In der Arbeit mit dem Thema „Der Deutsche Orden in der Auseinandersetzung mit dem Preußischen Bund und Rom“ sollen die Ereignisse, die zu der Tagfahrt zu Elbing im Jahre 1450 führten, sowie die Konflikte bei der Tagfahrt selbst dargestellt werden. Um die Handlungsweisen Roms gegenüber dem Orden zu verstehen wird zuerst das Verhältnis vom Papst zum Orden geklärt werden. Aufgrund der schwierigen Machtkonstellationen in Rom hielt der Orden sich lange Zeit bedeckt, was die Entscheidung und Unterstützung für einen Papst betraf. Den Zuspruch des Ordens sicherte sich der Papst Eugen, als er sich bei dem Streit um die Zollfreiheit Pommerellens für den Orden stark machte.
Konrad von Erlichshausen hatte zudem mit der Geldnot des Ordens zu kämpfen. Das Ablassgeld und der Peterspfennig waren Abgaben, die der Hochmeister immer wieder versuchte zu umgehen. In dem Erbkämmerer Konrad von Weinsberg fand er jedoch einen hartnäckigen Gegner, der diese Abgaben unerlässlich einforderte.
Die Streitigkeiten zwischen Rom und dem Orden basierten vor allem auf der schlechten Zahlungsmoral des Ordens. So zeigt das nächste Kapitel, dass die Auseinandersetzungen mit Weinsberg so weit führten, dass der Papst sich schließlich wieder einschalten musste. Die Weigerung den Peterspfennig zu zahlen und die Untertanen für den Ablass nach Rom pilgern zu lassen beschworen einen neuen Konflikt herauf, den Konrad von Erlichshausen nicht mehr auszutragen hatte, da er im Jahr 1449 starb. Dieses Problem hatte der neue Hochmeister Ludwig von Erlichshausen zu lösen. Die Kunde von den religiösen Missverhältnissen im Ordensland veranlasste den Papst den Bischof Ludwig von Silves dorthin zu schicken, um den Willen und die Gesetze Roms durchzusetzen. Eine weitere Schwierigkeit war der Umgang mit dem Preußischen Bund. Bereits im Jahre 1445 hatte der alte Hochmeister erfolglos versucht diesen aufzulösen. Jetzt brachen die Streitigkeiten zwischen Bund und Orden wieder hervor, so dass der päpstliche Legat zudem beauftragt war, die Rechtmäßigkeit des Bundes zu untersuchen. Die Missstände in Preußen hätten schließlich dazu geführt, dass es zu der Gründung des Bundes kam, der aber gegen kirchliche Freiheit und kaiserliches Recht verstoße.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thema, Fragestellung und Eingrenzung
- Quellenlage und Forschungsstand
- Das Verhältnis von Orden und Papst
- Ein neuer Papst
- Ablassgeld und Peterspfennig
- Handlungen wider die kirchliche Freiheit und das kaiserliche Recht
- Ludwig von Erlichshausen und der Bischof Ludwig von Silves
- Tagfahrt zu Elbing
- Die neue Tagfahrt zu Elbing am 29. Dezember 1450
- Abreise des Legaten
- Schlussbetrachtung: Zusammenfassende Betrachtung der Arbeit „Der Orden in der Auseinandersetzung mit dem Preußischen Bund und Rom“
- Quellen und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Ereignisse, die zur Tagfahrt zu Elbing im Jahre 1450 führten, und beleuchtet die Konflikte während dieser Tagfahrt. Sie untersucht das Verhältnis zwischen dem Deutschen Orden und dem Papsttum, insbesondere die Streitigkeiten um Ablassgeld und Peterspfennig. Die Arbeit beleuchtet auch die Auseinandersetzungen zwischen dem Orden und dem Preußischen Bund, der sich gegen die kirchliche Freiheit und das kaiserliche Recht stellte.
- Das Verhältnis zwischen dem Deutschen Orden und dem Papsttum
- Die Streitigkeiten um Ablassgeld und Peterspfennig
- Die Tagfahrt zu Elbing und die Konflikte zwischen dem Orden und dem Preußischen Bund
- Die Rolle des päpstlichen Legaten bei der Untersuchung der Missstände in Preußen
- Die Auswirkungen der Tagfahrt auf die Machtverhältnisse im Ordensland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema, die Fragestellung und die Eingrenzung der Arbeit dar. Sie erläutert die Quellenlage und den Forschungsstand zum Thema. Das zweite Kapitel beleuchtet das Verhältnis zwischen dem Deutschen Orden und dem Papsttum. Es beschreibt die Entscheidung des Ordens für Papst Eugen IV. im Streit um das Papsttum und die Schwierigkeiten, die der Orden mit der Zahlung von Ablassgeld und Peterspfennig hatte. Das dritte Kapitel analysiert die Handlungen des Ordens, die gegen die kirchliche Freiheit und das kaiserliche Recht verstießen. Es beschreibt die Rolle des Bischofs Ludwig von Silves als päpstlicher Legat und die Tagfahrt zu Elbing, die zur Untersuchung der Missstände in Preußen einberufen wurde. Das vierte Kapitel behandelt die Abreise des Legaten aus Preußen. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Deutschen Orden, das Papsttum, den Preußischen Bund, die Tagfahrt zu Elbing, Ablassgeld, Peterspfennig, kirchliche Freiheit, kaiserliches Recht, päpstlicher Legat, Missstände in Preußen, Machtverhältnisse im Ordensland.
- Quote paper
- MAGISTER ARTIUM Karsten Mertens (Author), 2008, Der Deutsche Orden in der Auseinandersetzung mit dem Preußischen Bund und Rom, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184392