Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem sogenannten Generalplan Ost. Im ersten Zugriff kann man den Generalplan Ost als Gesamtkonzeption der Germanisierungspolitik im Dritten Reich zwischen Oder und Ural definieren. Konkret handelt es sich jedoch um eine Vielzahl von spezifischen Plänen, die unter dem Dach der SS, der Schutzstaffel der NSDAP, zwischen 1940 und 1943 unter dem Namen Generalplan Ost entstanden sind. Alle diese Pläne fügen sich in die drei von Heinrich Himmler, ab 1929 Reichsführer SS, ausgegebenen Endziele nationalsozialistischer Politik ein. Erstens das Verschieben der deutschen Ostgrenze soweit wie möglich nach Osten, zweitens das Eingliedern germanischer Völker, in erster Linie Norweger, Dänen, Flamen und Niederländer, in den neuen deutschen Staat und drittens dann die Neuordnung des germanischen Weltreiches.
Daraus ableiten kann man eine völkisch-nationale Siedlungs- und Bodenpolitik, die bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts virulent war. Gründe dafür sind zum einen das Fehlen von naturgegebenen Volksgrenzen (z.B. zwischen deutschem und polnischem Territorium) oder auch von stabilen Staatsgrenzen und zum anderen daraus resultierend die ethnische Mischzone Ostmitteleuropas. Auf dieser Siedlungs- und Bodenpolitik entwickelte sich nun eine Ideologie, die Esch als Vermischung sozialdarwinistischer und ökonomischer Tendenzen charakterisiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Pläne der SS zur Germanisierung des Ostens
- 2.1 Strukturelle und institutionelle Rahmenbedingungen
- 2.2 Die ersten detaillierten Pläne zur Germanisierung des Ostens
- 2.3 Der erste Generalplan Ost (Januar 1940)
- 2.4 Der zweite Generalplan Ost (15. Juli 1941)
- 2.5 Der dritte Generalplan Ost (28. Mai 1942)
- 2.6 Der Generalsiedlungsplan (Dezember 1942)
- 3. Die Umsetzung der Pläne der SS zur Kolonisation des Ostens
- 3.1 Germanisierungspolitik in den annektierten Ostgebieten
- 3.2 Germanisierungspolitik im Generalgouvernement
- 4. Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Generalplan Ost, ein komplexes System von Plänen der SS zur Germanisierung der Gebiete zwischen Oder und Ural. Die Arbeit analysiert die strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen der Planung, die verschiedenen Phasen des Generalplans und die Umsetzung dieser Pläne in der Praxis. Der Fokus liegt auf den geopolitischen Aspekten, die zum Generalplan Ost führten.
- Strukturelle und institutionelle Rahmenbedingungen des Generalplans Ost
- Die Entwicklung und die verschiedenen Phasen des Generalplans Ost
- Die Umsetzung der Germanisierungspläne in den annektierten Gebieten und im Generalgouvernement
- Die Rolle wissenschaftlicher Experten in der Planung und Umsetzung
- Der Generalplan Ost als Verbindung von akademischer Forschung und NS-Planung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Generalplans Ost ein, definiert ihn als ein komplexes System von Plänen zur Germanisierung der Ostgebiete und benennt die drei Hauptziele der nationalsozialistischen Politik in diesem Zusammenhang: die Verschiebung der deutschen Ostgrenze, die Eingliederung germanischer Völker und die Neuordnung des germanischen Weltreiches. Sie beschreibt die Grundidee der Pläne als eine völkisch-nationale Siedlungs- und Bodenpolitik, basierend auf einer spezifischen Rassenanthropologie, Rassenhygiene und Geopolitik, und betont die Bedeutung des geopolitischen Raumdiskurses für die Entstehung des Generalplans Ost. Die Arbeit skizziert den Aufbau, indem sie die institutionellen Rahmenbedingungen, die verschiedenen Planungsphasen und die praktische Umsetzung beleuchtet. Sie betont die Notwendigkeit, die Pläne im Detail zu untersuchen, um deren Bedeutung für die Zeitgeschichte angemessen zu würdigen.
