Das Thema dieser Hausarbeit ist eine von Otto von Bismarck veranlaßte Expedition des Jahres 1874 nach Tyrus, dem heute im Libanon liegenden Sur.
Ziel dieser Expedition war es, die dort bestatteten Gebeine des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa in den Ruinen der dortigen Kathedrale ausfindig zu machen und in das Kaiserreich zurückzuführen.
Der eigentlichen Thematik werden als Einführung kurz die Begebenheiten der Reichsgründung von 1871 sowie die damit verbundenen Probleme der Legitimität des neuen Kaiserreiches vorangestellt. Der erste Schwerpunkt soll dann auf den Motiven Bismarcks, die diese Expedition beeinflußt haben, liegen. Dazu gehört insbesondere eine schematische Darstellung der Verwendung eines Totenkultes zur Herrschaftslegitimation.
Die eigentliche Expedition nach Tyrus stellt dann den zweiten Schwerpunkt dar. Auf historischen Quellen basierend werden die historischen Begebenheiten in Tyrus möglichst exakt rekonstruiert. Im Sinne der Multiperspektivität soll anschließend versucht werden, das verwendete Quellenmaterial zu verifizieren.
In den Schlußbetrachtungen werden dann weitere Projekte im Rahmen der Mittelalterrezeption aufgezeigt, um so den Bogen schließen und die Legitimationspolitik der ersten Jahre des Kaiserreiches abschließend bewerten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Die Reichsgründung 1871
- Legitimationsproblematik
- Bismarcks Motivation
- Mittelalterrezeption im Kaiserreich
- Totenkult zur Herrschaftslegitimation
- Meerfahrt nach Tyrus
- Der Dritte Kreuzzug und Barbarossas Tod
- Die Kathedrale von Tyrus
- Die Expedition nach Tyrus
- Schlußbetrachtungen
- Anhang
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der von Otto von Bismarck initiierten Expedition nach Tyrus im Jahr 1874, deren Ziel die Bergung der Gebeine des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa war. Die Arbeit beleuchtet die historische Situation der Reichsgründung von 1871 und die damit verbundenen Herausforderungen der Legitimation des neuen Kaiserreiches.
- Die Reichsgründung 1871 und die damit verbundene Legitimationsproblematik.
- Bismarcks Motivation und die Verwendung des Totenkultes zur Herrschaftslegitimation.
- Die historische Rekonstruktion der Expedition nach Tyrus anhand von Quellenmaterial.
- Die Bedeutung der Mittelalterrezeption für die Legitimationspolitik des Kaiserreiches.
- Die Analyse der mittelalterlichen Einflüsse auf die Politik des Kaiserreichs.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit, die Expedition nach Tyrus im Jahr 1874, vor und erläutert die Motivation dahinter. Es werden kurz die historischen Ereignisse der Reichsgründung von 1871 und die damit verbundene Legitimationsproblematik des neuen Kaiserreiches dargestellt.
Das Kapitel "Grundlagen" behandelt die Reichsgründung von 1871, den Deutsch-Französischen Krieg und die damit verbundene Legitimationsproblematik des Kaiserreiches. Es werden die Versuche der Legitimation durch die Betonung der Nationalstaatsidee und die Anknüpfung an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation dargestellt.
Das Kapitel "Bismarcks Motivation" analysiert die Motive Bismarcks für die Expedition nach Tyrus und beleuchtet die Rolle der Mittelalterrezeption in der Legitimationspolitik des Kaiserreichs. Es wird die Verwendung des Totenkultes zur Herrschaftslegitimation untersucht.
Das Kapitel "Meerfahrt nach Tyrus" befasst sich mit der Expedition selbst, basierend auf historischen Quellen. Es werden die historischen Gegebenheiten in Tyrus rekonstruiert und das verwendete Quellenmaterial verifiziert.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Reichsgründung 1871, der Legitimation des Kaiserreiches, Otto von Bismarck, Mittelalterrezeption, Totenkult, Friedrich I. Barbarossa, Tyrus, Expedition, Quellenanalyse.
- Arbeit zitieren
- Heiko Suhr (Autor:in), 2006, Meerfahrt nach Tyrus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184953