Veit Ludwig von Seckendorff gilt als: „[....] eine der hervorragendsten Gestalten des deutschen Barockzeitalters.“ Bekannt und bedeutend wurde er durch seine Tätigkeit als Staatsmann, Staatstheoretiker, Beamter und Historiker. Insbesondere seine staatsrechtliche Schrift: „Teutscher Fürsten Stat“ erlangte großes allgemeines Interesse in der frühen Neuzeit. Es wurde zum Standardwerk der Verwaltungswissenschaft in den Territorien des Reiches und galt als Handlungsanleitung für alle Klein- und Mittelstaaten. Das Werk erschien bis 1754 in zwölf Auflagen.
Den Auftrag zum Fürsten Stat erhielt Seckendorff von Herzog Ernst dem Frommen, da der Autor schon vor Entstehung des Werkes unmittelbar an der Reformierung der inneren Verwaltung des Herzogtums Sachsen- Gotha mitwirkte.
Ziel dieser Arbeit ist es zunächst, die wesentlichen Inhalte von Seckendorffs Werk zu erarbeiten. Auf dieser Grundlage soll im Anschluss ermittelt werden, welchen Stellenwert Seckendorffs Ausarbeitungen in nachfolgenden Werken einnehmen. Wie arbeiten moderne Autoren mit seinen Ansichten, welche Rolle spielen seine Erkenntnisse in den neuen Werken. In welcher Art und Weise wird die Thematik übernommen, bearbeitet oder kritisiert.
Abschließend soll die Fragestellung im Mittelpunkt stehen, ob das von Seckendorff entworfene Staatsmodell Gemeinsamkeiten mit modernen Staatsdefinitionen aufweist, und in welchen Punkten es sich davon unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teutscher Fürsten Stat
- Inhaltliche Betrachtung
- Der Fürstenstaat Sachsen- Gotha
- Die Stellung Seckendorffs in anderen Werken
- ,„Fürsten Stat“ - Moderne Staatsdefinition
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Werk „Teutscher Fürsten Stat“ von Veit Ludwig von Seckendorff und untersucht dessen Inhalte, Relevanz in der staatsrechtlichen Literatur der frühen Neuzeit und mögliche Parallelen zu modernen Staatsdefinitionen.
- Analyse der Inhalte von Seckendorffs „Teutscher Fürsten Stat“
- Bewertung der Bedeutung des Werkes in der staatsrechtlichen Literatur der frühen Neuzeit
- Untersuchung der Rezeption von Seckendorffs Ansichten in späteren Werken
- Vergleich von Seckendorffs Staatsmodell mit modernen Staatsdefinitionen
- Identifizierung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Seckendorffs Werk und modernen Staatskonzepten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Veit Ludwig von Seckendorff als bedeutenden Staatsmann und Staatstheoretiker der frühen Neuzeit vor und erläutert die Relevanz seines Werkes „Teutscher Fürsten Stat“. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Inhalte des Werkes zu analysieren, dessen Rezeption in der staatsrechtlichen Literatur zu untersuchen und Parallelen zu modernen Staatsdefinitionen aufzuzeigen.
Das Kapitel „Teutscher Fürsten Stat“ bietet einen Überblick über die Inhalte des Werkes. Seckendorff entwickelt einen Aufgabenkatalog für staatliches Handeln, wobei er den Staat als lenkendes Organ in den Mittelpunkt rückt. Das Werk gliedert sich in drei Teile: eine allgemeine Landesbeschreibung, eine detaillierte Betrachtung der Regierung und Verfassung eines Landes- und Fürstentums sowie eine Analyse der Finanzierung eines frühmodernen Staates.
Der Abschnitt „Der Fürstenstaat Sachsen- Gotha“ beleuchtet die Entstehung des Herzogtums Sachsen- Gotha im Jahr 1640 und die Reformen, die Herzog Ernst der Fromme in seinem Territorium durchführte. Der Herzog strebte nach Zentralisierung und sah sich als oberster Verantwortlicher für die seelische und leibliche Wohlfahrt seiner Untertanen.
- Arbeit zitieren
- Juliane Berger (Autor:in), 2010, Das "Teutsche Fürstenstat", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184510