In seinem Aufsatz Traumatic Postmodern Histories: Velvet Goldmine’s Phantasmatic Testimonies widmet sich Autor Edward R. O’Neill der Problemstellung des Erfassens von Geschichte in der Postmoderne. O’Neills Ausführungen zeichnen zwei Extreme von filmischer Historiografie als Möglichkeiten bzw. Gegenpole auf einer Achse – der historistische Revisionismus gegen das von ihm identifizierte Modell des phantasmatisch-transzendentalen Modus. Diese Hausarbeit soll sein Modell in Abgrenzung zum Gegenpol darstellen, Aspekte der Schlüsselbegriffe Trauma, Zeugnis und Fantasie einbeziehen und das Gesagte am Film Velvet Goldmine (R: Todd Haynes, USA 1998) diskutieren, welcher auch von O’Neill selbst als ein Beispiel genutzt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Modi postmoderner Filmästhetik bei Edward R. O'Neill
- 2.1 Historistischer Revisionismus
- 2.2 Trauma, Zeugnis, Fantasie
- 2.3 Phantasmatisch-Transzendentaler Modus
- 3. Phantasmatisch-transzendentaler Modus bei Velvet Goldmine
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Modell des phantasmatisch-transzendentalen Modus, wie es von Edward R. O'Neill in seinem Aufsatz „Traumatic Postmodern Histories: Velvet Goldmine's Phantasmatic Testimonies“ vorgestellt wurde. Der Fokus liegt auf der Abgrenzung dieses Modells zum historistischen Revisionismus, der Einbeziehung der Schlüsselbegriffe Trauma, Zeugnis und Fantasie sowie der Anwendung dieses Modells auf den Film „Velvet Goldmine“ (R: Todd Haynes, USA 1998), welcher auch von O'Neill selbst als Beispiel genutzt wird.
- Postmoderne Filmästhetik und die Darstellung von Geschichte
- Historischer Revisionismus und seine Grenzen
- Der phantasmatisch-transzendentale Modus und seine Bedeutung für die Filmgeschichte
- Trauma, Zeugnis und Fantasie im Kontext der Filmanalyse
- Anwendung des Modells auf den Film „Velvet Goldmine“
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Diese Einleitung stellt den Fokus der Hausarbeit auf das von Edward R. O'Neill entwickelte Modell des phantasmatisch-transzendentalen Modus dar. Der Autor beschreibt die Problemstellung des Erfassens von Geschichte in der Postmoderne und präsentiert die beiden gegensätzlichen Modelle des historistischen Revisionismus und des phantasmatisch-transzendentalen Modus als Möglichkeiten der filmischen Historiografie.
- Kapitel 2: Modi postmoderner Filmästhetik bei Edward R. O'Neill Dieses Kapitel erläutert die Charakterisierung der Postmoderne als ein Zeitalter, in dem das Verhältnis zur Geschichte gestört ist. Die jüngere westliche Geschichte, so O'Neill, stellt eine Herausforderung für die filmische Darstellung dar, da sie sowohl vergessen werden möchte, als auch gleichzeitig erinnert werden muss. O'Neill stellt zwei Ansätze für die kinematografische Umsetzung historischer Ereignisse vor: den historistischen Revisionismus als traditionellen Ansatz und den phantasmatisch-transzendentalen Modus, den er selbst einführt.
- Kapitel 2.1: Historistischer Revisionismus Dieses Kapitel analysiert den Ansatz des historistischen Revisionismus, der die Darstellung von Vergangenheit durch die Nutzung der mit der gezeigten Periode assoziierten visuellen Stile charakterisiert. O'Neill argumentiert, dass diese Form der Historiografie die Vergangenheit aus einem zeitgenössischen Blickwinkel „korrigiert“ und somit einen moralischen Standpunkt einnimmt, der die Vergangenheit aus einem zeitgenössischen Blickwinkel beurteilt. Das implizite Moment der moralischen Überlegenheit gegenüber der Vergangenheit stellt den Wahrheitsanspruch des historistischen Revisionismus in Frage.
- Kapitel 2.2: Trauma, Zeugnis, Fantasie Dieses Kapitel befasst sich mit den Begriffen Trauma, Zeugnis und Fantasie und deren Implikation für die Historiografie. O'Neill bezieht sich dabei auf Janet Walkers Argumentation in „Trauma Cinema“, die sich mit der Verarbeitung traumatischer Geschichte und deren filmischer Umsetzung aus feministischer Sicht auseinandersetzt. Die Analyse zeigt die besondere Bedeutung des Begriffs Trauma, das durch seine Intensität, die Unfähigkeit des Subjekts adäquat zu reagieren sowie die langfristigen Effekte auf die psychische Organisation des Subjekts gekennzeichnet ist.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit konzentriert sich auf die zentralen Themen der Postmoderne, der Filmästhetik und der Geschichtsdarstellung. Dabei stehen insbesondere die Konzepte des phantasmatisch-transzendentalen Modus, des historischen Revisionismus, des Traumas, des Zeugnisses und der Fantasie im Mittelpunkt. Der Fokus liegt zudem auf der Analyse des Films „Velvet Goldmine“ als ein Beispiel für die Anwendung des phantasmatisch-transzendentalen Modus in der Filmwissenschaft.
- Quote paper
- Andreas Schwarz (Author), 2009, Zur Anwendung des phantasmatisch-transzendentalen Modus in "Velvet Goldmine", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184935