Leseprobe
Gliederung
1. Grundsätzliches zum Zitieren
2. Das Literaturverzeichnis
2.1 Die Angabe von Büchern
2.2 Herausgeberwerke
2.3 Die Angabe von Zeitschriftenartikeln
2.4 Die Angabe von Internetadressen
2.5 Problemfälle
3. Das Zitieren im Text
3.1 Wörtliche Zitate
3.2 Sinngemäße Zitate
3.3 Interviews
4. Ein Wort zum Schluss
1. Grundsätzliches zum Zitieren
Ich muss gestehen, dass auch ich einige Zeit am Anfang meines Studiums ziemlich unfachmännisch zitiert habe - ganz einfach, weil mir keine allgemeingültigen Vorgaben bekannt waren und ich den Dreh noch nicht raus hatte. Mit dem Einüben des korrekten Zitierens kann man jedoch nicht früh genug anfangen. Manche Professoren oder wissenschaftliche Mitarbeiter geben falsch oder schlampig zitierte Hausarbeiten etc. wieder zurück. Also lassen Sie uns mit einigen Richtlinien anfangen.
Zunächst: Es gibt keine allgemein verbindlichen Regeln des richtigen Zitierens, denn das handhaben verschiedene Personen, Fachrichtungen, Universitäten etc. zum Teil etwas anders. Manche Institute geben ihre eigenen Richtlinien heraus, andere überlassen das völlig dem Studierenden.
Falls Sie auf sich allein gestellt sind, erkläre ich Ihnen bestimmte Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Ich mache Ihnen verschiedene Vorschläge, wie Sie richtig zitieren. Im Zweifel werfen Sie einen Blick in ein Werk Ihres Professors oder Gutachters und schauen mal, wie er das üblicherweise macht.
Richtiges Zitieren, das Sie sich einmal zurechtgelegt haben, ist ein Kinderspiel und Sie vergessen Ihre Methode nicht mehr, wenn Sie sie gut eingeübt haben.
Die oberste Regel des korrekten Zitierens besagt:
Geben Sie alle Quellen an und zwar in einer einheitlichen Form, die sich durch die gesamte Arbeit zieht!
2. Das Literaturverzeichnis
Das Literaturverzeichnis kann auch Literaturangabe, Quellenverzeichnis, Quellenangabe oder schlicht Quelle heißen. In der Regel steht das Literaturverzeichnis am Ende des Textes und auch hinter dem Anhang. Hier müssen alle im Text erwähnten Quellen, also Bücher, Zeitschriftenartikel, Internetadressen etc. aufgeführt werden.
Im Literaturverzeichnis werden alle Quellen in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen der einzelnen Autoren aufgeführt. Verwenden Sie mehrere Bücher eines Verfassers, so werden diese in chronologischer Folge, beginnend mit den ältesten Ausgaben, untereinander genannt. Mehrere Texte eines Autors, die im Laufe eines Jahres erschienen, werden mit 2011a, 2011b, 2011c usw. bezeichnet. Näheres dazu bei Punkt 2.1.
Gewöhnen Sie sich am besten an, gleich während des Schreibens am Text ein Literaturverzeichnis anzulegen und die gesamte Angabe der Quelle sofort hinten anzuführen. Es kann leicht passieren, dass Sie den Überblick verlieren und im Nachhinein nicht mehr wissen, aus welcher exakten Quelle der Autor stammt. Ferner kommt das Problem hinzu, dass Sie irgendwann vielleicht mehrere Bücher eines Autors aus einem Jahr zitieren und dann stellt sich das Problem der richtigen Zuordnung.
Ich persönlich finde es übersichtlicher, wenn die einzelnen Angaben im Literaturverzeichnis hängend und leicht eingerückt erscheinen – wie viel, bleibt Ihnen überlassen.
2.1 Die Angabe von Büchern
Die Daten, die Sie zur Auflistung der Bücher benötigen, befinden sich in der Regel am Anfang des Buches bei den Angaben des Verlages. Meine bevorzugte Weise, Bücher aufzulisten, ist diese:
Nachname, Vorname (Jahr): Titel. Untertitel. Auflage. Verlagsort
Nicht immer gibt es einen Untertitel, doch wenn es einen gibt, so ist er mit anzugeben. Die Auflage nenne ich lediglich, falls es sich nicht um die Erstauflage handelt.
