„Wenn aus Feuer und Flamme Schutt und Asche werden“ mit diesen Worten leitete Stefan Poppelreuther seinen Vortrag auf der 1. Fachtagung „Psychische Belastungen im Beruf“ ein. Zahlreiche Menschen würden sich in der gegenwärtigen Arbeitssituation körperlich und emotional „ausgebrannt“ und leer fühlen. Populärwissenschaftlich würde dieser Erschöpfungszustand im Zusammenhang mit der Berufstätigkeit als „Burnout“ bezeichnet werden (Poppelreuther 2010 zit. nach Keuchen 2010: 88). Die Bedeutung von Burnout ist gewaltig: die Krankheitstage zwischen 2004 und 2010 sind lt. einer Pressemitteilung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK im April diesen Jahres wegen Burnout um nahezu das 9-fache gestiegen (WIdO 2011:1). Der gesamtwirtschaftliche Schaden ist also enorm. Zudem nahm die Häufigkeit der psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren immer mehr zu. Laut WIdO-Mitteilung seit 1999 sogar um 80%. Dabei treffe es Frauen und Menschen in erzieherischen und therapeutischen Berufen noch häufiger (WIdO 2011:1f). Nicht zuletzt aus ureigenstem Interesse ist es mir als Erzieherin an einem Frühförderzentrum deshalb wichtig mich mit dem Thema Burnout zu befassen. Es geht darum mich selbst gesund zu erhalten, die Qualität meiner Arbeit zu bewahren und meine Arbeitskraft zu sichern.
Auch im Hinblick auf meine zukünftige berufliche Rolle in der Sozialen Arbeit ist dieses Thema von Bedeutung: Einerseits wird es Teil meiner Aufgabe sein gesellschaftliche Bedingungen und Strukturen zu erkennen, mitzugestalten und Ursachen, welche krank machen, zu beseitigen (Keller/Novak 1993 zit. nach Reiners-Kröncke u.a. 2010: 63). Andererseits: wenn Menschen häufiger von Burnout betroffen sind, so gehören diese Menschen auch immer häufiger zu den Klienten der Sozialen Arbeit, z.B. im Bereich der Arbeitslosenberatung und im Bereich REHA/Wiedereingliederung in der klinischen Sozialarbeit. Auch Sozialarbeiter im Bereich der betrieblichen Sozialarbeit sollten sich mit dem Thema Burnout befassen, um evtl. betroffene Mitarbeiter rechtzeitig zu erkennen und auch präventiv beratend tätig werden zu können.
Ein weiterer Grund warum ich ein besonderes Interesse daran habe, mich mit dem Thema Burnout zu befassen sind meine Erfahrungen und Beobachtungen als Mitarbeiterin in einem Frühförderzentrum. Ich habe die Vermutung, dass die Arbeitsbedingungen (in der Sozialen Arbeit) eine nicht unerhebliche Rolle beim Entstehen von Burnout spielen. [...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedeutung des Themas Burnout
- Übersicht über die Arbeit
- Grundlagen
- Die Begriffe Burnout, Stress, psychische Belastung und Beanspruchung
- Ursachen von Burnout
- Symptome und Verlauf von Burnout
- Erfassungsmöglichkeiten von Burnout
- Die Gefährdungsanalyse als präventive Maßnahme von Burnout
- Fazit
- Anhang
- Literatur- und Quellennachweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Burnout und untersucht die Rolle der Arbeitsbedingungen bei dessen Entstehung. Das Theorieprojekt zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis von Burnout zu entwickeln, seine Ursachen und Symptome zu analysieren und präventive Maßnahmen, insbesondere die Gefährdungsanalyse, zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs Burnout
- Analyse der Ursachen von Burnout im Kontext der Arbeitswelt
- Symptome und Verlauf des Burnout-Syndroms
- Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Burnout
- Die Rolle der Gefährdungsanalyse in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Themas Burnout in der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Sozialen Arbeit. Sie verdeutlicht die Relevanz des Themas für die Autorin, die als Erzieherin in einem Frühförderzentrum arbeitet und sich für die eigene Gesundheit und die Qualität ihrer Arbeit interessiert. Die Einleitung stellt auch die Relevanz des Themas für die zukünftige berufliche Rolle der Autorin in der Sozialen Arbeit dar, da Burnout ein zunehmendes Problem in verschiedenen Bereichen der Sozialen Arbeit ist.
Das Kapitel „Grundlagen“ befasst sich mit der Definition von Burnout und verwandten Begriffen wie Stress, psychische Belastung und Beanspruchung. Es werden verschiedene Definitionen von Burnout vorgestellt und die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung des Begriffs erläutert. Das Kapitel behandelt auch die Ursachen von Burnout, die Symptome und den Verlauf des Syndroms sowie die Möglichkeiten zur Erfassung von Burnout.
Das Kapitel „Die Gefährdungsanalyse als präventive Maßnahme von Burnout“ stellt die Gefährdungsanalyse als ein wichtiges Instrument zur Prävention von Burnout vor. Die Gefährdungsanalyse ermöglicht es, Stressoren am Arbeitsplatz zu identifizieren und Maßnahmen zur Reduzierung dieser Stressoren zu ergreifen. Die Autorin betont die Bedeutung der Gefährdungsanalyse für die Selbstfürsorge und das Empowerment von Mitarbeitern in der Sozialen Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Burnout, Stress, psychische Belastung, Beanspruchung, Arbeitsbedingungen, Gefährdungsanalyse, Prävention, Soziale Arbeit, Frühförderung, Selbstfürsorge, Empowerment.
- Arbeit zitieren
- Sigrid Baßler (Autor:in), 2011, Burnout - Spielen die Arbeitsbedingungen eine Rolle bei der Entstehung von Burnout?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184462