Nachhaltige Entwicklung wird in der öffentlichen Diskussion oftmals als die größte globale Herausforderung unseres Jahrhunderts bezeichnet (Kanning, 2009). Bei der Lösung spielen Unternehmen eine wesentliche Rolle, da die von ihnen getroffenen Entscheidungen, wie zum Beispiel die Produktgestaltung, weitreichende Auswirkungen auf die Lebensweise sowie auf die Entwicklung von Gesellschaft und Umwelt haben (Koplin & Müller, 2009). Auch wenn sich Unternehmen dieser übergeordneten Verantwortung meist bewusst sind, so sind für sie in erster Linie dennoch rein ökonomische Prinzipien handlungsleitend (Wilkens, 2007). Hierbei wurde Nachhaltigkeit bislang als eine formale Nebenbedingung verstanden, weshalb nachhaltige Maßnahmen vermehrt im Zuge gesetzlicher Verpflichtungen oder als Reaktion auf politischen und gesellschaftlichen Druck eingeführt wurden (Klimova, 2004; Wagner & Schaltegger, 2002). Die zurückhaltende Eigeninitiative bezüglich der gleichwertigen Integration von ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen kann durch den noch weitgehend unerforschten Einfluss von nachhaltigen Maßnahmen auf den Unternehmenserfolg begründet werden (Schaltegger, 2010; Schaltegger & Synnestvedt, 2001). Zwar zeigen eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen, dass sich aktive Nachhaltigkeit ökonomisch auszahlt (Knörzer, 2001; Petersen, 2002), dennoch scheint diese Beziehung nicht generell und situationsübergreifend zu gelten (Steinle, Thiem & Böttcher, 1998). Es ist somit nicht klar, welches Wertschöpfungspotenzial nachhaltige Maßnahmen bergen und wie der Wirkungszusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und ökonomischem Erfolg systematisch gestaltet werden kann (Schaltegger, Windolph & Harms, 2010). Für die Konkretisierung des abstrakten Leitbildes der Nachhaltigkeit durch die Führungsverantwortlichen der Unternehmen stellt dies ein großes Problem dar.
Die Kenntnis des Wertschöpfungspotenzials und der Wirkungsmechanismen nachhaltiger Maßnahmen trägt zu einer qualifizierten Entscheidungsgrundlage sowie zu einer zielgerichteten Implementierung bei und führt somit zu einem ökonomisch vorteilhafteren Umgang mit dem Nachhaltigkeitskonzept (Schaltegger & Hasenmüller, 2005; Wilkens, 2007). Daher verfolgt diese Diplomarbeit das Ziel, die Wertschöpfungs-potenziale nachhaltiger Maßnahmen systematisch zu analysieren und daraus Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Vorgehensweise
- 2. Grundlagen der Nachhaltigkeit
- 2.1 Begriffsbestimmung Nachhaltigkeit und nachhaltige Maßnahmen
- 2.2 Triebkräfte für Nachhaltigkeit
- 2.3 Unternehmerische Motive für Nachhaltigkeit
- 3. Wertschöpfung durch nachhaltige Maßnahmen
- 3.1 Begriffsbestimmung Wertschöpfung
- 3.2 Mögliche Wirkungsmechanismen
- 3.2.1 Kostenwirkungen
- 3.2.2 Erlöswirkungen
- 3.2.3 Risikowirkungen
- 3.3 Wertschöpfungsanalyse ausgewählter nachhaltiger Maßnahmen
- 3.3.1 Technische Maßnahmen
- 3.3.1.1 Produktbezogene Maßnahmen
- 3.3.1.2 Prozessbezogene Maßnahmen
- 3.3.2 Organisatorische Maßnahmen
- 3.3.1 Technische Maßnahmen
- 3.4 Kontingenzfaktoren
- 3.4.1 Organisationsgröße
- 3.4.2 Aufgabenumwelt
- 4 Implikationen
- 4.1 Forschung
- 4.2 Praxis
- 5 Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert das Wertschöpfungspotenzial nachhaltiger Maßnahmen in Unternehmen. Ziel ist es, die Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und Wertschöpfung zu untersuchen und die Auswirkungen verschiedener nachhaltiger Maßnahmen auf die Wertschöpfung zu beleuchten. Die Arbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Nachhaltigkeit und der Wertschöpfung sowie mit der Analyse von Wirkungsmechanismen und Kontingenzfaktoren, die die Wertschöpfung durch nachhaltige Maßnahmen beeinflussen.
- Definition und Abgrenzung von Nachhaltigkeit und nachhaltigen Maßnahmen
- Analyse der Wertschöpfungswirkung von nachhaltigen Maßnahmen
- Untersuchung der Kontingenzfaktoren, die die Wertschöpfung durch nachhaltige Maßnahmen beeinflussen
- Entwicklung von Implikationen für Forschung und Praxis
- Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Wertschöpfung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung der Diplomarbeit ein und erläutert die Zielsetzung und Vorgehensweise. Kapitel 2 behandelt die Grundlagen der Nachhaltigkeit, indem es den Begriff der Nachhaltigkeit und nachhaltige Maßnahmen definiert und die Triebkräfte sowie unternehmerischen Motive für Nachhaltigkeit beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich der Wertschöpfung durch nachhaltige Maßnahmen. Es werden die Begriffsbestimmung der Wertschöpfung, mögliche Wirkungsmechanismen und die Wertschöpfungsanalyse ausgewählter nachhaltiger Maßnahmen diskutiert. Kapitel 4 befasst sich mit den Implikationen der Ergebnisse für Forschung und Praxis. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Nachhaltigkeit, Wertschöpfung, nachhaltige Maßnahmen, Wertschöpfungsanalyse, Kontingenzfaktoren, Unternehmen, Unternehmensentwicklung, Organisation, Diplomarbeit.
- Arbeit zitieren
- Barbara Bilyk (Autor:in), 2011, Eine Analyse des Wertschöpfungspotenzials nachhaltiger Maßnahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185004