Hier ein Beispiel, nämlich meine Dissertation:
Deml, Sonja (2010): Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten? Eine kritische und empirische Analyse. Freiburg
Möglich sind auch diese Arten:
DEML, Sonja (2010): Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten? Eine kritische und empirische Analyse. Centaurus Verlag, Freiburg
Deml, S. 2010. Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten? Eine kritische und empirische Analyse. Centaurus Verlag
Deml, Sonja, Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten? Eine kritische und empirische Analyse. Freiburg 2010
Deml, Sonja, Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten? Eine kritische und empirische Analyse. Freiburg, 2010
Deml, Sonja (2010), Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten? Eine kritische und empirische Analyse. Freiburg
Deml, Sonja (2010), Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten? Eine kritische und empirische Analyse. Centaurus Verlag, Freiburg
Deml, Sonja (2010): Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten? Eine kritische und empirische Analyse. Centaurus Verlag, Freiburg
Die Möglichkeiten sind vielfältig und vielleicht liegt Ihnen nichts von dem, sondern Sie kreieren Ihre eigene Art. Das ist möglich, wenn Sie es einheitlich im gesamten Literaturverzeichnis durchhalten.
Manchmal gibt es mehrere Autoren, die ein Buch veröffentlichen. Sie sollen alle genannt werden und es biete sich an, sie mit einem / aneinanderzureihen, also:
Deml, Sonja/Musterfrau, Frieda/Mustermann, Max (2011): Titel. Untertitel. Ort Die Aneinanderreihung muss nicht in alphabetischer Reihenfolge sein, sondern halten Sie sich ruhig an die Nennung im Buch. Wenn darin nach dem Hauptautor lediglich „et. al.“ (lateinisch: und andere) steht, dann können Sie das getrost übernehmen und müssen nicht sämtliche Autorennamen recherchieren.
Mehrere Bücher eines Autors werden chronologisch nach dem Erscheinungsjahr aufgelistet und wenn der Autor mehrere Werke innerhalb eines Jahres veröffentlicht hat, so werden diese mit Buchstaben hinter dem Erscheinungsjahr gekennzeichnet und die Titel in alphabetischer Reihenfolge angegeben. Sie müssen nicht herausfinden, ob das eine Buch im Februar, das nächste im August und noch eines im November veröffentlicht wurden. Wenn etwas in Anführungsstrichen steht, sollten Sie das so übernehmen. Hier ein Beispiel:
Deml, Sonja (2003): Wenn ich groß bin, möchte ich Mafiaboß werden...: Über die Erziehungsmethoden der sizilianischen Mafia und ihre Gegner. Marburg
Deml, Sonja (2007a): Der „Labeling Approach“: Howard S. Becker, Siegfried Lamnek und Fritz Sack. Norderstedt
Deml, Sonja (2007b): Singles in der Moderne. Ursachen und vermeintliche Ursachen des Single-Phänomens. Saarbrücken
Deml, Sonja (2007c): Wie erstelle ich einen Fragebogen für eine empirische Forschungsarbeit? Norderstedt
Deml, Sonja (2009): Singles als Thema in der Familiensoziologie: Stellenwert, Probleme und unterschiedliche Facetten in der sozialwissenschaftlichen Forschung. Norderstedt
Deml, Sonja (2010a): Biographieforschung. Theoretische Grundlagen, Geschichte, empirische Anwendungsfelder, Ziele, methodologische Grundlagen und Techniken, Klassiker, Forschungsvorgehen, Vor- und Nachteile. Norderstedt
Deml, Sonja (2010b): Qualitative und quantitative Methoden in der sozialwissenschaftlichen Forschung: Widerspruch oder Ergänzung? Norderstedt
Deml, Sonja (2010c): Singles: Einsame Herzen oder egoistische Hedonisten? Eine kritische und empirische Analyse. Freiburg
Manche Gutachter verlangen nach jeder Buchangabe einen Punkt – ich persönlich halte das für überflüssig, denn es handelt sich ja lediglich um eine Auflistung und keine vollständigen Sätze.
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