2. Die Pläne der SS zur Germanisierung des Ostens: Dieses Kapitel liefert den institutionellen und strukturellen Kontext der Germanisierungspläne. Es beschreibt die Rolle von Walther Darré und Heinrich Himmler und die Bedeutung des Reichskommissariats für die Festigung des deutschen Volkstums (RKF). Das Kapitel analysiert den Einfluss wissenschaftlicher Experten, insbesondere Konrad Meyer, und dessen Rolle bei der Verbindung von akademischer Forschung und NS-Planung. Es beleuchtet auch die Zusammenarbeit und den Einfluss anderer SS-Organisationen wie das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) und das Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA). Kurz gesagt, analysiert dieses Kapitel die Organisation und die Akteure hinter den Plänen zur Germanisierung.
3. Die Umsetzung der Pläne der SS zur Kolonisation des Ostens: Dieses Kapitel beleuchtet die praktische Umsetzung der Germanisierungspläne in den annektierten Ostgebieten und im Generalgouvernement. Es zeigt auf, wie die theoretischen Konzepte in konkrete Maßnahmen umgesetzt wurden und welche Auswirkungen dies auf die betroffene Bevölkerung hatte. Hier werden konkrete Beispiele und Fallstudien erwartet, um die Auswirkungen der Pläne auf die betroffenen Menschen zu illustrieren. Der Fokus liegt auf dem Vergleich zwischen der Umsetzung in den verschiedenen Gebieten und der Analyse der Erfolge und Misserfolge der NS-Politik.
Schlüsselwörter
Generalplan Ost, Germanisierung, SS, Rassenideologie, Geopolitik, Kolonialismus, Heinrich Himmler, Konrad Meyer, Ostsiedlung, Rassehygiene, Lebensraum, Volksgrenzen, Bevölkerungsverschiebung, nationalsozialistische Politik.
Häufig gestellte Fragen zum Generalplan Ost
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit untersucht den Generalplan Ost, ein komplexes System von Plänen der SS zur Germanisierung der Gebiete zwischen Oder und Ural. Die Arbeit analysiert die strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen der Planung, die verschiedenen Phasen des Generalplans und die Umsetzung dieser Pläne in der Praxis. Der Fokus liegt auf den geopolitischen Aspekten, die zum Generalplan Ost führten.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen des Generalplans Ost, die Entwicklung und die verschiedenen Phasen des Generalplans, die Umsetzung der Germanisierungspläne in den annektierten Gebieten und im Generalgouvernement, die Rolle wissenschaftlicher Experten in der Planung und Umsetzung und den Generalplan Ost als Verbindung von akademischer Forschung und NS-Planung.
Welche Phasen des Generalplans Ost werden untersucht?
Die Arbeit analysiert den ersten Generalplan Ost (Januar 1940), den zweiten Generalplan Ost (15. Juli 1941), den dritten Generalplan Ost (28. Mai 1942) und den Generalsiedlungsplan (Dezember 1942). Zusätzlich wird die Umsetzung in den annektierten Ostgebieten und im Generalgouvernement untersucht.
Welche Rolle spielten die SS und andere Organisationen?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Walther Darré und Heinrich Himmler, sowie die Bedeutung des Reichskommissariats für die Festigung des deutschen Volkstums (RKF). Der Einfluss wissenschaftlicher Experten, insbesondere Konrad Meyer, und die Zusammenarbeit mit dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA) und dem Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) werden ebenfalls analysiert.
Wie wurde der Generalplan Ost in der Praxis umgesetzt?
Kapitel 3 beleuchtet die praktische Umsetzung der Germanisierungspläne in den annektierten Ostgebieten und im Generalgouvernement. Es zeigt auf, wie die theoretischen Konzepte in konkrete Maßnahmen umgesetzt wurden und welche Auswirkungen dies auf die betroffene Bevölkerung hatte. Konkrete Beispiele und Fallstudien sollen die Auswirkungen der Pläne illustrieren.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit soll die Bedeutung des Generalplans Ost für die Zeitgeschichte aufzeigen und dessen komplexen Charakter hervorheben. Die genauen Schlussfolgerungen sind dem Text der Hausarbeit zu entnehmen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören: Generalplan Ost, Germanisierung, SS, Rassenideologie, Geopolitik, Kolonialismus, Heinrich Himmler, Konrad Meyer, Ostsiedlung, Rassehygiene, Lebensraum, Volksgrenzen, Bevölkerungsverschiebung, nationalsozialistische Politik.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Informationen können durch die Lektüre der vollständigen Hausarbeit gewonnen werden.
- Arbeit zitieren
- Heiko Suhr (Autor:in), 2008, Der Generalplan Ost - Nationalsozialistische Pläne zur Kolonisation Ostmitteleuropas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184603