen in WISO
Hochschule
Universität Mannheim
Autor
Jahr
2011
Seiten
10
Katalognummer
V184011
ISBN (eBook)
9783656089520
ISBN (Buch)
9783656089575
Dateigröße
563 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
quantitative, analyse, anglizismen, wiso
Arbeit zitieren
Habib Tekin (Autor:in), 2011, Quantitative Analyse der Anglizismen in WISO, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184011

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