"Bestseller" nennt man Werke der Belletristik oder unterhaltende Sachbücher, von denen sich auf Anhieb mindestens 30 000 Exemplare verkaufen lassen und die Gegenstand des öffentlichen Gesprächs sind. "Best-Bestseller" dürfen sich solche Bücher nennen, die Auflagen von über 100 000 erreichen, "Steady- oder Dauerseller" schließlich solche, die ihre hohen Auflagen über Jahre hinweg halten können. Der Unterschied zwischen einem Roman mit durchschnittlichem und einem solchen mit Bestsellererfolg lässt sich mit Hilfe eines Diagramms nach Hassenforder wiedergeben, denn der Bestseller ist nicht nur durch die Zahl der verkauften Bücher, sondern auch durch ein bestimmtes Verkaufsmuster definiert. Nach einem ungewöhnlich hohen Absatz bei der Veröffentlichung eines Buches, verhält sich die Verkaufskurve eines Bestsellers anders als die Kurve eines Romanen, der nur einen durchschnittlichen Verkaufserfolg - gekennzeichnet durch eine steil ansteigende Kurve, die dann jedoch flach abfällt und sich nach etwa einem Jahr der Nullgrenze nähert- aufweisen kann. Die Kurve eines Bestsellers unterscheidet sich von dieser zu erwartenden Kurve insofern, als dass sie sich nicht dem Nullpunkt nähert, sondern in "unregelmäßigen Intervallen" 1) wieder ansteigt und sich der Erfolg eines Bestsellers so im Verlauf der Jahre "multipli-ziert"1). Grafisch lässt sich diese Entwicklung als "Wellenbewegung" 2) darstellen. Eigentlich dürfte ein Buch also erst nach jahrelangen Beobachtungen der Verkaufszahlen als Bestseller bezeichnet werden.
Es genügt jedoch nicht, darauf zu warten, dass Qualität sich durchsetzt, denn nicht nur sie allein entscheidet über den Erfolg eines Buches. Eine Statistik, nicht die eigentliche Qualität eines Romans soll Auskunft darüber geben, ob ein Buch zu Recht als Bestseller bezeichnet werden darf oder nicht. So wird die Quantität des Erfolges nur allzu oft als Qualität angesehen.
Inhaltsverzeichnis
- A) Der Bestseller im Literaturbetrieb Ende des 20. Jahrhunderts
- 1.) Heutige Definition: Der Bestseller
- 2.) Früheres Verständnis und Entstehung der ersten Bestsellerlisten
- 3.) Verschiedene Verfahren zur Ermittlung der Bestsellerlisten
- 4.) Der geplante Bestseller
- 5.) Die Orientierungsfunktion der Bestsellerlisten
- B) Isabel Allende, „Fortunas Tochter“
- 1.) Biographische Daten der Autorin
- 2.) Der Roman „Fortunas Tochter“
- 2.1.) Gliederung und Zeitstruktur
- 2.2.) Inhaltliche Zusammenfassung
- 2.3.) Die Gegenüberstellung der verschiedenen Charaktere
- 2.3.1.) Agustín del Valle
- 2.3.2.) John Sommers
- 2.3.3.) Paulina del Valle
- 2.3.4.) Rose Sommers
- 2.4) Politische Aspekte in „Fortunas Tochter“
- 2.5) Persönliche Stellungnahme zu „Fortunas Tochter“
- C) Untersuchung der Faktoren, die zum Erfolg eines Roman beitragen können, am Beispiel von Isabel Allendes „Fortunas Tochter“
- 1.) Popularität und Bekanntheitsgrad der Autorin
- 2.) Ausrichtung auf eine klar umrissene Ziellesegruppe
- 3.) Umfangreiche Werbekampagnen
- 4.) Das Erzähltalent der Autorin
- 5.) Der magische Realismus
- 6.) Das Interesse des Lesers an der Kulturgeschichte Lateinamerikas
- 7.) Magie und Geisterglaube
- 8.) Verfilmungen
- 9.) Das Buchcover
- D) Exkurs: „Fortunas Tochter“: Konformliteratur für die Frau?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Bestseller-Status des Romans „Fortunas Tochter“ von Isabel Allende. Ziel der Untersuchung ist es, die Faktoren zu identifizieren, die zum Erfolg des Buches beitragen. Die Analyse betrachtet dabei die Autorin, den Inhalt des Romans, die Vermarktungsstrategien und das kulturelle Umfeld.
- Die Definition des Bestsellers im Literaturbetrieb des späten 20. Jahrhunderts
- Die Rolle der Autorin und ihrer Popularität
- Der magische Realismus als Stilmittel in „Fortunas Tochter“
- Das Interesse des Lesers an Lateinamerika und seiner Kulturgeschichte
- Die Vermarktungsstrategien für Bestseller
Zusammenfassung der Kapitel
A) Der Bestseller im Literaturbetrieb Ende des 20. Jahrhunderts
Das erste Kapitel definiert den Bestseller im Literaturbetrieb des späten 20. Jahrhunderts und zeichnet die historische Entwicklung des Begriffs nach. Es wird die Rolle von Verkaufszahlen und Marketingstrategien im Kontext des Erfolgs eines Buches diskutiert.
B) Isabel Allende, „Fortunas Tochter“
Dieses Kapitel stellt die Autorin Isabel Allende und ihren Roman „Fortunas Tochter“ vor. Es beinhaltet eine Zusammenfassung der Handlung, eine Analyse der Charaktere und die Diskussion politischer Aspekte des Romans.
C) Untersuchung der Faktoren, die zum Erfolg eines Roman beitragen können, am Beispiel von Isabel Allendes „Fortunas Tochter“
Das dritte Kapitel analysiert die Faktoren, die zum Erfolg von „Fortunas Tochter“ beigetragen haben. Es werden Aspekte wie die Popularität der Autorin, das Interesse an Lateinamerika, der magische Realismus und die Vermarktungsstrategien beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte der Arbeit sind: Bestseller, Isabel Allende, „Fortunas Tochter“, magischer Realismus, Kulturgeschichte Lateinamerikas, Vermarktungsstrategien, Erfolgsfaktoren im Literaturbetrieb.
- Quote paper
- Kathrin Morawietz (Author), 2003, Der Bestseller im Literaturbetrieb am Beispiel Isabel Allende, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18418