Nach den ersten Jahren (oder ersten Monaten) mit den Eltern kommt das Kleinkind in näheren Kontakt mit der Gesellschaft: Kindergrippe, Kindergarten oder Schule werden sehr früh das Wesen oder den Charakter prägen.
Nach Hurrelmann (2005) ist „…das Altersgefüge von 3-6 Jahren[…] das prägendste und damit auch das wichtigste in der Kindheit“.
Doch nicht nur diese gesellschaftlichen Institutionen sind für die Entwicklung des Kindes von Bedeutung, ein weiteres Phänomen setzt schon in den frühen Jahren an und wird sich durch das gesamte Leben des Menschen fortsetzen: der Sport.
Vom pysiologischen Charakter abgesehen scheint regelmäßige Bewegung auch auf sozial-emozionale Bereiche zu wirken.
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem möglichen Einfluss sportlichen Trainings in seinen unterschiedlichen Facetten/Sportarten auf das kindliche Selbstkonzept im Sport und über den Sport hinaus.
Die Studie charakterisiert sich als Längsschnittuntersuchung mit jährlichen Messzeitpunkten, welche im Frühjahr 2008 und 2009 in den Städten Berlin und Leipzig stattfanden.
Befragt wurden 33 Kinder im Alter von 4-7 Jahre in zwei Kategorien (Fußball 19; Individualsport 14). Die ProbandInnen besuchten alle ein Angebot eines ansässigen Sportvereins.
Hypothese 1: Es wird angenommen, dass eine sportliche Intervention eine positive Veränderung des Selbstkonzepts der Probanden in allen Sportprofilen nach sich zieht.
Hypothese 2: Kinder der Sportart Fußball werden nach Abschluss der Intervention signifikant höhere Werte im mannschaftssportnahen Selbstbereich Psychosoziale Interaktion mit Personen der Umwelt als in der Individualsportgruppe aufweisen.
Hypothese 3: Bei den Kindern, welche mit der Spielsportart Fußball konfrontiert werden, wird zum Ende der Intervention eine positive Veränderung im Gesamtselbstkonzept nachzuweisen sein.
Es lässt sich ein signifikanter Unterschied im Gesamtselbstkonzept aufzeigen: Kinder des Mannschaftssports profitieren von ihrer sportlichen Intervention mehr als die des Individualsports.
Mit einer signifikanten Irrtumswahrscheinlichkeit von p= .022 im Gesamtselbstkonzept wird die Hypothese 3 bewiesen. Dennoch kann diese Beweisführung nicht für alle Subskalen weitergeführt werden, nur im Punkt Angsterleben ist ein statistisch signifikanter Unterschied gegeben. Hypothese 1 & 2 können von daher nicht mit empirischen Befunden belegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Selbstkonzept
- Forschungsstand
- Definition
- Strukturierung
- Modell nach Shavelson et al.
- Entwicklung und Beeinflussung
- Diagnostik
- Selbstkonzept und Persönlichkeit
- Selbstkonzept und Identität
- Selbstkonzept und Gesundheit
- Geschlechtsspezifität
- Körperkonzept als Teil des Selbstkonzeptes
- Fokus: Selbstkonzept und Sport
- Forschungsstand
- Diagnostik
- Sport und Selbstkonzeptentwicklung
- Sonstroems & Morgans EXSEM-Modell
- Sport und Persönlichkeit
- Resümee
- Fokus: Selbstkonzept im Kindesalter
- Forschungsstand
- Diagnostik
- Resümee
- Fokus: Selbstkonzept und Sport im Kindesalter
- Exkurs: Sport im Kindesalter
- Forschungsstand
- Diagnostik
- Resümee
- Selbstkonzept
- Zusammenfassung Theoretischer Teil und Ausblick
- Zusammenfassung Theoretischer Teil
- Ziel der vorliegenden Arbeit
- Empirische Untersuchung
- Untersuchungsziel
- Hypothesen
- Methodik
- Beschreibung der Stichprobe
- Untersuchungsdesign
- Profilbeschreibung der Sportarten
- Beschreibung der Intervention
- Wahl des diagnostischen Mittels
- Frankfurter Kinder-Selbstkonzept-Inventar
- Gütekriterien
- Bisherige Untersuchungen
- Frankfurter Kinder-Selbstkonzept-Inventar
- Durchführung und Wahl des statistischen Tests
- Ergebnisse
- Deskriptive Daten
- Korrelative Daten
- Methodenkritik
- Diskussion
- Hypothese 1
- Hypothese 2
- Hypothese 3
- Zusammenfassung und Einordnung in die Forschungslandschaft
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Anhang
- Selbstkonzeptentwicklung im Kindesalter
- Einfluss von Sport auf das Selbstkonzept
- Zusammenhang zwischen Sportbeteiligung und Selbstbild
- Diagnostik des Selbstkonzepts bei Kindern
- Empirische Untersuchung der Auswirkungen einer Sportintervention
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Untersuchung des Selbstkonzepts von Kindern im Sport. Ziel ist es, den Einfluss von Sport auf die Selbstkonzeptentwicklung von Kindern zu analysieren und die Zusammenhänge zwischen Sportbeteiligung und Selbstbild zu erforschen. Die Arbeit basiert auf einer empirischen Untersuchung, die die Auswirkungen einer Sportintervention auf das Selbstkonzept von Kindern untersucht.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Selbstkonzepts im Sport ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung. Sie stellt die Forschungsfrage und die Hypothesen der Arbeit vor.
Der theoretische Teil der Arbeit beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen des Selbstkonzepts. Er behandelt verschiedene Aspekte des Selbstkonzepts, wie die Definition, die Strukturierung, die Entwicklung und die Beeinflussung. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Körperkonzept als Teil des Selbstkonzepts und dem Einfluss von Sport auf die Selbstkonzeptentwicklung. Der theoretische Teil beleuchtet auch die Diagnostik des Selbstkonzepts bei Kindern und die relevanten Forschungsarbeiten in diesem Bereich.
Der empirische Teil der Arbeit beschreibt die Methodik der durchgeführten Untersuchung. Er erläutert die Stichprobe, das Untersuchungsdesign, die Intervention und die Wahl des diagnostischen Mittels. Die Ergebnisse der Untersuchung werden präsentiert und interpretiert.
Die Diskussion der Ergebnisse setzt die Ergebnisse der Untersuchung in den Kontext der bestehenden Forschungslandschaft. Sie beleuchtet die Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis und gibt Hinweise auf zukünftige Forschungsrichtungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Selbstkonzept, Sport, Kinder, Selbstkonzeptentwicklung, Sportintervention, empirische Untersuchung, Diagnostik, Frankfurter Kinder-Selbstkonzept-Inventar, Forschungslandschaft.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Sportw. Thomas Letzian (Autor:in), 2011, Sport und Selbstkonzept, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184388