Gesellschaft, Technik und Wirtschaft unterliegen einem ständigen Wandlungsprozess. Innovation und wissenschaftliche Forschung bewirken, dass nur der Wandel beständig ist. Es sind nicht nur Märkte, die sich wandeln, sondern auch Technologien, gesetzliche Rahmenbedingung und v. a. Wertvorstellungen, die zu einem anderen, oft kritischen Bewusstsein führen. Damit wird die Bewältigung der Komplexität des Wandels selbst zur Aufgabe. In dieser Situation, welche durch eine einer Vielzahl dynamischer Entwicklungen geprägt ist, hat die Qualitätswissenschaft als Handlungsziele u. a. das Ideal der Fehlerfreiheit, die ständige Verbesserung und die Berücksichtigung der menschlichen und gesellschaftlichen Interessen eingebracht. 1
Standardisierung und Normung werden durch die Komplexität und Dynamik des Wandels in Frage gestellt. Wissenschaftliche Klärungsprozesse, die von der praxisbezogenen Betrachtung der Zusammenhänge und Abhängigkeiten zur überblickenden und abstrahierenden Systematik führen, können oft nur schrittweise erfolgen und bedürfen der Diskussion. 2 So ist auch der Status der Qualitätswissenschaft als eigenständige Disziplin wenig klar. Schon die Betrachtung der mit Qualitätswissenschaft assoziierten Fachbegriffe zeigt, dass unscharfe Abgrenzungen und subjektive Bewertungen nicht ausgeschlossen werden können.
Kann überhaupt von einer Wissenschaft gesprochen werden, die sich mit Qualität beschäftigt? Wird im Grunde mit Qualitätswissenschaft das Qualitätsmanagement assoziiert oder verhält es sich umgekehrt? Ist Qualitätssicherung oder Total Quality Management (TQM) eine Teilmenge der Qualitätswissenschaft oder des Qualitätsmanagements?
Sowohl in der Literatur als auch in der Praxis wurden nur wenige Versuche unternommen, um den Begriff „Qualitätswissenschaft“ als solchen zu definieren. 3 Häufig, insbesondere in der Praxis, wird „Qualitätswissenschaft“ inhaltlich mit „Qualitätsmanagement“ gleichgesetzt. Eine präzise Abgrenzung zwischen diesen beiden Begriffen ist selbst unter den Experten nicht eindeutig. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Qualitätswissenschaft - die Wissenschaft von der Qualität
- Der Begriff „Wissenschaft“
- Definition des Begriffes „Wissen“
- Allgemeine Definitionen des Wissenschaftsbegriffes
- Klassifizierung von Wissenschaften
- Paradigma-Theorie von KUHN
- Das Phänomen Qualität
- Qualität – Ein theoretischer Begriff
- Qualität – Ein moderner technisch-ökonomischer Begriff
- Qualität in der Umgangs- und Fachsprache
- Partialanalytisches Qualitätsverständnis von Garvin
- Subjektive, teleologische und objektive Auffassung von Qualität
- Historischer Rückblick der Qualitätskonzeptionen
- Qualität von Anfang an
- Qualität im 20. Jahrhundert
- Résumé
- Rekonstruktion der Qualitätswissenschaft
- Inhalte und Teilgebiete der Qualitätswissenschaft
- Institutionalisierung des Qualitätsmanagements
- Institutionalismus und Resource Mobilization Theory
- Social Movement Organizations in der QM- Bewegung
- Verankerung der Qualitätsmanagementkonzepte in der Gesellschaft
- Résumé
- Angebotsanalyse der Lehr- und Forschungseinrichtungen der Qualitätswissenschaft in Deutschland
- Lehrangebot der deutschen Hochschulen
- Forschungsaktivitäten
- Forschungsschwerpunkte der deutschen Hochschulen
- Forschungsprojekte der FQS (DGQ)
- Résumé
- Die Europäische Kommission
- Die Lissabon-Strategie
- Das Grünbuch der EU-Kommission
- Soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) in Deutschland
- Bewertung, Kritik und Vorschläge
- Bedeutung der CSR für die Qualitätswissenschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Qualitätswissenschaft aus einer strategischen Perspektive und beleuchtet die Notwendigkeit einer Neudefinition ihrer Kernkompetenzen. Die Arbeit analysiert die Entwicklung und den aktuellen Stand der Qualitätswissenschaft, um die zukünftige Relevanz und Bedeutung im Kontext der globalen Herausforderungen zu verstehen.
- Evolution und Definition des Begriffs "Qualität"
- Entwicklung der Qualitätswissenschaft als wissenschaftliche Disziplin
- Analyse der Institutionalisierung des Qualitätsmanagements
- Bewertung des Forschungs- und Lehrangebots im Bereich der Qualitätswissenschaft
- Die Rolle der Qualitätswissenschaft in der Europäischen Kommission und der Lissabon-Strategie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Begriff der Qualität und seiner Entwicklung. Es untersucht die Definition des Wortes "Wissenschaft" und beleuchtet verschiedene Perspektiven auf den Qualitätsbegriff, sowohl aus theoretischer als auch aus technisch-ökonomischer Sicht. Das Kapitel beleuchtet außerdem die historische Entwicklung der Qualitätskonzeptionen und stellt verschiedene Ansätze zur Definition von Qualität vor.
Kapitel 3 analysiert die Institutionalisierung des Qualitätsmanagements. Es stellt die Theorien des Institutionalismus und der Resource Mobilization Theory vor und untersucht die Rolle von Social Movement Organizations in der Entwicklung des Qualitätsmanagements. Das Kapitel untersucht auch die Verankerung von Qualitätsmanagementkonzepten in der Gesellschaft und zeigt die Herausforderungen und Chancen der Institutionalisierung auf.
Kapitel 4 untersucht das Lehrangebot und die Forschungsaktivitäten im Bereich der Qualitätswissenschaft in Deutschland. Es analysiert die Forschungsschwerpunkte verschiedener Hochschulen und beleuchtet die Bedeutung von Forschungsprojekten der FQS (DGQ). Das Kapitel gibt einen Überblick über die Ressourcen und Möglichkeiten, die für die Weiterentwicklung der Qualitätswissenschaft in Deutschland zur Verfügung stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter Qualitätswissenschaft, Qualität, Qualitätsmanagement, Institutionalisierung, Forschungs- und Lehrangebot, Europäische Kommission, Lissabon-Strategie, Soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR). Sie analysiert die Relevanz dieser Konzepte und ihre Bedeutung im Kontext der globalen Herausforderungen.
- Arbeit zitieren
- Alireza Sigaroudi (Autor:in), 2003, Strategische Analyse der Qualitätswissenschaft im Hinblick auf eine Reformulierung ihrer Kernkompetenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18491